Meine "Caddy-Cave" entsteht

Diskutiere Meine "Caddy-Cave" entsteht im Forum Mein Hochdachkombi im Bereich ---> Mein Fahrzeug! - Anfang des Jahres inspirierten mich die YT-Videos von Rene Kreher dazu, mir einen Mini-Camper zu bauen. Bisher habe ich lange und weite Reisen in...
christiane59

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Sieht gut aus, und Dahon ist ja auch keine Billigmarke. Da hast du Glück gehabt, auch wenn es schon älter ist!
 
hal23562

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Sieht gut aus, und Dahon ist ja auch keine Billigmarke. Da hast du Glück gehabt, auch wenn es schon älter ist!
Ja, bin auch richtig happy, dass ich es ergattern konnte. Und für Kurzdistanzen bis ca. 5 km fallen auch die kleinen 16" Pneus nicht ins Gewicht. Mit so etwas einen Ort erkunden oder einfach nur den Einkauf erledigen ist m.E. viel angenehmer als per pedes.
Ich finde es total spannend, wie unterschiedlich die Schwerpunkte in Bezug auf die persönlichen Bedürfnisse in der Community verteilt sind. Von der Toilette über Dusche mit Warmwasser bis hin zu Fahrradmobilität. Ich freu mich schon richtig auf ein Treffen, wo man sich vielleicht mal austauschen und einen Blick auf andere Minis werfen kann.

Gruß - HAL
 
christiane59

christiane59

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Guten Morgen Hartmut,
ja, ein Treffen müssen wir im nächsten Jahr unbedingt machen, das würde mich auch freuen!

Mit dem Fahrrad bin ich auch gelegentlich unterwegs, dann ist es ein altes Trekkingrad auf dem Träger der AHK. Aber nur wenn ich irgendwo hin fahre, wo es sich auch lohnt. Das ist noch nicht immer optimal so. Manchmal schränkt es auch ein. So ein kleines Dahon, Brompton oder so etwas in der Art dreifach faltbar würde ich noch auf dem Beifahrersitz unterbringen können, falls es mir mal günstig vor die Füße kommt. Aber es hat Zeit.
 
Hibbelinos

Hibbelinos

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Moin,
so nen Dahon ist was feines.. ich hab nen altes Jetstream. Gute Wahl :top:
Ich bin mit dem kleinen auch schona 30km gefahren, man gewöhnt sich eigentlich recht schnell an die kleinen 16'' und dann rollt man irgendwann dahin wie mit nem Grossen - nur etwas gemächlicher und kann noch besser die Umgebung geniessen.
 
hal23562

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Guten Morgen Hartmut,
ja, ein Treffen müssen wir im nächsten Jahr unbedingt machen, das würde mich auch freuen! ...
Schönen guten Morgen Christiane - oder "Moin", wie wir im Norden nicht minder herzlich sagen. :D
Irgendwo auf einen Platz in der Mitte der Republik weit weg von den Camper-Jumbos. Ein WE über Mini-Camper und Touren schnacken, abgucken und über tolle Lösungen staunen. Ja, das wärs! :dafuer:
Über mein Trekkingrad hab ich auch nachgedacht und es dann verworfen. Oben mitnehmen geht nicht (Box, Solar-Panel) und hinten dran ist auch nicht so meins. Ich möchte stets ohne Gefummel die Klappe aufmachen können. Zudem möchte ich keinen zusätzlichen Klöterkram auf oder am Auto. Also blieb nur diese Lösung. Ein Handgriff genügt und das Rad ist drinnen oder draußen. Zur Nachtzeit kann es irgendwo angeschlossen werden oder zusammengeklappt auf dem Beifahrersitz liegen. Mal sehen, wie es so funzt!
Irgendwann werde ich auch mal testen, ob ein E-Scooter vielleicht das probate Gefährt wäre. Schaun mer mal. Wichtig ist mir vor allem, bei längerem Aufenthalt nicht auf dem Standplatz quasi festgenagelt zu sein. Ich merke schon, ich werde das Dahon lieben. :flower:

Gruß aus HL - Hartmut
 
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christiane59

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Wie viel ist denn "günstig"?
Bei mir steht ein (fast) nagelneues Brompton herum, und ich überlege, ob ich es verkaufe.
Ich glaube, für ein fast neues reicht mein Budget nicht :). Diesen Monat war erst mal Brennstoffvorrat für den Winter und noch neue Winterreifen dran sowie ein Victron DC/DC Wandler für die Batterie im Auto. Für Dinge zum Campen und andere Sonderausgaben muss ich mir immer nach und nach was zurücklegen, und im Moment sieht`s da eher mau aus :D.
 
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Ist verständlich. Man muss Prioritäten setzen.
Hat aber auch (bei mir) keine Eile, und wenn Du irgendwann doch noch Interesse daran hast, dann melde Dich einfach.

