Einfrierende Kurbelgehäuseentlüftung und Motorschaden

Diskutiere Einfrierende Kurbelgehäuseentlüftung und Motorschaden im Forum Citroen Berlingo & Peugeot Partner im Bereich ---> Die Fahrzeuge - Hier mal einige Infos zu der Thematik, die ich so zusammengetragen habe. Da ich ja selber seit Mitte 2005 einen Partner mit dem 1,8i Motor...
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Hier mal einige Infos zu der Thematik, die ich so zusammengetragen habe.

Da ich ja selber seit Mitte 2005 einen Partner mit dem 1,8i Motor (Benziner, 90 PS) fahre, habe ich mich jetzt mal etwas näher mit dem Thema Kurbelgehäuseentlüftung beschäftigt. Letztendlich ist es nur dem Internet zu verdanken, dass ich davon überhaupt etwas erfahren habe, denn auch der Beitrag im WDR (Dezember 2005) wäre wohl an mir vorbeigegangen.

Wie bei jedem Motor muss auch beim 1,8l Motor das Kurbelgehäuse entlüftet werden - denn ein geringer Anteil der Verbrennungsgase gelangt an den Kolbenringen vorbei in das Kurbelgehäuse (sog. Blow-by-Gase) und würde ohne Entlüftung dort mit der Zeit für einen Überdruck sorgen.

Da diese Rückstände, bestehend aus Öl-, Benzin- und Abgasdämpfen nicht einfach ins Freie geleitet werden können, führt die Entlüftung mittels zweier Schläuche zunächst zum Ventildeckel. Von dort gibt es eine zusätzliche Entlüftung, die den Überdruck in den Ansaugtrakt abführt. So weit so gut, dieses Prinzip gibt es so oder so ähnlich in eigentlich jedem PKW oder Motorrad.

Nun kann sich bei ungünstigen Bedingungen (wird z. Teil lebhaft diskutiert, was das ist, wohl z.B. häufiger Kurzstreckenbetrieb) ein Öl-Wassergemisch bilden, so ein heller, cremeartiger Schaum. Dieser Schaum setzt sich in dem gesamten Entlüftungsschlauchsystem ab und ist erstaunlich stabil, eine Messerspitze mit dem Zeug zeigte nach 20 sec. Erhitzen mit dem Feuerzeug noch keine Reaktion. Desweiteren rutscht der Schaum auch nicht besonders in dem Schlauch hin und her, sprich, wenn der sich einmal in dem Schlauchsystem festgesetzt hat, kommt er auch nicht mehr von alleine da wieder raus.
Sobald Minusgrade auftreten, kann der Schaum einfrieren, durch die damit verbundene Volumenvergrößerung kann der gesamte Querschnitt dicht werden. Die Schläuche können übrigens durch ihre exponierte Lage auch noch nach mehreren Kilometern Fahrtstrecke einfrieren.
Die Blow-by-Gase stauen sich in so einem Fall so lange auf, bis sie sich einen anderen Weg suchen, oft durch die Führung des Ölpeilstabs. Der Peilstab fliegt raus, und das Öl wird aus dem Motor raus gefördert. Das geht meist wohl ohne ein Aufleuchten der Öldruckleuchte vonstatten, die geht erst dann an, wenn das Öl weg ist und die ersten Lagerschäden auftreten. In Extremfällen ist der Motor ein Fall für den Schrottplatz.

Den Herstellerfirmen ist das Problem bekannt, es gibt auch eine (Teil)lösung dafür, die in skandinavischen Ländern ab Werk eingebaute Schlauchheizung. Dennoch kommen wohl auch mit der Heizung immer mal wieder Fälle mit eingefrorenen Schläuchen vor.

Alle, die so einen Motor fahren, sollten sich deshalb schleunigst um eine Reinigung des Schlauchsystems kümmern, und sich zum anderen überlegen, ob der nachträgliche Einbau der Heizung sinnvoll ist (kostet so um die 200€).
Ich werde versuchen, die Kosten für die Heizung auf den Verursacher (Peugeot/Citroen) abzuwälzen, schließlich ist der Fehler ja ab Werk eingebaut.
Bis das klappt (oder auch nicht) werde ich die Schläuche genau im Auge behalten und immer mal wieder kontrollieren.
Im Berlingoforum gibt es bereits einige Beiträge zu dem Thema, ebenso in anderen Citroenforen, da der Motor in einigen anderen Modellen des Konzerns verbaut wurde.

