Richtgeschwindigkeit 130

Diskutiere Richtgeschwindigkeit 130 im Forum Verkehrsrecht / Gesetze / Versicherung im Bereich ---> Auto / Verkehr - Was viele nicht wissen, wurde vor kurzem bei ARD Ratgeber Recht beschrieben. Mir persönlich war zwar die Regelung bekannt, dass es bei...
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Anonymous

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NA, ne Begreenzung auf 130 wär für mich schon ok. Ich komm damit gut klar. Ich finds nur generell doof, wenn ich mich immer nach Vorgaben richten muss, obwohl die Notwendigkeit dazu nicht immer da ist. Also nachts auf ner total leeren Kreuzung nicht langsam und vorsichtig über Rot fahren zu dürfen, auf ner total leeren Autobahn nicht mal mehr als ide angegebenen Km fahren zu dürfen... so Zeugs halt. Wenn ich ne Vorschrift einhalte, dann vor allem, weil ich finde, dass es in dem Moment auch Sinn macht. Wenn nicht, dann halt ich mich auch teils nicht drann. Und ärger mich dann über das Risiko. ZB find ich, dass es uns 70iger-Kindern ganz gut getan hat, noch zu lernen ohne Ampel über ne gut befahrene Strasse zu kommen. Wenn ich heute sehe, wie die Gören hier im Dorf einfach blind bei Grün loslatschen obwohl da n Wagen angebraust kommt und bei Rot eben stehen und stundenlang warten, obwohl da weit und breit kein Fahrzeug ist- hie und da selber denken und einschätzen können kann doch nicht so verkehrt sein.

Wochenendmorgendliche Grüsse :)
 
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rgruener

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Heika schrieb:
ganz ehrlich? mich nerven die Raser schon arg. Aber ganz allgemein finde ich nicht, dass irgendwelche verordneten Regeln irgendwen zur Umsicht und Vorsicht gemahnen. Durch Verbote istmeiner Erfahrung nach noch nie soziale Kompetenz erreicht worden. Und gegenseitige Rücksichtnahme ist wohl das, was fehlt im Strassenverkehr und sonstwo auch.

Grüssles, Heika

zwischen zügig fahren und rasen ist aber auch noch ein riesiger unterschied.
 
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Anonymous

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rgruener schrieb:
zwischen zügig fahren und rasen ist aber auch noch ein riesiger unterschied.
jou, hast recht. geht dabei wohl eher weniger um die tatsächlichen km/h als mehr um das wie. Wenn mir jemand dauernd zu dicht hinten drauf hängt, dann ist das nicht ok, egal ob das nun 50 im Dorf oder 130 auf der AB sind. Und wenn jemand mit 160 ankommt und aber rechtzeitig vom Gas geht, so dass ich nicht das Gefühl hab, ich werd gleich übergebügelt, dann spricht da ja nix gegen.

:zwinkernani: wie immer scheiden sich am Fahrstil die Geister?

Grüssles, H.
 
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rgruener

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wieso brauch ich welche?

ich fahre meistens so, jedenfalls wenn es mir möglich ist, dass meine täglichen arbeitsfahrten ausserhalb der typischen stosszeiten liegen.
dementsprechend kann ich meinen autobahnanteil im allgemeinen mit ca. 150 km/h absolvieren manchmal auch mit 160 km/h, ohne dass ich dauernd vom gas gehen oder gar bremsen muss.
das würde ich gerne weiterhin tun.

ein beitrag zu mehr sicherheit wäre eine beschränkung auf 130 km/h sicher nicht.

drängler und dicht auffahrer kann ich übrigens auch nicht leiden.
notorische linksfahrer aber auch nicht.

nicht ganz grundlos haben einige länder auch schon überlegt, ihre beschränkungen wieder zu lockern, die ganz argen beschränker (wie dänemark z.b.) haben schon wieder erhöht.
 
