
oskar
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Hier im Forum kommt es immer wieder zu angeregten Diskussionen ob es überhaupt Sinn macht einen HDK zu dämmen und ob die Dämmung hilft eine eventuelle Feuchteproblematik zu vermeiden oder zu beseitigen.
Auch die beim Schlafen im HDK entstehende Feuchtigkeit sorgt immer für angeregte Diskussionen.
Da ich beruflich mit dem Thema Wärmedämmung und Feuchtgkeit zu tun habe/hatte hier mal ein etwas ausführlichere Abhandlung zu dem Thema:
Dämmung und Kondensfeuchte:
Oft lese ich das Teile des HDK gedämmt werden um eventuell durch Kondensfeuchtigkeit entstehende Probleme zu vermeiden oder beseitigen.
Dämme ich einen Raum oder ein Fahrzeug nur teilweise, dann erhöht sich an den ungedämmten Stellen automatisch die Feuchtigkeitsbelastung.
Ähnlich wie: viele Leute in einem Raum und nur einen kleinen Ausgang, auch da gibt es einen Stau.
Ein Glück sind die Fahrzeuge für derartige Belastungen ausgelegt und haben z.B. in den Türen Ablauföffnungen für entstehende Feuchtigkeit.
Und solange die entstehende Kondensfeuchte gut abgeführt werden kann und alles in einem relativ normalen Rahmen bleibt, ist die beim Schlafen im HDK entstehende Feuchte für das Fahrzeug selbst völlig unproblematisch.
Denn durch den immerwährenden Luftaustausch kann die Kondensfeuchte im Normalfall immer wieder gut entweichen.
Um keine Probleme durch Feuchtigkeit entstehen zu lassen ist also eine Teilweise Dämmung wenig hilfreich.
Dies bleibt bloß unbemerkt weil so ein Fahrzeug die entstehende Feuchtigkeit relativ gut verträgt und diese, wenn sich das Fahrzeug erwärmt, auch wieder abführen kann.
Grundlage dafür ist, dass die warme Luft wesentlich mehr Feuchtigkeit binden kann als kalte Luft.
Wenn sich das Fahrzeug also erwärmt kann die Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen und es trocknet aus.
Ist eine Wärmedämmung überhaupt sinnvoll?
Ein weiterer Punkt der immer wieder diskutiert wird ist ob denn eine Wärmedämmung Sinn macht, da die meisten beim Schlafen im HDK Heckklappe und Fenster ein Stück geöffnet halten um für Frischluftzufuhr zu sorgen.
Durch diesen "Durchzug" im Fahrzeug wird sich, bei ausgeschalteter Heizung, die Innentemperatur irgendwann der Außentemperatur angleichen.
Was sich jedoch bei einer gedämmten Fläche ändert, ist die Wärme- bzw. die Kältestrahlung.
Dies bedeutet dass ich eine gedämmte Fläche wärmer anfühlt, denn sie leitet die vom Körper ausgestrahlt Wärme schlechter ab, bzw. die Fläche strahlt weniger Kälte ab.
Ähnlich verhält sich das beim Sitzen auf einem kalten Boden, legt man ein Kissen unter, bleibt der Boden gleich kalt, doch das Kissen verhindert, dass die vom Körper abgestrahlte Wärme vom Stein absorbiert wird.
Durch diesen geringeren Wärmeverlust ist es für unseren Körper einfacher die Körpertemperatur stabil zu halten und unsere Wahrnehmung bekommt die Meldung "uns ist warm, alles ist okay".
Wegen diesem geringeren Wärmeverlust unseres Körpers an einer gedämmten Fläche im HDK, fühlt sich das Fahrzeuginnere wärmer und komfortabler an obwohl die reelle Temperatur gleich ist.
Den gleichen Effekt machen sich die Isoliermatten an den Fenstern zunutze.
Denn da Glas ein guter Wärmeleiter ist, leitet es die Körperwärme gut ab bzw. gefühlt strahlt es die Kälte der Außentemperatur ab.
Jeder der mal eine Nacht im HDK, mit dem Kopf in der Nähe einer Scheibe, verbracht hat, kennt dieses Gefühl.
Das ist der Grund weshalb sich ein gedämmtes Fahrzeug wärmer und komfortabler anfühlt, obwohl die Innentemperatur gleich dem eines ungedämmten Fahrzeugs ist.
