Verbreitung Alternativer Antriebe: Neuigkeiten

Diskutiere Verbreitung Alternativer Antriebe: Neuigkeiten im Forum Alles zu den alternativen Antrieben im Bereich ---> Alternative Antriebe - Ich mache mal einen Thread auf um Neuigkeiten rund um die Einführung, Nutzung und Diskussion von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben zu sammeln...

Was haltet Ihr von den alternativen Antrieben?

  • Was ist das?

    Stimmen: 2 3,1%
  • Fahre schon / nächstes Auto wird ein Elektroauto

    Stimmen: 13 20,0%
  • Fahre schon / nächstes Auto wird ein Hybrid

    Stimmen: 4 6,2%
  • Fahre/Warte auf Tesla wegen der Ladeinfrastruktur

    Stimmen: 0 0,0%
  • Warte auf vernünftige Ladeinfrastruktur

    Stimmen: 10 15,4%
  • Warte auf günstige Gebrauchte Elektro/Hybrid

    Stimmen: 8 12,3%
  • Warte auf Infrastruktur und Auto mit Brennstoffzelle/Wasserstoff

    Stimmen: 17 26,2%
  • Mein Erdgas-/Biogasauto ist doch alternativ!

    Stimmen: 6 9,2%
  • Warte ab, bis Verbrenner verboten sind.

    Stimmen: 18 27,7%
  • Alles Hype, wir werden noch in 100 Jahren Verbrenner fahren!

    Stimmen: 9 13,8%

  • Umfrageteilnehmer
    65
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mawadre

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Der derzeitige Trend, es den Leute schwer zu machen, alternative Energien zu nutzen, ist sehr bedenklich. Böse Zungen behaupten, dass unser Staat und die lieben unabhängigen Politiker auf dem Gebiet ganz ähnlich eng mit der Großindustrie verbanden sind wie bei der Autoindustrie. Ach was sage ich: Als RWE anfing wegen des Erfolgs der alternativen Energien wirtschaftlichvzu straucheln, stellte sich heraus, dass RWE gar kein großer anonymer Konzern mit geldgierigen Aktionären ist. Stattdessen mussten wir alle sehen, dass RWE Städten und Gemeinden gehört. Die plötzlich große Löcher in ihren Budgets fanden und nicht mehr genug Geld hatten, um Kindergärten, Kitas und Schulen zu bezahlen. Also sucht man natürlich nach Wegen, sich das Geld wieder zu holen. Mehrwertsteuer auf den eigenen Verbrauch von Solarstrom zu einem ausgedachten Preis von 25 Cent ist da nur eine Idee von vielen.
Das selbe Problem wird es massiv geben, wenn überall nur noch steuerbegünstigte oder befreite Elektroautos herumfahren. Der Spritpreis soll ja zum größten Teil aus Abgaben an den Staat bestehen. Bin mal gespannt, wie das Geld dann von all en Elektroautofahrern geholt werden wird, die zu Hause mit Solarstrom vom Dach laden. Ach ich weiß was kommen wird: einheitliche Straßenmaut für alle überall und höhere KFZ Steuern für alle Autos.
Die Idee, Abfälle die sowieso anfallen, sinnvoll zu nutzen ist alt und gut. Wenn also ein Bauer ein Erdgasauto mit Methan aus Kuhscheiße betrieben will oder ein Sparfuchs seinen alten Polo Diesel mit altem Frittenfett ist das ok. Aber leider hat sich in der älteren und jüngeren Geschichte der Menschheit gezeigt, dass es quasi immer nach hinten los geht, wenn wir versuchen, aus Abfallprodukte essentielle Bedürfnisse zu befriedigen. Sei es dass ganze Kontinente entwaldet wurden weil man NUR ein bißchen Brenn- und Bauholz brauchte. Oder den Diesel als "Abfallprodukt" der Benzinherstellung günstig verkaufte. Oder hat jetzt mit sogenanntem "Biogas" oder "Biosprit". Mobilität ist auf der Welt derzeit so extrem wichtig für alle, dass nie genug "Abfallprodukte" verfügbar sind, um die riesige Nachfrage zu befriedigen.

