
hal23562
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Lange war ich unschlüssig. Was sollte es denn nun sein? Spanien/Portugal, Italien/Griechenland oder das ehemalige Jugoslawien? Zeit habe ich. Schließlich fixte mich hier ein Bericht von @Reisebig derart an, dass die Entscheidung schnell klar war: Italien/Griechenland sollte es sein, Schwerpunkt antike Hotspots, die schon lange auf meiner Löffelliste stehen!
Mehrere Wochen will nun dort umher ziehen
Wenn es uns Wattwürmer mit dem Auto in den Süden zieht, ist erstmal Kilometer machen angesagt. In Bregenz wurde Zwischenstation bei Freunden gemacht und ab dort allen Autobahnen bis zur Rückfahrt abgeschworen. Also, für die Zeit der Reise konsequent bei Google-Maps Autobahnen gestrichen. Erstaunlich, welche Dinge man dann zu sehen bekommt.
Zur Fahrt über die Alpen nur einige wenige Anmerkungen. Zwar superschön, aber nicht Thema. Von Bregenz ging es durch den Bregenzer Wald bis Imst. Dann unter Auslassung des Arlbergtunnels über das hochgelegene Pillertal ins Inntal zum Reschenpass. War ich froh, nicht mit so einer ungeschlachten, weißen Schrankwand unterwegs zu sein! Kleine Straßen mit engen Kehren. Ich Flachländler lernte wieder vorausschauendes Schalten. Und natürlich, es lebe mein wieseliger Mini-Camper.
Ab Italien machte mein Navi immer wieder vernehmlich "Palum". Ich rätselte erst ein wenig und fand schließlich heraus, das es, so gut halt möglich, Blitzer an der Strecke anzeigte. Feine Sache! Palum, Palum, Palum, seit meinem letzten Italienbesuch scheint die Anzahl der Blitzer exponentiell gestiegen zu sein.
Weiter ging es dann gemächlicher durch den Finschgau, an Meran und Bozen vorbei zum Gardasee. Im Finschgau hatte die Obstblüte noch nicht begonnen. Schade! Erst ab Meran fing es langsam damit an.
Auch Tanken war interessant. Was ich so an der Strecke sah kostete um den 12. April herum der preiswerteste Liter Diesel in D 2,05 €, in Österreich 1,82 € und mitten in der Pampa der Po-Ebene 1,68 €. Das merkte ich schon beim Bezahlen.
Überhaupt der Treibstoffverbrauch. Mein Caddy nimmt um 5,4 Liter pro 100 Kilometer. Was mich jedoch erstaunt ist, dass es relativ egal ist ob Autobahn (um 100 km/h), quer durchs Land und sogar im Gebirge. Mehr wird es erst, wenn ich ihn auf der BAB richtig trete. Hat mich schon erstaunt.
Erstaunlich auch, was der Bordcomputer so ausrechnet. Reichweitenprognose plus bereits gefahrene Kilometer ergaben mehrfach sogar über 1.270 Kilometer. Na, ja ... aber ich bin mir jedoch ziemlich sicher, dass bei meiner Fahrweise gut 1.000 Kilometer plus genügend als Reserve absolut realistisch sind.

