Nissan NV200 mit 200.000 km kaufen, ist das noch etwas?

Diskutiere Nissan NV200 mit 200.000 km kaufen, ist das noch etwas? im Forum Nissan NV200 im Bereich ---> Die Fahrzeuge - Hallo zusammen, ich suche schon länger nach einem Hochdachkombi, ich schlafe momentan in einem niedrigen Kombi und es nervt. Ich könnte einen...
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Büssledriver

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..... Gebrauchtwagencheck a la ADAC würde ich nicht "kaufen", meistens kommt da nicht mehr raus als der TÜV machen würde, also Sichtkontrolle, die hast durch den TÜV schon abgedeckt.

Einspruch! Ich kann die "große" Gebrauchtwagenprüfung beim ADAC bestens empfehlen. Die schauen alle Prüfpunkte nach (auch endoskopisch in die Hohlräume) - man hat eine gute Übersicht, wie es um die Mechanik und Karosserie bestellt ist.
Eine TÜV-Prüfung hat meiner Erfahrung nach keinen Wert (bis auf die Plakette). Ein aus der Schweiz eingeführtes Auto wurde vom TÜV vollumfänglich gelobt und als sehr gut bezeichnet - eine Woche später war ich in der Werkstatt - die ließ mich nicht mehr vom Hof, weil die Traggelenke kurz vorm Abreißen waren. Also ein sicherheitsrelevantes und gut sichtbares Bauteil.
 
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Büssledriver

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Ich persönlich (als Nicht-Bastler) würde die Kiste mit so vielen km nicht mehr kaufen, die Qualität (viele Renault-Teile) ist eher bescheiden. Wenn man mit dem Auto auch auf Reisen geht, ist das nicht so prickelnd und es kann teuer werden. Habe jetzt 130 000 km drauf und es ist ganz deutlich, dass die Kiste schon abbaut, während unser viel älterer Honda mit 190 000 km drauf sich eigentlich noch wie neu anfühlt. Es gibt Fahrzeuge, die ich mit der km-Leistung ggf noch kaufen würde, der Nissan aus spanischer Produktion mit Renault-Technik gehört für mich aber nicht da zu.
Rolf

Bin auch Nicht-Bastler. Mein 110 PS-Diesel hat jetzt gut 200 TKM auf der Uhr.
Ich kann nicht erkennen, daß das Auto übermäßig "abbaut" - es klappert oder knistert nichts, die Polster sind OK, Gurte rollen sauber, sämtliche Ausstattungsdetails funktionieren unauffällig, es ist kein Rost zu finden (abgesehen von Blattfedern und Bremstrommeln).
Als nicht normalen Verschleiß werte ich den defekten Klima-Trockner (700,--).
Ansonsten wurden ein paar Fahrwerksteile, Bremsen, Turboverschlauchung u.s.w. kürzlich gewechselt - typischer Verschleiß.
Antriebsseitig Licht und Schatten: der Motor gilt als langlebig (moderat gefahren), aber der Turbo zwitschert (seit 40 TKM unverändert) und die Getriebesynchronisierung im 2./3. Gang ist schwach (der Vorbesitzer war wohl ein Schnellschalter).
Wenn ich mir die Erfahrungsberichte von VW-, Ford- oder Mercedesfahrern ansehe, habe ich nicht den Eindruck, daß der NV200 qualitätsseitig die schlechtere Wahl ist. Dort gibt es doch erhebliche Probleme mit Motorschäden und Korrosion, was beim Nissan eher unwahrscheinlich ist.
 
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Elvira2262

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Mein Senf: Seit 2016 habe ich den 110PS dci Evalia (Bj. 2012) aus dritter Hand gekauft bei knapp 80000 km, nun über 230000 km und bin sehr zufrieden. Es ist werksseitig eine AHK verbaut, die ich auch selten mal nutze mit einem kleinen 1to- Planenenhänger.
Alles sehr kostengünstig zu betreiben. Erster Auspuff, erste Kupplung noch.
Gewechselt wurde 1x Bremsen rundum bei 160 000 km vorne (gute Qualität verbaut), bei 200 000 km hinten die Trommeln komplett neu (machten starke Geräusche), Radlager sind noch die ersten!,
1x Glühkerze (bzw. vorsichtshalber alle 4) bei 210 000km, 3x Querlenker (der erste bei 70 000km), Querlenker sehr preiswert und günstig zu erneuern, 2x Bremslichtschalter (sehr preiswerte Reparatur),
4x Glühlampen H4, 3x Standlichtleuchte vorne, DPF war bei 77000 km durch extremen Kurzstreckenbetrieb total voll, wurde erneuert bis heute einwandfrei, Motorkontrollleuchte an über Monate, durch Werkstatt behoben war Kontaktmangel o.ä., Innenausstattung gut haltbar, leicht innen zu reinigen. Das Gestühl ist nix besonderes, bis heute hat der Fahrersitz keinerlei Risse trotz meiner 100kg. Flugrost gibts seit Jahren schon, aber der Wagen ist erstaunlich rostrestistent. Mein bestes Auto in 36 Jahren, was die Kosten angeht. Wendig, sparsam, raumbietend, schön schmal gebaut, gut zu parken. Der Wagen hat mir manche Hotelübernachtungen gespart. Matraze hinten rein, und es ist mir egal, ob das Ibis spätabends ausgebucht ist. Sicher eine Notlösung, aber es ist doch sehr beruhigend, wenn ich weiß, ich kann jederzeit im Wagen schlafen. Der lange ebene Laderaum ist dafür wie gemacht. Die Sitze sind komplett mit wenigen Schrauben lösbar und werden einfach seitlich reingestellt, dann passt eine Matraze dazwischen. Die abgedunkelten Scheiben sind sehr angenehm in diesem Zusammenhang. Parken an Friedhöfen oder in ruhigen Industriegebieten, dann hat man auch keine Nachfragen durch Ordnungsaufpasser. BAB-PP geht auch, ist aber oft zu unruhig. Schließlich ist der Wagen kein WoMo.
Da ich Blablacar -Mitfahrdienst anbiete auf Langstrecke, verdiene ich damit sogar mal den einen oder anderen Euro dazu, was die Kosten weiter senkt. Moniert hier wird immer wieder die recht schmale Rückbank und die dort fehlenden Armstützen. Aber ich fahre fast nur junge Studenten Richtung Richtung Berlin, die quetschen sich auch zu Dritt hinten rein. Und ich mag es weniger, mehr als 120km/h zu fahren, da geht der Verbrauch dann langsam höher.
Wobei ich sagen muss, dass ich die ersten Jahre oft richtig schnell fuhr, der Wagen geht dann schon gut voran für nen Kastenwagen. Die angegebene Vmax liegt deutlich höher als die im Schein stehenden 160 km/h. Im Gefälle erreichte ich kurzzeitig Tacho 200 (Anschlag Nadel), auf der A9 bei Gefrees. Heute mache ich so nen Quatsch aber nicht mehr.
Danke fürs Lesen, das ist ein subjektiver Bericht und null allgemein gültig.
Nachtrag:
Der Fahrkomfort ist ok für den Kaufpreis. Motor ist immer präsent als Diesel. Das Auto wurde schließlich vor rund 15 Jahren entwickelt.

Achja, ich vergaß, der orignale Ladeluftschlauch wurde natürlich auf die neue Version umgetauscht (Kosten 2016 ca. 100 Euro inkl. Montage). Seitdem nie mehr ein Problem damit.
Danke an das Forum!
 
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