Hallo Wolfgang,
für mich stand beim Kauf ja fest, daß es auf jeden Fall der neue Kangoo sein soll, auf den neune Berlingo wollte ich nicht warten, der Caddy war mir zu teuer und zu alt, der Doblo hat bei mir noch sein Fiat-Imageproblem was die Zuverlässigkeit angeht (sehr subjektiv aber teilweise durch Testberichte zumindest ansatzweise bestätigt). Außerdem gefällt mir und meiner Frau das knuffige, polarisierende Design des Kangoos von allen am Markt befindlichen HDKs am besten.
Fest stand also es soll wieder ein Kangoo sein. Bei der Motorisierung haben wir auch eine Weile überlegt. Obwohl ich nur 15.000 km im Jahr fahre und auch, wenn der Dieselpreis = Benzinpreis wäre hätte ich mit einem Diesel inklusive Steuern und Versicherung sparen können, dennoch haben wir uns gegen einen Diesel entschieden, da die Strecken die ich fahre für einen Disel mit Partikelfilter einfach zu kurz sind. Auch ein Autohaus hat mir für mein Fahrverhalten vom Diesel abgeraten, da sich der Partikelfilter (der für den starken Diesel ja serienmäßig und nicht abwählbar ist) zusetzen und zu Problemen führen könne. Die paar Ausflüge und Urlaubsfahrten machen das nicht wett.
Also musste es der Benziner sein, die Entscheidung für Autogas war dann fast zwangsläufig.
Wie fährt er sich nun, der Benziner?
Mein voriger Kangoo hatte ja 75 PS, allerdings, anders als der von Losti, aus 1.4 Litern. Subjektiv bin ich der Meinung, daß der besser zog als mein jetziger. Der Eindruck stellte sich gleich bei der ersten Probefahrt ein; und zu der hatte ich ja noch die direkte Vergleichsmöglichkeit.
Allerdings sind die beiden Fahrzeuge (alter und neuer Kangoo) auch nicht wirklich zu vergleichen, der neue ist gedämmter, von der Außenwelt stärker abgeschottet und bietet weniger Signale für gefühlte Fakten.
Mit dem neuen haben wir nun schon zwei größere Urlaube hinter uns. Der erste Urlaub noch als reinen Benziner, der zweite mit Autogas. Leistungseinbußen habe ich zumindest nicht spüren können.
Ich kann nicht behaupten, mich jemals untermotorisiert gefühlt zu haben,
weder bei Autobahnauffahrten noch bei Überholvorgängen. Nie hatte ich den Eindruck, dem nachfolgendem Verkehr Probleme zu bereiten. Im Gegenteil es gab auch FahrerInnen die es trotz höheren Potentials gemächlicher angingen als ich. Man ist also kein Verkehrshindernis und kann bequem mitschwimmen.
In der Art der Sache liegt es wohl auch, daß HDK-Fahrer mit Rennfahrern wenig gemein haben und das gemütliche Dahingleiten einem rasanten Fahrstil vorziehen. Selbst bei unbegrenzter Autobahn lasse ich meist den Tempomaten auf 126 (entspricht 120 echten - durch Blitzervorbeifahrten verifiziert; sie lösten nicht aus) will man doch mal beschleunigen geht das auch ohne runterzuschalten ausreichend flott.
Meine Erfahrung ist also die: Motor und Getriebe sind weniger auf flott als mehr auf entspannt Reisen abgestimmt - aber zu keinem Zeitpunkt fühlt man sich (fühle ich mich) untermotorisiert. Mehr Leistung würde sicherlich nicht schaden, ist aber nicht wirklich von Nöten, zumindest so wie wir unseren Kangoo brauchen und bewegen.
Auch mit der Schaltung habe ich keine Probleme, alles sitzt und flutscht.
Gut, die 100 km/h-Marke habe ich noch nicht versucht in 5 Sekunden zu erreichen, da würde ich dann sicher Mängel, z.B. ein Haken der Schaltung, im unterschied zu doppelt so teuren Fahrzeugen feststellen können. Im Alltagsbetrieb ist mir die Schaltung noch gar nicht aufgefallen, sie ist nur da und funktioniert.
Bei manchen Tests frage ich mich auch, ob die Redakteure die sonst nur Porsche, Ferrari oder die 40.000-Euro-Klasse testen unbedingt auch HDK und Kleinwagen testen müssen und wenn sie es schon tun, warum legen sie bei der Bewertung keine klassentypischen Maßstäbe an....?
Gruß aus dem Brandenburgischen