Ich habe den Eindruck, dass doch einige Angast vor einem bevorstehenden Wandel hin zu umweltfreundlicher Elektromobilität haben. Das hängt sicher einerseits generell mit der Angst vor Unbekanntem und Wandel zusammen - gerade Ältere haben ja schon einige dramatischer Veränderungen miterlebt. Eine Andere Quelle von Angst könnte die Unberechenbarkeit von Regierung und Behörden sein wie man jetzt bei den plötzlichen Fahrverboten in Stuttgart, Paris etc.pp. sieht. Ich denke aber, dass sich viele Ungewissheiten auflösen werden und wie schon mein Vorposter schrieb wir und vor allem unsere Kinder völlig natürlich E-Mobilität nutzen werden. Spätestens die Enkel werden sich im Rückblick die Augen reiben und schwer verwundert sein, warum Oma und Opa so an den stinkenden, lauten, ständig kaputt gehenden Knatterkisten hingen.
eNV200: Dass der eNV200 das Akkuupdate des Leave von 22 auf 44 kwh bekommen wird oder gar schon den nächsten Sprung ist abzusehen.
Knatternde 2-Takter: für mich das Schlimmste überhaupt. Völlig überflüssig bei eBikes mit 50 kmh und mehr und sehr preiswerten Elektro-Vespas mit 50 km und mehr Reichweite. Regelmäßig muss ich mit meinem Fahrrad hinter einer Vespas etc. an der Ampel den blauen stinkenden tödlichen Dunst einatmen...
Gas Umweltfreundlich: Ich weiß ja nicht ob man es als umweltfreundlich bezeichnen sollte, wenn wir als Menschheit jedes Jahr soviel Fossilen Kohlenstoff in die Atmosphäre freisetzen, wie in 1 Million Jahren aus ihr entfernt wurde. Wir steuern scheinbar schon kräftig auf 2050 4 Grad weltweit im Schnitt wärmer zu als auf 2 Grad. Neben schönerem Wetter für bisher verregnete Gegenden heißt das vor allem unvorstellbare Hitze und Trockenheit auf der Welt. Da wird man im Nachhinein den jetzigen Terrorismus als Kindergarten empfinden.
Falls bei umweltfreundlichem Gas die Vergasung von Mais gemeint sein soll, verstehe ich auch nicht di Umweltfreudlichkeit. In Deutschland können sich viele Bauern das seit langer Zeit gepachtete Ackerland nicht mehr leisten weil sie von Biogas-Mais-Bauern um das 2-4 fache überboten werden. Da es auch nur Pachtland und nicht das eigene Land ist, wird Dünger und Gift in Ruhe Mengen draufgehauen bis der Boden kaputt ist. Das ist nicht ausgedacht sondern leider seit einiger Zeit traurige Realität.
Wasserstoffautos können auch nicht gemeint sein, denn deren Wasserstoff wird unter hohem Energieaufwand in aus Erdgas hergestellt und unter noch höherem Energieaufwand auf 200-300 Bar komprimiert um einen einigermaßen Energiegehalt zu haben.
Gas aus Sonne und Wind: Es wird immer wieder davon gesprochen, dass man Wasser durch Elektrolyse in Wasserstoff und Sauerstoff trennen könnte und damit Wasserstoffautos antreiben könnte. Das hat alles ehr viele aktuelle und künftige Haken und Nachteile die den bisherigen Erfolg mehr als verhindert haben: Schlechter Wirkungsgrad der Elektrolyse (bestenfalls 60%?), hohe Energieverluste bei Hochdruckkomprimierung des Wasserstoffes, Erfordernis den Wasserstoff zu Tankstellen zu transportieren, Hohe Unfallgefahr von Knallgasexplosionen, schlechter Wirkungsgrad und schlechte Lebensdauer derzeitiger Brennstoffzellen etc.pp. Dagegen ist der Wirkungsgrad von Photovoltaic und Windkraft über Strom in Autoakkus speichern und damit fahren so hoch, weil die ganzen Wandlungen so extrem effektiv sind. Es ist ja immer wieder zu lesen, dass es 50% Treibstoff spart, wenn man Benzin/Diesel nicht im Auto verbrennt sondern im Großkraftwerk und damit Elektroautos lädt und betreibt.
Strom: woher der viele Strom kommen soll? Experten sprechen von 10% Mehrverbrauch wenn alle Autos Stromer wären. Wie oft jetzt schon Wind und Photovoltaic wegen fehlender Abnahme abgeschaltet werden müssen hört man ja des öfteren. Es gibt genügend seriöse Untersuchungen die bekräftigen, dass in westlichen Industrienationen alleine die Dachfläche aller Gebäude ausreicht um ein Vielfaches des verbrauchten Stroms mittels Photovoltaic zu erzeugen. Elektroautos wären z.B. die vielgesuchten Stromspeicher. Einige Elektroautos wie z.B. Teslas haben jetzt schon die Funktion, Strom ans Haus zurückzugeben. Beworben wird das als Funktion für das Wochenendhaus ohne Stromanschluss mit Solarinsel. Bisher denken wir noch in Dimensionen von großen zentralen Stromerzeugern und Benzin/Diesel-Tankstellen. Bei Stromern braucht man sowas gar nicht mehr denn "tanken" können die an jeder Steckdose. Und sind egal wo sie grade stehen (zugegeben abgesehen vom Bordstein in der Stadt) immer vollgeladen wenn man losfährt. Man braucht also künftig kaum noch Tankstellen. Auch da gibt es die Angst von wegfallenden Arbeitsplätzen - aber mal ehrlich: von Benzinverkauf leben die Tankstellenarbeitsplätze eh meist nicht mehr. In der Schweiz sind die meisten Tankstellen nur noch Automaten ohne Arbeitsplatz. Sonst sind Tankstellen einfach hauptsächlich Spätshops, Kioske oder Restaurants mit langen Öffnungszeiten. Das wird sich wenig ändern.