Und wie gesagt: Das Elektroauto fährt schon jetzt sehr sauber oder extrem sauber wenn man denn will. Gerade in D kann man sich einfach per Unterschrift für Ökostrom entscheiden. Und Beispiele dass alles nicht mehr ScienceFiction ist, gab es ja genug.

Aber wir sind natürlich noch ganz am Anfang - viele Probleme sind noch zu lösen. Was machen die Mieter in Städten mit ihren Laternenparkplätzen, ist massenhafter privater Autobesitz überhaupt gut. Aber ich denke abseits von Leuten wie mir, für die der HDK ein günstiger Camper mit riesiger Reichweite abseits der Zivilisation ist, werden sich die meisten Menschen, die Städten leben sowieso anders entscheiden. ÖV oder billige Taxis, autonome Mietautosall dass wird unser Nutzerverhalten stark ändern. Und dann werden sich unsere Enkel irgendwann die Augen reiben und fragen, warum es Oma und Opa so wichtig war, einen großen Teil ihres Lebens für stinkende Automobile zu opfern (Zeit, Arbeitsaufwand, Kosten, Nerven, Gesundheit)
 
helmut_taunus

helmut_taunus

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Hallo,
damit faehrt die Post jetzt mit DREI Groessen Elektroautos, im Bild
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Streetscooter Work
Das bekannte Fahrzeug, mit dem die Post und die Uni Aachen angefangen haben
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wird auch an andere Kunden verhauft
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Streetscooter Work L
Die Version "Work L" hat mehr Ladevolumen durch etwas mehr Laderaum-Hoehe und deutlich mehr Laderaum-Laenge
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Streetscooter Work XL
basiert auf dem Ford Transit Tiefrahmen, vollelektrisch, mit grossem Laderaum
klick
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Interessant die Zeit, in der sowas ablaeuft.
In gleicher Zeit (es wurden grosse Fahrzeughersteller vorher von DHL angefragt) hat kein anderer Elektro-Lieferwagen in Serie gebracht, um Ducato oder Sprinter oder VW-Bus mit Fossil-Motor abzuloesen. Einige Kangoo ZE hat die Post eingekauft, woanders laufen e-NV200. Die Post DHL ohne Fahrzeugfabrik macht es alleine, wird aus dem Nichts zum Fahrzeughersteller. Man sieht, wie wenig Aufwand dahinter steht, ein Fahrzeug auf Elektrobasis an den Start zu bringen.
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Ein weiteres Beispiel fuer Eigenentwicklung in kurzer Zeit sind die Cargohopper in den Niederlanden
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Gruss Helmut
 
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helmut_taunus

helmut_taunus

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Ja,
die Solarzellen betragen 10 qm auf den standardisierten 3 Anhaengern und reichen fuer 7 bis 8 Monate Strom ohne Zufuhr von aussen. In den anderen Monaten gibt es zu wenig Sonne, dann muss aus dem Netz dazu geladen werden. Man sieht die Kabelverbindungen zwischen den Anhaengern, weit oben.
Der Chef erzaehlt (in Englisch) im Video, zB dass zum Transportsystem in Utrecht auch ein Elektro- Schiff gehoert, von der Stadt betrieben.
klick
Dazu wie die Umladung von Fern-LKW geschieht. Dass die Cargohopper auch manche Verpackung mit raus nehmen. Ohne Subventionen von der Stadt, allerdings mit Vertraegen fuer die spezielle Nutzung der Strassen fuer diese Fahrzeuge. Sie fahren bis zu 3x am Tag durch die City, anders als andere Transporter, die nur vormittags rein duerfen und zudem an manche Stellen gar nicht kommen wegen der Groesse.
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"Cargohopper ist eine Transportorganisation. Unsere Fahrzeuge sind das Ergebnis unserer eigenen Entwicklung. Deshalb arbeiten wir mit unseren Partnern Divaco Benelux und Fifth Wheel Europa zusammen." Die Zug-Fahrzeuge in Utrecht und Amsterdam kommen Alke, Norditalien.
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Gruss Helmut
 
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mawadre

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Helmut schreibt, dass es im Sommer reichen würde ohne nachzuladen. Hört sich erstaunlich an. Müsste man mal nachrechnen. In Ungarn gibt es einen Solarzellen auf Schienen.
 
helmut_taunus

helmut_taunus

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Das habe ich nachgemessen und geprueft. Nein im Ernst, im Video ab Minute 8:44 say them in english, 7-8 Monate total emissionsfreies Fahren, without need of charging. Hoert selber, when you understand the Sprache. Oder if? Jedenfalls sind die mit ihrer Bimmelbahn schon so weit vorn, dass man es selbst als interessierter Elektro-Auto-Leser kaum glauben mag.
 
