Caddy Kombi – Ausbau für eine Reisende

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Pusteblume

Pusteblume

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Es ist so weit, pünktlich zum Urlaub ist mein Ausbau halb fertig. Ich übernachte noch nicht darin, aber mich tagsüber mal hinlegen geht schon. Besonders schön finde ich es, unterwegs bequem im gedrehten Beifahrersitz zu sitzen, die Landschaft zu genießen oder mit hochgelegten Beinen in einem Buch zu schmökern.

Was mir beim Ausbaukonzept wichtig war:

Das Auto ist mein Alltagsfahrzeug, im Alltag brauche ich drei Sitze, für Urlaubs- oder Übernachtungsfahrten wird der dritte Sitz zu Hause gelassen.
Der Einbau bleibt ständig im Auto, ich möchte ihn aber trotzdem zumindest theoretisch wieder ausbauen können.
Ich brauche ein Bett für eine Person, von dem aus ich mich „normal“ aufsetzen kann.
Auch bei Regen möchte ich im Auto an alles herankommen, ohne Türen oder Heckklappe aufmachen zu müssen.
Ich will trotz genügend Stauraum möglichst viel „Luft“, damit keine Enge aufkommt.
Für Notfälle möchte ich im Auto von hinten auf den Fahrersitz kommen, damit ich wegfahren kann, das kann ich über einen gedrehten Beifahrersitz, außerdem steht mir so ein bequemer Sessel mit Kopffreiheit zur Verfügung.

Die Bodenplatte und Hölzer habe ich mir im Baumarkt zuschneiden lassen und mittels Stichsäge angepasst. Die Möbel beruhen auf einem Alu-Steck-System und Euro-Kisten. Das Alu-Steck-System ist nicht für Perfektionisten geeignet. Die Verbinder mit Stahlkern lassen sich kaum stecken, die ohne, gehen gerne mal von alleine wieder auseinander. Auch das verwendete Holz entwickelte ein Eigenleben.

Manches, das ich mir erst gar nicht zugetraut hatte, hat sich als relativ einfache Arbeit erwiesen, so das Dämmen der Außenbleche. Anderes hat ganz unerwartete Probleme gemacht, wie der Ausbau des linken hinteren Gurts. Ich habe aber doch noch eine Werkstatt gefunden, die sich bereit erklärt hat, ihn auszubauen. (Der ausgebaute Gurt muss nicht in den Fahrzeugpapieren eingetragen werden, solange es keinen Sitz an der Stelle gibt, aber der Ausbau muss dem Hersteller gemeldet werden.) Bei der Bodenplatte hat mir ein Freund geholfen, der eine Werkstatt hat.
Caddy01_Bodenplatte.jpg
Die Bodenplatte besteht aus einer 12 mm Siebdruckplatte. Auf dem Foto sieht man, dass der Caddy keine geraden Flächen hat. Ich habe darauf verzichtet, die Platte dem Auto anzupassen, sie ist so breit wie die schmalste Stelle zwischen den Radkästen. Die Bodenplatte ist an den Verzurrösen mit der Karosserie verschraubt. Auf die Unterseite habe ich 10 mm Armaflex geklebt. Das gleicht u.a. den Versprung von der Ladekante zum Teppichboden im Kofferraum sowie die Verankerungspunkte der Doppelbank aus. Für den rechten Rücksitz gibt es Aussparungen für die Befestigungspunkte. Da muss ich leider noch mal ran, der Sitz lässt sich noch nicht wieder befestigen.

Eine Woche vor dem Urlaub kam endlich der Gurt hinten links raus und ich konnte meine Möbel zum ersten Mal richtig ins Auto stellen bzw. verschrauben.
Caddy02_Bettunterbau.jpg
Die Bett-Unterkonstruktion besteht aus zwei Teilen. An der Heckklappe steht ein Gestell, dass eine Eurokiste 40x60x32 fasst, oder eben zwei 40x30-Kisten. In den Zwischenraum (Knautschzone, ich hoffe, ich werde sie nie brauchen) kommt eine 40x60-Kiste und in das zweite Gestell ebenfalls. Hier ist aber ein Deckel aus Holz vorhanden, der als Ablagefläche dient. Über den Fußraum links ragt eine quadratische Kiste mit Wänden aus Holz und ebenfalls einem Deckel. Da kann all das verstaut werden, was man eher selten braucht. Sie ist schmaler, damit ich die Mittelkonsole noch nutzen kann. In dem Spalt zwischen Kisten und Fahrzeugwand befindet sich noch mal Stauraum.
Caddy03_Kisten.jpg
In den Fußraum hinten links kommt die Bordelektrik, aber das ist Zukunftsmusik. Bisher habe ich in die Aussparung unter dem Fußraum eine Siebdruckplatte eingepasst und die vorhandene Kunststoffabdeckung ebenfalls durch eine Siebdruckplatte ersetzt. Auf diesen Platten sollen Batterie und Elektrik verschraubt werden.
Caddy04_Testeinbau.jpg
Auf den Bettgestellen liegen zwei Siebdruckplatten als Boden für die Matratze. Leider hat sich wieder mal gezeigt, dass wenig Platz immer wieder mal zu wenig Platz bedeutet und dass das Fahrzeug keine geraden Wände hat. Die Platten mussten noch einmal zugeschnitten werden. Befestigt werden sie nicht, sie werden lediglich mittels Kanthölzern, die an der Unterseite der Böden verschraubt sind, am Platz gehalten.

