Vorstellung & Laien-Erkenntnisse: Übersichtlicher „Ausbau“ für 1 Person + Fahrrad

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Blaues Wunder

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Das Innenleben des Caddy 4 Maxi als Version 1.0 ist fertig,
wobei die Bezeichnung „Ausbau“ etwas hoch gegriffen ist…

Was sollte es werden?
  • Am Auto wird nichts verändert, was nicht rückstandsfrei (mit einem Schraubendreher oder Schlüssel) wieder in den Ursprungszustand gebracht werden kann
  • Ein dritter Sitz (Einzelsitz 2. Reihe) soll eingebaut werden können, ohne dass alles raus muss
  • Es sollte relativ schnell ohne Werkstatt realisierbar sein. Vorhanden sind Akkuschrauber, Stichsäge, Deltaschleifer und als Arbeitsplatz eine Terrasse.
  • Möglichst kleine, leichte Einzelteile – möchte ich gegebenenfalls alleine über eine sehr schmale Treppe verstauen können
  • Eine Konstruktion mit der (fast) alles im Auto jederzeit ohne Umbauen, Klappen und Akrobatik erreichbar ist. Im Fall der Fälle (als solcher gilt schon ein anständiger Regenschauer) auch der Kletterweg zum Lenkrad…
Was ist es geworden?
  • Eine zweiteilige Siebdruck-Bodenplatte
  • Eine Halterung für ein „unzerlegtes“ Rad im Auto
  • Eine zwei- bzw. dreiteilige Liegefläche aus Aluprofilen
Bis auf die Radhalterung ist es eine Kombination der, für meine Anforderungen und Fähigkeiten, hier und im Netz gesehenen, geeignetenLösungen.
Also nichts wirklich Neues und daher meist schon mindestens einmal beschrieben.
Überrascht haben mich aber einige Details in der Umsetzung, über die ich vorher nichts gelesen habe und die ich so nicht erwartet hätte.

Vielleicht helfen diese „Erkenntnissen“ jemandem mit ähnlichen Möglichkeiten und Fähigkeiten (selten handwerklich zu tun)?
Oder reduzieren wenigstens die Anzahl der spontanen Baumarktfahrten…

Ich war zwischendurch auf Testfahrt. :)

IMG_6626.JPG
 
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Blaues Wunder

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  • Eine zweiteilige Siebdruck-Bodenplatte

Vor dem Boden hatte ich am meisten Respekt – die Kontur ist unregelmäßig und sollte trotzdem möglichst ohne große Löcher passen.

Zuerst dachte ich noch, dass eine 5mm Gummi-Kork-Matte (lag noch im Keller und ist besser zu reinigen als den vorhandene Teppich) ausreichen könnte:
Ein wenig den unebenen und gefühlt nicht überall „unterfütterten“ Boden ausgleichen und das Bett und Rad über die Zurrösen sichern.
Die Matte reichte nicht – Boden war stellenweise noch immer zu weich.

Ok, dann eine zweiteilige Siebdruckplatte. Zweiteilig (rechts/links), damit der Hauptteil auch mit drittem Sitz im Auto bleiben kann.

Trotz zwei Schablonen, war die erste Übertragung – auf die Matte – verzogen: Zu kurz.
Mit fiel kein guter Grund ein, warum eine weitere Schablone passender werden sollte.
Ich habe dann
  • die Platten (15mm Siebdruck – Laieneinschätzung: reichlich stabil, aber irgendwo müssen ja die Schrauben/Einschlagmuttern Halt finden) in der geplanten Länge gekauft,
  • möglichst gerade an einer Seite an die Verkleidung angelegt, die Kontur als „Abstandsmessung“ übertragen…
  • …und etwas skeptisch losgesägt.
    Ergebnis: Überraschend passende Kontur und ein wenig Stolz auf die Akkusäge (hat „saubere Arbeit“ geleistet = völlig ausreichend)
  • Für die zweite Platte vorne und hinten den Abstand von der ersten Platte am Stoß zum äußeren, seitlichen Rand (vorher – ohne Platten – möglichst symmetrisch mit Kreppband ins Auto geklebt) der zweiten Platte gemessen
  • Die beiden Abstände auf der zweiten Platte angezeichnet und die erste umgedreht aufgelegt,
    so dass die geschnittene Kontur auf den angezeichneten Punkten endete
  • Kontur von der ersten Platte auf die zweite übertragen,
    nochmal gesägt und mich gefragt, warum ich vorher so viel Zeit mit den Schablonen verbracht habe…
  • Die Positionen der anderen Ausschnitte hatte ich ohne die Platten schon mit Kreppband an der Verkleidung markiert (Querachse und maximale Ausdehnung zur Mitte) und dann auf die eingepasste Platte übertragen.
    Achtungspunkt: Verrutschen schneller als gedacht – ich habe damit einen 5mm Versatz in Fahrtrichtung „eingebaut“.