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mawadre

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Ein deutscher Ingenieur hat mit Gleichgesinnten vor Jahren einen Solartriebwagen ("Else") auf Grubenbahngleisen gebaut und jahrelang auf deutschen Stadtfesten in den Sommermonaten nur mit Sonnenenergie geladen fahren lassen:
http://www.solarbahn.de/UEber-ELSE.5.0.html
 
helmut_taunus

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Hallo,
falls jemand weit in die Zukunft denken oder auch nur zuhoeren mag, und ueber alternative Antriebe (elektro) hinaus auch ueber alternative Autos etwas von einem Zukunftsforscher hoeren mag:
gunter dueck

Dueck spricht: Ingenieure & Schönheit
 
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helmut_taunus

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Hallo,
ich verstecke hier mal eine Frage.
Hat jemand mal zusammengetragen, wie die Produktion von Fahrzeugbatterien weltweit ist oder hochgefahren werden soll? Damit koennte man abschaetzen, wie die Produktions-Stueckzahlen fuer Elektroautos steigen koennten.
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Aussagen von VW und Daimler und anderen, wir bauen ab 2020 dutzende Modelle koennen vielleicht stimmen, aber sie bauen keine Batterie-Fabriken und koennen also ohne selbstbestimmten Bau der Batterien nur den Weltmarkt unter sich aufteilen. Dann haben sie evtl viele Modelle aber kaum Stueckzahl, alle Hersteller in Summe. Zum Ausgleich koennten Fahrzeughersteller eine Batterieproduktion aufbauen. Weil VW in Deutschland noch keine (sichtbaren) Aktivitaeten entfaltet hat, gehen Jahre ins Land. Vor der Elektromobilitaet muss noch der Gelbsalamander umgesiedelt werden. Daimlers kleine Endmontage dreiviertel fertiger Batterien reisst auch nichts raus.
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Bei hoher Nachfrage seltener Gueter antwortet die Marktwirtschaft mit hohen Handelspreisen.
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Vielleicht kommt aus der Einsicht, es wird anfangs zu wenig Batterien geben, die Zuversicht, der Fossil-Antrieb (Benziner oder Diesel) werde noch lange benoetigt.
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BYD kommt aus der Fertigung von Batterien und baut seit neuestem auch Fahrzeuge. Tesla hat eigene Batterie-Herstellung und kann sicher sagen, fuer wieviele Fahrzeuge die Batterien (mindestens) reichen. Sie reden schon ueber die Gigafactory2, erkennen den Engpass und die Chance auf eigene Wertschoepfung ausserhalb von Batterieherstellern. Ein Huehnerzuechter kauft die Eier nicht teuer auf dem Marktplatz.
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Selbstverstaendlich kann man viele Elektroautos mit kleinen Batterien oder weniger Autos mit groesseren Batterien bauen. Die Hybridautos, die als Elektroautos PHEV gefoerdert werden, haben um 8 bis 15 kWh Batteriegroesse (neben dem dicken Benziner oder Diesel). Das waere mal eine Ausweichmoeglichkeit, um irgendwie eine Elektroauto-Quote zu erfuellen, ohne grosse Batteriefertigung, wenige Jahre bis es jeder kapiert. Fuer reine Elektroautos BEV scheinen derzeit um 24 kWh eher ueblich, doch alle wollen mehr Reichweite anbieten, dh 50 bis 70 kWh pro Einzelfahrzeug. Selbst dies ist manchen Autointeressenten zu wenig, die sich noch nicht entschieden haben zwischen viel Reichweite und wenig Preis. Der steigende Trend zur Riesenbatterie kollidiert mit der begrenzten Anzahl Batteriefabriken und deren langjaehrigem zukuenftigen Aufbau.
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Dazu kommen noch einige wenige die Batterien fuer Solarstrom-Speicherung und Netzstabilisierung. Deren Anzahl stelle ich mal als recht gering hin, zumal die meisten Batterien an dieser Stelle Auto-Recycling-Batterien werden duerften. Die zusaetzliche Anzahl reduziert sich mit den Batterien in den Autos, wenn Strom zur Netzstabilisierung auch entnommen werden kann.
Gruss Helmut
 
