Richtgeschwindigkeit 130

Diskutiere Richtgeschwindigkeit 130 im Forum Verkehrsrecht / Gesetze / Versicherung im Bereich ---> Auto / Verkehr - Was viele nicht wissen, wurde vor kurzem bei ARD Ratgeber Recht beschrieben. Mir persönlich war zwar die Regelung bekannt, dass es bei...
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ll2ll

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Später will man die Begrenzung sogar bundesweit einführen.
Der ADAC reagiert entsetzt.
Horror, das wäre ja dann wie im Ausland . :zwink:

Beim ADAC hingegen stoßen die Pläne der Grünen auf strikte Ablehnung.
„Ein Zusammenhang zwischen generellem Tempolimit
und dem Sicherheitsniveau auf Autobahnen ist nicht feststellbar“
:?: :?:

welfen2002
Auch das Versprechen der Grünen vor einigen Jahren nach 5 DM pro Liter Benzin wird sich bald bewahrheiten.
Könnte so auch ein Zitat vom Herrn Reindl aus M. sein. :)
 
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uwe f

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Hallo
Ich kann bei uns auf der A57 oft etwas sehen, was ich nicht verstehe. Man kommt schon zügig voran, einige fahren schön gesittet bei 100-120, und dann kommt ein Tempolimit. Als legte man ein Schalter um, drücken die plötzlich auf´s Gas.
Geht es hier nur um den "zivilen Ungehorsam"?
Aber bei uns hat man eh den Eindruck, die Autobahn sei ein Kriegsgebiet.
Also ich bin für die Grünen, den dann geht auf unserer Autobahn bald etwas zügiger voran. Derzeit liegt´s Tempolimit bei 80 - 100
 
Wolfgang

Wolfgang

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Re: Re:

welfen2002 schrieb:
Zitat Fokus: "Nach einem möglichen Sieg von Rot-Grün bei der Landtagswahl wollen die Grünen in NRW ein Tempolimit auf den Autobahnen von 120 Stundenkilometern durchdrücken. Später will man die Begrenzung sogar bundesweit einführen."

Statt 120 bitte 130, dann wäre ich sofort dafür.
Gruß Wolfgang
 
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rgruener

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dann stimme ich eher für eine begrenzung bei 160 km/h .
die meisten länder haben eh schon erkannt, dass 120km/h unsinnig sind, nur wird in der eu eben nur schleppend bis gar nicht etwas rückgängig gemacht. selbst die dänen haben es von 110 km/h nur wieder zurück auf 130 km/h geschafft.
wie auch immer - bringen wird es gar nichts. die unfälle werden nicht zurück gehen und weniger sprit wird auch nicht verbraucht. der wird dann anderweitig verplempert. es gibt derzeit weder politischen noch wirtschaftlichen willen zum sprit- oder überhaupt energiesparen. alles makulatur.
im 6. gang bei 160 dreht meine karre grade mal knapp 3000 1/min. man muss nicht alles nachmachen. vom einstigen eu-verfechter bin ich inzwischen eh zu der meinung gelangt, dass die ganze eu nur 100% bullshit ist.
allenfalls ein abzockparadies für eine priviligierte minderheit.
ich fahre jeden tag 2x 45 km autobahn, mal 120, mal 130 mal 150 oder 160. wie es die lage eben hergibt.
grosse probleme sehe ich kaum, wenn dann bei diversen schrott LKWs die alle naselang liegen bleiben.
eine weitere begrenzung brauchen wir nicht wirklich. wer nur 100 km/h fahren will, der kann das ja gerne tun.
 
