Hallo Christiane,
auf jeden Fall eine kluge Entscheidung!
Man soll nicht auf jeden Hype aufspringen, und vieles in der Szene eignet sich langfristig nur für echte Langtourer-Freaks, die vor allem auch in Regionen kommen, wo es keinerlei (Chemie)-Entsorgungsmöglichkeiten gibt.
Ich finde es jedenfalls gut, dass „Dein Konzept“ auf Dich abstimmst!
(Ein Tipp für Porta Poti-Benutzer: In nicht wenigen Ländern wirft man das Toilettenpapier nicht einfach ins Klo, sondern gesondert in (verschließbare) Tüten, die man dann problemlos in den Restmüll entsorgen kann. Kommt man der Entleerung des Potis regelmäßig nach, dann kann man auch auf jede Chemie verzichten, und in jeder herkömmlichen Toilette entleeren.)
Ist zwar ein anderes Thema, aber weil Du es ansprichst:
Nach sehr langer, mehrmonatiger Tour hat sich mein Sichtweise auf „Freistehen“ aufgrund vieler Beobachtungen und Erlebnisse komplett verändert.
Gefühlt deutlich mehr als 50% dieser „Freisteher“ gehören ganz sicher nicht (mehr) zu den Naturfans, die ich in den vielen Jahren zuvor kennengelernt habe.
Angefeuert durch die Umsatzgier der WoMo-Händler und Hersteller meint heute Hunz & Kunz „muss haben, muss alles haben, und wenn es geht, bitte für Umme (nichts)“.
Da wird damit geprahlt, dass man in Naturparks und an Naturstränden gestanden ist, die geschützt sind.
Auch Erlebnisse an früheren „echten“ Freistehstränden für Surfer haben mich nur noch angewidert woanders hinfahren lassen, meist dann auf – bezahlte – Stellplätze. Wo diese angeblichen „Freiheitsliebende Camper und Surfer“ mal gestanden sind, will niemand mehr hin!
Die Kommunen, Dörfer, Städte, ja ganze Länder wehren sich inzwischen massiv gegen dieses Verhalten (Spitzname: Die weiße Pest). Viele wunderschöne Plätze, an denen ich einst still, unauffällig und – ohne Campingverhalten – gestanden bin, sind nicht mehr anfahrbar. Auch nicht mit meinem kleinen Geronimo.
Schade, eine ehemals sehr naturverbundene Camper-Kultur wurde durch diese Idioten regelrecht zerstört.
Aber egal, ob freistehend oder Campingplatz: Mein Motto ist geblieben. Wo ich schon überall stand, findet man keine Spuren und keine Hinterlassenschaften von mir. Nicht einmal Kippen, und von Nikan, meinem besten Freund, auch nichts.
Der Tourist zerstört, was
er sucht,
indem er es findet.
(Hans-Magnus Enzensberger 1979.)