Muss es denn ein Victron sein?
Victron ist gut, keine Frage - sind aber andere auch. Victron ist aber so ziemlich der teuerste Hersteller.
Innen drin - das ist wie bei den Autos - sind zu mehr als 90% dieselben Bauteile (made in Korea/Tawain/China usw.) verbaut, wie bei allen anderen.
Will aber keine Werbung für Hersteller machen.
Ich habe einen, der um mehr als die Hälfte günstiger ist, als V. - und tadellos funktioniert.
 
christiane59

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Schönen guten Morgen Christiane - oder "Moin", wie wir im Norden nicht minder herzlich sagen. :D
Irgendwo auf einen Platz in der Mitte der Republik weit weg von den Camper-Jumbos. Ein WE über Mini-Camper und Touren schnacken, abgucken und über tolle Lösungen staunen. Ja, das wärs!
Auf jeden Fall dafür!
Über mein Trekkingrad hab ich auch nachgedacht und es dann verworfen. Oben mitnehmen geht nicht (Box, Solar-Panel) und hinten dran ist auch nicht so meins. Ich möchte stets ohne Gefummel die Klappe aufmachen können.
Wenn das "Gefummel" das Hauptproblem wäre: In der Beziehung bin ich mit meinem AHK Träger voll zufrieden. Einfach drauftreten und abklappen. Dann geht Klappe oder Tür problemlos auf und man hat genug Platz, um hinter dem Auto zu hantieren. Natürlich mit Klappe einfacher als mit Türen, aber ich war überrascht, wie wenig der Träger samt Fahrrad stört. Der beginnt erst ein Stück weiter hinter der AHK als andere, meine ich. Meine Idee wäre so, bei Touren ins Flachland, wo man sehr viel radfahren möchte, das Trekkingrad mitzunehmen und in anderen Fällen, wo ich lieber unauffällig sein möchte, oder der Platz knapp werden könnte (enge Parkhäuser), oder Radfahren nur vielleicht mal stattfindet, dann so ein kleines faltbares Rad im Auto mitzunehmen. Irgendwann :)
 
christiane59

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Ist verständlich. Man muss Prioritäten setzen.
Hat aber auch (bei mir) keine Eile, und wenn Du irgendwann doch noch Interesse daran hast, dann melde Dich einfach.
Mache ich, danke! Wenn du es mal zeigen möchtest, mach das gern. Vielleicht nicht hier im Thema, damit wir Hartmut`s Blog nicht sprengen :)

Muss es denn ein Victron sein?
Nein, musste es nicht. Aber Victron Produkte kenne ich, mein Akku ist auch daher, und ich wollte diese Aufgabe nicht irgend einem günstigen Noname-Teil übertragen. Ich habe fast alle meine Bauteile bei einem bestimmten Victron-Händler gekauft, der einen Super-Kundendienst hat, habe einen direkten Draht zur Technik und ich bekomme gute Konditionen, wenn ich neue Teile dort kaufe. Von daher passt alles für mich.
 
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Du meintest DC/AC, oder?
Für was einen DC/DC?
Nein, DC/DC. Ich wollte eine stabilisierte Ausgangsspannung haben für diejenigen Geräte, die normalerweise über ein 230V Netzteil mit stabilen 12V versorgt werden. Z. B. den Router, Laptop oder andere. Bei solchen Geräten, die man statt dessen direkt an die Bordbatterie anschließen will, bekommt man keine weiteren Infos über die Spannungstoleranz als das, was auf dem Netzteil steht, und sie haben teils empfindliche Elektronik. Da sie nicht zum Direktanschluss vorgesehen sind, ist im schlechtesten Fall davon auszugehen, dass sie bei höheren Spannungen oder Spannungsspitzen, die ja zusätzlich auftreten können, Schaden erleiden oder jedenfalls die Lebensdauer eingeschränkt ist. Eine meiner LED Lampen hat es schon nicht überlebt, und die ist das kleinste Problem. Ich warte noch auf eine Kabellieferung, die heute kommen soll. Dann kommt der Victron Orion TR 12/12-18 DC/DC Wandler zwischen Batterie und den Sicherungsverteiler und wird dort für stabile 12,2V sorgen.
 
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hal23562

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Nur der Vollständigkeit halber: Ich hab's tatsächlich endlich geschafft, den Bericht über den Innenausbau fast fertig zu stellen! Etliche Fotos davon hab ich ja schon hier gezeigt.
Der Vorhang zur Fahrerkabine ist zwar schon fertig genäht, aber noch nicht montiert. Wie ich es machen will, habe ich schon mal als Textentwurf mit in den Bericht geschrieben.
Den Interessierten wünsche ich viel Spass damit.

Gruß aus Marzipanien - HAL
 
christiane59

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Urgemütlich dein Camper! Ablagefach über den vorderen Sitzen nach hinten zu verlängern habe ich auch vor. Bei meinem Berlingo geht die B-Säule verlängert durchs Dach zur anderen Seite. Die Plastiknieten, die den Himmel in der Querstrebe halten, habe ich herausgenommen und durch Nietmuttern ersetzt, in die Loxx-Unterteile geschraubt sind. Nun kann ich daran alles mögliche sicher anknöpfen, ob ein Gurtband, das eine Verlängerung hält, oder auch einen Vorhang.

Eine feste Verlängerung mit Holz durfte ich nicht machen, wegen der Kopfairbags an den Seiten. Deshalb wird meine Verlängerung einen Boden aus Stoff und Protexplatte haben. Ist aber noch nicht fertig.