Kaum zu glauben - deshalb "Beweisfoto.
Am Gardasee fanden sich am Ostufer zu meinem Erstaunen drei oder vier geeignete Parkplätze, herrlich direkt am Wasser gelegen, wo Übernachten – zumindest in der Vorsaison -möglich war. Einige Kilometer hinter Brenzone fand ich meinen Platz. Zwei Camper standen schon dort und ich dann auch. Gratis!. In park4night findet man diese (noch) Plätze nicht.
Mein Haus am (Garda-)See
Fotos gibt’s übrigens erst mal wenige, denn bis Lucca war ich ja eigentlich mehr oder weniger noch auf der Anreise.
Mein weiterer Weg führte mich an Parma vorbei bis Fornovo die Taro. Warum? 2015 kam ich während meiner meiner Pilgerwanderung auf der Via Francigena von Lausanne nach Rom auch hier vorbei. Ich wollte einfach gern einmal die unterschiedlichen Perspektiven Fußgänger – Autofahrer vergleichen und deshalb führte mich mein Weg, natürlich auf Nebenstrassen, hinauf nach Cassio und weiter zum Paso Chisa. Immer wieder eröffneten sich spektakuläre Ausblicke ins Tal des Taro, da der Weg einen langen Bergsporn hinauf, der fast bis zum Pass reicht, Blicke weit ins Land erlaubt.
Ab dem Paso Chisa beginnt dann die Toskana, landschaftlich allerdings noch nicht so richtig, denn fast bis Lucca befindet man sich noch im Apennin.
Lucca ist eine der reichlichen Perlen der Toskana. Unbedingt sehenswert in einem alten Festungsring gelegen. Da ich es schon besucht hatte übernachtete ich hier nur auf einem recht guten Gratis-Stellplatz im einige Kilometer entfernten Collodi (für Besucher des dortigen Pinocchio-Parks
) mit Wasser, Strom und Entsorgung jeder Art (62 Via Benvenuto Pasquinelli 55012 Collodi).
Den Tag darauf wollte ich weiter den Spuren meiner Wanderung folgen und steuerte zunächst San Miniato Alto an. Wer es noch nicht gesehen hat, ein wahres mittelaterliches Schmuckstück mit vielen sensationellen Ausblicken ins Land. Ein Tag Aufenthalt ist hier durchaus lohnend. Übrigens innerorts nicht empfehlenswert sich mit Größerem als einem HDK zu bewegen! Man könnte stecken bleiben und dann hilft wohl nur noch eine Kettensäge.
Ab hier beginnt dann, was ich mir so unter Toskana vorstelle: Sanft hügeliges Land, dass Balsam für die Seele ist, Zypressen, die offenkundig den Himmel anpieken wollen und braune, vor Fruchtbarkeit strotzende Erde mit weiten Oliven- und Weinplantagen.
Vorbei geht es an San Gimignano mit seinen Geschlechtertürmen. Oder Colle di Val d’Elsa, pittoresk und absolut eines Abstechers wert. Plötzlich poppt die Festung Monteriggioni hinter einer Kurve auf. Sie sieht aus wie eine riesige Königskrone die auf einem Hügel geworfen wurde.
San Gimignano im Dunst mit den riesigen Zahnstümpfen der Geschlechtertürme.
Monteriggione - leider konnte ich nicht anhalten und es in seine ganzen Pracht fotografieren.
Auf einmal liegt dann Siena vor mir. Schon auf meine Wanderung war mein Eindruck: Auf einem lang gestreckten Bergrücken liegt die Stadt wie eine Schöne. Verführerisch, lässig und lockend hingestreckt wie auf einem Divan. Na ja, ...
All diese Anblicke gibt es, wenn man auf Maps Autobahnen ausschließt.
Ein Stück hinter Siena verliert die Toskana m.E. zunehmend ihre bis dahin so typische Lieblichkeit. Ich fahre noch über Aquapendente an den Lago Bolsena (toller Blick auf den See!) und finde am Südufer bei Marta Porto einen gebührenpflichtigen, aber schönen Stellplatz (Marta, 22 Via della Spiaggia). Ich will hier zwei Nächte bleiben, ausruhen, ein paar Kleinigkeiten erledigen, ja, und halt diesen ersten Bericht schreiben.
