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bergsteiger
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Hallo HDK-Experten,
habe im Forum schon viele interessante Diskussionen gelesen. Hier möchte ich unsere doch recht spezielle Situation vorstellen in der Hoffnung auf fachkundige Ratschläge.
Wir sind eine Familie mit drei Kindern (alle unter 5) und wohnen im Hochdachkombi-Land (also Frankreich). Wir fahren gerne Fahrrad und sind so bisher mit gelegentlichem Carsharing ganz gut ohne eigenes Auto ausgekommen. Arbeitswege und Wocheneinkäufe werden mit dem Fahrrad erledigt (4 Packtaschen).
Für Familienausflüge/-reisen und gelegentlich für Bergtouren/Skifahren (wir wohnen in den Alpen) wäre ein eigenes Fahrzeug allerdings schon praktisch. Aktuell verwenden wir Carsharing-Autos, aber dort werden nur wenige familientaugliche Dacia Dokkers angeboten, und die sind noch dazu im Stadtzentrum, wir wohnen aber mittlerweile am Stadtrand. Für das Reservieren, Hin-radeln zum Dokker (5 km), Fahrzeug überprüfen, Fahrrad verstauen, Herfahren, Fahrrad herausnehmen, drei Kindersitze einbauen und später das Gleiche in umgekehrter Reihenfolge gehen auch schon mal 2 Stunden drauf. Hinzu kommt, dass so ein Dokker für’s Wochenende über eine Woche im Voraus reserviert werden muss, sonst ist häufig keiner mehr frei.
Längere Reisen (z.B. nach Deutschland) machen wir aktuell mit dem Zug, aber das ist mit drei kleinen Kindern nicht immer ein Spaß. Außerdem kommen wir beim Gepäck ganz einfach ans Limit (30-Kilo-Rucksack + Kinderwagen, etc.)
Deswegen stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoll wäre, einen eigenen Wagen anzuschaffen, und wenn ja, welchen und wie. Der Vorteil eines eigenen Wagens gegenüber Mietautos wäre, dass er meistens abfahrbereit mit eingebauten Kindersitzen vor dem Haus warten würde. Der Nachteil wäre, dass man sich um ihn kümmern muss. Unsere Situation scheint sich ziemlich genau zwischen "Kauf lohnt sich" und "Kauf lohnt sich nicht" zu befinden...
Da scheint es mir sinnvoll zunächst die Kosten der Alternative Carsharing + Mietwagen zu betrachten. Aktuell geben wir für’s Carsharing etwa 650 € im Jahr aus, aber da es eher umständlich ist, würden wir ein eigenes Auto sicherlich mehr verwenden, sagen wir doppelt so viel. Für drei längere Reisen im Jahr in einem großen Mietwagen (2 Mal 9 Tage und 2500 km, 1 Mal 5 Tage und 800 km) schätze ich die Fixkosten auf 1200 €. Dazu kommt Sprit für etwa 650 €. Wir kommen also insgesamt auf etwa 3200 € pro Jahr.
Damit ist der grobe Kostenrahmen abgesteckt. Ein wenig mehr (alles zusammengenommen) darf es schon kosten, aber viel mehr wollen wir auch für ein eigenes Auto nicht ausgeben, denn für uns ist das ein reiner Nutzgegenstand.
Als geeigneter Autotyp scheint entweder ein Hochdachkombi oder ein Kompaktvan in Frage zu kommen. Ich kenne den Zafira von meinem Vater und es würde mich schon reizen, mehr Laderaum zu haben und auch mal zu sechst mit viel Gepäck reisen zu können. Ein netter Bonus wäre es auch, wenn zwei Leute im Auto übernachten könnten (selbst bin ich 1,98 m groß). Große Vans oder gar Transporter scheinen entweder zu teuer, oder wenn sehr alt, dann zu fehleranfällig auf den langen Urlaubsreisen. Also scheint eine HDK-Langversion mit sieben Sitzen eigentlich ideal.
Nun sehe ich verschieden Möglichkeiten an ein Auto zu kommen:
- Eine zehn Jahre alte Gurke (welche? Caddy Maxi? Grand Kangoo? NV200 scheint nicht ideal mit drei Kindersitzen) kaufen wäre billig, aber die Gefahr, dass sie mitten auf einer langen Reise Probleme macht oder gar einen Motorschaden erleidet erscheint mir doch recht groß. Die gängigen Hochdachkombis führen ja nicht gerade in den einschlägigen Zuverlässigkeitsstatistiken.
- Einen jungen Gebrauchten kaufen ist eine andere Möglichkeit. Die gibt’s aber meistens nur als Diesel, und da fürchte ich, dass wir bald nicht mehr in Innenstädte dürfen. Außerdem ist der Preisunterschied zur nächsten Option nicht sehr groß.