Bin gespannt auf deine Fotos!
 
hal23562

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Moin,
mein Mini-Camper ist jetzt schon eine Weile in Betrieb und inzwischen weiß ich: Für mich war es genau die richtige Entscheidung, mir so ein Teil zuzulegen! Besser geht wohl nur schwer.
Immer wieder kommen hier Anfragen zu allen möglichen Aspekten bezüglich eines derartigen Projekts. Deshalb habe ich mal zusammengefasst, was ich so an Erkenntnissen und Erfahrungen beim Werden meines Campers gesammelt zu haben glaube. Vielleicht hilft das ja denen ein wenig, die hier neu hinzu gekommen sind und viele Fragen haben.
Den Stein der Weisen habe ich natürlich nicht gefunden und manche mögen manches anders sehen. Das alles ist sehr persönlich. Aber ich habe hier viel Unterstützung und guten Rat bekommen und möchte so ein klein wenig davon zurück geben.
Die fast epische Länge möge man mir nachsehen, mir ist halt viel eingefallen ;-) . Viel Spaß beim Schmökern.

Gruß - HAL

Grundsätzliches zum Ausbau meines Hochdachkombis (HDK)
Eine der zentralen Fragen, die mich immer wieder erreichen, ist die nach den Kosten. Doch die Antwort darauf ist nicht einfach zu geben und hängt von vielen Faktoren ab.
Zunächst einmal, welche Bedürfnisse hatte ich und was davon war denn schon vorhanden.
Man sollte sich nichts vormachen. Der Ausbau eines VW-Caddy oder eines vergleichbaren HDK zum Mini-Camper, wenn er denn nur einigermaßen komfortabel ausgestattet sein soll - und was jeder darunter versteht ist dann auch schon äußerst individuell - ist kein Vergnügen zu Discountpreisen. In Relation zum Ausbau größerer Kastenwagen oder gar zur Anschaffung eines WoMo ist so ein Mini-Camper mit Abstand jedoch immer noch ein absolutes Schnäppchen!
Und da wir schon beim Vergleichen sind. Ein großer Kasten bedeutet mehr Platz und vermeintlich mehr Komfort. Mini-Camper auf HDK-Basis bedeutet erheblich mehr Flexibilität und Beweglichkeit in allen Belangen und normalerweise eine deutlich geringere Investition. Das ist natürlich sehr holzschnittartig dargestellt, aber letztlich läuft im Entscheidungsprozess alles darauf hinaus.

Anschaffung eines gebrauchten Caddy
Besonderen Sinn macht der Ausbau eines Caddy oder auch vergleichbaren HDK vor allem dann, wenn schon so ein Fahrzeug vorhanden ist. Durch den Ausbau wird es einfach nur "umgewidmet".
Oder aber, man legt sich ein gutes gebrauchtes Fahrzeug für nicht allzu viel Geld zu. Extra ein neues Fahrzeug für richtig Kohle kaufen und dann auf die beschriebene Weise auszubauen, käme zumindest für mich nicht infrage. Aber auch das machen manche mit Erfolg und sind sehr zufrieden damit.

Gute gebrauchte Caddys gibt es reichlich und eine entsprechende Suche bei Autoscout24.de oder Mobile.de zu speichern ist keine schlechte Idee. Wer nicht viel ausgeben kann oder möchte, findet schon zwischen 2.500 und 4.000 € einen der gequälten Caddys z.B. aus der gelben Postflotte. Mir war das jedoch zu unwägbar. Die armen Dinger wurden im alltags-stop-and-go-Betrieb i.d.R. schon reichlich geschunden.
Grundsätzlich kommen für den Gebrauchtkauf zwei Varianten infrage: Die mit Pkw-Zulassung und die mit Lkw-Zulassung (N). Letztere oft mit geschlossenem Kasten. Sollte das Fahrzeug künftig sowieso ausschließlich mit zwei Sitzen gefahren werden, scheint mir die Lkw-Variante die sinnvollere. Man hat keine Scherereien mit den ausgebauten Sitzen, im Fahrzeug ist vermutlich schon eine Bodenplatte eingebaut. Irgendwelche Innenverkleidungen rauben auch nicht unnötig Raum. Wichtig bei Zulassung und Anmeldung Versicherung: Lkw nur für den privaten Gebrauch! Nicht gewerblich.
Schiebetüren links und rechts? Grundsätzlich ist beidseitig wegen der leichteren Zugänglichkeit zum Innenraum besser! Bei mir hätte das aber z.B. wegen des unterzubringenden und für mich unverzichtbaren Notrads wenig Sinn gemacht. Höchstens für eine etwas bessere Lüftungs- und Zugangsmöglichkeit.
Heckklappe oder Türen? Beides hat Vor- und Nachteile. Ich ziehe die Klappe vor, denn bei schlechtem Wetter habe ich gleich ein Dach über dem Kopf.
Fenster oder geschlossener Kasten? Da sollte man sich vorher ernsthaft prüfen. Ich z.B. liebe den freien Blick ringsum. In einem geschlossenen Kasten würde ich mich bis zum Unwohlsein eingesperrt fühlen. Das ist also eine Sache der ganz persönlichen Präferenz.
Eine andere Frage ist die der Öffnungsmöglichkeit der Fenster. Meine Meinung: Je mehr zu öffnen sind, des so besser für eine variable Be- und Entlüftung.