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kiwiaddiction

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Wir fahren zwei Mal pro Monat 50 km (einfach) auf einer vierspurigen Schnellstraße in die nächste Großstadt. Vor Kurzem wurde die Strecke auf 120 km/h begrenzt, vorher waren einige Teilabschnitte schon begrenzt, dazwischen Freifahrstrecken. Ich fahre 120 - 130 (laut Tacho). Der Verkehrsfluss hat sich erheblich verbessert, weil unsinnige und depperte Überholmanöver nicht mehr gehen. Inbesondere ist auch das Drängeln deutlich weniger geworden und das Einfädeln wurde entspannter. Es gab zumindest auf dieser Strecke genug doofe Autofahrer, die nicht reif waren für das Fahren ohne Limit und darin ein Recht aufs Rasen gesehen haben. Ich bin daher für ein generelles Limit bei 130. MFG
 
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rgruener

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grundsätzlich bin ich dafür, so wenig regelungen wie möglich zu haben. das gilt in allen lebensbereichen.
lieber hat einer mal ein problem, als zig-tausende einschränkungen.
warum wird das nichts bringen? erstens sind mindestens 2/3 , eher 3/4 aller strecken ohnehin schon begrenzt, teils unter dem geforderten limit. die auswirkung kann also nur sehr gering sein. depperte überholmanöver, dichtes auffahren und blöde autofahrer wird es nach wie vor geben. der verkehrfluss verbessert sich im allgemeinen nicht (ausnahmen mögen sein). bestes beispiel ist der elbtunnel. da hat man 1-2 jahre auf 80 km/h begrenzt, um dann festzustellen, dass sowohl stau- als auch unfallhäufigkeit steigen. nun sind dort wieder 100 km/h.
auf den restlichen strecken wird es mehr staus und vermutlich auch mehr unfälle geben. die wirkichen probleme liegen nämlich nicht auf der autobahn und nicht an der geschwindigkeit. auf den von mir gefahrenen autobahnstrecken sehe ich ein tempolimit als völlig unsinnig. nötig wäre es auf manchen landstrassen aber in der tat.
aus technischer sicht wird eine weitere limitierung den druck zur entwicklung spritsparender motoren und neuer technologien herabsetzen und diesbezügliche neuerungen um jahrzehnte verschleppen.
am ende wird man sehen, wie vielerorts schon passiert, dass sich weder ein sicherheitsgewinn ergibt und schon gar umweltgewinn. letzterer ist ja auch gar nicht erwünscht. im gegenteil.
und wie gesagt - ich halte es mit benjamin franklin: "Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren." das hat allgemeingültigkeit.
sehr passend auch: "Nur die Lüge braucht die Stütze der Staatsgewalt, die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
in diesem sinne - gute und unfallfreie fahrt für alle.
 
helmut_taunus

helmut_taunus

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rgruener schrieb:
aus technischer sicht wird eine weitere limitierung den druck zur entwicklung spritsparender motoren und neuer technologien herabsetzen und diesbezügliche neuerungen um jahrzehnte verschleppen.
Hallo,
das kann auch genau umgekehrt gesehen werden,
der Einsatz spritsparender Technik wird WEGEN des hohen Tempos nicht gelingen.

Setz Dich mal in ein sehr spritsparendes Auto, und geh damit auf die Autobahn.

Geschwindigkeit
Dann bewegst Du Dich in gleichmaessiger Geschwindigkeit, also ohne grosse Differenzgeschwindigkeit beim Ueberholen, und wirst von hinten immer wieder ganz ploetzlich bedraengt, weil jemand deutlich schneller unterwegs sein will. Mit Tempolimit schrumpft das -deutlich schneller- auf geringfuegig schneller und das ueberraschende Bedraengen auf langsames Annaehern.
Ist nicht fiktiv, das kann jeder in Laendern mit Tempolimit jederzeit erleben. Zum Unterschied, setz mal in Deutschland den Tempomat auf 120 und rolle an den LKW-Kolonnen vorbei, was da alles hinter Dir abgeht!

Gewicht
Das spritsparende Auto, in dem Du sitzt, ist stroemungsguenstig und leicht, in der Form wie ein VW L1 oder der Jetcar.
http://www.jetcar.de/bilder/start_06.jpg
Wenn da von hinten ein Tuareg locker aufschliesst, ist das eventuell mit Bauchgrummeln zu ertragen. Wenn der Tuareg ranschiesst und blinkt, koennte man auf die Idee kommen, das sei gefaehrlich. Um die Akzeptanz spritsparender Fahrzeuge zu erhoehen, sollten wir auf Schnelle und Tuareg verzichten, sonst kommen die wirlich effektiven gewuenschten spritsparenden Entwicklungen nicht so schnell voran.

