Eine interessante Alternative wäre für mich, den städtischen Nahverkehr zu entlasten, indem man das Leben aufm Land attraktiv macht. In Leipzig kann man bspw. sagen, dass die Investitionen dort, garnicht mal so schlecht waren. Wenn man aber aus 500.000 Einwohnern, 600.000 macht, dann schafft das auch der verbesserte Nahverkehr nicht, es kapituliert der Straßenverkehr und als Radfahrer kann ich sagen, Radfahrern geht auch nicht mehr schmerzfrei. Ich bin da durchaus leidgeprüft und einigermaßen sicher unterwegs. Aber ich hab die Reißleine gezogen und bin aufs Land gezogen. Damit hab ich mich zum Autofahrer gemacht, der ich garnicht werden wollte. Soll heißen, ich hab mir eins angeschafft, weil ich mich auf die unzuverlässige Bahn nur teilweise verlassen kann und mir schlechtes Wetter beim Radfahren eben meine Grenzen aufzeigt.
Ich wusste schon immer, dass Autofahren teuer ist und keinen wirklichen Spaß macht. Vielleicht könnte man ja mal dort ansetzen, Leute wie mich, einfach dort zu lassen, wo sie sind? Bei mir ist es gerade schiefgegangen, aber ich bin auch keine 18 mehr und leide vorrangig unter der Verdichtung der Bevölkerung, dem Anteil an armen und reichen Assozialen, dem Lärm und dem Dreck in der Großstadt und vor allem sehe ich die stark steigenden Mieten bei dem Niedergang an Lebensqualität nicht ein. Wie wäre es denn, wenn wir der Verödung der Provinz etwas entgegen setzen würden? Dann könnten die Dörfler sich ihre Brötchen dort verdienen und müssten die Städter nicht mit ihren Stinkern oder E- Autos malträtieren.
Außerdem sehe ich jede Menge Potenzial in der Teilung des Automobils und obwohl ich die Grüne Partei wegen ihrer Heuchelei verabscheue, ist beileibe nicht alles Grütze, was sie daherquaken. So wundert man sich, wenn Leute, die sich über den Treibstoffpreis beschweren, sich ausgesprochen schwertun bzw. es schlicht ablehnen, eine Fahrgemeinschaft zu bilden. So hab ich aus eigener Bequemlichkeit das Angebot an zwei Kollegen gemacht, die im 500m - Radius wohnen, eine Fahrgemeinschaft zu bilden. So müsste man nur jeden dritten Tag fahren und ich hätte das Opfer gern gebracht. Es funktioniert nicht, weil der eine die Autofahrt zur "Entspannung" braucht und der andere seine Frau mitnimmt bzw. persönliche Fahrten geltend macht. Aus meiner Sicht ist natürlich der Treibstoffpreis für derartiges Volk zu niedrig und die von den Grünen propagierten 0,16€ Preiserhöhung sind niemals ausreichend.
Aber leider haben wir keine Spaltung der Gesellschaft zwischen Rechts und Links oder Grün und Gelb oder Schwarz und blau, sondern eine zwischen arm und reich. Was das hier beschriebene Volk eben ohne mit der Wimper zu zucken, wegsteckt, gibt dem anderen womöglich den finanziellen Rest. Ich denke deshalb, dass der Anfang die Beendigung der sozialen Schieflage sein muss. Wenn wir uns daran gewöhnen, dass die Umweltsäue ihre Sauereien bezahlen und sich damit quasi freikaufen und die Anständigen sich die "Umweltsauerei" schlicht nicht leisten können, dann ist das ein Nährboden für sozialen Unfrieden, der auch den reichen weh tun wird.
meint der Peter