Wohnmobilzulassung?
Sowohl HDK's mit Pkw- als auch Lkw-Zulassung lassen sich ausgebaut zum "Wohnmobil" umschreiben, wenn das Fahrzeug vier bestimmte Merkmale erfüllt. Nur so kann es als Wohnmobil anerkannt werden. Das Fahrzeug benötigt:
  • Sitzgelegenheit mit Tisch (auch klappbar möglich)
  • Schlafplatz/-plätze
  • fest installierte Küche
  • ausreichend Stauraum
Die Einrichtung muss fest eingebaut sein und der Wohnraum muss den größeren Teil des Fahrzeugs ausmachen. Volle Stehhöhe ist jedoch nicht erforderlich. Zu den Schlafplätzen werden auch Elemente gewertet, die sich zum Bett umbauen lassen.
All dies ist bei meinem Ausbau gegeben. Aber welche Vorteile brächte mir die Umschreibung? Für mich eigentlich nur einen gewichtigen: Ich könnte meinen Mini-Camper wie ein Wohnmobil versichern.

Kosten für meinen Caddy und den Ausbau
Mein Anforderungsprofil für meine Caddysuche war:
  • max. 8 Jahre alt,
  • Laufleistung max. 125.000 km,
  • mind. Euro 5 Diesel
  • Heckklappe
  • Preis um die 8.000 €.
Der Caddy, den ich schließlich fand:
  • gut 6 1/2 Jahre alt,
  • nur 76.000 km Laufleistung,
  • Euro 5 Diesel
  • Heckklappe
  • 8.200 € plus 100 € neuer TÜV.
Seine Besonderheiten: Er war ein Service-Fahrzeug der Telekom in wirklich makellosem, top gepflegtem Zustand mit Zulassung als zweisitziger LKW. Das brachte einige Vorteile mit sich. So musste ich mich nicht um den Verkauf der für mich überflüssigen Sitze kümmern. Das Beste war jedoch die bereits eingebaute Bodenplatte und die hatte sogar Airlineschienen, an denen ich meine Einbauten professionell fixieren konnte. Besser ging nicht! Lediglich die Zwischenwand aus Kunststoff musste ich heraus nehmen. Hier wollte ich später ein Schutznetz einspannen. Im Kastenbereich war nichts verkleidet, viel nacktes, lackiertes Blech. Das störte mich jedoch nicht. Im Gegenteil! So konnte ich den maximalen Raum für den Ausbau optimal nutzen.
Zu den Kosten für das Fahrzeug kam dann noch einiges hinzu. So eine Dachreling (mit ABE!) plus Grundträger (ohne ABE!) mit gesamt rund 160 €. Eine Thule Pacific Dachbox besaß ich bereits. Merke: Die Reling ist Teil des Fahrzeugs und braucht die ABE, alles darauf ist Ladung und braucht keine ABE.
Das Fahrzeug verfügte im Kaufzustand über kein Reserverad, keinen Wagenheber mit Radmutterschlüssel. Es hatte nur einen kleinen 12 V-Kompressor und eine Flasche Dichtungsmilch an Bord. Das war mir für die Gegenden Europas, in die ich auch fahren will, zu gewagt und so kaufte ich ein neues Notrad (180 €) und die anderen Dinge für rund 40 € über Ebay Kleinanzeigen.
Die vorderen Fenster erhielten Windabweiser (mit ABE!) für 50 €.
Das der Caddy letztlich mit ca. 8.730 € doch über meinem Budget lag, verschmerzte ich gern.

Kosten Standheizung
Auch hier kommt es darauf an, was man will. Die deutschen Platzhirsche Webasto und Eberspächer haben ihren Preis. Aber, sind sie wirklich so exorbitant besser, wie sie teurer als meine russische Autoterm Air D2 (ex Planar) sind? Die kostete mich bei vergleichbarer Ausstattung und Leistung mit rund 550 € nur etwas mehr als ein Drittel einer Webasto oder Eberspächer, hat sich bereits in vielen Campern bestens bewährt und bekommt fast nur gute Bewertungen.
Für die Montage kamen noch Edelstahlmontagekasten oder Warmluftschalldämpfer sowie einiges an Kleinmaterial hinzu.
Insgesamt kostete mich meine Autoterm-Standheizung komplett eingebaut rund 1.600 €. Das halte ich für ausgesprochen günstig.

Möbel & Einrichtung
Für den Innenausbau habe ich mit den beschriebenen Materialien inklusive Matratzen, Bodenbelag, Vorhang etc. rund 300 € ausgegeben.
Für den Kartuschenkocher gab ich mit ein paar Kartuschen rund 70 € aus, für alles rund um die Wasserversorgung rund 100 € und für die Kühlbox 380 €. Für diverse Kleinigkeiten noch einmal rund 100 €.
Insgesamt für die Einrichtung also rund 950 €.

Elektrik
Die Bord-Stromversorgung war neben der Standheizung der dickste finanzielle Brocken, ist aber für mich unverzichtbar. Dabei habe ich zunächst sogar auf das Laden über Lichtmaschine verzichtet. So richtig zu Buche schlug inbesondere die Wahl eines in der Anschaffung zunächst sauteuren 100 Ah LiFePo4-Akkus, statt eines üblichen AGM oder GEL. Auf längere Sicht ist der jedoch gar nicht teurer und bietet dazu etliche Vorteile. Doch das ist ein eigener Thread.
Geladen wird der Akku über Netz oder Solar. Zusammen mit diversen Anschlüssen, Kabeln, Sensoren, einer 25 m Kabeltrommel, einem Satz Landstromadapter und diversen Kleinigkeiten kostete mich das alles rund 1.000 €.
Dazu kam noch die 100 W Solaranlage mit ca. 200 €
Ob ich eine Lademöglichkeit über die Lichtmaschine per Ladebooster irgendwann einbaue ist noch nicht entschieden. Sollte ich mit Landstrom- und Solarlademöglichkeit problemlos auskommen, sehe ich keine Notwendigkeit dafür.
Also hier so 1.200 €.