Hier drei Fotos von meinem Schlauch vor der Reinigung.

http://img18.imageshack.us/img18/9344/schlauch11gd.jpg
http://img29.imageshack.us/img29/2339/schlauch27kc.jpg
http://img29.imageshack.us/img29/2192/schlauch32vc.jpg

Die ersten beiden Fotos zeigen die beiden Schläuche an der Seite der Kurbelgehäuseentlüftung, das dritte die Seite am Ventildeckel.
 
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Sehr guter Tipp!!
Das werde ich gleich morgen bei meinem Pöpa kontrollieren!
Vielen Dank !
 
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Hi!

Kurbelgehäuseentlüftungen können dicht werden und es drückt den Peilstab heraus. Bis dahin kann ich der Argumentation folgen.....

Was passiert dann?
Endet das Peilstab-Führungsrohr oberhalb des Ölniveaus? Ja. Daher drückt es nur bei Kurvenfahrt Öl heraus. Blitzartiger Ölverlust kann kaum auftreten. Aber das Öl kann schleichend weniger werden.

Ist zu wenig Öl im Motor, dann blinkt die Öldruckkontrolle bei Kurvenfahrt auf. Man erkennt den Fehler.

Gruß, gD
 
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gelberDiesel schrieb:
Hi!

Kurbelgehäuseentlüftungen können dicht werden und es drückt den Peilstab heraus. Bis dahin kann ich der Argumentation folgen.....

Was passiert dann?
Endet das Peilstab-Führungsrohr oberhalb des Ölniveaus? Ja. Daher drückt es nur bei Kurvenfahrt Öl heraus. Blitzartiger Ölverlust kann kaum auftreten. Aber das Öl kann schleichend weniger werden.

Ist zu wenig Öl im Motor, dann blinkt die Öldruckkontrolle bei Kurvenfahrt auf. Man erkennt den Fehler.

Gruß, gD

Stimmt nicht so ganz. Die Kurbelgehäuseentlüftung ist eine Zwangsentlüftung. Ist dieser Schlauch dicht (eingefroren), baut sich ein Überdruck auf und der Ölmeßstab schießt mit richtig Druck aus seinem Führungsrohr, das Öl gleicht mit. Ein schlagartiger Ölverlust und eine riesige Sauerei ist die Folge.
Passiert es unbemerkt, ist der Motor hin wenn er nicht genug Öl hat.
 
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Hi Michael!

Zustimmung: der aufgebaute Druck lässt den Peilstab abfliegen. Natürlich kommt auch Öl mit. Wieviel? 50Kubikzentimeter?? Auch diese geringe Menge verursacht eine Riesensauerei.

Meine meinung: Ist der Peilstab weg, dann "entlüftet" das Kurbelgehäuse über das Führungsrohr. Hauptsächlich Gase entweichen. Das Ölniveau liegt ja unterhalb der Rohröffnung.
Aber die pantschende Kurbelwelle spritzt ständig Öl auf die Rohröffnung und der Überdruck befördert diesen Schmierstoff ins Freie.... relativ langsam entleert sich die Ölwanne. Bei einer langen AB-Fahrt könnte das wirklich zum Problem werden. Denn man fährt mit viel Motorleistung und macht wenig Kurven (was ja zum Aufleuchten der Öldrucklampe führen würde.
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Spaß?
Bei Flugzeugen gibt es "pneumatische Enteisung". Die Flügelnase ist mit einem "Gummiüberzug" versehen der wie eine Luftmatratze aufgeblasen werden kann. Das Eis platzt ab.
Analog könnte eine Schlauchenteisung funktionieren. Jetzt ist der Schlauch recht starr mit dem Motor verbunden. Er verformt sich daher kaum. Wenn man den Schlauch jedoch (mittels Draht) an der Karosserie "befestigt", dann wird er bei jedem Lastwechsel verbogen....

gD
 
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Hallo gelber Diesel,

Es gibt ja eine permanente Enteisung, und zwar die Kurbelwellenentlüftungsbeheizung. Muss eben nur nachgerüstet werden.
Dann ist die Gefahr passé.

Mit dem Draht den Schlauch festtüddeln klappt nicht, das würde scheuern und den Schlauch zerstören.

Und der schlagartige, vollständige Ölverlust durch das Peilstabrohr ist wirklich so, auch wenn Du es nicht glaubst ! :zwinkernani:
Steht unter anderem hier *Link*
und wird durch mehrere Geschädigte belegt. :zwinkernani:
 
helmut_taunus

helmut_taunus

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Hallo,

es gab deswegen schon Motor-Total-Schaeden, hab ich schon oefter davon gelesen.

