Hallo,
Trockentoiletten - oder Komposttoiletten (Unterschied!) - verlängern die Autarkie extrem.
Zur Trockentoilette-Anwendung und Konstruktion: Die Feststoffe fangen (richtig) erst zu riechen an, wenn sie mit dem Urin in Kontakt kommen, weil dann der Urin die Feststoffe anfängt zu zersetzen (Bakterien, Ammoniak).
(Vegetarier-Kot riecht übrigens tatsächlich sehr viel weniger, wie Fleischfresser-Kot
)
Für den Feststoffbehälter (Eimer etc.) kann man, genauso wie beim Chemie-Klo, einen Schieber installieren, sodass er nach dem Stuhlgang verschlossen bleibt.
Für den Urinablauf gibt es günstige Geruchsverschlüsse (z.B. Geberit), die zwar den Urin durchlassen, aber den Geruch (weitgehend) zurückhalten.
Ich empfehle Geruchsempfindlichen Camper dazu, zusätzlich einen biologischen Sanitärzusatz, wie Solbio, der zwar nicht günstig ist, aber die Gerüche weitgehend eliminiert und dazu noch sehr angenehm riecht. Bisschen (max. 25ml) in den Auffangkanister, 1 Liter Wasser dazu zum aktivieren, und man riecht (fast) nichts mehr vom Urin.
Bei den Feststoffbehältern verwende ich immer Katzenstreu/und/oder wahlweise Holzpellets, die Restfeuchtigkeit aus den Feststoffen gut binden. (Damit ist dann der Geruch schon fast ganz weg).
(Für echte Komposttoiletten benötigt man spezielles, meist korkhaltiges Spreu).
In großen Campern sind die Toiletten meist nah an der Außenwand, weil die Kassetten von außen zum Entleeren entnehmbar sind. Da ist dann der zusätzliche Einbau/Umbau mit einem (Abzugs)-Lüfter kein Problem. Aber, wer - wie das heute sehr oft der Fall ist - gerne Tür an Tür und eng gekuschelt mit den Nachbarn steht, für den wäre ein Abzugskamin nach oben ratsam.
(Bei den herkömmlichen Batterien in den Mini-Campern ist im Übrigen der Stromverbrauch solcher Lüfter nicht ganz zu vernachlässigen.)
Ich beziehe mich auf den NV200 (u. in meinem Fall auf den Stadtindianer® von
Zooom): Dort könnte ich eine Trockentoilette zwar auch installieren, aber wenn sie ähnlich bequem wie das Porta Poti sein soll, dann würde sie aufgrund des Prinzips größere Maße haben müssen. Jedenfalls ließe sie sich so praktisch und sauber wie im großen Kastenwagen nicht einbauen.
Vielfach erlebt: Freisteher entsorgen ihren Urin gerne "in der Natur", was grundsätzlich rein biologisch betrachtet kein Problem ist.
Nur: Wenn Ihr mal an einen Freistehplatz kommt, wo relativ oft Benutzer von Trockentoiletten stehen, wundert Euch nicht über den stechenden Ammoniakgeruch, der (je nach Witterung) in der Luft hängt. Kurz: es stinkt nach Pisse, und ist alles andere als angenehm.
Ich entleere meinen Urinkanister grundsätzlich in die Kanalisation, wo es niemand stört oder stören kann.
Die Feststoffe entsorge ich in Restmülltonnen.
Von den (früher und auch heute) empfohlenen abbaubaren Bio-Kunststofftüten und dem Vergraben in der freien Natur rate ich aus Umweltschutzgründen ab: Es vergehen viele Jahre, bis sich dieser "Bio-Kunststoff" zersetzt, und Wildtiere graben manchmal sehr tief.
Aber noch aus einem anderen Grund bin ich gar nicht für diese "Bio-Tüten": Wem schon mal eine solche auf dem Weg zum Restmüllcontainer geplatzt, und die Sche ... buchstäblich in die Schuhe gelaufen ist, der weiß, wie er ihre Festigkeit einzuordnen hat. Wenn, dann nehme ich sie nur innen, und trage sie in festen, stabilen Tüten zum Restmüllbehälter.
Grüße
Jinn