Auf den Böden liegen vorläufig Isomatten, die durch eine dreigeteilte Matratze ersetzt werden sollen. Ich bin froh, dass ich die noch nicht bestellt habe. Sie wird wohl doch nur 70 oder 75 cm breit und nicht wie urspünglich geplant 80 cm. Die Bett-Konstruktion, wie sie auf den Fotos zu sehen ist, ist 174,5 cm lang. Das langt mir nicht als Bett, also gibt es noch eine dritte schmale Siebdruckplatte, die in der Schlafposition zwischen dem Bett und der Lehne des Fahrersitzes befestigt wird.
Caddy05_PlattenZuBreit.jpg
Im Stand kann man dann die vordere Platte vor das hintere Fenster stellen, so dass die Ablagefläche genutzt werden kann. Auch hier kann man auf dem Foto sehen, dass die Platten ursprünglich zu breit waren und dass das Auto an allen Stellen schepp ist.
Caddy06_Regal.jpg
Das Regal ist noch nicht ganz fertig, ich habe es zu Hause gelassen. Es steht über dem rechten Radkasten und verfügt über zwei Klappen, hinter denen unten Wasser und oben Kleinkrams verstaut werden kann. Eine große Platte soll oben als Tisch herabgeklappt werden können. Das Regal ist mit der Bodenplatte verschraubt und wird an zwei Stellen mit Winkeln und Hohlraumdübeln an bestehenden Löchern der Karosserie befestigt. Auch die Tischplatte wird, wenn sie hochgeklappt ist, oben mit dem Auto verbunden.

Am Regal zeigt sich, dass die dünnen Hölzer mit 4 mm Stärke sich sehr leicht verziehen. Die Klappen werden mit Kugelschnäppern am Platz gehalten. Die Bretter vom Regal und Bett habe ich mit Leinölfirnis behandelt, damit sie einen schöneren Farbton erhalten und besser gereinigt werden können.
Caddy07_ErsterEinsatz.jpg
Die Kühlbox steht während der Fahrt sicher im Fußraum hinter dem Beifahrersitz. Wenn ich auf dem Bett sitze, stoße ich mit dem Kopf am Himmel an. Die Matratze/Isomatte muss also beim Sitzen auf dem Bett als Lehne verwendet werden, die Bett-Platte ist jetzt so schmal, dass sie vor das Fenster gestellt werden kann.
Caddy08_Innenansicht.jpg
Was neben Elektrik und Matratzen auch noch fehlt, sind Vorhänge bzw. Fenster-Matten. Vor die Seitenfenster kommen Matten aus Vorhang- und Verdunklungsstoff, die mit eingenähten Magneten am Fensterrahmen befestigt werden. An der Ablage über den Fahrersitzen soll eine Vorhangschiene befestigt werden, wie auch an der Heckklappe. Gegen die allgegenwärtigen Mücken kommt an den Himmel nachts ein Moskitonetz, das mit Druckknöpfen befestigt werden kann. Ich habe mich gegen Lüftungsgitter und stattdessen für Windabweiser entschieden, da der Spalt der nachts offenen stehenden Heckklappe eh nicht gegen Mücken abgedichtet werden kann.

Bis alles fertig ist, wird es aber wahrscheinlich Frühling werden.
 
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Jinn

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Hallo Rena!

Das gefällt mir sehr! Wirklich gute, logische und einfache (im Sinne von "unkompliziert") Umsetzung!