Strecke
Der Verbrauch eines Autos haengt grundsaetzlich zuerst mal von der Strecke ab. Sprit sparen kann man auch mit Verringerung der Fahrstrecke. Wer nicht faehrt, verbraucht nichts. Die Strategien, zum Beispiel Wohnen und Arbeiten zusammen zu legen, sind nicht im Focus der Menschen, nicht der Politiker, nicht der Spritspar-Technologie, ein riesiges schwarzes Loch. Jede Menge Fehlentscheidungen, die Sprit kosten, Einkaufszentren auf der gruenen Wiese, Wohngebiete weit weg von Industriegebieten, die ganze Globalisierung an sich mit den vielen Transporten.
Gruss Helmut
 
B

Beastie

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Kann Helmuts Kausalkette nur durch einen Kleinen Auszug aus einem Saschstandsbericht des Bundesumweltamtes aus dem Jahr 2010 unterstützen .. hier kann man auf Seite 63 ff. auch ein paar sehr konkrete Zahlen erfahren:

2.5.3 Geschwindigkeitsbeschränkungen
Der Kraftstoffverbrauch von Fahrzeugen nimmt im hohen Geschwindigkeitsbereich überproportional
zu, da im Wesentlichen der Rollwiderstand – linear ansteigend – und der Luftwiderstand – exponentiell
steigend – zu überwinden sind. Die Wirkungen von Geschwindigkeitsbeschränkungen auf den Kraft-
stoffverbrauch und die CO2-Emissionen sind daraus klar ableitbar und vor allem auf Autobahnen und
Landstraßen relevant. OECD und ECMT stellten fest, dass Pkw bei 90 km/h statt 110 km/h konstanter
Geschwindigkeit 23 % weniger Kraftstoff je 100 km verbrauchen [OECD/ECMT, 2006]. Fahren Lastzüge
mit 80 statt mit 90 km/h, sinkt der Kraftstoffverbrauch um etwa 20 % [VTT, 2006].
Ein UBA-eigener Bericht wies im Jahr 1999 die Schadstoffminderungspotenziale von Tempolimits auf
westdeutschen Autobahnen bei 120 und 100 km/h für Pkw bei einem angenommenen Befolgungsgrad
von 80 % nach. Demnach waren durch maximal 120 km/h etwa 2,2 Mio. t CO2-Emissionsminderung,
dies sind etwa 2 % Minderung im gesamtdeutschen Straßenverkehr, möglich [UBA, 1999].
Über diese primäre, sofort erzielbare Wirkung hinaus, bergen dauerhafte Beschränkungen erhebliches
zusätzliches Sparpotenzial: Da die hohen Endgeschwindigkeiten heutiger Fahrzeuge dann nicht mehr
ausgefahren werden können, kann ein Tempolimit langfristig zu Veränderungen der Flotte – hin zu
Fahrzeugen mit geringerer Nennleistung – beitragen. Das resultierende Potenzial wurde vom Institut
für Kraftfahrwesen der RWTH Aachen für einen Golf V GT 1,4l TSI mit 125 kW simuliert. Begrenzt man
ihn auf 160 km/h als Höchstgeschwindigkeit, so genügen 50 kW Motorleistung. Damit fallen im Testzy-
klus24 der Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen um 27,8 % geringer aus. Würden in der Folge
das Fahrwerk und die gesamte Auslegung des Fahrzeugs an die reduzierte Höchstgeschwindigkeit ange-
passt, so sind 33,3 % weniger CO2 möglich [IKA, 2006]. Wie viel Potenzial in der Veränderung der
gesamten Pkw-Flotte läge, ist allein anhand dieses Beispiels nicht quantifizierbar.

Quelle: http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3773.pdf (Seite 63 ff)

Hier geht es also bei weitem nicht nur darum, den einen oder anderen 'Raser' ein zu bremsen sondern die Weichen in der Fahrzeugentwicklung langfristig zu stellen.. allerdings in eine Richtung, die vielen Autobauern nicht sonderlich gefällt..
 