Gruss Helmut
 
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Wie erkennen?

Hallo --

Ich werde mir am Wochenende einen Berlingo mit diesem Motor anschauen - das Auto ist (wahrscheinlich) ein Kurzstreckenauto. Gibt es eine Möglichkeit, zu erkennen, ob das Auto gefährdet ist? Ich kann wohl schlecht anfangen, das Auto auseinanderzuschrauben.

Kann man erkennen, ob der Wagen sein Öl schon mal 'verschossen' hat, ausser jetzt an der Tatsache, dass diese Schlauchheizung eventuell nachgerüstet ist? Und zuletzt, wie kann ich sicherstellen, dass mir das Auto nicht auf der Autobahn-Heimfahrt stirbt? Ölmessstab festkleben hat wohl wenig Sinn... ;-)

MfG
 
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Wir bekommen heute unseren neuen Berlingo mit dem 90PS HDI-Motor. :mrgreen:
Betrifft den das Problem auch. Bisher wurde hier vom 1,8l Benziner gesprochen.
 
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berli_blau schrieb:
Wir bekommen heute unseren neuen Berlingo mit dem 90PS HDI-Motor. :mrgreen:
Betrifft den das Problem auch. Bisher wurde hier vom 1,8l Benziner gesprochen.

Nein, es betrifft ausschließlich den 1,8-er Benziner ! Kannst beruhigt sein :rund: .

@ johnny:

Kannste leider nicht erkennen, ob er mal das Öl versprüht hat. Außer, der Besitzer hat nicht sauber gemacht.
An der eingebauten Heizung kann man es auch nicht erkennen, denn viele haben sich die vorsorglich eingebaut.
Der 1,8-er Benziner ist ein robuster Motor, der geht soo schnell nicht kaputt.
Außer es fehlt ihm das Öl :zwinkernani: .
 
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1,8i

hallo,
jetzt habe ich aber wirklich ein wenig angst bekommen. naja, das war jetzt übertrieben, ich bin ja noch am überlegen ob ich mir einen 1,8i kaufen soll. gelesen habe ich jetzt schon einiges über dieses problem. passiert es denn wirklich so oft? warum gibt es keine rückrufaktion?
oder sollte ich doch lieber nach 1,4 oder 1,6 schauen...
gruß dietmar
 
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Re: 1,8i

dietmar schrieb:
hallo,
jetzt habe ich aber wirklich ein wenig angst bekommen. naja, das war jetzt übertrieben, ich bin ja noch am überlegen ob ich mir einen 1,8i kaufen soll. gelesen habe ich jetzt schon einiges über dieses problem. passiert es denn wirklich so oft? warum gibt es keine rückrufaktion?
oder sollte ich doch lieber nach 1,4 oder 1,6 schauen...
gruß dietmar


Hallo dietmar,

ja, den Schaden gab es oft beim 1,8-er Berlingo. Den Motor gibt es ja auch nicht mehr in Neuwagen. Einen Rückruf gab es auch nie, da das Problem von Citroen offiziell nie bestätigt wurde. Pech eben für die Besitzer der Fahrzeuge, oder eben Glück, wenn nichts passierte.
Grundsätzlich ist der 1,8-er Motor spitze, aaaaber er ist kein Kostverächter. Verbräuche bis zu 12 Litern sind berichtet worden.
Der 1,4 ist meiner Meinung zu schwach für den Berli, es gibt aber auch sehr viele Zufriedene mit dem Motörken.
Ich selber habe mich sofort für den 1,6-16V Benziner entschieden, der hat genug Leistung und meiner verbraucht ca. 8-8,5 Liter im Schnitt. Für ein Auto mit der Front einer Einbauküche nicht schlecht.

Ich würde Dir empfehlen, beide mal probefahren. Was ich als zu lahm empfinde, reicht Dir eventuell schon aus.
 
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danke

hallo,
genauso werde ich es wohl machen müssen. bis lang ist bei mir auch alles noch theorie und internetrecherche. gefahren bin ich bis lang nur einen kangoo 1,4. und der würde mir reichen. ich wollte erst mal nur schauen, was es für welchen preis gibt und wie "man" damit zufrieden ist. 1,2 kangoo mit 58ps scheint mir zu schwach, 1,8 berlingo mit 90ps ist schon recht "sportlich". also irgendwas dazwischen. hab da aber noch keinen favoriten.
mal sehen was mir für schmales geld über den weg läuft;
ca.4.000€, ca. 100.000km, ca. bj 2000

gruß aus hannover
dietmar
 
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Re: danke

dietmar schrieb:
mal sehen was mir für schmales geld über den weg läuft;
ca.4.000€, ca. 100.000km, ca. bj 2000

Dann musst Du aber schnell hinterher laufen, die gehen weg wie geschnitten Brot. :zwinkernani:
 
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Ernie

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Re: danke

dietmar schrieb:
... gefahren bin ich bis lang nur einen kangoo 1,4. und der würde mir reichen...