Herzlichst
Jinn
 
Evie

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@Pusteblume
Schön, einfach simpel = Gefällt mir :bravo:

Also meinen Heckklappenöffner habe ich genau genommen noch nie wirklich zum übernachten genutzt weil das Mückenproblem meistens doch da ist. Daher bin ich über die Fensterlüftungsbleche die gegen Mücken die in unsere im breitengrad Rumfliegen doch ganz glücklich.
 
helmut_taunus

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Hallo Pusteblume,
bis dahin schon mal schoen zusammengebaut und ueberlegt.
Manch anderer Caddy-Ausbauer macht es nicht nach, weil hinten seitlich die Verkleidungen stoeren.
Noch nicht uebernachtet? Vielleicht machst Du doch noch schnell einen Test, oder mehrere. Einmal steigt die Vorfreude auf die naechsten Schritte, und zum anderen merkst Du vielleicht noch irgendwaelche weiteren Punkte, die zu erledigen waeren. Einfach wo hin fahren, nicht zu weit, wo Du sicher sein kannst, und die Nacht beginnen. Wenns gar nicht geht, um 02:eek:o Uhr oder 05:eek:o Uhr abbrechen, umraeumen, heimfahren. Dann merkst Du auf jeden Fall den "Anschlag" und merkst in diesen Herbsttagen, wie kalt es morgens dann wird. Der Schlafsack muss es bringen. Nimm einige Decken mehr mit, und das Duschtuch auch. Bei Kaelte einmuckeln, bei Fusskaelte den Kopf verpacken. Zwei Fenster je 1cm auf sollte nachts reichen, abends noch mehr, nachts verringern, Heckklappe zu, sollte schon reichen. Sonst machst Du es eben um Mitternacht anders.
Zum Ort, ein kostenloser Wohnmobil-Stellplatz / Uebrnachtungsplatz vielleicht, wenns teuer werden darf, am Campingplatz aussen, besser nicht IM Campingplatz, denn da darfst Du nachts nicht wegfahren, oder bei Bekannten auf deren Wiese. Irgendwas in Aussicht? Sowas, das blaue P mit dem Mond, Uebernachtungsplatz, mit den anderen Campern vorher reden, nicht allein dort stehen https://www.stellplatzfuehrer.de/index.php/plaetze/listen/alle/3679-wildpark-pforzheim
Gruss Helmut
 
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Pusteblume

Pusteblume

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Freut mich, dass euch meine Version gefällt.
Ich habe mir ganz bewusst einen Caddy Kombi angeschafft, obwohl das gar nicht so einfach war, von denen fahren nicht so viele herum. Zum Ausbauen finde ich die Version ohne Verschalung aber viel besser, da ich 30 cm mehr in der Breite zur Verfügung habe. Außerdem sieht man viel mehr von den Löchern in den Wänden, an denen man Dinge befestigen kann. Die Füllungen in den Seitenwänden lassen sich ganz einfach ausbauen, so dass man an die Hohlräum in den Seitenwänden oder Türen kommt, z.B. zum dämmen. Neben dem Bett werde ich mir noch eine Buch-Ablage einbauen. Und mein - noch nicht fertiges - Regal nimmt über dem rechten Radkasten kaum Platz weg.

@Christian, das Mücken nicht ausbleiben, ist klar. Beim Probeschlafen in einem Caddy mit Fensterlüftungsblechen hatte ich große Schwierigkeiten, die Fenster zu schließen. Sobald ich mit dem Glas am Blech ankam, fuhr das Fenster wieder herunter. Der Caddy Kombi hat erfreulicherweise ein einfaches Brett als Himmel. Da will ich ein Moskitonetz mit anschraubbaren Druckknöpfen befestigen. Ich werd berichten, ob es funktioniert oder ob die Viecher doch hereinkommen.

@Helmut, eigentlich wollte ich diesen Urlaub schon im Caddy schlafen, bin aber noch nicht zur Elektrik gekommen. Mein nächtliches Atemgerät will ich aber nicht an die Starterbatterie hängen. Trotzdem, ein Nickerchen habe ich mittags schon im Auto gemacht. Im großen und ganzen funktioniert es. Die Isomatten, die ich jetzt im Auto habe, haben drei verschiedene Breiten, das ist nicht ideal, bleibt aber natürlich nicht so. Im Moment gehe ich davon aus, dass ich mir eine 76 cm breite selbstaufblasbare Isomatte zulegen werde.
 
Evie

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@Pusteblume
Ah wenn das mit den Fensterheber so ist, ist das ne kluge Sicherheitselektronik die aber hier blöd angebracht ist.

Wenn du über eine Nähmaschine verfügst könnteste auch die Druckknöpfe für das Moskitonetze mit mit etwas Arbeitsaufwand über deine Tür- Heckklappen Dichtung anbringen.