B

Beastie

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rgruener schrieb:
bestes beispiel ist der elbtunnel. da hat man 1-2 jahre auf 80 km/h begrenzt, um dann festzustellen, dass sowohl stau- als auch unfallhäufigkeit steigen. nun sind dort wieder 100 km/h.

Hm.. also ich wohne nicht in Hamburg und fahre auch nicht jeden Tag durch den Elbtunnel... allerding lassen mich folgende Seiten vermuten., dass im Elbtunnel immer noch 80 km/h angesagt sind..

-> Feb 2012 ... mit 193 kurz vor der Einfahrt wo 80 km/h erlaubt sind..
http://www.rtntvnews.de/news/5240/Elbtu ... r-gezogen/

-> Viele Infos zum Tunnel... und die passende Stautheorie dazu...
http://elbtunnelbremse.de/index.htm

Wäre also spannend, auf welchen Quellen die Informationen zum Elbtunnel und zum verbesserten Verkehrsfluß beruhen.

(Bild aus 2007.. nix los und doch Tempo 80..)
 
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uwe f

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Hallo
Auf welchen Autobahnen seid ihr unterwegs? Also auf meiner Haus und Hof Autobahn A57 werden alle Versuche den Verkehr durch Tempolimits flüssig zu halten, absolut ignoriert. Wer sich dran hält, lebt gefährlich. Mir ist schon mal jemand ins Heck gebrettert, obwohl ich schon anstelle der erlaubten 60 noch fast 80 auf dem Tacho hatte.
Es wir keine Gelegenheit ausgelassen, um schnellstmöglich an anderen vorbei zu kommen, selbst der Ausflug auf den Beschleunigungsstreifen gibt es täglich zu sehen. Auch schnell am Autobahnkreuz durch die Aus/Auffahrt den Stau umfahren und das selbst noch von Lkw´s nebst Gefahrgut und Schwertransporten.
Ich glaube diese Autobahn ist eher Wildwest.
 
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rgruener

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@beastie:

sorry ich meinte nicht innendrin, sondern davor und dahinter.
da hab ich mich undeutlich ausgedrückt.
ich fahre allerdings auch nur 2mal pro jahr durch.
 
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rgruener

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uwe f schrieb:
......Mir ist schon mal jemand ins Heck gebrettert, obwohl ich schon anstelle der erlaubten 60 noch fast 80 auf dem Tacho hatte.
......

daran wird ein generelles tempolimit aber auch wirklich gar nichts ändern.
 
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Beastie

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rgruener schrieb:
@beastie:

sorry ich meinte nicht innendrin, sondern davor und dahinter.
da hab ich mich undeutlich ausgedrückt.
ich fahre allerdings auch nur 2mal pro jahr durch.

Dann hebst du vermutlich auf 2003 ab? Als der neue Hambuger Senat neue Schilder an vielen Stellen anschrauben lies?
siehe http://www.abendblatt.de/hamburg/articl ... ahnen.html

Man kann sich jetzt den Gedanken des derweil ja bundesweit bekannt geworden Innensenator Schill anschließen und einfach behaupten, es sei sinnvoll das Tempo auf Zulaufstrecken zu erhöhen, während im Tunnel selbst sich nix ändert.. (aus gutem Grund..) oder man kann sich ein wenig mit Verkehrstheorie beschäftigen und feststellen, dass dann der beste Durchsatz erzielt wird, wenn eine möglichst gleichmässige Gesamtgeschwindigkeit erreicht wird.. Wenn es also um Durchsatz und Verkehrsfluß geht, kann ich dem Sensator nicht so ganz folgen.. wenn es allerdings darum geht, 'freie Fahrt für freie Bürger' für sich in einer politisch schon heiklen Situation für sich zu reklamieren , fällt mir das deutlich leichter :zwink:

Die Verkopplung von 'Freiheit' und 'Ohne Speedlimit' ist scheint mir nur ein Werbegag zu sein.. es gibt unzählige Limitierungen der persönlichen Freiheit im täglichen Leben... viele dazu sind rational zu begründen..und dazu gehöhren für mich auch ein generelles Tempolimit z.B. in der Stadt, auf der Landstraße oder eben auf auf der BAB.