Kosten und Haltbarkeit der Akkus: Soweit ich mich erinnere war der Mietpreis des eNV200 Akkus 100 EUR im Monat? Aber die meisten Käufer wollen sowieso nicht mieten sonder besitzen weil Akkus und Antriebsstrang viel länger als der Rest des Autos halten. Tesla veröffentlicht seit 8 Jahren die Leistungsdaten seiner Akkus und hat bei den allerersten kaum Verschlechterung über die Zeit festgestellt. Man darf die aktiv beheizten und gekühlten Autoakkus nicht mit denen von Billig-Handys oder schlechten Laptops vergleichen. Tesla geht anhand von intensiven Tests und Werten aus der Praxis (alle Teslas senden regelmäßig ihre Leistungsdaten zurück) von 1000 Ladezyklen aus bis die Leistungsfähigkeit sich auf 80% verringert hat. Das sind 500.000 Meilen oder fast 1 Million km. Sie geben auch 8 Jahre Garantie auf Batterie und Antrieb mit unbegrenzten Kilometern.
Schon jetzt sagen Fuhrparksbetreiber, dass sie mit aktuellen 100-200 km Reichweite-E-Autos 40-60% ihrer Betriebskosten einsparen können. Die Verbrenner-Autoindustrie hat es ja gut geschafft, die tatsächlichen Haltungskosten eines Autos gut zu verschleiern. Eine (zutreffende) Faustformel sagt: Die Gesamtkosten für Erwerb, Haltung und Betrieb eines Autos bestehen zu 30% Kaufpreis, 30% Treibstoff und der Rest ist Wartung, Reparatur, Versicherung etc. Ein Verbrenner für 30.000 Neupreis kostet also im Laufe seines (oft nur 10 jährigen) Lebens 90.000 EUR. Und das wird immer schlimmer mit jeder Verkomplizierung der Technik in den Verbrennern (Turbo, Hochdruckeinspritzung, AGR, DSG, Automatikgetriebe, Kat, Partikelfilter, Harnstoffeinspritzung etc.pp) Wenn die Formel zutrifft, sollte also ein Elektroauto für 40.000 Kaufpreis (z.B. ein gut ausgestatteter Tesla Model 3) über die Lebensdauer wesentlich billiger sein als der Verbrenner für 30.000. Und er wird schon nach 10 Jahren wesentlich billiger sein und wenn die Eigentümer das wollen, auch nochmal 10 weitere Jahre ohne Defekt fahren weil Akku und Antrieb statt 2000 bewegliche Teile nur aus 20 bestehen.
Umweltfreundlichkeit von Akkus: Es wird immer mal wieder behauptet, dass Ein Akku in der Herstellung umweltschädlich wäre und sich das alles gar nicht lohnen würde. Aber das ist von den verängstigten Öl- und Autoindustrien verbreiteter Quatsch. Also wenn es für die Umwelt besser wäre, 2000 bewegliche Teile zu produzieren als 20 und ein paar Batteriezellen, die hauptsächlich aus Stahl bestehen. Wenn ich mich recht erinnere, sind im ganzen Tesla Model S Akku 0.5 kg Lithium enthalten. Und wenn jemand meint, dass nach 20 Jahren oder 1 Million Kilometer nur noch 80% Reichweite nicht mehr ausreichend sind, verkauft seinen Akku als Stromspeicher in den Keller von Häusern mit Photovoltaic. Und später werden die Akkus zu 99.9% rezykelt. Und der Treibstoff kommt vielleicht sogar von eigenen Dach statt aus dem Iran, aus Saudiarabien oder aus den USA (Fracking mittels giftiger Chemikalien, die Boden und Grundwasser kaputt machen) oder Kanada (Öl muss mit riesigem Energieaufwand aus Ölsanden ausgekocht werden).
Ich hatte es schon mal geschrieben: auch bei Öl und Gas haben wir ein Langzeit-Entsorgungsproblem, dass uns bisher im Gegensatz zum Atomabfall nicht allgemein bekannt war. Aktuelles Beispiel: wegen des derzeit niedrigen Öl- und Gaspreises (Frackingboom der USA) lohnt sich die Förderung in der Nordsee kaum noch und Bohrinseln werden stillgelegt. Die Förderer haben eigentlich unterschrieben, dass sie die Anlagen und Schäden auf eigene Kosten wieder rückbauen, wenn die Förderung zu Ende ist. Jetzt stellt sich heraus, dass Shell und BP die jetzt geschätzten 200 Milliarden Euro nicht zahlen können oder wollen. Die Britische Regierung hat einen Deal gemacht, dass die Steuerzahler die Rechnung zahlen werden. Logisch - gewinne privatieren, Kosten verallgemeinern. Aber wir alle sind ja auch Auto gefahren - daher sollten wir auch die Rechnung zahlen.
Die Entsorgung von Solarpanels nach 40 Jahren Nutzung wird recht einfach sein - die bestehen aus Stahl/Alu, Kupferkabeln und Silizium-Solarzellen (wird aus Sand hergestellt).
https://electrek.co/2016/06/06/tesla-model-s-battery-pack-data-degradation/