Und zum Thema Selbstaufblasbare Isomatte kann ich dir die Therma a rest Camper SV nur ans Herzlegen.
Ich liebe diese Matte :D Ist bei mir seit gut ein jahr im Gebrauch und ich bin immer noch hellaufbegeistert von ihr.
Super klein im Packmass
Extrem leicht aufzublasen
Oder im Notfall bei zu wenig Luft in der Lunge einen 12 Volt Lüftmatratzenlüfter nehmen (kostet ca max. 15 euronen)
Sehr gute Qualität
Sehr guter schlaf Qualität
Und durch die 25 Jahre Garantie die Therma a Rest bietet Preislich mehr als interessant.

Ich habe mehrere Therma a Rest Matten und benutze sie viel. Lebensdauer von 3 - 15 Jahren bisher erreicht, alle wurden ausgetauscht ohne Probleme.
 
Pusteblume

Pusteblume

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Ich schwanke noch zwischen einer Therm-a-Rest "Luxury Map" und einer "MondoKing". Eine (deutlich schmalere und dünnere) Therm-a-Rest habe ich seit zig Jahren zu Hause und bin sehr zufrieden damit. Wenn ich ab und an mal ein NoName-Produkt in die Finger bekomme, merkt man den Unterschied deutlich. Ich muss die Matte ja auch nicht ständig zusammenrollen, sondern sie kann auf dem Bett liegen bleiben. Na ja, einmal falten muss ich sie natürlich, die Bettkonstruktion ist ja nur ca. 175 cm lang.

Mir ist gestern Nacht noch der zweite Grund eingefallen, warum ich mich für Windabweiser entschieden hatte: In meiner zweiten Probeschlafnacht hatte es gegossen. Ich musste die Fenster zu machen, damit es nicht rein geregnet hat. Das Monskitonetz habe ich schon gekauft, es muss nur noch angebracht werden. Das hat aber wiederum ein bisschen Zeit, die Mücken sind nicht mehr so aktiv und im Winter werde ich nicht campen.
 
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juhlei

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Hallo Rena,

einfach, gut, praktisch.
Ich hatte ähnliche Gedanken für mein Lastenheft.

Ich schwanke noch zwischen einer Therm-a-Rest "Luxury Map" und einer "MondoKing"
Wenn du schon mit der MondoKing liebäugelst, dann schau dir auf jeden Fall mal die 3D Version an. Ebene Liegefläche bis an den Rand. Ich komme dadurch selbst mit der 64 cm Breite problemlos zurecht. Viel besser als Empfehlungen ist natürlich Probeliegen. Dann sieht man auch, wie sperrig sie ist.

Das Alu-Steck-System ist nicht für Perfektionisten geeignet. Die Verbinder mit Stahlkern lassen sich kaum stecken, die ohne, gehen gerne mal von alleine wieder auseinander.
Wenn man die Rohre an der Innenseite etwas entgratet, geht das Stecken besser. Ein Gummihammer hilft aber ungemein.
Um das Auseinanderziehen an den Verbindern zu vermeiden, einfach eine 3mm Blindniete oder Blechschraube an den Ecken setzen.

Viele Grüße Uli
 
mikerduew

mikerduew

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Es ist so weit, pünktlich zum Urlaub ist mein Ausbau halb fertig. Ich übernachte noch nicht darin, aber mich tagsüber mal hinlegen geht schon. Besonders schön finde ich es, unterwegs bequem im gedrehten Beifahrersitz zu sitzen, die Landschaft zu genießen oder mit hochgelegten Beinen in einem Buch zu schmökern.

Was mir beim Ausbaukonzept wichtig war:

Das Auto ist mein Alltagsfahrzeug, im Alltag brauche ich drei Sitze, für Urlaubs- oder Übernachtungsfahrten wird der dritte Sitz zu Hause gelassen.
Der Einbau bleibt ständig im Auto, ich möchte ihn aber trotzdem zumindest theoretisch wieder ausbauen können.
Ich brauche ein Bett für eine Person, von dem aus ich mich „normal“ aufsetzen kann.
Auch bei Regen möchte ich im Auto an alles herankommen, ohne Türen oder Heckklappe aufmachen zu müssen.
Ich will trotz genügend Stauraum möglichst viel „Luft“, damit keine Enge aufkommt.
Für Notfälle möchte ich im Auto von hinten auf den Fahrersitz kommen, damit ich wegfahren kann, das kann ich über einen gedrehten Beifahrersitz, außerdem steht mir so ein bequemer Sessel mit Kopffreiheit zur Verfügung.