Außenbereich
Hier schlugen eigentlich nur die Ausgaben für das Tarp, Aufstellstangen und den Wetterschutz für die Heckklappe mit rund 100 € zu Buche.

Kleinkram
Erstaunlich fand ich auch, wieviel Geld in viele Kleinigkeiten wie z.B. Schrauben oder spezielle Werkzeuge/Materialien für die Elektrik fließt. Das sollte man keinesfalls unterschätzen.

Zusammfassung
Für meinen Caddy habe ich also insgesamt rund 8.730 € ausgegeben, für den Ausbau rund 3.850 €. Da ich vermutlich diverse Kleinigkeiten gar nicht berücksichtigt habe, denken ich, dass ca. 4.000 € realistischer sind. Zusammen also großzügig gerundet komplett ca. 13.000 €uronen auf der Basis eines wirklich gut gepflegten, gut sechseinhalb Jahre alten Caddys mit 76.000 km Laufleistung.
Für sich gesehen nicht wenig Geld! Für einen Mini-Camper mit der beschriebenen Ausstattung im Vergleich zu anderen Campern m.E. jedoch unschlagbar!
Ich habe ein vergleichsweise junges, wendiges und sparsames Fahrzeug, mit dem ich auf einem Campingplatz oder irgendwo im Nirgendwo vollkommen autark und relativ unauffällig unter dem Radar ein paar Tage stehen kann. Genau so wollte ich es! Der Preis ist für mich also mehr als vollkommen angemessen.
Auch die Betriebs- und Unterhaltungskosten für den Caddy halten sich in einem erfreulich angemessenen Rahmen. Reparaturen, außer solchen von Verschleiß herrührend, hatte ich bei meinen bisherigen VW-Fahrzeugen wenige. Und dann waren die Kosten nicht exorbitant. Zusammen mit entsprechenden Berichten im Web deutet dies auf eine günstige Prognose für den Caddy hin. Auch ein nicht zu vernachlässigender Faktor.

Betriebskosten
Versicherung & Steuer
In meiner SFK 25 zahle ich pro Jahr für den Euro 5 Diesel mit knapp 1.600 cm³ und 75 Kw rund 320 € Versicherung und rund 160 € Steuern. Insgesamt also rund 480 € pro Jahr. Zu meinem Erstaunen ist das Leistungs- und Hubraumbereinigt in etwa soviel, wie für meinen alten Polo mit nur 1.200 cm³ und 50 PS.

Verbrauch
Der Diesel läuft sparsam und ist zusammen mit dem immer noch günstigen Literpreis erstaunlicher Weise deutlich günstiger als mein ehemaliger Super verbrauchender Polo, der bei vergleichbarer Fahrweise mit Dachbox stolze 7,5 - 8,0 Liter pro 100 km benötigte.
Auf der Autobahn nimmt der Caddy um die 120 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit um 6,0 - 6,5 Liter pro 100 Kilometer und damit deutlich weniger, als der Polo.
Abseits der Autobahnen sind es eigenartigerweise eher zwischen 5.0 und 6,0 Liter. Eine Tankfüllung kann da durchaus für knapp 1.000 Kilometer reichen.

Arbeitsaufwand
Da gibt es nichts schön zu reden. Der Ausbau des Caddys war schon mit einiger Arbeit verbunden. Erschwerend kam bei mir noch hinzu, dass dies auf dem Stellplatz vor dem Haus stattfinden musste, was vor allem mit viel zeitraubender und nervender hin und her Räumerei verbunden war.
Die anfallenden Arbeiten können nach meiner Einschätzung durchaus von Personen mit ein wenig handwerklicher Begabung und Kenntnissen erbracht werden. Vorraussetzung: Man muss bereit sein, sich schlau zu machen und zu lernen! Dies ist m.E. insbesondere bei den Elektroinstallationen extrem wichtig und geradezu lebenswichtig bei 230 V. Da sollte grundsätzlich eine Fachkraft ran!
Aber auch der Gleichstrom der Bordbatterie ist nicht zu unterschätzen. Keine, falsch dimensionierte oder falsch eingebaute Sicherungen sind schlecht und zu hohe Ströme in Leitungen mit zu geringem Querschnitt sind megaschlecht. Das kann schon mal zu einem lustigen Feuerchen mit Totalschaden führen! Also, lieber alles dreimal durchdenken, sorgfältig arbeiten und lieber alles zuviel als zuwenig überprüfen oder sogar überprüfen lassen.

Es hat auch richtig Spass gemacht, dass Werk peut a peut entstehen zu sehen. Mit dem was jetzt ist, bin ich sowohl vom Design, aber auch von der Funktionalität her recht zufrieden. Die Caddy-Cave bietet erst einmal alles, was ich gerne haben wollte. Aber besser geht immer. Und immer fehlen noch ein paar Dinge.
Wie sich das alles jedoch für mich bewähren wird, ob alles wie gewünscht funktioniert, das wird sich erst auf den kommenden längeren Touren zeigen. Da bin ich jedoch recht zuversichtlich.