Wenn du es mit Franklin halten möchtest, beachte bitte die Feinheiten:
They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety
(Quelle: http://de.wikiquote.org/wiki/Benjamin_Franklin)

Es geht Franklin um GRUNDLEGENDE Freiheiten.. und ich glaube nicht, dass er damit gemeint haben könnte, mit dem Pferedfuhrwerk Anno 1775 ungebremst durch die Kirche zu rattern..
 
helmut_taunus

helmut_taunus

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rgruener schrieb:
daran wird ein generelles tempolimit aber auch wirklich gar nichts ändern.
Vielleicht doch.
Wenn maximal 120 erlaubt sind, wird es andere Autos geben, wird die Mehrzahl der Autos etwa 140 schaffen, paar Raserkisten 160, und noch einige Ferrari. Keiner wird den Anspruch entfalten, Stau ist wenn er nicht mehr durchgehend 220 fahren kann, alle anderen stehen immer nur im Weg rum. Das wird alles viel ruhiger und gelassener. Die Fahrzeiten werden auch planbarer. Glaub ich jedenfalls immer noch. Die Erfahrung, hunderte Kilometer mit 120 zu gleiten habe ich schon heute. Gelernt in einem deutschen Auto mit 146 Endgeschwindigkeit nach Datenblatt, bis 2005 gefahren. Am besten klappte das auf schweizer Autobahnen. Gruss Helmut
 
K

kiwiaddiction

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Mein Vater war teilzeitweise Kraftfahrer. Er fuhr in den 80ern einen MAN 19.291 ohne Begrenzer. Vor dem Fall des eisernern Vorhangs war die A6 nochvergleichsweise leer. Er sagte häufiger Mal: "Ohne Ladung könnte ich ihn wie einen Mittelklasse -Pkw fahren.", das wär max Tempo 120.
Damals konnte man mit einem Pkw noch 100-120 fahren ohne automobil gemobbt zu werden. Denken wir mal an R4, R5, Golf I und II und ähnliche.
Weil keiner ein Underdog sein wollte, kaufe jeder beim nächsten Auto ein paar PS mehr als Reserve und weils immer ein paar Profilneurotiker gibt, die schneller sein müssen, brauchen die auch wieder ein paar PS mehr, wenn das Schrumpelvolk leistungsmäßig zu ihnen aufgeschlossen hat.
Dann sind wieder die Underdogs dran mit mehr PS als Reserve und dann wieder die Profilneurotiker... Und wenn man einen Haufen PS hat, will man sie auch nutzen. Denn die Erde ist schließlich keine Scheibe.
Wie unfrei müssen die Menschen in Ländern mit Tempolimit sein. Mit anderen Worten, alle außer uns. Nur Estland nicht. Und Lettland natürlich. Die haben auch kein Limit. Die haben allerdings auch keine Autobahn. Komisch, dass mans den Limitierten nicht anmerkt, ihr Unglück. Schon eher den Deutschen...
Deutschland ist in vielerlei Hinsicht überreglementiert. Jeder, der ein bisschen Grips hat, muss da sofort zustimmen. "Ausgerechnet" das 130er Limit kann ich nicht dazurechnen.
Das "Nichtlimit" stammt noch aus ner Zeit, wo kein Mensch drann dachte, dass einmal jeder Radiergummi über 150 PS haben könnte.
MFG
 
R

rgruener

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ach ich bin nicht grundsätzlich gegen tempolimits.
aber vernünftig sollten sie sein. 130 auf der autobahn wäre für mich unvernünftig, weil es keinerlei vorteil bringt.
allerdings würde es mehr geld in die kassen spülen und genau das ist der grund. kein schwein interessiert sich für unsere sicherheit,
tempo 90 auf landstrassen würde ich z.b. begrüssen, aber das interessiert auch keinen, weil da die geldeinnahme teuer wäre.
haben die anderen länder mit tempolimits weniger unfälle? bedauerlicherweise auch nicht.
und wer ein auto als statussymbol hat, für den werden sich andere wege und angebote finden.

