Normalerweise haben die modernen Handschaltgetriebe eine so genannte Life-Time-Ölfüllung. Das Getriebe wird am Ende des Montagebands geprüft auf Geräusche und Funktion, dann mit Öl befüllt und verschlossen. Die korrekte Ölfüllung wird über das Gewicht kontrolliert. Standardmässig wird ATF-Öl verwendet. Bei manchen Herstellern wird die Öl-Einfüllschraube als sog. Abreißschraube ausgelegt, d.h. nach Befüllung mit Öl wird das Gehäuse verschlossen, die Einfüllschraube abgerissen - und das wars. Wenn keine Leckage auftritt, muss man da auch nie wieder was dran machen.
Aus diesem Grunde haben auch die Getriebe keine Kontrollbohrung/Schraube für den Ölstand mehr. einfach, weil die nicht mehr gebraucht wird.
Bei Getrieben, die älterer Konstruktion sind, ist seitlich auf Höhe des Soll-Ölstandlevels eine Gewindebohrung mit Verschlußstopfen. Wenn man diesen Stopfen herausdreht, muss da ein bißchen Öl herauslaufen.
Ich warne jedoch davor, auf Verdacht irgendwelche Stopfen oder Schrauben am Getriebe herauszudrehen um nachzuschauen. Die Arretierungen für die einzelnen Gänge (das sind die Dinger, die beim Schalten dafür sorgen, dass der eingelegte Gang auch drin bleibt) sind nur bei höherwertigen Getrieben als komplette Schraubeinheit ausgelegt (Hersteller INA, z.B.) und gefahrlos raus- oder reinzuschrauben. Bei anderen Herstellern sind unter dem Stopfen die Einzelteile Spiralfeder, Kugel und evtl. noch Gleitlagerbuchsen o.ä. eingebaut. Öffnet man nun den Verschlußstopfen, so fliegen einem durch den Federdruck die Einzelteile der Arretierung entgegen. Wenn man Glück hat, findet man alle Teile auf dem Werkstattboden wieder- wenn nicht, dann nicht.....