Weitere Erkenntnisse & Tipps

Standheizung
Zu meiner Überraschung musste ich lernen, dass nicht jeder Betrieb, der sich vollmundig preist Top-Adresse in Sachen Einbau von Standheizungen zu sein, dies auch tatsächlich ist. Viele sind nur darauf aus, 08/15 Einbauten z.B. bei VW T5 oder T6 zu machen. Erfordert nicht viel Aufwand und ist quasi Standard. Zu einem Unterflureinbau bei einem kurzen Caddy III z.B. sehen sie sich die meisten nicht in der Lage. Meine Vermutung: Sie scheuen einfach die etwas anspruchsvollere handwerkliche Arbeit abseits eingefahrener Gleise.
Und wenn sie dann noch hören, dass statt einer Webasto oder Eberspächer für rund 1.500 € eine preiswerte Autoterm Air 2D (ex „Planar“) für rund 550 € eingebaut werden soll, dann sinkt das Interesse schnell auf Null.
Doch letztlich hatte ich Glück. Ein Bekannter, dem ich von meinem Problem erzählte, riet mir, es bei Waldemar Bien und seiner Firma www.heatsys.de in Nordhorn zu versuchen. Der Tipp schlechthin. Waldemar baute mir die Heizung perfekt ein! Ich hörte jedoch, dass er inzwischen wohl keine Unterflureinbauten bei Kurz-Caddys machen soll. Trotzdem, bei Bedarf einfach mal anfragen.
Wer sich also in einen Kurz-Caddy oder vergleichbar eine Standheizung einbauen lassen möchte, dem empfehle ich dringend, sich erst einmal eine Werkstatt zu suchen, die dazu auch bereit ist. Zumindest im Norden der Republik sieht es damit mau aus.
Nach allem, was ich bisher weiß, tun sich die drei o.a. Hersteller bezüglich Qualität und Leistung nicht wirklich was. Entsprechende Tests und Reviews von Nutzern bestätigen dies. Vielleicht ist das Bedienteil der Webasto etwas chicer und die Elektronik der Autoterm ist nicht für U-Boot Ausflüge gekappselt. Aber die Preisunterschiede sind wirklich enorm! Es lohnt sich m.E. unbedingt, gut zu überlegen wie man sein Geld investiert.
Was ich vorher auch nicht so wusste war, dass zum Einbau der Heizung eine geladene Bordbatterie für ihren Betrieb erforderlich ist. Der Anschluss an die Starterbatterie ist nicht ratsam, denn sie ist nicht für Dauerstromentnahme ausgelegt.
Bei meinem Caddy mit Unterflurmontage musste oberflur nur der Warmluftdurchlass eingebaut werden. Alle anderen Arbeiten fanden unter dem Fahrzeug statt. Sollten also schon Einbauten vorhanden sein, ist dies kein sonderliches Problem beim Kurz-Caddy.
Worüber man sich jedoch vorher im Klaren sein sollte ist, wo bei einer Unterflurmontage der Warmluftdurchlass montiert werden soll. Bei meinem kurzen Caddy sollte dies unbedingt an der rechten Seite des Kastens sein und dort gibt es nur einen realistischen Platz – hinter dem Radkasten. Ein weiterer Durchlass war bei mir nicht erforderlich, da meine Heizung im Frischluftbetrieb läuft und nicht im Umluftbetrieb. Auch das ist vorher zu bedenken.
Oder man entschließt sich zu einem Oberflureinbau, der dann üblicherweise im Umluftbetrieb läuft. Eine Heizung, die in einem so kleinen Raum meinen Mief im Umluftbetrieb wieder und wieder nur umschaufelt wollte ich jedoch nicht. Im Frischluftbetrieb soll sie zudem wirksamer gegen Kondens sein. In so einem kleinen Camper wäre zudem der Raumverbrauch bei Oberflureinbau sowohl prozentual, aber auch ganz praktisch betrachtet, zu beachten. Ganz wesentlich: Bei Oberflureinbau befürchtete ich einen deutlich höheren Lärmpegel. Und tatsächlich höre ich jetzt im Innenraum beim Heizungsbetrieb nur ein leises Rauschen. Außerhalb des Fahrzeugs ist dieses Rauschen dann nicht mehr ganz so leise. Das bischen Mehrverbrauch an Brennstoff bei der Frischluftvariante ist für mich irrelevant.
Insgesamt gibt es vor dem Einbau einer Standheizung in einen Caddy (und andere) viel zu bedenken. Man sollte sich, wenn irgend möglich, mit der Werkstatt seines Vertrauens gründlich beraten. Es geht schließlich um einen schönen Batzen Geld und sicheren Betrieb!

