Guten Morgen,
ich habe einen Victron PPP LiFePo4 Akku mit 40 Ah. Das ist ein Gerät, welches nicht nur die Batterie, sondern auch Ladegeräte für 12V, Solar und 230V beinhaltet, neben einem Unterspannungsschutz, Bluetooth Anschluss, Kurzschluss-Schutz und weiteren Komponenten. Dass der Akku selbst ab 11V lädt ist deshalb nicht ganz richtig. Besser würde man sagen, das eingebaute Ladegerät managt es, dass bei anliegender Spannung von 11V bis 25V der Akku immer mit der richtigen Spannung geladen wird. Der Akku selbst hat voll geladen eine Spannung von 13,3-13,5V (diese Werte habe ich gemessen), und damit er dahin kommt braucht er sicherlich wie alle Batterien eine Ladespannung die höher ist als das. Dafür sorgt das verbaute Ladegerät, und das tut es vermutlich ähnlich wie wenn vor einem Blei-Akku ein Booster eingebaut ist.
Konzipiert wurde mein Akku eigentlich für den Einsatz eines Movers im Wohnwagen. Er ist robust genug um Ströme bis 150A dauerhaft zu entnehmen. Und was das Nachladen während der Fahrt angeht, fällt auf dem langen Weg von der Lichtmaschine bis zum Akku im Wohnwagen die Spannung so stark ab, dass es zum normalen Aufladen kaum noch reicht, aber der Victron kann das. Oft kommen da hinten nur noch 12V oder weniger an. Wohnwagen haben zudem häufig eine Solaranlage, die flach auf dem Dach verbaut ist, und auch dabei möchte man eine möglichst gute Ausbeute haben. Die LiFePo4 Akkus haben eine andere Ladekennlinie als Bleiakkus. Während beim Bleiakku schon lange bevor er voll ist die Ladeleistung immer weiter sinkt, nimmt der LiFePo4 Akku bis fast ganz zum Schluss alles an Strom an, was er bekommen kann. Deshalb ist er viel schneller wieder voll geladen.
Der größte Vorteil ist aber, dass man fast 100 % der gespeicherten Kapazität nutzen kann, während es bei Bleibatterien nur 30-max. 50 % sind, und das bei einem Bruchteil des Gewichts und der Größe. Dabei hat zumindest nach Herstellerangaben ein LiFePo4 Akku eine wesentlich längere Lebensdauer als Bleibatterien.
Nachteil ist der Preis. Mir war es das wert, weil ich im Minicamper wenig Platz habe. Und am Victron war für mich speziell der Grund, dass ich froh war über alles was schon eingebaut ist, quasi die sorgenfrei-Version für Nicht-Strom-Experten. Ich fand es gut, dass alles in meinen kleinen Koffer passte und ich nur noch für die Sicherungen hinter dem Akku und meine gewünschten Anschlüsse sorgen musste.Ideal für Anfänger. Außerdem wiegt mein ganzer Koffer keine 10 kg. Ich kann ihn auch mal im Haus einsetzen, wenn ich da gerade 12V brauche oder zum Zelten mitnehmen, um dort eine Kühlbox und Licht zu haben.
Ich brauchte auch keine Ladeleitung von der Batterie zu meinem Akku zu ziehen, denn ich kann bei Bedarf einfach den Zigarettenanzünder zum Nachladen benutzen. Das war bis jetzt aber nicht nötig, denn das was ich so am Tag verbrauche ist normalerweise in 1-2 Stunden über das Solarpanel wieder drin, oder ich hole mir Strom am Campingplatz oder zu Hause. Letztes Wochenende war ich unterwegs und habe 1 Tag lang Licht benutzt, die Wasserpumpe und Akkus von Handys und Bluetooth Lautsprecher aufgeladen. Die Kühlbox hatte ich nicht an. Nun ist die Spannung nicht messbar gesunken, so dass ich ihn gar nicht erst nachgeladen habe.
Also auf Dauer und bei häufiger Nutzung rentiert sich ein LiFePo4 Akku auf jeden Fall.
Wenn du für den Anfang eine günstige Lösung suchst, weil das Budget begrenzt ist und natürlich noch viele andere Kosten beim Ausbau anfallen, dann kannst du auch mit einer AGM oder Gelbatterie beginnen (diese beiden Typen gasen nicht und es gibt davon Ausführungen, die als Aufbaubatterie geeignet sind) und zum Nachladen während der Fahrt einen Booster verbauen, der die gelieferte Spannung entsprechend der Ladekennlinie deiner Batterie anpasst. In dem Fall musst du halt alle benötigten Komponenten einzeln kaufen und anbauen - 230V Ladegerät, Booster, Unterspannungsschutz, Sicherung VOR der Batterie, Solarlader etc.
Das geht natürlich auch. So machen es die meisten, und mit etwas Hilfe schaffst du das bestimmt auch.