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nextdoblo

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Heika schrieb:
ZB find ich, dass es uns 70iger-Kindern ganz gut getan hat, noch zu lernen ohne Ampel über ne gut befahrene Strasse zu kommen. Wenn ich heute sehe, wie die Gören hier im Dorf einfach blind bei Grün loslatschen obwohl da n Wagen angebraust kommt und bei Rot eben stehen und stundenlang warten, obwohl da weit und breit kein Fahrzeug ist- hie und da selber denken und einschätzen können kann doch nicht so verkehrt sein.

Wochenendmorgendliche Grüsse :)

Bin selbst 70'er Kind

Nur seitdem hat sich der PKW Verkehr sicher vervielfacht, der LKW Verkehr mit dem Faktor 10x. Gerade in Städten und Dörfer. Die gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit gerade in der Stadt ist auch viel höher: wundere mich als Fußgänger und Radfahrer stets, warum die Leute solche Rennen bis zur nächsten roten Ampel fahren - wahrscheinlich weil PKW im Schnitt 120 PS statt 50PS wie vor 30 Jahren haben.

Bin jedenfalls froh, wenn meine 3 Kinder bei Rot an der Ampel stehenbleiben.

Hoffe in meiner Stadt wohnt niemand mit einer solchen Einstellung:

Heika schrieb:
Ich finds nur generell doof, wenn ich mich immer nach Vorgaben richten muss, obwohl die Notwendigkeit dazu nicht immer da ist. Also nachts auf ner total leeren Kreuzung nicht langsam und vorsichtig über Rot fahren zu dürfen,

Erinnert mich an einen schweren Unfall hier vor 2 Jahren: 38to LKW meinte auch, daß gegen 1.30 die rote Ampel unnötig sei... Ergebnis: 2 PKW Insassen tot, 1x Schwerverletzte
 
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ein beitrag zu mehr sicherheit wäre eine beschränkung auf 130 km/h sicher nicht

Das wage ich zu bezweifeln, aber es gibt noch weitere Gruende, die fuer ein Tempolimit sprechen, wie z.B. die verringerten CO2-Ausstoesse und der reduzierte Verbrauch.
 
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rgruener schrieb:
nicht ganz grundlos haben einige länder auch schon überlegt, ihre beschränkungen wieder zu lockern, die ganz argen beschränker (wie dänemark z.b.) haben schon wieder erhöht.

Stimmt, DK hat wieder erhöht. Allerdings sind die Autobahnen in DK nicht mit den deutschen zu vergleichen. Breitere Fahrstreifen, bessere Fahrbahnen und vor allem diszipliniertere Fahrer. Klingt blöd, ist aber so. Und komischerweise halten sich da min. 95% der Fahrer ans Tempolimit, das wäre hier in D niemals der Fall.
Das Problem hier in D ist auch nicht die Geschwindigkeit an sich, sondern der riesige Geschwindigkeitsunterschied zwischen den Schnellsten und den Langsamsten. Das ist der größte Gefahrenpunkt und der wird durch ein generelles Tempolimit entschäft. Aber auch nur dann, wenn gleichzeitig die Strafen füe zu schnelles Fahren drastisch steigen, nahe an dänische Verhältnisse. Da ist man bei 30 km/h zu schnell einen Netto-Monatslohn los, 15 km/h innerorts drüber waren mal umgerechnet 200 Euro. :pfeiff:
 
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DiDre

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Vaneo1 schrieb:
Für das schnelle Fahren gibt es meistens keine echten Gründe.

Sag das mal denen, die aufgrund einer weit entfernten Arbeitsstätte täglich ca. 150 km einfachen Weg pendeln.....
Gibts ja leider genügend davon.
Ich fahre mit meinem privaten Auto auf der Autobahn normalerweise so Tacho 110 bis 130 km/h.
Als Betriebsrat in einem Ausschuß muß ich ich alle zwei Monate in die Konzernzentrale, die ca. 200 km entfernt liegt mit nem Firmenwagen hinfahren. Da fahre ich dann so 140 bis 160 Tacho, wenn die Strecke frei ist.
Man will ja nicht länger als nötig unterwegs sein.
Trotzdem verbraucht der Opel Zafira 1,9 dti laut Bordcomputer dann trotzdem nur 5,8 Liter, also ein gutes Stück weniger als mein Rentnerberlingo
 
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knebel24

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Sag das mal denen, die aufgrund einer weit entfernten Arbeitsstätte täglich ca. 150 km einfachen Weg pendeln.....

