
Das Schneckchen schlägt sich weiter wacker. Nach etlichen Tagen Kroatien ging es weiter nach Venedig. Gecampt habe ich auf dem Lido di Jesolo auf dem Platz Miramare an der Lagunenseite. Der hat zwar "nur" 3 Sterne, ist aber sehr sauber und gepflegt. Und er hat einen alten Baumbestand! Der sorgt für viele beschattete Stellplätze. Nicht ganz unwichtig bei der drückenden Hitze während meines Aufenthalts. Meine Hängematte fand auch ihren Platz. Der Platz ist relativ klein und war recht ruhig. Wohl kein Vergleich mit den Riesenplätzen mit jeder Menge Krawall auf der Meerseite.
Ich hatte mir den Platz auch ausgesucht, weil er nahe an Punta Sabbioni liegt. Von dort geht es dann mit einem Vaporetto der Linie 14 nach San Marco Zacharia. Diese Vaporetti sind klasse! Ich hatte mir ein 2-Tagesticket gekauft und konnte damit kreuz und quer in und um Venedig herum und durch die Lagune schippern. Unbedingt zu empfehlen ist die Fahrt mit der Linie 1 durch den kompletten Canale Grande und dann um die südwestlichen Stadtteile herum. Einfach sitzen bleiben bis man wieder in San Marco ist. Ansonsten will ich hier keinen Reiseführer schreiben.
Heute bin ich dann unter Vermeidung von Autobahnen an den Lago di Movena gezuckelt. Auch auf diesem Platz werde ich ein paar Tage bleiben. Ich hab einen tollen Stellplatz direkt am Ufer ergattert. Denn der ist klein und mein Mini-Camper eben auch - cheers auf die HDKs!
Inzwischen spielt sich der Betrieb immer mehr ein.
Wasser
Meine On-Board-Wasserversorgung ist immer noch nicht in Betrieb, denn Wasser war auf meinen bisherigen Stellplätzen quasi immer nebenan. Warum also Algen und Mikroben unnötig wachsen lassen? Und einen kleinen Faltbehälter habe ich sowieso dabei.
Kochen
Das Wetter war bisher immer schön und ich koche immer draußen unter dem Shelter. Das klappt bestens. Allerdings werde ich zwei Dinge verändern: Für die gebräuchlichsten Lebensmittel und was gerade in der Mache ist, werde ich für den schnellen Zugriff künftig eine Eurobox nutzen, die am Heck zwischen Küchenblock und Sitzkiste stehen kann. Zweitens habe ich künftig ein Stück PVC-Planenstoff dabei, das beim Kochen über das Fußende des Bettes gelegt wird. Kleine Sauereien werden so vermieden und ich habe eine optimale Fläche zum wirtschaften.
Kocher
Wenn ich längere Zeit mit Vollgas koche sinkt der Gasdruck in der Kartusche. Diese wird fühlbar kalt und Flamme klein. Das ist wirklich das Einzige, was mich an dem Camping-Gaz Kocher ein wenig stört. Irgendwo las ich mal was, dass einzelne andere ähnliche Kocher eine Art Wärmvorrichtung für die Kartuschen haben. Eine Art Wärmeleitblech mit Kontakt zur Kartusche. Hat da jemand eine Idee oder vielleicht schon etwas umgesetzt?
Kaffee
Ich filtere meinen Kaffee und bin auch durchaus zufrieden damit. Allerdings werde ich mir für noch mehr Genuss eine kleine Bialetti zulegen. Halt der kleine Luxus zwischendurch.
Shelter
Das Ding begeistert mich immer mehr, je länger ich es nutze. Darunter kochen kein Problem. Nur falls etwas spritzendes gebraten wird sollte ein Windschutz die Seitenwand vor Fettsprenkel schützen. Bevor ich immer nach Venedig rüber fuhr oder auch jetzt im Gebirge, wo die Nächte schon kalt sind - einfach Klappe zu! Das habe ich inzwischen wirklich schätzen gelernt. Und meine Mädels schätzten das Shelter als Umkleide in Orcera auch. Nie mehr ohne!
Tarp
Das Teil spendet wirklich gut Schatten und funzt nach wie vor bestens. Allerdings hatte meine Begleiterin Claudi an einer meiner Aufstellstangen auch ihr Tarp befestigt und kräftig gespannt. Dabei haben wohl erhebliche Kräfte auf das Rohr an der Dachreling gewirkt und ein Segment brach. Bemerkt habe ich es allerdings erst beim Abbau. Da ich noch ein extra Verbindungsstück habe kann ich das Tarp auch weiter problemlos einsetzen. Wer also auch für derartiges gerüstet sein will, der sollte stärker dimensionierte Rohre verwenden. Ich bleibe allerdings bei meinen.
Stauraum
Da ich zu Beginn der Tour einen ganz normalen Besuch machte, führe ich meine Klamotten in einer Duffle-Tasche mit, die auf Transporttasche des Dahon steht. Die Staufächer unter dem Dach sind leer und auch sonst habe ich noch einiges an freiem Stauraum, trotz diverser Vorräte. Erstaunlich ...
Soweit zum Erkenntnisstand der Dinge und zum Schluss noch einige Fotos zu den Selbigen und ein wenig zum Anfixen.
Grüße von Unterwegs - HAL