Die Bodenplatte und Hölzer habe ich mir im Baumarkt zuschneiden lassen und mittels Stichsäge angepasst. Die Möbel beruhen auf einem Alu-Steck-System und Euro-Kisten. Das Alu-Steck-System ist nicht für Perfektionisten geeignet. Die Verbinder mit Stahlkern lassen sich kaum stecken, die ohne, gehen gerne mal von alleine wieder auseinander. Auch das verwendete Holz entwickelte ein Eigenleben.

Manches, das ich mir erst gar nicht zugetraut hatte, hat sich als relativ einfache Arbeit erwiesen, so das Dämmen der Außenbleche. Anderes hat ganz unerwartete Probleme gemacht, wie der Ausbau des linken hinteren Gurts. Ich habe aber doch noch eine Werkstatt gefunden, die sich bereit erklärt hat, ihn auszubauen. (Der ausgebaute Gurt muss nicht in den Fahrzeugpapieren eingetragen werden, solange es keinen Sitz an der Stelle gibt, aber der Ausbau muss dem Hersteller gemeldet werden.) Bei der Bodenplatte hat mir ein Freund geholfen, der eine Werkstatt hat.
Anhang anzeigen 3952
Die Bodenplatte besteht aus einer 12 mm Siebdruckplatte. Auf dem Foto sieht man, dass der Caddy keine geraden Flächen hat. Ich habe darauf verzichtet, die Platte dem Auto anzupassen, sie ist so breit wie die schmalste Stelle zwischen den Radkästen. Die Bodenplatte ist an den Verzurrösen mit der Karosserie verschraubt. Auf die Unterseite habe ich 10 mm Armaflex geklebt. Das gleicht u.a. den Versprung von der Ladekante zum Teppichboden im Kofferraum sowie die Verankerungspunkte der Doppelbank aus. Für den rechten Rücksitz gibt es Aussparungen für die Befestigungspunkte. Da muss ich leider noch mal ran, der Sitz lässt sich noch nicht wieder befestigen.

Eine Woche vor dem Urlaub kam endlich der Gurt hinten links raus und ich konnte meine Möbel zum ersten Mal richtig ins Auto stellen bzw. verschrauben.
Anhang anzeigen 3953
Die Bett-Unterkonstruktion besteht aus zwei Teilen. An der Heckklappe steht ein Gestell, dass eine Eurokiste 40x60x32 fasst, oder eben zwei 40x30-Kisten. In den Zwischenraum (Knautschzone, ich hoffe, ich werde sie nie brauchen) kommt eine 40x60-Kiste und in das zweite Gestell ebenfalls. Hier ist aber ein Deckel aus Holz vorhanden, der als Ablagefläche dient. Über den Fußraum links ragt eine quadratische Kiste mit Wänden aus Holz und ebenfalls einem Deckel. Da kann all das verstaut werden, was man eher selten braucht. Sie ist schmaler, damit ich die Mittelkonsole noch nutzen kann. In dem Spalt zwischen Kisten und Fahrzeugwand befindet sich noch mal Stauraum.
Anhang anzeigen 3954
In den Fußraum hinten links kommt die Bordelektrik, aber das ist Zukunftsmusik. Bisher habe ich in die Aussparung unter dem Fußraum eine Siebdruckplatte eingepasst und die vorhandene Kunststoffabdeckung ebenfalls durch eine Siebdruckplatte ersetzt. Auf diesen Platten sollen Batterie und Elektrik verschraubt werden.
Anhang anzeigen 3955
Auf den Bettgestellen liegen zwei Siebdruckplatten als Boden für die Matratze. Leider hat sich wieder mal gezeigt, dass wenig Platz immer wieder mal zu wenig Platz bedeutet und dass das Fahrzeug keine geraden Wände hat. Die Platten mussten noch einmal zugeschnitten werden. Befestigt werden sie nicht, sie werden lediglich mittels Kanthölzern, die an der Unterseite der Böden verschraubt sind, am Platz gehalten.

