christiane59
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Der Wunsch zumindest mal in der Einfahrt zu übernachten um zumindest die Illusion zu haben, mal aus dem Haus zu kommen. Ich bin jetzt in der vierten Homeoffice-Woche und selbst die Aussicht das Campen in der Einfahrt kommt mir jetzt wie ein großes Abenteuer vor. Es ist schon spannend, wie sehr wir in dieser Zeit erfahren, wie wertvoll auch kleine Dinge sein können.
Ich kann dich verstehen. Bin jetzt seit 2 Wochen ausschließlich allein zu Hause, und habe in dieser Zeit jeden meiner beiden Nachbarn genau einmal draußen mit Abstand gesehen und kurz über den Zaun gesprochen. Sonst niemand. Es wird ja bald wärmer, und dann passiert das hoffentlich öfter. Immerhin kann man dann etwas am Auto machen. Ende letzter Woche war es hier schon mal warm, und ich habe meine Standheizung fertig gebaut. Jetzt kommt als nächstes das zweite Fensterschränkchen dran. Das Holz hatte ich zum Glück schon vor Corona gekauft, und Lack etc. ist auch noch genug da.
Die Situation ist blöd, aber sie ist endlich. Wir leiden außer dem sozialen an keinem Mangel, es ist Friedenszeit, und wenn alle sich an die Regeln halten, wird die Situation hoffentlich beherrschbar bleiben. Wir haben Telefon, Internet, Fernsehen zur Unterhaltung, können uns immer aktuell informieren. Viel mehr, als die Generationen vor uns im und nach dem Krieg hatten. Das einzige, das wir mit ihnen gemeinsam haben ist ein eventueller Mangel an Klopapier .
Wir sind frei, auch wenn im Moment in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Es könnte alles viel schlimmer sein. Tun wir jetzt Dinge, die jetzt möglich sind und wir eigentlich später tun wollten. Egal was ... das Auto weiter ausbauen, die Wohnung renovieren, etwas lernen, oder ein Buch lesen ... irgend etwas davon wird schon gehen. Es ist Lebenszeit, die man sinnvoll nutzen kann. Das ist meine Einstellung, und die fällt mir zumindest im Moment auch nicht schwer.