230V ins Fahrzeug leiten, wie richtig?

Diskutiere 230V ins Fahrzeug leiten, wie richtig? im Forum Camping/Umbauten und Tuning im Bereich ---> Auto / Verkehr - Damit die Diskussionen in den verschiedenen Foren mal ein Ende haben, hab ich bei der VDE nachgefragt, wie das ist mit der Stromeinleitung ins...
Urlaubär

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Danke euch allen für die ausführlichen Antworten. Hat auf jeden Fall meinen Horizont um einiges erweitert.
Zwei letzte Frage noch:
  • Es gibt somit keine Möglichkeit ohne bauliche Umbauten am Fahrzeug im halbwegs grünen rechtlichen Bereich zu bleiben oder?
  • Wobei wenn ich alles richtig verstanden habe, meine "Konstruktion" die gleichen Gefahren birgt wie eine Steckdose zuhause welche nicht über einen FI-Schalter abgesichert ist?
Gerne geschehen, es freut mich du es annehmen kannst.
1. Bauliche umbauten, wenn es eine Fachkraft macht ist garnicht so aufwändig. Hör dich mal um. Ich hab das bei mir in einem Tag realisiert.
2. gefährlicher als ohne FI im Haus. Du kannst wenn du Glück hast bei Berührung der Phase deinen Fehler spüren es ist ein heftiges Kribbeln.Im Auto merkst du erst was wenn der 2.POL berührt wird. das ist weit aus gefährlicher. Im Haus ist das meiste metatllische mit der Erde verbunden. Gibt es da einen Kurzen drauf fliegt die Sicherung. Im Auto ist nix mit der Erde verbunden, da fliegt also keine Sicherung.
Exkurs: im Haus Sprechen wir ab 50V AC von Mittelspannung und als potentiel gefährlich. Bei KFZ sind es 25 AC was dann Hochvolt heißt. In beiden Fällen bedarf es einer Sicherheitstechnik, weil ab diesen Spannungen in der jeweiligen Umgebung das ganz schnell Tötlich enden kann. Mit 230 bist du weit drüber.
 
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Gotama

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Hallo,
auch auf die Gefahr hin gesteinigt zu werden, würde ich das Thema noch mal gerne aufgreifen. Denn ich verstehe nicht warum eine DEFA Einspeisung nicht zulässig ist.
Vom Campingplatz zum Fahrzeug gibt es ja ein 2,5mm, 25m langes CEE-DEFA Kabel somit gehe ich ja unterbrechungsfrei vom Campingplatz ins Fahrzeug. Wenn dies noch vom Typ H07RN-F 3G2 wäre, wären doch alle Normen diesbezüglich eingehalten?

Im Fahrzeug gehe ich dann von der DEFA Dose mit 3x1,5mm bei einem Meter Kabellänge direkt in den 2-poligen FI/LS Schalter, 30mA/10-16A, sowie zur Masse des Fahrzeuges. Von dort per Verkabelung weiter an Schuko.

Somit werden alle doch Normen eingehalten?

Was ich nicht verstehe warum es am Fahrzeug ein CEE Stecker seien muss und kein DEFA Stecker seien darf. Da ja alle anderen VDE normen zu erfüllen sind?
Eventuell regelt dies die Norm DIN 49462 ??

Danke für neuen Input.
Grüße
 
christiane59

christiane59

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Nicht zulässig bedeutet, dass es nach der VDE Norm 0100-721 für Campingfahrzeuge nicht zulässig ist, etwas anderes als CEE Anschlüsse zu verwenden. Es ist aber nicht grundsätzlich verboten. Die VDE Norm ist eine Vorgabe, die Fachleute als verbindlich und sicher ansehen und auf die man sich geeinigt hat. Es bestraft dich niemand, und auch am CP wird selten einer nachsehen kommen, welchen Anschluss du verwendet hast. Mancher CP verwendet aus Bestandsschutzgründen sogar noch alte Schuko-Anschlussdosen.

Du sicherst dich eben ab, wenn du alles nach der gültigen VDE Norm installiert hast. Der CEE Stecker ist zum Beispiel innen so verkabelt, dass beim Abriss der Leitung (Hängenbleiben anderer Fahrzeuge, eigenes Losfahren ohne Abstecken und andere mögliche Gründe) immer der Schutzleiter als letztes abreißt, damit niemals die Karosserie unter Spannung steht. Der CEE Stecker ist bei durchgehendem Anschluss auch verpolungssicher. Das ist bei Defa nicht so vorgesehen, weil am anderen Ende ein Schukostecker sitzt. Weil auch bei CEE Anschlüssen manchmal ein Schuko Adapter dazwischen gesteckt wird, z. B. zu Hause oder bei Plätzen die kein CEE haben, musst du in jedem Fall IMMER einen zweipolig abschaltenden LS im Fahrzeug verbauen. IMMER.

Früher war so etwas wie LS/FI bei Defa-Anschlüssen gar nicht vorgesehen, weil ursprünglich zur Fahrzeugvorheizung zu Hause konzipiert. Das muss man natürlich beim Campingfahrzeug immer verbauen, und das ist unabhängig von dem Kabel, über das der Strom hereinkommt.

Ob die grünen Defakabel genau so gut geschützt sind wie es für Campingkabel lt der VDE Norm vorgeschrieben ist (Typ H07RN-F 3,2x5mm oder besser) weiß ich nicht. Zu Hause fährt man ja selten über die eigenen Kabel, die am Auto stecken. Beim Campen passiert das oft, wenn die Stromsäulen nur über andere Parzellen oder über den Fahrweg zugänglich sind.

Es sind so manche Dinge, bei denen es einfach Sinn macht, sich zumindest bei Neuinstallationen einfach an gängige Normen zu halten.
 
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christiane59

christiane59

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Im Fahrzeug gehe ich dann von der DEFA Dose mit 3x1,5mm bei einem Meter Kabellänge direkt in den 2-poligen FI/LS Schalter, 30mA/10-16A, sowie zur Masse des Fahrzeuges. Von dort per Verkabelung weiter an Schuko.

Nein. Du gehst mit 2,5 mm weiter bis zum FI/LS, und in dem Kasten wo diese sitzen, gibt es eine Sammelschiene für die Schutzleiter, da gehört der hin.Von da aus ziehst du ein 4 mm Kabel an einen Massepunkt der Karosserie.

Vom Verteilerkasten aus zu den Verbraucherdosen kannst du alle 3 Leitungen mit 1,5 mm weiterführen.
 
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bendh

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Ich verstehe nicht warum immer da gespart werden soll, wo es an die Sicherheit geht.
Wer einmal einen Stromschlag erlebt hat, wird nie wieder an der falschen Stelle sparen, weil er tot ist.
 
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mctwist

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Wer einmal einen Stromschlag erlebt hat, wird nie wieder an der falschen Stelle sparen, weil er tot ist.
Also dafür fühle ich mich noch ganz schön lebendig...Ein Andenken in Form einer Narbe an der Eintrittstelle habe ich allerdings behalten.
 
oskar

oskar

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So ganz nebenbei - vielen Dank für die ausführlichen Erläuterungen zum Thema 230V im Fahrzeug. :)

Auch wenn ich beim Thema Elektrik etwas Ahnung habe - die Gefahr im Fahrzeug durch die fehlende Erdung war mir so neu.
Auch wenn es völlig logisch ist.

Deshalb mein herzlichen Dank an alle die hier Aufklärungsarbeit geleistet haben :)
 
Thema: 230V ins Fahrzeug leiten, wie richtig?
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