Für diese Leute habe ich wenig Verständnis. 150 km einfach sind 300 km arbeitstäglich. Bei 20 Arbeitstagen im Monat also 6000 km. Wenn ich nur mit der unrealistisch niedrigen steuerlichen Pauschale für Reisekosten von 30 ct pro km rechne, ergibt das Kosten von 1800 Euro im Monat. Dafür bekomme ich am Arbeitsort jede Menge Zweitwohnungen oder Hotelzimmer.

Da fahre ich dann so 140 bis 160 Tacho, wenn die Strecke frei ist.
Man will ja nicht länger als nötig unterwegs sein.

Das mag rechnerisch stimmen. Faktisch ist der Zeitgewinn meist kaum fühlbar.
 
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Heika schrieb:
Moin moin,
der Link im ersten Post funktioniert leider nicht mehr. Weiss noch jemand, was da genauer drinstand? ...
es gibt doch so webseiten, die sämtliche inhalte des www spiegeln und archivieren und mittels deren dann auch der zugriff auf eigentlich nicht mehr vorhandene seiten möglich ist. Kennt sich hier niemand damit aus ?
 
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rgruener

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knebel24 schrieb:
Sag das mal denen, die aufgrund einer weit entfernten Arbeitsstätte täglich ca. 150 km einfachen Weg pendeln.....

Für diese Leute habe ich wenig Verständnis. 150 km einfach sind 300 km arbeitstäglich. Bei 20 Arbeitstagen im Monat also 6000 km. Wenn ich nur mit der unrealistisch niedrigen steuerlichen Pauschale für Reisekosten von 30 ct pro km rechne, ergibt das Kosten von 1800 Euro im Monat. Dafür bekomme ich am Arbeitsort jede Menge Zweitwohnungen oder Hotelzimmer.

Da fahre ich dann so 140 bis 160 Tacho, wenn die Strecke frei ist.
Man will ja nicht länger als nötig unterwegs sein.

Das mag rechnerisch stimmen. Faktisch ist der Zeitgewinn meist kaum fühlbar.


na ich fahre auch täglich 2 x 80km. ich weiss nicht genau, was ich bei 2 x 150km tun würde. wenn das 90% autobahn wären, dann würde ich das vielleicht auch fahren.

vielleicht gibts leute, die nicht nur eine wochenendehe führen wollen ?!

ich fahre auch am liebsten so 140/150 wenn die autobahn es hergibt. häufiges bremsen mag ich nicht sehr, das muiss alles fließen. der zeitgewinn liegt bei 5-10 minuten. da ich keine kernzeit habe, spielt das für mich nur selten eine rolle und ich kann arbeitsbeginnn und arbeitsende so legen, dass ich ausserhalb der stosszeiten fahre. trotzdem empfinde ich 150 angenehmer als 130.
bei häufigen und langen strecken summiert sich das natürlich. es gibt auch leute, die täglich bis zu 500km fahren müssen.

man darf 20 km/h hin oder her auch nicht unterschätzen. hängt eben von den umständen ab. mein hänger hat auch irgendwann eine 100er zulassung bekommen.
ob 80 km/h oder 100 km/h mag sich nach wenig unterschied anhören, aber nach 5 stunden fahrt ist an trotzdem 100km/h weiter. bei meinen urlaubsetappen von ca. 600km macht das was aus.
ob ich meine 10km zum bäcker mit 90 oder 100 fahre ist dagegen kaum zu spüren und ziemlich egal.


vielleicht kann sich europa ja auf 160 km/h einigen, das wäre noch halbwegs sinnvoll. obwohl - wenn es sinnvoll ist, dann ist es nix für unsere korrupten eu-bürokraten.
mehr bringen würde wahrscheinlich eine 90 m/h grenze auf der landstrasse.

aber man muss auch nicht alles regeln. es wird schon viel zu viel geregelt. schon allein deshalb muss man eigentlich dagegen sein.


http://www.stoppt-tempo-130.de/
 
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DiDre

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knebel24 schrieb:
Sag das mal denen, die aufgrund einer weit entfernten Arbeitsstätte täglich ca. 150 km einfachen Weg pendeln.....