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mawadre

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Hat jemand mal zusammengetragen, wie die Produktion von Fahrzeugbatterien weltweit ist oder hochgefahren werden soll? Damit koennte man abschaetzen, wie die Produktions-Stueckzahlen fuer Elektroautos steigen koennten.
Habe nur unvollständige Auflistungen gesehen. Ist ja auch ein Betriebsgeheimnis, was man plant und welche Kapazitäten man hat.
Nissan hat seine Fabriken kürzlich an LG Chem abgegeben. Im Gegenzug wollen sie von guten Preisen und der besten Chemie profitieren. Das das funktionieren kann, ist nicht auszuschließen. Bei Panels für OLED-Fernseher hat LG z.B. auch ein Quasimonopol, Samsung bei den OLEDs für Handys. Und der Joint-Venture-Partner der Batteriefabrik von Tesla, Panasonic, hat seit Jahren die besten Industriellen Zellen. In einem Video (Führung durch die Gigafactory) war glaube ich die Aussage, dass die eine Ecke nur für Panasonic-Leute zu betreten wäre, da würden "Zaubersprüche und ähnliches" (meine Erfindung, es wurde anders genannt) die Zellen zu den super Zellen machen, die sie dann sind.
In der Technology Review war mal eine Übersicht, welche großen Kapazitäten gerade in Asien aufgebaut würden. Aber natürlich auch nur Oberflächlich...
 
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Tim

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Ich hatte mal grob überschlagen, was es bedeuten würde, wenn VW oder Toyota nur noch BEVs bauen würden, also rund 10 Mio/Fahrzeuge im Jahr. Sprich einer der beiden größten Hersteller - sonst niemand...
Unter der Annahme, dass je Fahrzeug 100kWh verbaut werden ergibt das 1.000GWh an benötigter Kapazität. Zum Vergleich: Teslas GigaFactory soll 35GWh produzieren, also gerade mal 3,5%
Für mich sind BEVs als flächendeckendes Antriebskonzept daher nicht realistisch. Hybride sind interessant, da sie das Beste aus beiden Welten vereinen (können), oder die Brennstoffzelle. Da gibt es das Reichweiten- /Ladezeitenproblem auch nicht. Normale BEVs sind in meinen Augen zurzeit nur eine "Modeerscheinung", die ihre Daseinsberechtigung in einigen Nischen hat.
 
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mawadre

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Inzwischen gibt es eine wachsende Liste von Europäischen Ländern, die alle Verbrenner incl. Hybride innerhalb der nächsten 20-30 Jahre verbieten wollen. Die Autoländer Frankreich und Großbritannien gehören auch dazu.
Wegen der Batteriefabriken: von einem aktuellen Engpass vor allem zu Beginn einer neuen Entwicklung auf die angebliche generelle Unmöglichkeit zu schließen, ist ein Fehlschluss, das dürfte offensichtlich sein. So eine Schlussfolgerung ist genauso viel wert wie: "Heute habe ich keine Kinder, also werde ich nächstes Jahr oder in 5 Jahren auch keine haben." oder so ähnlich. Gerade bei Einführung sogenannter disruptiver neuer Technologien wie Dampfmaschine, Verbrennermotoren, Internet, Smartphones (um nur ein paar aus dem Stegreif zu nennen) gibt es oft ein sehr langsames Wachstum und dann einen plötzlichen Umkippunkt (Tipping Point) nachdem das Wachstum plötzlich exponentiell (die nahezu schnellste Wachstumsart - Verdopplung der Anzahl in gleichen Zeitabständen) stattfindet. Vor 10 Jahren wurde beispielsweise das iPhone vorgestellt und die etablierten Mobilfunkfirmen und der Weltmarktführer Nokia haben gelacht. Nach 5 Jahren war Nokia tot.
Ansonsten ist Lithium eines der häufigsten Elemente im Universum weil es ganz am Anfang vor vielen anderen Elementen wie z.B. Eisen in Sternen entsteht. Auch wird Lithium un den Batterien nicht verbraucht und kann recht eingach rezykelt werden. Parallelen zu Handys und deren Akkus passen nicht, da die andere Technologien (Pouch statt Rundzelle) und andere Kosten/Größenverhältnisse haben.