- Es ist eine Überlegung wert, einen neuen Dacia Dokker zu kaufen. Die günstigsten mit Klimaanlage scheint es ab etwa 11500 € zu geben. Allerdings ist das kein 7-Sitzer und auch keine Langversion.
- Oder gehen wir auf’s ganze und kaufen einen neuen Berlingo III XL mit Internet-Rabatt. Es gibt einen Anbieter aus Reifenberg in Rheinland-Pfalz, der einen solchen (110 PS Benziner) in mittlerer Ausstattungsklasse und mit einigen Extras für angeblich 17000 € anbietet. Um einen solchen Rabatt zu erhalten, wird das Auto für ein halbes Jahr auf eine Firma angemeldet. Ist das seriös? Berechnet man mit ein, dass das Auto etwas weniger Sprit schluckt als der Dokker, dürfte sich der Preisunterschied zum Berlingo auf zehn Jahre gerechnet nochmals um mind. 2000 € verringern. Aber ist der Berlingo-XL-Benziner überhaupt ein Auto um mit Kind und Kegel 800 km Autobahn zu fahren? Ein Nachteil beim neuen Berlingo wäre auch, dass er so peinlich "abenteuerlich" aussieht. Welch ein Rückschritt zum Renault 21 Nevada meiner Kindheit!
Die Idee mit dem Neuwagen erscheint etwas verrückt, weil wir wohl nur an die 10000 km im Jahr fahren werden. Da wir kaum Kurzstrecken fahren würden, wäre die Hoffnung, dass das Auto so auch auf Dauer wenig Probleme macht. Ist diese Hoffnung so berechtigt? Wenn ein Auto nach einer längeren Strecke (Wochenendausflug) auch Mal zwei Wochen unter freiem Himmel steht, dürfte das eigentlich kein Problem sein, oder?
Falls wir den neuen Berlingo XL kaufen und ihn 12 Jahre halten, komme ich auf etwa 2500 € Fixkosten im Jahr (Wertverlust, Versicherung, Inspektion). Das ist vergleichbar mit dem Miet-Szenario. Aber andererseits erscheint es etwas verrückt, ein neues Auto zu kaufen und es dann häufiger zwei Wochen am Stück nicht zu verwenden. Es erscheint auch riskant sich für 12 Jahre festzulegen. Wer weiß schon, welche Autos da herumfahren werden und wie hoch die CO2-Steuern sein werden.
Vielen Dank für die Mühe diese doch recht lange Nachricht gelesen zu haben. Ich bin gespannt auf eure Tipps!
Bergsteiger
habe im Forum schon viele interessante Diskussionen gelesen. Hier möchte ich unsere doch recht spezielle Situation vorstellen in der Hoffnung auf fachkundige Ratschläge.
Wir sind eine Familie mit drei Kindern (alle unter 5) und wohnen im Hochdachkombi-Land (also Frankreich). Wir fahren gerne Fahrrad und sind so bisher mit gelegentlichem Carsharing ganz gut ohne eigenes Auto ausgekommen. Arbeitswege und Wocheneinkäufe werden mit dem Fahrrad erledigt (4 Packtaschen).
Für Familienausflüge/-reisen und gelegentlich für Bergtouren/Skifahren (wir wohnen in den Alpen) wäre ein eigenes Fahrzeug allerdings schon praktisch. Aktuell verwenden wir Carsharing-Autos, aber dort werden nur wenige familientaugliche Dacia Dokkers angeboten, und die sind noch dazu im Stadtzentrum, wir wohnen aber mittlerweile am Stadtrand. Für das Reservieren, Hin-radeln zum Dokker (5 km), Fahrzeug überprüfen, Fahrrad verstauen, Herfahren, Fahrrad herausnehmen, drei Kindersitze einbauen und später das Gleiche in umgekehrter Reihenfolge gehen auch schon mal 2 Stunden drauf. Hinzu kommt, dass so ein Dokker für’s Wochenende über eine Woche im Voraus reserviert werden muss, sonst ist häufig keiner mehr frei.
Längere Reisen (z.B. nach Deutschland) machen wir aktuell mit dem Zug, aber das ist mit drei kleinen Kindern nicht immer ein Spaß. Außerdem kommen wir beim Gepäck ganz einfach ans Limit (30-Kilo-Rucksack + Kinderwagen, etc.)
Deswegen stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoll wäre, einen eigenen Wagen anzuschaffen, und wenn ja, welchen und wie. Der Vorteil eines eigenen Wagens gegenüber Mietautos wäre, dass er meistens abfahrbereit mit eingebauten Kindersitzen vor dem Haus warten würde. Der Nachteil wäre, dass man sich um ihn kümmern muss. Unsere Situation scheint sich ziemlich genau zwischen "Kauf lohnt sich" und "Kauf lohnt sich nicht" zu befinden...
