Mit den Abhängigkeiten ist das ein dummes Ding. Sie sind sehr relativ und es hat Zeiten gegeben, da bestanden die einfach nicht. Da haben auch Menschen gelebt, aber leider sind die dabei nicht so alt und nicht so fett geworden wie wir.... Selbstverständlich bestehen Abhängigkeiten, sofern wir unseren Lebensstil fortführen wollen. Unsere Energieressourcen reichen nicht, um so weiter zu machen. Außerdem haben wir uns freiweillig in Abhängigkeiten begeben, weil uns die eigenen Standards und damit die dazugehörigen Preise zu teuer geworden sind. Die einstmals starke und leistungsfähige Textil- und Lederindustrie wollten wir nicht mehr haben, weil wir den Geiz so geil finden und es gern haben, wenn der Vietnamese oder sonstiger Ostasiate sich für uns 12-16h am Tag für nen Hungerlohn abrackert. Und wehe, der sollte sich erdreisten, unsere Arbeitschutz- und Sozialbedingungen einzufordern... Aber "Schltzauge" sagen wir nicht, weil das ungehörig ist, jawoll, ja!
Ich finde, wir sollten uns die Abhängigkeiten eingestehen und dort wo es irgend möglich ist, die Gelegenheit nutzen, unsere recht hohen Standards zu exportieren oder unseren Mist selber zu bauen, anstatt die schlechten Standards aus Niedriglohnländern zu importieren. Nur so können wir ja von einem fairen Wettbewerb sprechen. Es geht auch andersrum, aber wer wollte denn das wirklich? Leider sind die ersten Ansätze für einen Abstieg unserer Arbeits- und Lebensbedingungen nicht zu verleugnen. Ich denke deshalb, dass Kollege ManniSpall einen ganz wichtigen Punkt angesprochen hat. Ich weiß nur nicht ganz genau, ob er das auch so meint, wie ich es hier interpretiere. Dazu darf er sich aber gern äußern.
Auf nen Ökostromtarif umzusteigen, ist ja nun wirklich kein Grund, Lorbeeren einzuheimsen. Das passt zu "Geiz ist Geil und ich tu noch was für die Umwelt". Ich bin aufs eEGesetz schon eingegangen und ich leiste mir den Luxus, mich vom Ökostromanbieter abzuwenden und einen höheren Preis an den heimischen Energieversorger zu entrichten, der auch heimische Braunkohle im Energiemix hat. Da bleibt das Geld in der Region und ich find es weniger verheuchelt. Außerdem ist meine Herangehensweise zum Umgang mit Haushaltsgeräten anders als Deine. Erstens hab ich das Zeug mal bezahlt, es hat auch Ressourcen und Arbeitskraft gekostet. Folglich wird es solange gehalten, wie es sinnvoll ist und es wird auch repariert, solange das sinnvoll ist. So ist mein altes, 1990 gebraucht gekauftes und damals schon 10 Jahre altes Waschmaschinchen immerhin noch 36 Jahre alt geworden. Wer rechnen kann, wird herausbekommen haben, dass ich mich 2016 davon getrennt habe. Nicht weil sie irreparrabel kaputt wäre, sondern weil es keine Ersatzteile mehr gab und ich auch ein wenig zu faul war, den Aufwand zu treiben. In der Regel achte ich auf Qualität bei meinen Elektrogeräten und weniger auf Energieeffizienz. Ich kann aber versichern, dass mir weder mein Stromverbrauch noch die Stromkosten Kopfzerbrechen verursachen und das erklär ich mir so:
ich benutze Lichtschalter auch mal zum Ausschalten. Die Elektrogeräte haben auch einen Ausschalter und manches Zeug besitze ich einfach garnicht und was nicht da ist, verbraucht keinen Strom. ich empfehle die Herangehensweise jedem, der den Strom hierzulande so entsetzlch teuer findet. Ich leiste mir die 20.-€ im Monat für den lokalen und "überteuerten" Stromversorger herzlich gern.
Gruß Peter