Auf den Böden liegen vorläufig Isomatten, die durch eine dreigeteilte Matratze ersetzt werden sollen. Ich bin froh, dass ich die noch nicht bestellt habe. Sie wird wohl doch nur 70 oder 75 cm breit und nicht wie urspünglich geplant 80 cm. Die Bett-Konstruktion, wie sie auf den Fotos zu sehen ist, ist 174,5 cm lang. Das langt mir nicht als Bett, also gibt es noch eine dritte schmale Siebdruckplatte, die in der Schlafposition zwischen dem Bett und der Lehne des Fahrersitzes befestigt wird.
Anhang anzeigen 3956
Im Stand kann man dann die vordere Platte vor das hintere Fenster stellen, so dass die Ablagefläche genutzt werden kann. Auch hier kann man auf dem Foto sehen, dass die Platten ursprünglich zu breit waren und dass das Auto an allen Stellen schepp ist.
Anhang anzeigen 3957
Das Regal ist noch nicht ganz fertig, ich habe es zu Hause gelassen. Es steht über dem rechten Radkasten und verfügt über zwei Klappen, hinter denen unten Wasser und oben Kleinkrams verstaut werden kann. Eine große Platte soll oben als Tisch herabgeklappt werden können. Das Regal ist mit der Bodenplatte verschraubt und wird an zwei Stellen mit Winkeln und Hohlraumdübeln an bestehenden Löchern der Karosserie befestigt. Auch die Tischplatte wird, wenn sie hochgeklappt ist, oben mit dem Auto verbunden.

Am Regal zeigt sich, dass die dünnen Hölzer mit 4 mm Stärke sich sehr leicht verziehen. Die Klappen werden mit Kugelschnäppern am Platz gehalten. Die Bretter vom Regal und Bett habe ich mit Leinölfirnis behandelt, damit sie einen schöneren Farbton erhalten und besser gereinigt werden können.
Anhang anzeigen 3958
Die Kühlbox steht während der Fahrt sicher im Fußraum hinter dem Beifahrersitz. Wenn ich auf dem Bett sitze, stoße ich mit dem Kopf am Himmel an. Die Matratze/Isomatte muss also beim Sitzen auf dem Bett als Lehne verwendet werden, die Bett-Platte ist jetzt so schmal, dass sie vor das Fenster gestellt werden kann.
Anhang anzeigen 3959
Was neben Elektrik und Matratzen auch noch fehlt, sind Vorhänge bzw. Fenster-Matten. Vor die Seitenfenster kommen Matten aus Vorhang- und Verdunklungsstoff, die mit eingenähten Magneten am Fensterrahmen befestigt werden. An der Ablage über den Fahrersitzen soll eine Vorhangschiene befestigt werden, wie auch an der Heckklappe. Gegen die allgegenwärtigen Mücken kommt an den Himmel nachts ein Moskitonetz, das mit Druckknöpfen befestigt werden kann. Ich habe mich gegen Lüftungsgitter und stattdessen für Windabweiser entschieden, da der Spalt der nachts offenen stehenden Heckklappe eh nicht gegen Mücken abgedichtet werden kann.

Bis alles fertig ist, wird es aber wahrscheinlich Frühling werden.


Kompliment, schöne Lösung für eine Person. In meinem Maxi kommt am 10. April die Drehsitzkonsole von Zoom vorne rein. Freue mich schon darauf. Und kurz danach geht es dann wieder los.
 
mikerduew

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Hallo Pusteblume,
bis dahin schon mal schoen zusammengebaut und ueberlegt.
Manch anderer Caddy-Ausbauer macht es nicht nach, weil hinten seitlich die Verkleidungen stoeren.
Noch nicht uebernachtet? Vielleicht machst Du doch noch schnell einen Test, oder mehrere. Einmal steigt die Vorfreude auf die naechsten Schritte, und zum anderen merkst Du vielleicht noch irgendwaelche weiteren Punkte, die zu erledigen waeren. Einfach wo hin fahren, nicht zu weit, wo Du sicher sein kannst, und die Nacht beginnen. Wenns gar nicht geht, um 02:eek:o Uhr oder 05:eek:o Uhr abbrechen, umraeumen, heimfahren. Dann merkst Du auf jeden Fall den "Anschlag" und merkst in diesen Herbsttagen, wie kalt es morgens dann wird. Der Schlafsack muss es bringen. Nimm einige Decken mehr mit, und das Duschtuch auch. Bei Kaelte einmuckeln, bei Fusskaelte den Kopf verpacken. Zwei Fenster je 1cm auf sollte nachts reichen, abends noch mehr, nachts verringern, Heckklappe zu, sollte schon reichen. Sonst machst Du es eben um Mitternacht anders.
Zum Ort, ein kostenloser Wohnmobil-Stellplatz / Uebrnachtungsplatz vielleicht, wenns teuer werden darf, am Campingplatz aussen, besser nicht IM Campingplatz, denn da darfst Du nachts nicht wegfahren, oder bei Bekannten auf deren Wiese. Irgendwas in Aussicht? Sowas, das blaue P mit dem Mond, Uebernachtungsplatz, mit den anderen Campern vorher reden, nicht allein dort stehen https://www.stellplatzfuehrer.de/index.php/plaetze/listen/alle/3679-wildpark-pforzheim
Gruss Helmut

Stimme dir voll zu, so bald wie möglich eine Probefahrt machen, danach sieht man dann einiges anders.