Was auch ein Denkfehler sein könnte: Dass wir zukünftig weiterhin diese riesigen Mengen von Autos in Firmen- und Privatbesitz haben - die 95-99% ihrer Haltedauer herumstehen, Geld kosten und rosten. Sobald sich autonome Autos (geht eigentlich nur mit Elektro-Antrieb richtig gut) weiter verbreitet haben, fallen die Kosten für "Taxifahrten" rapide weil der Kostenfaktor Mensch aus den gefahrenen Kilometern entfällt.

Abgesehen davon gibt es aktuelle Untersuchungen, die z.B. für 10 deutsche Städte ein Privatauto mit der Kombination von klassischen Mietwagen und Car2go, Carsharing etc. verglichen. Dabei kam raus, dass ein privater Klein- oder Mittelklassewagen bis ca. 12000 km im Jahr teurer als die Leihkombination kommt. Wenn man ÖV noch mit dazu nahm, kam es noch billiger. In den Städten sieht man auch immer mehr Leute (sogar viele Familien mit Kindern), die auf das eigene Auto zugunsten von Carsharing und Mietwagen verzichten. Man darf nicht vergessen, dass das eigene Auto lange zeit vor allem auch ein Statussymbol war. Das verschwindet immer mehr. Und heutige Auto-Statussymbole gehen vermehrt Richtung elektrischer Antrieb siehe Tesla und all die Ankündigungen von kommenden Luxus-Elektroautos von Mercedes, Porsche und Co.

Auch die Deutschen Autohersteller gehen scheinbar schon länger von einem Rückgang ihrer Verkaufszahlen aus. Anders sind die seit Jahren verstärkten Bemühungen und das Engagement in Richtung Carsharing (Car2Go gehört z.B. Mercedes, viele andere große Hersteller haben eigene Carsharing-Anbieter gegründet) schwer zu erklären. Man kanibalisiert sich ja eigentlich den eigenen Markt der verkauften Autos.

Und nicht zu vergessen ist der Umweltaspekt. Statt das Milliarden von Autos mit einer Nutzungsdauer von 1-5% produziert werden müssen und Ressourcen (Rohstoffe, Energie, Landfläche) verbraucht werden, könnten wir die weltweite Automenge um den Faktor 20 reduzieren und würden Ressourcen sparen und hätten es noch bequemer als jetzt da kaum noch jemand selber Lenken und aufmerksam den Verkehr beobachten müsste. Von den verringerten Unfallzahlen und Verkehrsopfern mal abgesehen.

Es gibt also einige Argumente, die für eine künftige starke Reduktion des weltweiten Autoparks sprechen.
 
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mawadre

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"Noch in diesem Jahr will Audi einen Prototyp eines Elektroautos fertig haben, das mit Solarzellen bestückt ist. Dadurch soll die Reichweite des Autos erhöht werden.
Audi will mit Hilfe von Solarzellen die Reichweite von Elektroautos erhöhen. Zusammen mit dem chinesischen Solarzellen-Spezialisten Hanergy will der deutsche Autohersteller noch in diesem Jahr einen Prototyp fertig haben."
https://www.heise.de/newsticker/mel...oauto-mit-Solarzellen-bestuecken-3810867.html
 
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Tim

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@mawadre: Meiner Meinung nach kannst du BEVs nicht mit den von dir genannten Dingen vergleichen. Wir haben einen Status Quo, der ersetzt werden soll(?). Das BEV hat aber nur einen Vorteil gegenüber der alten Technologie: Lokal Emmisionsfrei. In allen anderen Belangen hat es Nachteile.

Beim Smartphone hatte der Kunde einen echten Mehrwert - funktioniert
Bei der DIgicam fielen die teuren Filme und Abzge weg und man hat die Bilder gleich gesehen, also auch ein Mehrwert - funktioniert.
Flachbildschirme haben weniger Platz alsdie Röhren weggenommen. Bei Fernsehern waren plötzlich auch ganz andere Dimensionen möglich - funktionierte auch.

