Ich empfinde das elektrischen Fahren einfach nur (sorry) geil
Kann ich nachollziehen - ich fahre einen Vollhybriden, also teilweise auch elektrisch.
und wirtschaftliche Betrachtungen sind, nicht zuletzt deshalb, bei mir weit nach hinten gestellt.
Das kannst du. Vermiutlich sind die Kinder aus dem abgezahlten Haus. Das kann aber nicht jeder. Für viele ist das Auto einfach ein notwendiges Übel. Und deine Generation gehört auch noch zu der, bei der die Kinder nicht aus wirtschaftlichen Gründen massenweise die Heimat verlassen haben. Da kommen einfach für Fahrten zur Verwandschaft enorme Strecken zusammen. Und das sind Entfernungen, die mit einem BEV (bei dem die Akkus nicht getauscht werden) real einfach nicht machbar sind.
Woher hast Du die 18 000 km? Soweit ich weiß, liegt die durchschnittliche Jahresfahrleistung eher unter 14 000 km, Tendenz sinkend...
Versicherungswirtschaft hatte die mal angegeben. Je nach Versicherungstarif sind alle Fahrer unter 23 oder 25 gestraft, weil sie statistisch nicht genug erfahrung haben. Man geht von 100.000km als Größenordnung aus, die man braucht um sicher fahren zu können. Die 18Tkm warem ein Mittel aus den Zahlen, die ich dazu hatte.
@mawadre:
Ich sprach nicht vom ländlichen Raum, sondern dem "Speckgürtel" einer größeren deutschen Stadt mit brummender Wirtschaft.
Weitere Vorteile sind fast nie mehr zur Tankstelle fahren müssen, das Auto steht immer geladen da.
Nein, das ist ja einer der Nachteile und KO-Kriterien: Es fehlt die Ladeinfrstruktur. Sie lässt sich auch nicht einfach an den bestehenden Tankstellen aufbauen, weil der Tankvorgang ungleich länger dauert. Das muss in den Wohngebieten passieren. In Städten sehe ich da schwarz. Auf dem Land, wo jeder sein Eigenheim hat und vielleicht (sofern das Stromnetz es hergibt - das nächste Fragezeichen...) braucht niemand die E-Autos, weil die Emmisionen ziemlich egal sind.
Viel entspannteres Fahren wegen des fehlenden lautem "BRUUUUUM - WAS HAST DU GESAGT ES IST SO LAUT BEI 130 KMH?"
Bei der Geschwindigkeit überwiegen die Windgeräusche. Das ist unabhängig vom Antrieb.
Spürbar geringere Kosten jetzt schon - die Gesamtkosten beim Verbrenner sind grob gerechnet 3x der deutsche Kaufpreis: 1/3 Kaufpreis, 1/3 Sprit, 1/3 Wartung, Reparatur, Steuern, Versicherung. Wartung und Reparatur kostet jetzt schon viel weniger sodass Fuhrparkbetreiber von 40% geringeren Kosten sprechen. Man unterschätzt einfach, wie anfällig die inzwischen sehr zuverlässigen Verbrenner doch noch sind. Da zählt auch so ein Beschiss dazu wie: das Auto muss aber einmal in Jahr in die Werkstatt um das Öl zu wechseln und alles gaaanz genau anzuschauen. 500 EUR bitte. Ja klar...
haha - sorry, das habe ich auch lange geglaubt.
Spritkosten sind eine reine Frage der Steuer. Wenn es eine kritische Menge an E-Autos gibt ist der Vorteil weg.
Wartung, die Verbrennerspezifisch ist, ist der Ölwechsel und vielleicht Zündkerzen. Das sind keine 100€ alle 15 Tkm. Den geringeren Bremsenverschleiß erreicht man auch bei Hybriden. Stoßdämpfer etc. fällt auch alles beim E-Auto an. Da fällt nur der Verbrenner weg. Was so langsam aber sicher teuer wird, sind die komplexeren Verbrenner, wie die Downsizing-Benziner oder Diesel. lader, Hochdruckinjektoren, komplizierte Abgasnachbehandlung usw. Aber da gibt es Alternativen. Die Hybriden von Toyota haben simple Saug-Motoren mit nem popeligen geregelten Kat. Die Wartungskosten sind bei diesen lächerlich gering.
EVs sind also auch viel zuverlässiger. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden EV auch insgesamt länger halten und länger gefahren werden. Weil man das Auto nicht mit 98 km verkauft und den teuren kommenden Reparaturen zu entkommen.