Am Lago Bolsena. So trübe es aussieht, es hatte 25° C!
Leider hatte ich zunächst mit meiner Dometic ein Problem. Der Kompressor der CDF26 wollte nicht anspringen. Die LED zeigt rot. Zwar kein Beinbruch, aber schon etwas lästig.
Edit: Habe das Teil mal an meine Fahrzeugsteckdose angeschlossen und gestartet. Es funzte wieder normal! Dann auch ohne laufenden Motor. Nur noch den Batteriewächter der Dometic von "Low" auf "High" gestellt und alles war gut.
Später noch einmal eine andere Steckdose der Bordbatterie probiert. Das funzte auch. Das war es wohl, ein Steckdosenproblem. Nur noch den Batteriewächter wieder von ""High auf "Low" und so kann es laufen.
Es ist ein Steckdosenproblem! Die 12V-Steckdosen scheinen allgemein ein Korrosionsproblem zu haben. Am Massemantel befindet sich bei denen meines Fahrzeugs und auch den von mir eingebauten so eine weißliche Schicht. Beim Einstecken kräftig hin und her drehen bis der Kontakt gegeben ist hilft zumindest bei mir.
Meine "Starthilfe" in den Tag.
Italian Breakfast bei bestem Sommerwetter. Inzwischen schmore ich wieder
bei 25° C.
Wenn es sich m.E. wieder lohnt, gibt es natürlich die Fortsetzung des Berichts. Dann auch mit mehr Bildern.
HAL
Mehrere Wochen will nun dort umher ziehen
Wenn es uns Wattwürmer mit dem Auto in den Süden zieht, ist erstmal Kilometer machen angesagt. In Bregenz wurde Zwischenstation bei Freunden gemacht und ab dort allen Autobahnen bis zur Rückfahrt abgeschworen. Also, für die Zeit der Reise konsequent bei Google-Maps Autobahnen gestrichen. Erstaunlich, welche Dinge man dann zu sehen bekommt.
Zur Fahrt über die Alpen nur einige wenige Anmerkungen. Zwar superschön, aber nicht Thema. Von Bregenz ging es durch den Bregenzer Wald bis Imst. Dann unter Auslassung des Arlbergtunnels über das hochgelegene Pillertal ins Inntal zum Reschenpass. War ich froh, nicht mit so einer ungeschlachten, weißen Schrankwand unterwegs zu sein! Kleine Straßen mit engen Kehren. Ich Flachländler lernte wieder vorausschauendes Schalten. Und natürlich, es lebe mein wieseliger Mini-Camper.
Ab Italien machte mein Navi immer wieder vernehmlich "Palum". Ich rätselte erst ein wenig und fand schließlich heraus, das es, so gut halt möglich, Blitzer an der Strecke anzeigte. Feine Sache! Palum, Palum, Palum, seit meinem letzten Italienbesuch scheint die Anzahl der Blitzer exponentiell gestiegen zu sein.
Weiter ging es dann gemächlicher durch den Finschgau, an Meran und Bozen vorbei zum Gardasee. Im Finschgau hatte die Obstblüte noch nicht begonnen. Schade! Erst ab Meran fing es langsam damit an.
Auch Tanken war interessant. Was ich so an der Strecke sah kostete um den 12. April herum der preiswerteste Liter Diesel in D 2,05 €, in Österreich 1,82 € und mitten in der Pampa der Po-Ebene 1,68 €. Das merkte ich schon beim Bezahlen.
Überhaupt der Treibstoffverbrauch. Mein Caddy nimmt um 5,4 Liter pro 100 Kilometer. Was mich jedoch erstaunt ist, dass es relativ egal ist ob Autobahn (um 100 km/h), quer durchs Land und sogar im Gebirge. Mehr wird es erst, wenn ich ihn auf der BAB richtig trete. Hat mich schon erstaunt.
Erstaunlich auch, was der Bordcomputer so ausrechnet. Reichweitenprognose plus bereits gefahrene Kilometer ergaben mehrfach sogar über 1.270 Kilometer. Na, ja ... aber ich bin mir jedoch ziemlich sicher, dass bei meiner Fahrweise gut 1.000 Kilometer plus genügend als Reserve absolut realistisch sind.