Wasserver- und -entsorgung
Der Trinkwasserkanister sollte zum Befüllen leicht erreichbar sein. Die Befüllung sollte ohne Um- oder Ausbauarbeiten funktionieren. Wichtig ist dies vor allem, wenn nur eine Schiebetür vorhanden ist. Deshalb hat bei mir wegen des Fehlens einer Schiebetür auf der linken Seite die Spüle, abweichend von Rene Krehers Design, ihren Platz am hinteren Ende des Küchenblocks gefunden.
Das Grauwasser leitet er z.B. einfach unter das Fahrzeug nach außen. Ich habe allerdings bei mir ein geschlossenes System mit 20 Liter Trinkwasser (dürften für ein paar Tage frei stehen reichen) – 10 Liter Grauwasser eingebaut, weil ich einfach Ärger auf Campingplätzen oder sonst wo aus dem Weg gehen möchte. Ich habe kein Problem damit, den Grauwasserkanister jeden zweiten, dritten Tag zu leeren. Bezüglich möglichen Geruchs habe ich besonders auf eine elastische Dichtung Abwasserschlauch/Kanister geachtet. Und alle paar Wochen wird der Grauwasserkanister mit Natronlösung oder Sauerstoffreiniger sauber gemacht.

Sicherheit
Ich bin nicht unbedingt ein Schisser, aber Sicherheit ist mir schon wichtig. Neben dem Fahrzeug als solchem gibt es bei meinem Mini-Camper vier große Sicherheitsaspekte: Elektrik 5 V/12 V, Elektrik 230 V, Gase und Feuer, auf die ich besonderes Augenmerk richte.

Elektrik 5 V/12 V
  • Kein Verbraucher ohne Sicherung!
  • Immer gut ausreichende Leitungsquerschnitte um Kabelbrand zu vermeiden.
  • Alle Verbraucher bis auf die Standheizung können per Hauptschalter von der Batterie getrennt werden
  • Das Solarpanel kann zweipolig vom Laderegler getrennt werden
  • Leitungen in Schutzrohren verlegen
Elektrik 230 V
  • Die 230 V Steckdosen sind durch Fi-Schutzschalter und Sicherungen für Phase und Null anbgesichert
  • Auf alle Leitungsenden sind Aderendhülsen aufgecrimpt
  • Im Fahrzeug nur Leitungen mit Gummimantel
Was evtl. noch kommt:
  • CEE-konforme Außensteckdose
  • Kabeltrommel mit 2,5 mm² Leitungsquerschnitten
Gase
  • Kocher mit Gasstop-Funktion.
  • In 30 cm Höhe ist ein Trigas-Sensor für Butan/Propan, Kohlenmonoxid und Narkosegas eingebaut.
  • Ein zusätzlicher Kohlenmonoxidsensor als Backup in 1 Meter Höhe.
Feuer
  • Rauchgasensensor
  • Feuerlöscher, griffbereit
Was werde ich noch ändern/korrigieren?
Die "Seesterne" aus den vielen Anschlüsse an den Batteriepolen gefallen mir überhaupt nicht! Da werde ich Verteilerschienen für Plus und Minus anbringen.

Werkzeug und Material
Wichtige Elektrowerkzeuge für den Möbelbau (z.B.):
  • Stichsäge
  • Akkuschrauber
  • Bohrmaschine
  • Bandschleifer
  • Dremel o.ä.
  • Exzenterschleifer - nice to have
Wichtiges Spezialequipment für die Elektroinstallation (z.B.):
  • Crimpzange 12 V Kfz-Flachstecker etc.
  • Sortiment 12 V Kfz-Flachstecker, Verbinder, Ringösen etc.
  • Crimpzange für Aderendhülsen
  • Sortiment Aderendhülsen
  • Sortiment "Wago"-Klemmen
Ich empfehle o.g. Sortimente z.B. bei Amazon oder Ebay zu kaufen. Man bekommt sie auch zusammen mit den Crimpzangen. Einzelkauf fand ich viel zu teurer und oft gibt es gerade die Stecker oder Hülsen nicht, die man gerade braucht.

Gibt es den idealen HDK-Ausbau für den Caddy und vergleichbare?
Da ist meine Antwort ganz eindeutig: Ja, es gibt den idealen Ausbau und nein, es gibt ihn nicht. Wow! Da kann man doch wirklich mal was mit anfangen!