Denkt man beim E-Auto mal an die Modelle abseits von Tesla, dürfte die Begeisterun bei großen Teilen der Bevölkerung eher zurückhaltent sein. Tesla ist sexy, was man von Miev, Zoe & co nicht gerade sagen kann. Bei diesen Modellen kann man eher von Vernunftkäufen ausgehen, wobei das aufgrund der Nachteile eben nur eine Nische sein kann. Daran werden auch Verbote von der Politik nichts ändern. Dann werden im Zweifelsfall alte Autos längergefahren. Das Durchschnittsalter steigt eh. Und wer schonmal auf Kuba war oder auch öfters mal in Osteuropa unterwegs war, weiß dass man in ein Auto mit ber 200.000km auch noch Geld investieren kann.

Für die jetzt heranwachsende Generation spielt das Auto nicht mehr die Rolle. Aber auch diese Generation muss irgendwie auf Arbeit kommen. Home-Office als flchendeckende Lösung wird es nicht geben. IBM (einst Vorreiter bei dem Thema) schafft das HomeOffice zu großen Teilen wieder ab. Ob sie wollen oder nicht, sie werden Autos o.ä. kaufen, wenn die Öffis nicht massiv ausgebaut werden. Zumindest in Deutschland fehlt hierzu aber der politische Wille. Die Schweiz mag da anders sein (hat ja aber auch keine großen Automobilhersteller). CarSharing oder (autonome) Taxen sind auch keine Lösung, weil ja alle zur gleichen Zeit transportiert werden wollen. Und gerade, wenn das Auto als Statussymbol keine Rolle spielt, werden mehr Vernunftentscheidungen getroffen. Die wirtschaftlichste Lösung wird genommen. BEVs werden das noch einige Jahre nicht sein.

Mal ein Beispiel aus meinem Alltag:
Ich brauche z.B. mit dem Auto 15-20 Minuten. Mit dem Rad 50 Minuten (viel bergauf, der Heimweg ist schneller) und mit Öffis 1:20 bzw. 1:30 mit 2 bzw. 3 Umstiegen - also realistisch mehr als 2 Stunden, da die Anschlüsse nicht passen würden. Man merkt hier die Kreisgrenzen sehr stark.
Ich könnte mir vorstellen mit einem Renault Twizy oder einer Art elektrische BMW C1 zur Arbeit zu fahren - allerdings würde das ein zusätzliches Fahrzeug im Haushalt bedeuten. Wirtschaftlich macht das keinen Sinn, wo wir wieder bei den Nachteilen wären.
Meine Jährliche Fahrleistung ist übrigens etwa das doppelte der von dir genannten 12Tkm. Der Bundesschnitt liegt so um die 18Tkm, also auch deutlich über deinen 12Tkm
 
hw_h

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@mawadre: ...Die wirtschaftlichste Lösung wird genommen. BEVs werden das noch einige Jahre nicht sein....
....Der Bundesschnitt liegt so um die 18Tkm, also auch deutlich über deinen 12Tkm
Hallo Tim,
ich bin wild entschlossen mir bald ein E-Auto anzuschaffen. Da es meinen Übergang in die Rente (hoffentlich in 3-4 Jahren) begleiten soll. Ich empfinde das elektrischen Fahren einfach nur (sorry) geil und wirtschaftliche Betrachtungen sind, nicht zuletzt deshalb, bei mir weit nach hinten gestellt. Es muss nur noch das Fahrzeug mit entsprechendem Platz zu finden sein.

Woher hast Du die 18 000 km? Soweit ich weiß, liegt die durchschnittliche Jahresfahrleistung eher unter 14 000 km, Tendenz sinkend...
 