Kaum zu glauben - deshalb "Beweisfoto.
Am Gardasee fanden sich am Ostufer zu meinem Erstaunen drei oder vier geeignete Parkplätze, herrlich direkt am Wasser gelegen, wo Übernachten – zumindest in der Vorsaison -möglich war. Einige Kilometer hinter Brenzone fand ich meinen Platz. Zwei Camper standen schon dort und ich dann auch. Gratis!. In park4night findet man diese (noch) Plätze nicht.

Mein Haus am (Garda-)See
Fotos gibt’s übrigens erst mal wenige, denn bis Lucca war ich ja eigentlich mehr oder weniger noch auf der Anreise.
Mein weiterer Weg führte mich an Parma vorbei bis Fornovo die Taro. Warum? 2015 kam ich während meiner meiner Pilgerwanderung auf der Via Francigena von Lausanne nach Rom auch hier vorbei. Ich wollte einfach gern einmal die unterschiedlichen Perspektiven Fußgänger – Autofahrer vergleichen und deshalb führte mich mein Weg, natürlich auf Nebenstrassen, hinauf nach Cassio und weiter zum Paso Chisa. Immer wieder eröffneten sich spektakuläre Ausblicke ins Tal des Taro, da der Weg einen langen Bergsporn hinauf, der fast bis zum Pass reicht, Blicke weit ins Land erlaubt.
Ab dem Paso Chisa beginnt dann die Toskana, landschaftlich allerdings noch nicht so richtig, denn fast bis Lucca befindet man sich noch im Apennin.
Lucca ist eine der reichlichen Perlen der Toskana. Unbedingt sehenswert in einem alten Festungsring gelegen. Da ich es schon besucht hatte übernachtete ich hier nur auf einem recht guten Gratis-Stellplatz im einige Kilometer entfernten Collodi (für Besucher des dortigen Pinocchio-Parks
Den Tag darauf wollte ich weiter den Spuren meiner Wanderung folgen und steuerte zunächst San Miniato Alto an. Wer es noch nicht gesehen hat, ein wahres mittelaterliches Schmuckstück mit vielen sensationellen Ausblicken ins Land. Ein Tag Aufenthalt ist hier durchaus lohnend. Übrigens innerorts nicht empfehlenswert sich mit Größerem als einem HDK zu bewegen! Man könnte stecken bleiben und dann hilft wohl nur noch eine Kettensäge.

Ab hier beginnt dann, was ich mir so unter Toskana vorstelle: Sanft hügeliges Land, dass Balsam für die Seele ist, Zypressen, die offenkundig den Himmel anpieken wollen und braune, vor Fruchtbarkeit strotzende Erde mit weiten Oliven- und Weinplantagen.
Vorbei geht es an San Gimignano mit seinen Geschlechtertürmen. Oder Colle di Val d’Elsa, pittoresk und absolut eines Abstechers wert. Plötzlich poppt die Festung Monteriggioni hinter einer Kurve auf. Sie sieht aus wie eine riesige Königskrone die auf einem Hügel geworfen wurde.

San Gimignano im Dunst mit den riesigen Zahnstümpfen der Geschlechtertürme.

Monteriggione - leider konnte ich nicht anhalten und es in seine ganzen Pracht fotografieren.
Auf einmal liegt dann Siena vor mir. Schon auf meine Wanderung war mein Eindruck: Auf einem lang gestreckten Bergrücken liegt die Stadt wie eine Schöne. Verführerisch, lässig und lockend hingestreckt wie auf einem Divan. Na ja, ...
All diese Anblicke gibt es, wenn man auf Maps Autobahnen ausschließt.
Ein Stück hinter Siena verliert die Toskana m.E. zunehmend ihre bis dahin so typische Lieblichkeit. Ich fahre noch über Aquapendente an den Lago Bolsena (toller Blick auf den See!) und finde am Südufer bei Marta Porto einen gebührenpflichtigen, aber schönen Stellplatz (Marta, 22 Via della Spiaggia). Ich will hier zwei Nächte bleiben, ausruhen, ein paar Kleinigkeiten erledigen, ja, und halt diesen ersten Bericht schreiben.

Am Lago Bolsena. So trübe es aussieht, es hatte 25° C!
Leider hatte ich zunächst mit meiner Dometic ein Problem. Der Kompressor der CDF26 wollte nicht anspringen. Die LED zeigt rot. Zwar kein Beinbruch, aber schon etwas lästig.
Edit: Habe das Teil mal an meine Fahrzeugsteckdose angeschlossen und gestartet. Es funzte wieder normal! Dann auch ohne laufenden Motor. Nur noch den Batteriewächter der Dometic von "Low" auf "High" gestellt und alles war gut.
Später noch einmal eine andere Steckdose der Bordbatterie probiert. Das funzte auch. Das war es wohl, ein Steckdosenproblem. Nur noch den Batteriewächter wieder von ""High auf "Low" und so kann es laufen.
Es ist ein Steckdosenproblem! Die 12V-Steckdosen scheinen allgemein ein Korrosionsproblem zu haben. Am Massemantel befindet sich bei denen meines Fahrzeugs und auch den von mir eingebauten so eine weißliche Schicht. Beim Einstecken kräftig hin und her drehen bis der Kontakt gegeben ist hilft zumindest bei mir.

Meine "Starthilfe" in den Tag.

Italian Breakfast bei bestem Sommerwetter. Inzwischen schmore ich wieder
bei 25° C.
Wenn es sich m.E. wieder lohnt, gibt es natürlich die Fortsetzung des Berichts. Dann auch mit mehr Bildern.
HAL
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