Der ideale Ausbau ist erreicht, wenn er optimal den eigenen Anforderungen und Bedürfnissen entspricht. Und die sind so individuell wie jeder einzelne Mensch. Einige kommen mit einer Biberbox bestens klar, andere mit einem Vollausbau, wie ich ihn habe, und wiederum anderen reicht mehr oder weniger eine Schlafpritsche. Heißt, man sollte sich erst einmal z.B. darüber klar werden, was man eigentlich braucht und will, um sich wohl zu fühlen, wie man hauptsächlich reisen will, wohin, in welchen Jahreszeiten, ob solo oder zu zweit usw..
Helfen kann einem dabei durchaus das Studium der vielen YT-Videos, diverser Blogs, der Beiträge bei Pinterest und anderen. Aber bloß nicht verrückt machen lassen! Meine Meinung: Aus allen Welten das Beste plus eigene Ideen nehmen und daraus ein ganz eigenes, maßgeschneiderstes Konzept entwickeln. Nur Mut!
Zwei Beispiele aus meiner eigenen Entwicklung. Abwechsungsreich Kochen können ist mir wichtig. Möglichst bei jedem Wetter. Dies ständig mit einem Heckauszug unter der Heckklappe quasi im Freien tun zu müssen sagte mir allerdings nicht so zu. Renes Lösung mit einer Kochstelle im Fahrzeug gefiel mir aber auch nur in Teilen, denn Braten z.B. würde letztlich bleibende Gerüche hinterlassen. Ich wählte eine Kombilösung und baute arretierbare Arbeitsplatten an die Enden von Küchenblock II und der Sitzkiste. So kann ich bei längeren Aufenthalten und brauchbarem Wetter unter der Heckklappe meine "Sommerküche" einrichten und schmurgeln, wie es mir gefällt.
Ein anderes Beispiel ist der Einbau einer einiges an Platz raubenden Trockentoilette. So eine Rundumentsorgung brauche ich nicht. Allerdings zwickt mich nachts zwei-, dreimal die Blase und Nachtwanderungen zur Toilette mag ich überhaupt nicht. Also verwende ich outdoor dafür schon seit Jahren im Zelt eine Nalgene-Faltflasche - meine "Pullerpulle" - mit weitem Hals, die morgens diskret in der Toilette entleert und gespült wird.
Eine Frau würde das mit dem Portapotti aufgrund ihrer anderen physiologischen Gegebenheiten möglicherweise vollkommen anders beurteilen. Oder sie verwendet z.B. das hier zusammen mir der Nalgeneflasche, wie es meine langjährige Tourgefährtin Claudia auf vielen Touren sehr erfolgreich und ohne Malheur bis heute tat und immer noch tut. Sogar im engen 2 Personenzelt! Es braucht allerdings etwas Übung. Am besten unter der Dusche ...

Mein Rat also, sucht euch aus der Unmenge von Konzepten das heraus, das euren Vorstellungen am besten zusagt und passt es konsequent euren Bedürfnissen und Notwendigkeiten an. Wenn es dann passt wie ein guter Schuh, dann ist es gut und ihr habt euren idealen, da zu euch passenden Ausbau.
Doch warum gibt keinen idealen Ausbau? Ich denke, das ist bereits klar geworden. Es gibt m.E. nur ideale individuelle Ausbauten. Ein allgemeingültiges Konzept für einen idealen Ausbau jedoch nicht. Auch, wenn der eine oder andere Protagonist der Szene zuweilen einen anderen Eindruck bei der Vorstellung seiner Vorschläge vermittelt.

"Der Krieg sei der Vater aller Dinge" ...
... behauptete einst Clausewitz. Da lag er jedoch dramatisch falsch. Es ist ist nicht der Krieg, es ist die Faulheit! Oder ökonomisch ausgedrückt: Menschen streben generell danach, Dinge mit möglichst geringem vermeidbaren Arbeitseinsatz zu erledigen. Das ist so sicher wie Einsteins E=mc² und bestimmt seit jeher unser ganzes Sinnen und Trachten. Es ist das Urmotiv jeglicher Erfindung. Und ich bin ziemlich faul und auch furchtbar bequem und dieser kritisch-ehrlichen Selbsterkenntnis folgten, so gut es eben ging, das Konzept meines Caddy-Ausbaus und die Gestaltung vieler Details.
Alles sollte möglichst in Griffnähe sein, wenn ich mich im Kasten aufhalte oder in der Sommerküche werkel. In diversen Kisten, Kästen und Taschen möchte ich möglichst auch nicht suchend herumkrumpeln müssen, wenn ich irgendwelche Dinge brauche. Es sollte alles möglichst seinen Platz haben, alle Tätigkeiten mit möglichst wenig Aufwand verbunden sein und unnötige Arbeiten vermieden werden. Auch will ich auch nicht andauernd Dinge aus- oder umbauen müssen um wiederum an andere Dinge zu kommen. Das würde mich schnell maximal nerven!
Und bei schlimmen Mistwetter draußen am Auto herum zu hüpfen, nur um mir was zu essen zu kochen oder das Nachtlager aufzuschlagen oder nachts über den C-Platz zu pilgern, weil Piranhas in meiner Blase toben, dass ist auch nicht so mein Ding. Möglichst nichts soll mit unnötigem Arbeitsaufwand verbunden sein, denn dieser geht ja letztlich der Zeit der angestrebten Muße verloren.
Unter anderem auch darum ist mein Ausbau wie er ist.
Fazit: Eigentlich gibt es keine blödsinnigen Ausbauten - nur jede Menge andere!

Danksagung
Damit ist mein Erkenntnisbericht über den Ausbau meines Caddy III zur "Caddy-Cave" erst einmal beendet.
Meinen ganz besonderen Dank möchte ich noch einmal an Rene Kreher richten, auch wenn wir uns nicht persönlich kennen. Ich habe an seinem Konzept zwar viel meinen Bedürfnissen und Verhältnissen folgend modifiziert und angepasst - insgesamt geht mein Ausbau jedoch auf seine wirklich gut durchdachten Ideen zurück.
 
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Pusteblume

Pusteblume

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:moin:, super Zusammenfassung :bravo:.

Das motiviert mich doch total, eine Zusammenfassung in der selben Art zu verfassen, auf meinen Thread zu stellen und von hier zu verlinken.
Ich habe vieles geanu so gemacht. Und anderes ganz anders. Und ich kann auch meistens begründen, warum.

Ein paar Tage müsst ihr euch aber gedulden, mein Garten schreit laut um Hilfe, und das kann ich nicht ignorieren.
 
Thema: Meine "Caddy-Cave" entsteht

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