ich selbst bin übrigens ziemlich gelassen, was autofahren angeht, wenn ich am ziel bin dann bin ich da. wenn das später ist, dann ist das halt später. und wenn stau ist, dann ist halt pause. deswegen bevorzuge ich ein bequemes auto mit etwas luxus, da ist die wartezeit dann ziemlich unwichtig. ich bin ein fan des zügigen cruisens. bremsen ist energieverschwendung. unnötiges gas geben daher ebenfalls. ich fahre nachts nicht über 140 und auf landstrassen nachts nicht über 90. wenn es sein muss dann eben nur 70. ich bin strikt gegen ein tempolimit aber es würde mich persönlich nicht treffen.
ich bin auch gegen 1000 sicherheitsvorschriften, nur weil man damit vielleicht 1 verbrechen verhindern könnte.
gibts in der schweiz keine unfälle? oder in italien oder gar in usa?
prinzipiell sollte man gegen jede art der regelung sein, es gibt einfach schon zu viele. und seit vielem jahren gibt es nur noch einen einzigen grund für neue regelungen - abzocke.
und weil hier schill erwähnt wurde - die meinung eines schwerkriminellen hat für mich grundsätzlich keinerlei bedeutung.
 
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Beastie

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rgruener schrieb:
ach ich bin nicht grundsätzlich gegen tempolimits.
aber vernünftig sollten sie sein. 130 auf der autobahn wäre für mich unvernünftig, weil es keinerlei vorteil bringt.
allerdings würde es mehr geld in die kassen spülen und genau das ist der grund. kein schwein interessiert sich für unsere sicherheit,.

Zu den Vorteilen: ... wie wäre es mit folgenden interessanten Zahlen:
Sogar für Deutschland gibt es Belege: Während der ersten Ölkrise in den Jahren 1973 und 1974 setzte der damalige Bundesverkehrsminister Lauritz Lauritzen vorübergehend ein Limit von 80 km/h auf Landstraßen und 100 km/h auf Autobahnen durch, um Energie zu sparen. Das Resultat: Im Vergleich von Januar 1973 zu Januar 1974 (als das Limit galt), gab es 61 Prozent weniger Getötete und Verletzte auf deutschen Straßen.
70 Prozent aller tödlichen Unfälle auf Autobahnen ereignen sich auf Abschnitten ohne Tempolimit
Quelle: http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,15 ... 13,00.html
Vor Jahren sah man in Hessen diese tatsächlichen Erfordernisse glasklar – statistisch belegt gab es auf etlichen Autobahnabschnitten zu viele Raser, zu viele Unfälle, zu viele Verletzte, zu viele Tote.
Daraufhin wurden Tempolimits eingeführt. Nicht etwa flächendeckend, das wäre dann doch zu weit gegangen, aber an den neuralgischen Punkten. Die Folge: weniger Raser, Unfälle, Opfer.
Quelle: http://www.evangelisch.de/themen/politi ... ndelt15020
Weniger Unfälle
Ein generelles Tempolimit würde zu einer erhöhten Verkehrssicherheit beitragen und die Häufigkeit und Schwere von Autobahn-Unfällen verringern. 43,5 Prozent aller schweren Unfälle auf Autobahnen sind „Geschwindigkeitsunfälle“. 70 Prozent aller tödlichen Unfälle ereignen sich auf solchen Autobahnabschnitten, die keine Geschwindigkeitsbegrenzung haben.
Das Umweltbundesamt hat schon im Jahr 1999 berechnet, dass ein Tempolimit die Zahl der Verkehrstoten auf Autobahnen um 20-37 Prozent verringern würde. Allerdings ist seitdem die Durchschnittsgeschwindigkeit auf Autobahnen sogar weiter gestiegen.
Quelle: http://www.greenpeace-freiburg.de/wisse ... olimit-120

Aber es gibt auch andere Resultate!? :
Überraschende Ergebnisse für Verkehrsexperten: Das nordeuropäische Land erlaubt 130 statt 110 km/h und die Zahl der Verkehrstoten sinkt auf den niedrigsten Stand seit 1950
liest man allerdings nicht nur Überschriften erfährt man erstand, dass es wohl doch insgesamt langsamer wurde :)
In den ersten zwölf Monaten nach der Anhebung auf etwa 50 Prozent aller dänischen Autobahnstrecken zeigte sich dann bei Messungen, daß die durchschnittliche Geschwindigkeit sogar von 118 auf 113 Kilometer pro Stunde sank.
Quelle: http://www.welt.de/vermischtes/article6 ... unter.html
Soviel also auch zu der Theorie des besseren Verkehrsflusses..