Für diese Leute habe ich wenig Verständnis. 150 km einfach sind 300 km arbeitstäglich. Bei 20 Arbeitstagen im Monat also 6000 km. Wenn ich nur mit der unrealistisch niedrigen steuerlichen Pauschale für Reisekosten von 30 ct pro km rechne, ergibt das Kosten von 1800 Euro im Monat. Dafür bekomme ich am Arbeitsort jede Menge Zweitwohnungen oder Hotelzimmer.

Ähm, vom Finanzamt gibt es nur die einfache Wegstrecke bezahlt, also wären das im Beispiel keine 1800 € sondern 900 €.

Und rgruener stimme ich bzw. Wochenendehe absolut zu.

150 km Autobahn sind ja auch nur eine Stunde bzw. 1,5 Stunden Fahrt je nach Verkehsfluß. Eine Stunde fahrt braucht meine Frau für 52 km - allerdings nur wenig Autobahn, dafür Landtstraßen und Stadt.
 
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knebel24

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Ähm, vom Finanzamt gibt es nur die einfache Wegstrecke bezahlt,

Das gilt für die Fahrten Wohnung/Arbeitsstätte. Bei Reisekosten gibt es die vollen km! Ich wollte auch keine steuerliche Betrachtung anstellen, sondern einfach nur die Kosten gegenüberstellen. Tatsächliche Kfz-Kosten liegen regelmäßig weit über 30 ct pro km. Die tatsächlichen Kosten für 300 km pro Tag liegen also noch weit höher als 1800 Euro im Monat.

Und rgruener stimme ich bzw. Wochenendehe absolut zu.

Ich weiß, dass ich mich mit meiner These bei einigen in die Nesseln gesetzt habe. Ich denke, der überwiegende Teil der Betroffenen scheut eher den Ortswechsel. Da muss man solche Rechnungen anstellen, weil oft der evtl. Verlust aus dem erforderlichen Hausverkauf kleiner ist als die Kosten durch tägliches Pendeln. Vom Zeitgewinn mal ganz abgesehen.

Natürlich gibt es auch die Fälle, dass der Ortswechsel nichts bringt, weil dann der Partner pendeln müsste. Na gut, dann muss man eben abwägen, ob einem Wochenendehe oder Zeit- und Geldverlust lieber sind. Der Partner hat aber auf jeden Fall nichts davon, wenn man sich mit Tempo 160 um den Brückenpfeiler wickelt.

Wir bräuchten vermutlich kein Tempolimit, was wir bräuchten wäre eine Drosselung der Motoren, so dass Geschwindigkeiten oberhalb X (ich lege mich da mal nicht fest) unmöglich werden.
 
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rgruener

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natürlich muss man das individuell abwägen.
ortswechsel kommt aus diversen gründen bei uns nicht in frage.
die verluste beim hausverkauf wären derzeit immens. dafür wäre im stadtgebiet nicht mal annähernd etwas zu bekommen. da müsste ich 2 häuser gegen eine wohnung tauschen. davon mal ganz abgesehen, daß meine frau dann ihre praxis aufgeben müsste, wir keine hunde mehr halten könnten, und und und .
daher halte ich solche vorschläge und aussagen schlichtweg für dumm.