Also mein letztes privates Auto habe ich mit rund 200Tkm verkauft, weil ich auf nem Firmenwagen umgestiegen bin. Reparaturen gab es so gut wie nicht. 2 Kleinigkeiten, die ich in der Mietwerkstatt mit geringem Aufwand selbst machen konnte bzw. eine habe ich nur vorsorglich gemacht. Das Auto wäre auch nochmal 100Tkm ohne große Probleme gelaufen. Da hat sich noch nichts Größeren abgezeichnet.
Von EV Fahrer (von Smart über Leav bis Tesla) hört man auch regelmäßig: "nie wieder zurück".
ja, aber abseits vom Tesla dürften das alles Zweitwagen oder "unnötige" Autos sein. Abseits von Tesla wüsste ich nicht, wer mit den Kisten aus dem Süden an die Nord-/Ostsee oder aus Hamburg in die Alpen in den Urlaub fährt.
@Tim Wegen Deines Arbeitspendelns: Gerade dafür sind EV doch schon jetzt super. Ein Freund pendelt jeden Tag mit dem EV Smart zum 80 km entfernten Arbeitsort und zurück. Der will nichts anderes mehr obwohl er privat auch einen "komfortablen" VW-Bus hat. Immer wenn er einsteigt, ist das Auto voll geladen. Deine Strecke hört sich eher nach 15-20 km an. So eine Strecke wird von sehr vielen Männern im Deutschsprachigen Raum inzwischen mit dem Electro-Fahrrad/Velo/Pedelec zurückgelegt.
Nein, ein E-Auto macht bei mir keinen Sinn, weil es ein sinnloses Zweitfahrzeug wäre. Mit den 15km liegst du nicht ganz falsch. Rechne einfach mal aufs Jahr: 210 Tage/Jahr * 2 Strecken/Tag * 15km/Strecke = 6300km/Jahr
Dasist nur etwa ein Viertel meine jährlichen Fahrleistung. Ca. 50% meiner Fahrleistung kommt aus Langstrecken zu stande, wo ein BEV nichts bringt (Tesla mal außen vor). Bei deinem Freund ist es ja auch eine 2 Fahrzeug-Lösung. Und es ist eine sehr spezielle Situation bei ihm, auf die ein BEV gut passt.
Und ich fahre auch wenn es geht (und ich nicht gerade auf dem Heimweg am Getränke- oder Baumarkt vorbei will) auch mit dem Rad. Da brauche ich noch nichtmal ein Pedelec für. Nur habe ich keinen Wetterschutz. D.h. das Fahrrad ist auch nur ein zusätzliches Fahrzeug. Im Falle des Fahrrads hat man es aber eh, da es außer der Anschaffung auch nichts kostet, wenn man es nicht nutzt. Man macht kaum Geld kaputt, wenn es nur dumm rumsteht.
Das mit dem Firmen-Fahrrad/Pedelec ist ne tolle Sache - theoretisch. Praktisch gibts da auch ein paar Pferdefüße (z.B. dass die 0,03%/km bei nem E-Bike (also bis 45/50km/h) auch gerechnet werden müssen, aber darum geht es nicht. Thema waren Batterie-Autos. Würde man E-Mobilität politisch wirklich wollen, würde man 2 Dinge fördern:
1. 45km/h Grenze für die 50er aufheben und entweder die Leistung begrenzen oder die Geschwindigkeit auf z.B. 60km/h wie in der ehem. DDR anheben. Das hat man aber schon bei der Wiedervereinigung nicht gewollt. Es wäre einfach gewesen, statt den Passus im Einigungsvertrag (den im Westen die meisten nicht kennen - nichtmal die Polizei
) einfach die gesetzliche Regelung für diese Fahrzeugklasse anzupassen.
2. Elektrische Kleinfahrzeuge mit Wetterschutz fördern. Würde es Fahrzeuge vom Schlag eine Twizy oder einer elektrischen C1 für unter 5.000€ (ohne zusätzliche Batteriemiete) geben. würde das funktionieren. Bei diesen Fahrzeugen wäre ein entnehmbarer Akku noch denkbar, was die Problematik der Ladeinfrastruktur entschärfen würde. Zwar wären diese Fahrzeuge oft auch nur Zusatzfahrzeuge, allerdings hält sich der Aufpreis in Grenzen, was die Bereitschaft erhöht.
Schaut man sich die Versicherungskosten für Roller oder Motorräder (normale - keine Sportgeräte) an, wird man schnell merken, dass so eine Kiste kaum Fixkosten hat. Mein Motorrad kostet Steuer und Versicherung ca. 80€/Jahr. Da denke ich nichtmal über ein Saisonkennzeichen nach, auch wenn ich so gut wie nicht mehr Fahre. Das kann man sich auch mal so hinstellen - käme mir bei nem Auto nie in den Sinn, weil die Fixkosten viel höher sind. Beim Wechselkennzeichen hat man in D ja auch auf voller Linie versagt...