Re: Erfahrungen Kristall / Cristall / Lunar /Vacanca Camper
Hallo,
die hinteren Sitze sind sicher nicht von Nissan.
Zum Schlafen wird die Sitzflaeche vorgeschoben und die Lehne dann flachgelegt nach hinten. Anders kann ich mir eine Unterlage fuer das Luftbett nicht vorstellen. Vielleicht sogar noch zur Fahrzeugmitte zusammengeschoben.
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Dach Tragfaehigkeit, ich meine Du sprichst vom Bett oben. Das zooom sche Bett in meinem Altberlingo liegt seitlich auf massiven Aluprofilen, darauf gleitet das Lattenrost. Im Vacanza sieht es nach einem aufliegenden Holzrahmen rundum aus. Ausserdem ist das Bett recht kurz, so dass der Aufwand fuer Gewichtstragfaehigkeit gar nicht noetig wird, weil dort nur kurze Menschen liegen. Auch kurze Erwachsene die dort oben liegen sind leicht.
Seitenansicht Stadtindianer
Seitenansicht Vacanza
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Um mal Vorteile zu nennen,
(aus der Erfahrung mit meinem Altberlingo und Videos von Lunar Vacanza und Stadtindianer)
Du bist verglichen mit Wohnwagen oder grossem Wohnmobil schnell unterwegs. 150 km/h sollten die Fahrzege schaffen. Dazu noch spritsparend im Vergleich.
Auf dem Schatten / Flaeche eines PKW hast Du beim Fahren immer Dein Schneckenhaus dabei. Unterwegs anhalten, trinken, am Tisch essen, umziehen. Von der Arbeit zum Freizeitort, dort umziehen und raus, ganz ohne Uebernachtung. Auf wirklichen Fernstrecken beliebig unterwegs anhalten und schlafen, tags, nachts, stundenweise. Anders als im grossen Wohnmobil kommst Du ueberall hin wo ein Auto rein darf, enge Innenstadt, Parken am Strassenrand.
Ein WC innen hilft beim muessen muessen. Sinnvollerweise bei aufgebauten Betten nachts ohne Umbau zugaenglich, das bietet noch nicht mal jeder VW Bus Umbau.
Die Belueftung nachts geht ueber regendichte mueckendichte Fenster im Stoffdach, mit Zuluft von unten durch spaltoffene Seitenfenster bzw die Kiemenbleche bei zooom.
Beide Fahrzeuge haben mit aufgestelltem Dach (und minimiertem Dachbett) innen Stehhoehe auf einem grossen Teil der Flaeche, in der Spitze schaetze ich 2 Meter40 innen senkrecht. Da kann man an der Kueche / am Tisch stehen, sich umziehen im Stehen.
Dachbett und Drehsitze schaffen Platz verglichen mit anderen Fahrzeugen ohne diese Moeglichkeiten.
Die vorhandenen Gardinen helfen im Stand auch tags gegen Sonneneinstrahlung, manche Gardine lasse ich bei der Fahrt geschlossen.
Der Beginner kennt meist nicht die vielen Uebernachtungsmoeglichkeiten. Campingplaetze sind manchmal billiger wegen des kleinen Fahrzeugs, haben oefters noch den geringen Platz frei, verglichen mit einem Wohnwagengespann. Dazu kommen die Wohnmobil-Stellplaetze. Da gibt es viele Uebenachtungsplaetze, gesperrt fuer Wohnwagen, oft sehr preiswert, teils mit Entsorgungsmoeglichkeiten, Frischwasser, Stromanschluss. Manche kosten nix, oder jede Nutzung einen kleinen Obolus. Teure bieten zB fuer 10 EUR die Nacht plus 1 EUR fuers Duschen nachts die volle Sanitaerausstattung. Dazu darf man ueberall zum Erlangen der Fahrtuechtigkeit in D eine Nacht stehen.
(Mir ist wichtig, dass ich keinerlei Abfall oder Abwasser zurueck lasse, dann wird fast jede unauffaellige Nutzung geduldet.)
Nachteile
Wie beim Zelt (oder jedem anderen Auto) hast Du nachts ohne Heizung etwa die Aussentemperatur, war fuer mich ueberraschend, im Sommer zu frieren. Der Schlafsack muss es bringen, dann kein Problem.
Tags im Stand kannst Du oeffnen und lueften, beim Fahren hast Du Heizung oder Klimaanlage.
Im Fahrzeug ist es ueberraschend eng. Das erfordert Ordnung halten und Ablaeufe nacheinander machen. Im Kleinen soll nichts rumliegen, moeglichst viel stapelbar oder hoch lagern oder aufhaengen. Auch im Grossen, wer mit 4 Sitzen losfaehrt, hat sie immer im Innenraum, zeitweise im Weg rum stehen. Wer mit zwei Sitzen losfaehrt, kann keine dritte Person mitnehmen. Wer einen Campingstuhl mitnimmt, muss ihn nachts "verpacken", meine liegen normal unter dem Auto.
Kurzreisen
Die Fahrzeuge sind mehr fuer Kurzreisen gedacht, paar Tage aber oefters, und jederzeit (ausser strenger Winter). Gut auch fuer sehr lange Rundreisen jeden Tag woanders. Wer an einer Stelle lange bleiben will, goennt sich mehr Platz im mitgebrachten Zelt. Heckzelt, Seitenzelt, freistehendes Zelt. Wer duschen muss, kann mal einen Campingplatz / "komfortablen Wohnmobilstellplatz" zwischendurch ansteuern. Auch auf Autobahnraststaetten kann man duschen. Wer ein Hotelzimmer mal mieten moechte, hat auf der Anreise keinen Stress. Gestern oder uebermorgen losfahren, am Ziel nach Hotel umsehen oder doch woanders hin, die ersten Tage gehts gern ohne Hotel. Man muss abend kein feststehendes Bett erreichen, und keinen Platz um ein Bett dort aufzubauen, das Bett ist dabei im Schneckenhaus
Gruss Helmut