Da scheint es mir sinnvoll zunächst die Kosten der Alternative Carsharing + Mietwagen zu betrachten. Aktuell geben wir für’s Carsharing etwa 650 € im Jahr aus, aber da es eher umständlich ist, würden wir ein eigenes Auto sicherlich mehr verwenden, sagen wir doppelt so viel. Für drei längere Reisen im Jahr in einem großen Mietwagen (2 Mal 9 Tage und 2500 km, 1 Mal 5 Tage und 800 km) schätze ich die Fixkosten auf 1200 €. Dazu kommt Sprit für etwa 650 €. Wir kommen also insgesamt auf etwa 3200 € pro Jahr.
Damit ist der grobe Kostenrahmen abgesteckt. Ein wenig mehr (alles zusammengenommen) darf es schon kosten, aber viel mehr wollen wir auch für ein eigenes Auto nicht ausgeben, denn für uns ist das ein reiner Nutzgegenstand.
Als geeigneter Autotyp scheint entweder ein Hochdachkombi oder ein Kompaktvan in Frage zu kommen. Ich kenne den Zafira von meinem Vater und es würde mich schon reizen, mehr Laderaum zu haben und auch mal zu sechst mit viel Gepäck reisen zu können. Ein netter Bonus wäre es auch, wenn zwei Leute im Auto übernachten könnten (selbst bin ich 1,98 m groß). Große Vans oder gar Transporter scheinen entweder zu teuer, oder wenn sehr alt, dann zu fehleranfällig auf den langen Urlaubsreisen. Also scheint eine HDK-Langversion mit sieben Sitzen eigentlich ideal.
Nun sehe ich verschieden Möglichkeiten an ein Auto zu kommen:
- Eine zehn Jahre alte Gurke (welche? Caddy Maxi? Grand Kangoo? NV200 scheint nicht ideal mit drei Kindersitzen) kaufen wäre billig, aber die Gefahr, dass sie mitten auf einer langen Reise Probleme macht oder gar einen Motorschaden erleidet erscheint mir doch recht groß. Die gängigen Hochdachkombis führen ja nicht gerade in den einschlägigen Zuverlässigkeitsstatistiken.
- Einen jungen Gebrauchten kaufen ist eine andere Möglichkeit. Die gibt’s aber meistens nur als Diesel, und da fürchte ich, dass wir bald nicht mehr in Innenstädte dürfen. Außerdem ist der Preisunterschied zur nächsten Option nicht sehr groß.
- Es ist eine Überlegung wert, einen neuen Dacia Dokker zu kaufen. Die günstigsten mit Klimaanlage scheint es ab etwa 11500 € zu geben. Allerdings ist das kein 7-Sitzer und auch keine Langversion.
- Oder gehen wir auf’s ganze und kaufen einen neuen Berlingo III XL mit Internet-Rabatt. Es gibt einen Anbieter aus Reifenberg in Rheinland-Pfalz, der einen solchen (110 PS Benziner) in mittlerer Ausstattungsklasse und mit einigen Extras für angeblich 17000 € anbietet. Um einen solchen Rabatt zu erhalten, wird das Auto für ein halbes Jahr auf eine Firma angemeldet. Ist das seriös? Berechnet man mit ein, dass das Auto etwas weniger Sprit schluckt als der Dokker, dürfte sich der Preisunterschied zum Berlingo auf zehn Jahre gerechnet nochmals um mind. 2000 € verringern. Aber ist der Berlingo-XL-Benziner überhaupt ein Auto um mit Kind und Kegel 800 km Autobahn zu fahren? Ein Nachteil beim neuen Berlingo wäre auch, dass er so peinlich "abenteuerlich" aussieht. Welch ein Rückschritt zum Renault 21 Nevada meiner Kindheit!
Die Idee mit dem Neuwagen erscheint etwas verrückt, weil wir wohl nur an die 10000 km im Jahr fahren werden. Da wir kaum Kurzstrecken fahren würden, wäre die Hoffnung, dass das Auto so auch auf Dauer wenig Probleme macht. Ist diese Hoffnung so berechtigt? Wenn ein Auto nach einer längeren Strecke (Wochenendausflug) auch Mal zwei Wochen unter freiem Himmel steht, dürfte das eigentlich kein Problem sein, oder?
Falls wir den neuen Berlingo XL kaufen und ihn 12 Jahre halten, komme ich auf etwa 2500 € Fixkosten im Jahr (Wertverlust, Versicherung, Inspektion). Das ist vergleichbar mit dem Miet-Szenario. Aber andererseits erscheint es etwas verrückt, ein neues Auto zu kaufen und es dann häufiger zwei Wochen am Stück nicht zu verwenden. Es erscheint auch riskant sich für 12 Jahre festzulegen. Wer weiß schon, welche Autos da herumfahren werden und wie hoch die CO2-Steuern sein werden.
Vielen Dank für die Mühe diese doch recht lange Nachricht gelesen zu haben. Ich bin gespannt auf eure Tipps!
Bergsteiger