tempolimit auf autobahnen wäre genauso dumm.
es gibt sowieso kaum noch strecken ohne tempolimit und wie gesagt liegt die hautunfallursache weder auf den autobahnen noch an zu hoher geschwindigkeit.
ausnahmefälle an denen irgendwelche raser mit ps-boliden beteiligt sind werden natürlich medienwirksam hochgepuscht.
es gibt einfach eine behördliche regulierungswut, alles zu regulieren was man nur regulieren kann. sicherheits- oder umweltaspekte spielen dabei nicht die geringste rolle. wäre das so, dann gäbe es erstmal andere punkte, an denen man ansetzen könnte und müsste. die paar autobahnkilometer noch zu regulieren macht weder umweltseitig noch sicherheitsseitig irgendeinen sinn. daher bin ich strikt dagegen, auch wenn es mir prinzipiell egal wäre und sein könnte. ma nmuss nicht jeden mist aus anderen ländern kopieren, der sich sowieso schon als sinnlos herausgestellt hat. zugeben wird man das freilich öffentlich nie so richtig. eher werden noch ein paar passende gutachten gefälscht.
 
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Ich stimme dir zu rgruener. Das auf Autobahnen Unfälle passieren hat weniger was mit der Geschwindigkeit zu tun, sonder viel mehr damit das Leute sich nicht an Bremswege halten, und auch bei widrigen Strassenbedingungen wie, Eis, Schnee, Regen oder Nebel mit 180 lang brettern müssen. Ich hab auch schon abenteuerliches beim Spurwechseln gesehen, wenn der Verkehr eh schon nicht so flüssig fließt. Da passiert schnell auch mal bei 40 ein Unfall.
Bin dafür das man keine Höchstgeschwindigkeit setzt, sonst könnte man ja gleich von Werk her verhindern das Autos mehr als 130 Fahren können.
 
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bonsaicamper

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Hallo,

ich habe den Fernsehbeitrag, der Anlass für diesen thread war, leider nicht gesehen, habe aber den Eindruck, dass möglicherweise ein paar Dinge falsch rübergekommen sind. Zur Klarstellung:

Als Halter eines KFZ haftet man zunächst grundsätzlich immer für die Folgen eines Verkehrsunfalls, an dem sein KFZ beteiligt war. Es handelt sich um eine verschuldensunabhängige Gefährdungshaftung aus der sog. Betriebsgefahr, die jedem KFZ innewohnt. Will man die beiderseitigen Haftungsquoten der Unfallbeteiligten beurteilen, stellt man sich am besten eine Waage mit Gewichten auf beiden Seiten vor. Die Betriebsgefahren stellen dabei die Gewichte auf beiden Seiten dar. Die Ausgangslage ist also eine beidseits gleich hohe Betriebsgefahr und deshalb eine hälftige Haftungsteilung. Die Waage kann sich nun zu Lasten der einen Seite verschieben,wenn bestimmte Umstände die Betriebsgefahr erhöht haben. Dies kann beispielsweise ein schuldhaftes Verhalten, wie eine zu späte Reaktion oder die Überschreitung der höchstzulässigen Geschwindigkeit sein. Es dürfen dabei jedoch nur solche Umstände berücksichtigt werden, die nachweislich ursächlich für den Unfall waren. Auch die Über schreitung der Richtgeschwindigkeit erhöht die Betriebsgefahr und kann deshalb, muss aber nicht zwangsläufig, die Haftungsquote erhöhen. Auch insoweit gilt,dass die Überschreitung nur dann ein die Haftungsquote erhöhender Umstand ist, wenn sie kausal für den Unfal war! Hätte sich ein Unfall mit 130 km/h genauso ereignet, wie mit den gefahrenen 200km/h, spielt die Überschreitung der Richtgeschwindigkeit also keine Rolle!