Ich hatte eine 2 Teilige Leiterrahmenkonstruktion gebaut, mit 3 Bettplatten, welche über Kulissenscharniere flexibel und klappbar verbunden sind (also sehr flexibel).
Du erinnerst dich vielleicht noch -
Beim Ausbau war die Höhe meiner Kühlbox (an einer Seite 38 cm hoch) für meine Ausbau Planung ausschlaggebend .

Das Pferd war schon mal falsch aufgezäumt, denn ich habe die für mich wichtige Kopffreiheit um ca 5 -8 cm verschenkt.

Nach der ersten Fahrt mit Übernachtung kam die Leiterrahmen Konstruktion raus und nur noch diverse Euroboxen 32 cm hoch rein. Die Kombination aus 40 x 30 cm und 60 x 30 cm ist wie 6 aus 49, wenn man genügende Boxen - wie ich - hat.
Darauf kommt dann direkt die Falt Matratze, genauer gesagt 1 Matratzen Teil und ein weiteres gefaltetes Matratzenteil (1,20 m brei). Heute würde ich durchgängig 1,10 oder 1, 12 m Breite nehmen und 3 Einzelteile welche mit Klettverbunden werden können.

Mit den Euroboxen kann ich den Caddy Maxi nun mit oder ohne Sitzbänke zum Übernnachten nehmen oder auch mit geklappter 2er Bank und entfernten Einzelsitz.

Nur meine jetzige Matratzenlösung ist nicht perfekt :-(, denn wenn ich die 2er Bank wickel statt nur uklappe und den Einzelsitz rausnehme bekäme ich 2 x 60er Boxen quer zusätzlich rein (149 L!) aber die Matratze liegt dann auf den höheren , gewickelten 2er Sitzbank auf - ein No Go.
Werde mir vielleicht noch extra 2 Matratzen Module für diese Lösung bestellen (aber nur vielleicht ..)

Meine Leitrerrahmen Konstruktion steht nun im Keller - und könnte verkauft werden ;-) - Sie ist sehr praktisch, wenn man viele unterschiedlich große Dinge darunter verstauen möchte, aber für meine Bedürfnisse hatte sich die reine Kombination mit Euroboxen (Deckel mit Holzeinlage oder Kissen auf Holz) sehr bewährt.
Die besagte Kühlbox steht nun hinten links mit der um 6 cm höheren Seite an der Wand und fällt dann gegen Fahrzeugmitte auf die Höhe der Euroboxen ab. Wenn die Matratze dann hinten an der Fahrzeugwand um 6 cm höher liegt, stört das nicht. Ach ja ...und am 10.4. kommt die Drehsitzkonsole von Zooom vorne rein.
LG Mike
 
mikerduew

mikerduew

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Hallo,
gibt es davon eigentlich Bilder?
Vielleicht moechte jemand die Idee uebernehmen.
Gruss Helmut

Habe jetzt gerade beider Sitze hinten ausgebaut, am 10.4. kommt der Drehsitz rein, dann mache ich neue Bilder. Aber es ist ganz einfach, der umgklappte Rücksitz/ - Bank hat die gleiche Höhe wie 32 cm hohe Euroboxen mit Deckel. Es gehen dann halt nur weniger Euroboxen rein.
 
helmut_taunus

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Hallo,
danke, das ist der Kern-Satz (den ein Berlingo-Fahrer vom Caddy normal nicht weiss) "die umgeklappten Ruecksitzlehnen sind gleich hoch wie 32-Euroboxen mit Deckel."
Gruss Helmut
 
mikerduew

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Hallo,
danke, das ist der Kern-Satz (den ein Berlingo-Fahrer vom Caddy normal nicht weiss) "die umgeklappten Ruecksitzlehnen sind gleich hoch wie 32-Euroboxen mit Deckel."
Gruss Helmut

Das ist einer der wesentlichen Vorteile. Selbst der kurze Caddy kann damit schnell mit Hilfe von unterschiedlichen Euroboxen für Notübernachtungen genutzt werden (halt weniger Boxen und damit weniger Stauvolumen als im Maxi).
Bei mir ist der Maxi gerade - ohne Sitze in der 2 Reihe - gerichtet für die Tour zu Zooom an 10.4. Mache danach Fotos und stelle das mal ein.