Natürlich gibt es immer Situationen, in denen man schneller als 130 könnte... aber tagsüber sehe ich die sehr, sehr selten und somit mehr die Notwendigkeit, das beste aus dem vorhanden Straßennetz an Kapazität raus zu holen und Nachts sind auch schon 130 nahe am Blindflug.. nicht umsonst gibt es sogar Länder, wo Nachts ein anders Limit gilt als am Tage.. aber das grenzt dann wirklich an Regulierungswahn :)

Bin auch für ein Keep it simple.. statt ständigen Wechsel aus 'Freier Fahrt und Limit' zieh ich ein unangeschildertes Limit vor.. da rauscht man dann auch nicht wg eines kleinen Aufmerksamkeitdefizits bei diesen Schildern mit dem roten Rand und der Zahl drin in den kostenpflichtigen Bereich :zwink:

Ansonsten kassiert Vatern Staat ja auch fleissig beim schweren Schuh mit... das spielt ihm alleine die Physik in die Karten.. ein 'kleines' Auto ist der beste Gegenwehr gegen die Abzocke.. fängt schon bei der MwSt für den Kaufpreis an.
 
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rgruener

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also auf meinen autobahnstrecken komme ich am besten zwischen 130 und 160 voran. ich bin in der netten lage, meinen arbeitsbeginn relativ spät legen zu können, so daß der stossverkehr vorbei ist wenn ich fahre.
meistens muss ich auf den 45km autobahn bei dieser geschwindigkeit nicht mal bremsen.
kleines auto klingt ganz nett, ich muss aber mein auto meinem bedarf anpassen. wobei mancher kleinwagen ohnehin mehr sprit braucht als mein zafira oder der combo vorher.
argumente lassen sich immer für alles finden, fakt ist - ich will keine weitere geschwindigkeitsbegrenzung.
ich denke, auch mit rauchverbot für den fahrer, strengeren handyverbotskontrollen etc kann man vermutlich weit mehr sicherheit schaffen, als durch tempolimit. trotzdem mag ich keine diesbezüglichen forderungen erheben.
ehrlich gesagt hab ich in den letzten >30 jahren kaum gefährliche situationen auf der autobahn erlebt. auf den landstrassen und in der stadt dagegen zahlreiche.
wir könnten auch andere, wichtigere probleme lösen. jedes fahrzeug könnte heute locker 30-50 % weniger sprit verbrauchen. heutige elektroautos hinken hinter einem technischen stand zurück, den man vor 30 jahren schon hätte realisieren können.
übrigens - in dänemark fährt man durch die meisten orte mit 60 km/h und nur so richtig innen drin mit 50, aussen vorbei sind fast immer 90 angesagt. allerdings sind die städte da nur bessere dörfer nach unseren massstäben.
 
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xmartin

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Re:

Combist schrieb:
The Downloader schrieb:
Combist schrieb:
Wer jemals einen LKW gefahren hat, sollte das Thema Betriebsgefahr kennen. Denn so ein LKW ist eine so ungeheuer gefährliche Sache, dass das in Betrieb nehmen schon eine Gefahr ist.

:confused:

Also ich bin bis 7,5 Tonnen schon alles gefahren was vier Räder hat, das gefährlichste war mein Kettcar! :roll: :mrgreen:

Gruß

Georg

BETRIEBSGEFAHR! Ist bei LKW immer gängig. Versteh ich auch nicht unbedingt, bin auch kein Jurist, durfte nur solch ungeheuer gefährliche Fahrzeuge bewegen.


Man geht dabei vom Fußgänger aus. Alles was künstlich dazukommt (Fahrrad, Auto, LKW,.....) erhöht die Gefahr, wenn es bewegt wird, für die schwächsten Verkehrsteilnehmer.
 
Thema: Richtgeschwindigkeit 130
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