Unabhängig von der Richtgeschwidigkeit gilt im Übrigen bei Unfällen zwischen KFZ: Kann einer der beiden Beteiligten beweisen, dass er auch als sog. "Idealfahrer" (der vorausschauend und äußerst sorgfältig) den Unfall nicht hätte vermeiden können, haftet er überhaupt nicht. Beispiel: der Vordermann beim Auffahrunfall ( auch ein Idealfahrer kann sich schließlich nicht in Luft auslösen). Eine Haftung entfällt ansonsten, wenn wegen der Schwere des Verschuldens des Anderen die Betriebsgefahr des einen nicht mehr ins Gewicht fällt. Beispiel: der Eine fährt auf der Autobahn zwar 140 und hätte den Unfall bei Einhaltung der Richtgeschwindigkeit zwar vermeiden können. Der andere hat den Unfall als Vorausfahrender jedoch dadurch verursacht, dass er seinen Hintermann durch eine bewußt gefährdende abrupte und starke, unnötige, Bremsung zum Zwecke der Maßregelung ausgebremst hat, so dass dieser auffuhr.

Mit anderen Worten: Wenn jemand behauptet, dass die Überschreitung der Richtgeschwindigkeit immer zur Mithaftung führt, dann ist dies falsch!

Tut mir leid,dass der Beitrag länger wurde, als geplant. Weil jedoch gerade von den Medien das Problem der Haftung aus Betriebsgefahr meist sehr missverständlich aufgearbeitet wird und die Medien in diesem Bereich viel Verwirrung stiften, war mir das ein Bedürfnis.

Grüße bonsaicamper
 
B

Beastie

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In NRW ist das Thema generelles Tempolimit ja durch den Landtagswahlkampf 2012 wieder aktuell geworden:
http://www.derwesten.de/auto/gruene-wol ... 04390.html
Wobei es in NRW (in Ballungsräumen ist allgemein wohl nicht mehr viel zu begrenzen :)) wohl weniger um eine verkehrstechnisches als ein politisches Signal geht, um ggf. das Thema auch auf Bundesebene in Angriff nehmen zu können.

Für mich wäre ein generelles Tempolimit auch kein Problem, ich komme zwar auch gerne so schnell wie möglich an meinem Ziel an, aber eben auch gerne so stressfrei wie möglich.

Die immer wieder vorgetragene freie Autobahn bis zum Horizont mag es ja noch vereinzelt geben, aber meist ist dann Nacht was meinem Drang zum Vortrieb auch wieder einbremst, da im Zweifel deutlich weniger weit geguckt werden kann als es zum bremsen braucht... so lustige Teile aus dem LKW und PKW Zubehörhandel finden sich ja genau so oft auf der BAB wie auch mal das eine oder andere überfahrene... und den unvermeidlichen Relfexschwenker mach ich lieber bei 120 als bei 220 :)..

Und wenn es Verkehr hat, geht es wesentlich entspannter zu, wenn die Differenzgeschwindigkeit der Fahrzeuge nicht zu groß wird.. was dann meist auch zu einer sinnvolleren Nutzung aller Spuren führt.. die Panik, nie wieder hinter einem LKW raus zu kommen, wenn man mal rechts fährt, ist bei vielen scheinbar sehr ausgeprägt..

Bin früher oft geschäftlich aus dem Rhein Main Gebiet Richtung Zürich unterwegs gewesen.. frühes losfahren und freie BAB waren da auch Standard.. aber ehrlich gesagt.. ab Basel war das Fahren wesentlich entspannter und auch das ist mir derweil wichtiger als ein paar Minuten früher anzukommen.
 
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welfen2002

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Re:

http://www.focus.de/auto/news/koalition ... 28904.html

Ich glaube es wird überflüssig über "Richtgeschwindigkeit 130" zu diskutieren.
Das Volk hat gewählt und in einer Demokratie sollte man sich danach richten.

Zitat Fokus: "Nach einem möglichen Sieg von Rot-Grün bei der Landtagswahl wollen die Grünen in NRW ein Tempolimit auf den Autobahnen von 120 Stundenkilometern durchdrücken. Später will man die Begrenzung sogar bundesweit einführen."

Da der Siegeszug der Grünen bei den Landtagswahlen immer wieder bestätigt wird, denke ich, dass es bald deutschlandweit soweit ist. Auch das Versprechen der Grünen vor einigen Jahren nach 5 DM pro Liter Benzin wird sich bald bewahrheiten.
 
Thema: Richtgeschwindigkeit 130
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