Ohne die Schablonenepisode hat das Ganze bis hier etwa 5 Stunden gedauert – inkl. der Wege zwischen Terrasse und Parkplatz, ein paar Zwischenzweifler und Kantenschleifen.

Die ursprüngliche Überlegung, wie man die Aussparungen für die Zurrösen ohne Oberfräse (?) hinbekommt, habe ich aufgegeben:
Ösen blieben wo sie sind (erreichbar über einfache Aussparung der Platte bis zum Rand)
und die Platte ist nur über die Gewinde für die Sitzschienen verschraubt.

Reichte für den Testausflug und für den Bodenbelag muss ich ohnehin noch einmal ausbauen und kann mir dann die Schrauben noch einmal genauer mit einer Flasche Loctite anschauen.

edit: Zitat korrigiert
 
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Blaues Wunder

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  • Eine Halterung für ein „unzerlegtes“ Rad im Auto

Eine Fahrradschiene wollte ich zuerst noch aus einem U-Profil bauen – fand aber keines mit passenden Dimensionen.

Zufällig habe ich einen gebrauchten, günstigen Fahrradträger gefunden:
Die Befestigungsschrauben mit Sterngriff einer Schiene gegen kürzere Schrauben mit selbstsichernden Muttern getauscht und Schiene vor dem Einsetzen auf die Bodenplatte geschraubt.
Hätte ich gerne noch näher an den seitlichen Rand geschraubt, aber dann wären die Schrauben der Bodenplatten nur im Meditationsmodus nutzbar.
Man kann aber auch so noch akzeptabel – ohne Limbotänzchen - Heckklappe und Schiebetür zum Einsteigen nutzen.

Rad wird in die Schiene geschoben – da kann sich gleich der Dreck von den Reifen sammeln -, die Laufräder von den Befestigungsriemen mit Ratschenverschluss gehalten und das Rad mit Zurrgurten zu den Ösen für das Trennnetz aufrecht gehalten.

IMG_6427.JPG IMG_6426.JPG

Der „Einbau“ brauchte eine halbe Stunde.

edit: Satzbau sortiert
 
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Blaues Wunder

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  • Eine zwei- bzw. dreiteilige Liegefläche aus Aluprofilen

Die Liegefläche (a.k.a. die Gepäckfächer) habe ich aus Aluprofilen zusammengesteckt:
(Vermutet) Geringeres Volumen bei gleicher Belastbarkeit (mittlerweile vermute ich anders - dass Holz auch viel schlanker ausfallen dürfte, als ich zuvor dachte) ermöglicht eine geringere Höhe und damit eine akzeptable Sitzhöhe.
  • Man bekommt alles genau zugeschnitten geliefert,
  • die Verbinder kann man passend mitbestellen und sitzen immer gerade
  • und es ist keine (großflächige) Oberflächenbehandlung erforderlich

Der Aufbau:
  • Zwei „Kästen“ mit jeweils zwei Fächern und etwas Abstand (Stichwort Knautschzone – eher angedeutet, wirkt zumindest psychologisch) in der Mitte.
  • Die zweiteilige Liegefläche wird aufgelegt/auf den „Kästen“ teils (das Kopfteil) verschraubt. Mitte und Kopfteil sind mit einem Scharnier verbunden: Mitte kann während der Fahrt auf den vorderen Teil geklappt werden und erhält damit die „Knautschzone“, das Kopfteil kann á la Sonnenliege nach oben geklappt werden.
  • Alle Liegeflächen-Profile haben zwei Stege mit einem Abstand von 9mm – wie praktisch um eine 9mm-Platte darin zu befestigen.
  • In Position werden sie über Stege der „Basiskonstruktion“ gehalten. Bis auf das Kopfteil nur aufgelegt, da die „Kastenauszüge“ wegen der Fahrradhalterung nicht komplett entnommen werden können. D.h. selten benötigter Kram liegt in den Fächern „hinten“ und bei seltenem Bedarf muss zur Erreichbarkeit halt doch etwas geklappt werden.

Der Zusammenbau:
Suspekt war mit hier das Bohren ins Aluminium: Halten die Blechschrauben? Wie beeindruckt sind die Stege von einem Metallbohrer?
Also wollte ich mit dem vermeintlich einfachen Teil beginnen: Rechtecke zusammenstecken und dabei die Siebdruckplatten als Liegefläche einfädeln.

Manche Verbinder waren wehrsam – und eher unbeeindruckt vom Hammer.
Mit der irgendwo gelesenen Idee, das ganze Konstrukt mit Schraubzwingen zusammenzusetzen, lässt sich deutlich konstruktiver und sogar im Wohnzimmer arbeiten.

