Hier noch ein Erfahrungsbericht eines CITAN-Nutzers:
Ich hatte zuvor einen Mercedes Vaneo 1,9 Liter Benziner, vormals Daimler-eigenes Auto aus dem Werk Germersheim. Im Alter von sieben Jahren liess mich der TÜV nicht mehr vom Hof, da die Hinterachse derart verrottet war, dass das Auto ein Verkehrsrisiko darstellte. Als Ersatz am schnellsten verfügbar war der Vorführwagen des Nutzfahrzeugverkäufers, ein drei Monate alter 109 CDI in Silber mit Vollausstattung, ausser Anhängerhaken (die gabs im Mai 2013 noch nicht) und Ausstellfenstern in den hinteren Türen.
Dieses Auto habe ich dann von Mai 2013 bis Ende 2018 gefahren, gestern habe ich ihn verkauft. Mein Fazit: ich hätte durch die Geschichte mit dem Vaneo gewarnt sein müssen!
Laufleistung bis Weihnachten 2018: 199.565 km, Reparaturkosten (nach Auslaufen der Gewährleistung!) in Summe nochmal die Hälfte des Anschaffungspreises, runde 10.000 Euro. Im Alter von fünf Jahren erste Roststellen an Türen und Radläufen vorn (Daimler halt, man schaue sich mal die C-Klassen der Baureihe W202 an, die noch herumfahren. Oder die E-Klassen W211, alles Rostlauben), Innengeräusche unter aller Sau. Ich habe mit diesen dicken schwarzen Dämmatten aus dem Baumarkt (für unter die Waschmaschine zu legen) nachgebessert; danach konnte man schneller als 100km/h fahren ohne dauernd das Radio lauter stellen zu müssen. Apropos Radio: ich hatte das mit dem integrierten Navi. Meiner Meinung nach konstruiert für Nutzfahrzeuge, um im Actros oder Atego unterm Rückspiegel und damit auf Augenhöhe des Fahrers montiert zu werden. Da mag die Navi-Anzeige dann ablesbar sein. Im Armaturenbrett verbaut wie beim Citan einfach nur zu klein. Na ja, vielleicht hilft auch eine Gleitsichtbrille.....
Insgesamt eine kleine, schepprige Blechkiste und keinen Cent mehr wert als auf dem Preisschild steht. Positiv an dem Auto: sparsam im Verbrauch (Franzosenmotor), über die gesamte Laufleistung gerechnet im Schnitt 6,1 Liter Diesel. Hohe Reichweite, fast 1.000 km, mit einer Tankfüllung. Konzept der umklappbaren Rückbank mit fast bodeneben verschwindenden Sitzen ist gut, die Dachreling eine pfiffige Lösung für Dachbox & Co.
Seit zehn Tagen steht der Nachfolger im Hof: OPEL Combo Life 1.5 Liter Diesel mit 130 PS, XL-Radstand und Vollausstattung ausser Standheizung. Das Auto hat die Abmessungen eines VW-Bus T5 und kostet ein Drittel bis die Hälfte weniger.
Der steht auch auf einer Franzosen-Plattform (baugleich sind Peugeot Rifter und Citroen Berlingo), aber die Werkstatt- und Ersatzteilpreise haben keinen Stern-Zuschlag.
Daniel