Übrigens:
Genaue Caddy Innenmaße, Pappe Blättchen Maßstabsgenau in den Größen 60 x 40, 40 x 30 und 30 x 20* (Euro Boxen Größen für die Planung und zum rum spielen.
Und etwas Millimeter Papier Bei 30 x 20 cm braucht man 2 Boxen 12 und 17 cm hoch. Dazu Deckel. da man Deckel stapeln kann kann man auch über einen zusätzlichen Deckel etwas ausgleichen. Und bei 2 Boxen 30 x 40 mit je eigenen (Klapp-)Deckel kann man auch einen 60 x 40 cm Deckel zum Höhenausgleich verwenden. Ist ist wie 6 aus 49 unendlich viele Möglichkeiten
https://www.auer-packaging.com/de/de/Eurobehälter-geschlossen.html
 
Pusteblume

Pusteblume

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Es hatte noch ein bisserl gedauert, aber inzwischen habe ich die erste richtige Reise hinter mir. Der Ausbau ist (natürlich) noch nicht ganz fertig, aber der Caddy ist einsatzbereit.

Zum Verdunkeln habe ich mir Vorhänge genäht, außen mit Verdunklungsstoff, innen mit einem original 70ger Janosch-Stoff. Die Teile an den Seitenfenstern halten mit kleinen Magneten, nach vorne mit Druckknöpfen an der Ablage und hinten mit größeren Magneten. Wobei ich hinten normalerweise nachts keinen Vorhang befestigt habe, sondern das Auto so gestellt habe, dass niemand reinschauen konnte oder ich einen schönen Ausblick hatte.

Als Matratze habe ich eine Isomatte gewählt. Aufgeblasen ist sie so stabil, dass ich unter meinen Füßen kein Brett brauche. Ich klappe also einfach die Lehne vom Fahrersitz nach vorne und kann mich sofort hinlegen. Gegen die Mücken hat sich das Moskitonetz bewährt, es ist sehr schnell am Himmel befestigt und stört beim Schlafen nicht.

Die Eurokisten haben noch eine Abdeckung aus Holz bekommen, damit es wohnlicher wird und sie nicht rumrutschen können. Am Regal steht ein Campingstuhl, bei schönem Wetter eine gute Sitzgelegenheit draußen, bei schlechtem Wetter drehe ich den Beifahrersitz und habe im sitzen Kopffreiheit. In die Ablage über dem Fahrer und Beifahrer passen die Vorhänge, die Bettdecke und das Moskitonetz. Vom Regal musste ich die mittlere Klappe wieder abschrauben, das Holz hatte sich zu stark verzogen, jetzt will ich eine "Klappe" aus Stoff nähen. Auf die Klappe oben werde ich verzichten, ich finde es gemütlich, wenn man die Gläser sehen kann.

Caddy10_Vorhänge.JPG Caddy11_Moskitonetz.JPG Caddy11_Elektro.JPG Campingplatz an der Donau.JPG
 
hal23562

hal23562

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Moin Rena,
Du hast bei Deinem Ausbau ja einen ganz eigenständigen Ansatz gefunden, den wirklich gut durchdacht finde. Respekt!
Deine Erkenntnis, dass eine abgebaute Verkleidung enorm Raum kostet, kann ich bei meinem eigenen, gerade stattfindenden Ausbau nur bestätigen. Ich habe durch Zufall und mit Glück einen Zweisitzer ohne Verkleidungen und mit bereits eingebauter Bodenplatte kaufen können und weiß jetzt, wieviel Arbeit ich mir ersparen konnte.
Bin gespannt auf weitere Berichte. Das Urlaubsfoto sieht so nach Donau in Österreich aus?

Gruß aus HL - Hartmut
 
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Ja das ist der Campingplatz an der Donau gegenüber von Dürnstein. NÖ ist eine meiner absoluten Lieblingsregionen.
Neue Infos zu meinem Ausbau gibt es in zwei Wochen, dann ist der Umbau hoffentlich fertig ;-). Das Konzept ist gleich geblieben, ich habe "nur" eine hübschere Bodenplatte, ein paar Details perfektioniert und mir eine Standheizung einbauen lassen. Abgesehen von den letzten Kabeln, die neu angeschlossen werden müssen ist mein "Regal" noch nicht fertig, das soll eine Tischplatte beherbergen.
 
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Wusst ichs doch. Ich bin die Donau ein paar mal per Faltboot runter gefahren und das Boot kam mir doch recht bekannt vor!

Für welche Standheizung hast Du Dich denn entschieden?

Gruß - Hartmut
 
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Thema: Caddy Kombi – Ausbau für eine Reisende
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