Allerdings lässt sich der Preisunterschied verschiedener Schraubzwingen hier sehr leicht an der maximalen Biegung der Schiene erkennen.
Ich durfte feststellen, dass die 9mm Siebdruck-Plattenstärke nicht dem 9mm Stegabstand der Aluprofile entspricht.
Es war mir unmöglich die Platten wie geplant, „einfach“ zwischen die Stege zu schieben: Alle Rechteckseiten wölben sich nach außen und passen nicht in den Rahmen für die Höhenverstellung.
Für das Kopfteil werde ich nach der Testfahrt versuchen den Rahmen wieder auseinander zu nehmen oder wahrscheinlich 4 neue Profile bestellen, eine dünnere Platte einsetzen und diese auf der Unterseite verkeilen. Dann lässt sich auch der Beschlag für die Höhenverstellung einbauen…

Dafür war das Bohren in die Profile unproblematisch – sowohl mit den Blechschrauben (Scharniere und Auszug) als auch in die Stege zur Verbindung mit der Bodenplatte.

Das Ganze ließ sich entspannt an einem Tag zusammenbauen.

Die Verbindung mit der Bodenplatte habe ich vorsichtshalber – damit später alle Schrauben passen - komplett mit Schraubzwingen fixiert hergestellt..
Beim nächsten Mal würde ich die Zwingen zum Einziehen der Einschlagmutter lösen – dann könnte man eine durchdrehende Einschlagmutter früher bemerken und vielleicht verhindern.
Nach „fest“ kommt ja bekanntlich „lose“ – aber nicht unbedingt locker entfernbar.
Plus eine Stunde um die Kombination wieder zu lösen – und zerstörungsfrei war mir ohne weitere Hilfsmittel (versucht wurden: Diverse Zangen und Zwingen, Splinttreiber, Feile und ein Metallbohrer – die zu spät gefundene Metallsäge hätte es wohl beschleunigt) nicht möglich...

IMG_6433.JPG IMG_6437.JPG
Wohn- und Fahrtmodus, undekoriert...
 
Markus-Camp

Markus-Camp

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So bin ich auch allein unterwegs gewesen.
Das alte MTB stand auf einer Seite, durch Gurte der zweiten Reihe gesichert und noch zusätzlich ein Zurrgurt um die obere Gurtumlenkung und das Rad. Klappert nix, hält.
Ich auf der anderen Fahrzeugseite, mit Isomatte und.....
Taugt eigentlich völlig. :mrgreen:


Was bei mir nun noch kommt und schon im keller liegt ist Luxus. Nett, braucht man/frau aber nicht unbedingt um zu vereisen. ;-)
 
draussen

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Servus @Blaues Wunder ,

danke für die ausführliche Doku zu dem Ausbau. Ich bin sehr beeindruckt von der Lösung der Liegefläche. Ausbauten sind so individuell wie die Menschen. Es ist interessant zu lesen, was jemand braucht oder nicht braucht.....
Und natürlich cool, dass es ein Caddy IV Maxi ist !!!!
 
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Blaues Wunder

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Taugt eigentlich völlig. :mrgreen:
Absolut! :)

Was bei mir nun noch kommt und schon im keller liegt ist Luxus. Nett, braucht man/frau aber nicht unbedingt um zu vereisen. ;-)

Wenn ich mir deinen Fortschritt anschaue, scheint mir "Luxus" fast ein wenig untertrieben... ;-)

Hier ist's allein dadurch komplett, dass ich unterwegs nichts mehr räumen muss und auch bei Dunkelheit alles mit einem Griff finde: Keine unnötigen Aktionen und viel Zeit für "unterwegs"! ;-)
 
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Blaues Wunder

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danke für die ausführliche Doku zu dem Ausbau.
Sehr gerne! (Nicht jeder wohnt Baumarkt-günstig und falls damit jemand geschickter vorbereiten kann...)

Ich bin sehr beeindruckt von der Lösung der Liegefläche. Ausbauten sind so individuell wie die Menschen. Es ist interessant zu lesen, was jemand braucht oder nicht braucht.....

Danke! Die Tüftelei hat auch wirklich Spaß gebracht und mit dem eingebauten Gemütlichkeitsfeature sollte ich doch jetzt in keinen Dauerregen mehr geraten..? Platz ist jedenfalls mehr als genug. :)

Und natürlich cool, dass es ein Caddy IV Maxi ist !!!!

Och jo - nach dem habe ich aber auch wirklich lange Ausschau gehalten... ;-)
 
Thema: Vorstellung & Laien-Erkenntnisse: Übersichtlicher „Ausbau“ für 1 Person + Fahrrad

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