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mawadre

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@Tim Das habe ich gestern vergessen: für die ländlichen Gebiete ist schwer zu sagen, was passiert. Meine Frau und ich sind auf dem Land in unterschiedlichen Ländern und Gesellschaftsformen aufgewachsen. Wir beide haben als Kinder die Nachteile, auf dem Land zu wohnen, kennengelernt. Was ich in der DDR als Folge sozialistischer Mangelwirtschaft wahrnahm, stellte sich im Nachhinein oft als typische Erscheinung vom Aufwachsen in einem abgehängtem ländlichen Gebiet heraus. Schlechte Versorgungslage, schlechte Straßen, schlechter ÖV, allgemein schlechte Infrastruktur (Telefon/Internet/Fernwärme/Abwasser / Schulen / Kitas usw.), mangelndes kulturelles Angebot, engstirnig Denken etc.pp.
Also wie gesagt, keine Ahnung, was mit den ländlichen Gebieten passiert. Weltweit geht der Trend seit mehr als tausend Jahren in die Städte.

Wegen der Vorteile von Elektroautos: "Nur lokal Emisionsfrei" trifft es nicht so ganz. Die Reifen haben trotzdem Abrieb und wirbeln Dreck auf (Feinstaubthematik). Je nachdem, mit was das Auto geladen wird (Wind-/Wasser-/Sonnenenergie) ist es auch jetzt schon 100% erneuerbar. Gerade in D kann man ja durch ein Kreuzchen auf dem Bestellformular abstimmen, wie der eigene Strom erzeugt wird. Wo sonst geht das so einfach? Wenn immer mehr Leute 100% erneuerbar bestellen, geht die Entwicklung dahin noch viel schneller als jetzt schon. Selbst "Öko-Träumer" wie Greenpeace hätten sich die Riesensprünge in D Richtung alternative Energien nie träumen lassen. Die Realität kam wesentlich schneller als die kühnsten Vorhersagen. Abgesehen davon sind Elektroautos nach aktuellen Studien auch mit dem aktuellen Deutsche Strommix über die Lebensdauer schon einiges Besser als Verbrenner. Inklusive Herstellung wohlgemerkt.
Weitere Vorteile sind fast nie mehr zur Tankstelle fahren müssen, das Auto steht immer geladen da. Viel entspannteres Fahren wegen des fehlenden lautem "BRUUUUUM - WAS HAST DU GESAGT ES IST SO LAUT BEI 130 KMH?"
Spürbar geringere Kosten jetzt schon - die Gesamtkosten beim Verbrenner sind grob gerechnet 3x der deutsche Kaufpreis: 1/3 Kaufpreis, 1/3 Sprit, 1/3 Wartung, Reparatur, Steuern, Versicherung. Wartung und Reparatur kostet jetzt schon viel weniger sodass Fuhrparkbetreiber von 40% geringeren Kosten sprechen. Man unterschätzt einfach, wie anfällig die inzwischen sehr zuverlässigen Verbrenner doch noch sind. Da zählt auch so ein Beschiss dazu wie: das Auto muss aber einmal in Jahr in die Werkstatt um das Öl zu wechseln und alles gaaanz genau anzuschauen. 500 EUR bitte. Ja klar...
EVs sind also auch viel zuverlässiger. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden EV auch insgesamt länger halten und länger gefahren werden. Weil man das Auto nicht mit 98 km verkauft und den teuren kommenden Reparaturen zu entkommen.
Von EV Fahrer (von Smart über Leav bis Tesla) hört man auch regelmäßig: "nie wieder zurück".
Und abgesehen von alledem habe ich natürlich die Hoffnung, daß meine Urenkel noch Städte wie Paris, Berlin oder London besuchen werden können. Bei 100m höherem Meeresspiegel (wenn alles Eis abgeschmolzen ist) liegen die aller unter der Meeresoberfläche. 8 der 10 größten Städte der Welt liegen im flachen Küstenbereich. Hier kann man selber interaktiv (leider nur bis +60m) simulieren, wie die spätere Welt aussehen wird:
http://flood.firetree.net/
Das das alles kein Scherz ist,zeigt z.B. die Nordsee. Vor 10000 Jahren war das noch eine grüne flache Savanne mit Menschlichen Siedlern oder Nomaden und großen Tieren wie Mammuts. Infolge abschmecken der letzten Eiszeit und eines Tsunamis infolge Abrutschen am Tiefseehang vor Norwegen ist dann alles in wenigen Jahren überflutet worden. Auf Google Earth kann man noch den alten Lauf von Themse und Rhein in der Nordsee erkennen. Viele hundert Sintflutmythen rund im die Welt erzählen ähnliche Geschichten. Unsere Moderne, sichere Welt ist sehr fragil.
 
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