Hallo :wink: Dietmar,

also Deine Zufriedenheit kann ich sehr gut verstehen :zwinkernani: .
Bin vor sechs Jahren von einem Opel Omega MV6 ( :mad: nie
wieder Opel :mad: ) auf den :idea: Renault Kangoo 1.4 mit 75 PS
umgestiegen und habe es bis heute nicht bereut :jaja: .

So, nun wünsch ich Dir noch viel Erfolgt :top: bei der Fahrzeugsuche.
 
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Hallo,
das scheint genau die "Krankheit" zu sein, an der mein Polo Bj.'90 nach der ersten richtig kalten Nacht in diesem Jahr (-12°) verreckt ist.
Gemerkt habe ich es erst, als die Ölwarnleuchte nach etwa 18km Landstraßenfahrt beim Abbiegen an flackerte und nicht mehr damit aufhörte (am Abend vorher habe ich noch Wischwasser und Kühlwasser mit Frostschutz nachgefüllt, um den Ölpeilstab keine Spur von Öl).

Den Motor habe ich dann lieber recht schnell ausgemacht (noch ca. 200m mit geringer Last und Drehzahl gefahren bis gefahrloses Anhalten möglich war).
Rund um den Ölpeilstab war alles mit Öl versaut, unter dem Öleinfüllstutzen am Zylinderkopfdeckel die gleiche hellbraune "Sahnepampe" wie die auf den hier gezeigten Fotos. Der Motor klapperte heftig aus den Hydrostößeln (logisch, wenn Schaum drin ist).
Ich dachte zuerst an defekte Zylinderkopfdichtung (Wasser im Öl). Das sagte der Typ aus der freien Werkstatt auch -> irreparabel/lohnt nicht. Allerdings weiß ich nicht, ob er das wirklich sicher überprüft hat.

Was meint Ihr, genügt das Freimachen des Entlüftungsschlauchs und Ölnachfüllen, um den Motor nochmal laufen zu lassen?
Im Kurbelgehäuse und unter dem Nockenwellendeckel ist ja noch mehr von dem "Sahne-Zeug", nicht daß die Entlüftung gleich wieder verstopft...

Ich würde gerne eure Meinungen dazu hören.

Gruß
Tom 8)
 
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Naja, die Emulsion (Mischung aus Wasser und Motoröl) bekommt man kaum noch aus dem Motor raus.
Aber was hast du denn zu verlieren, außer ein paar Liter neues Öl ? Öl ablassen, den Kurbelgehäuseentlüftungsschlauch (dieses Sch******** heißt wirklich so) mal saubermachen und neues Öl rein. Danach mal ein paar Runden um den Block. Wenn der Motor hin ist, merkst du es ziemlich schnell.


Dreht der Motor denn noch oder ist der fest ? Welcher Motor isses überhaupt ?
Probiere es mit dem neuen Öl aus. Wer probiert kann verlieren, wer nicht probiert hat schon verloren. :jaja:
 
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Berlingoheizer schrieb:
Dreht der Motor denn noch oder ist der fest ? Welcher Motor isses überhaupt ?
Läuft noch (klappert), nur gefahren bin ich lieber nicht mehr.
Es ist der 1,3L 40kW/55PS G-Kat.

Berlingoheizer schrieb:
Probiere es mit dem neuen Öl aus. Wer probiert kann verlieren, wer nicht probiert hat schon verloren. :jaja:
Hast Recht, werde ich machen.
In den nächsten Tagen soll ja etwas wärmer werden (Auto steht draußen auf dem Abstellplatz der Werkstatt).

Wie bekomme ich diese Pampe aus dem Schlauch?
Irgendwas durchschieben? Druckluft?
 
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Der 1,3er ist relativ hart im Nehmen. :jaja:

Probiere es mal aus, vielleicht hat er garnicht soviel Schaden davongetragen.
Wenn die Entlüftung durch den Schmodder zufriert, verflüchtigt sich ja das Öl schlagartig durch den Peilstab. Wenn der Motor nicht allzu lange noch weiterläuft.....

Wünsche gutes Gelingen !
 
Thema: Einfrierende Kurbelgehäuseentlüftung und Motorschaden
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