Darum kann es also durchaus sinnvoll sein das Fahrzeug zu dämmen obwohl in der Nacht Fenster und Heckklappe ein Stück geöffnet sind.
Hinzu kommt nach meiner Einschätzung ein psychologischer Effekt: die gedämmten Flächen fühlen sich fester an und dröhnen weniger, so entsteht der Eindruck einer stabileren, sicheren und wohligeren Behausung.
Feuchtigkeit im HDK
Wie ist das nun mit der Feuchtigkeit die in der Nacht entsteht?
Ein Mensch schwitzt in der Nacht ca einen halben Liter Feuchtigkeit aus.
Schläft man zu zweit im HDK geht es um einen Liter Feuchtigkeit der irgendwo hin muss.
Die meisten Ausbauten sind aus irgendeiner Form von Holz, und Holz ist hygroskopisch.
Dies bedeutet, Holz nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie wieder ab, immer in Abhängigkeit von der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit, die das Holz umgibt.
Also wird die Feuchtigkeit, die sich in der Matratze sammelt, zum Teil einfach von dem umgebenden Holz aufgenommen.
Handelt es sich für die Auflage der Matratze um ein unbehandeltes Holz dann nimmt das Holz einen Teil der Feuchtigkeit auf und gibt sie, wenn die Temperatur steigt und damit die umgebende Raumluftfeuchte sinkt, an die umgebende Luft ab.
Auf diese Weise reguliert das Holz des Ausbaus auch immer ein Stück weit die Feuchtigkeit im Fahrzeug.
Klar wird diese Eigenschaft von einer Oberflächenbehandlung oder, durch die bei den in Profiausbauten verwendeten, Kunststoffoberflächen stark reduziert.
Doch so lange das Holz auf dem die Matratze liegt unbehandelt ist und gleichzeitig z.B. an der Unterseite hinterlüftet wird, kann die eindringende Feuchtigkeit relativ gut abgeführt werden und es gibt keinerlei Probleme.
Denn Schimmel ist eine Pilzart, und Pilze benötigen zum Wachstum Wärme und Feuchtigkeit.
Problematisch wird es immer dann wenn es Stellen gibt die schlecht oder gar nicht hinterlüftet sind.
Dort entsteht dann gerne Staufeuchte, die über kurz oder lang zu Stockflecken oder Schimmelbildung führt.
Wenn die Auflage für die Matratze Löcher aufweist oder es sich um eine Art Lattenrost handelt ist es naturgemäß einfacher die Feuchtigkeit abzuführen und Probleme zu vermeiden.
Ob die eigene Konstruktion gut gewählt ist merkt man leider erst dann, wenn es zu spät ist.
Darum ist es durchaus sinnvoll von Anfang an für eine gute Hinterlüftung und Durchlüftung der Matratze zu sorgen.
Oder als Alternative morgens die Bettdecke im Freien auszutrocknen und eventuell die Matratze aufzustellen oder in die Sonne zu legen damit sie austrocknen kann.
Die Problematik der Stockfleckenbildung von Polstern auf Sperrholzplatten kenne ich insbesondere aus dem Bereich des Caravans.
Gerade im Winterlager kommt es durch die Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen und die mangelnde Durchlüftung immer wieder mal dazu, das Polster im Frühjahr mit Stockflecken übersät sind.
Gerne werden darum die Polster eines Caravan im Winterlager aufgestellt, damit sie gut durchlüften können und das vermieden wird.
Ähnlich wird es sich im HDK verhalten, im Sommer ist das mit Sicherheit völlig unproblematisch, gerade aber im Spätjahr, der feuchten Jahreszeit, kann es dann ganz schnell zu erheblichem Schaden kommen.
Denn hat sich der Pilz mal breit gemacht ist er extrem schwer wieder zu vertreiben.
Da aber die meisten von uns nur im Sommer in ihrem HDK schlafen, wo es tagsüber schön warm ist und die Feuchtigkeit gut abtrocknen kann werden nur wenige damit auch Probleme bekommen.
Nach meiner Einschätzung ist dies auch der Grund warum selten über Probleme mit Schimmel im Fahrzeug berichtet wird.
Mein Fazit:
Ob eine Wärmedämmung des HDK sinnvoll ist und ob es zu Kondenswasserproblemen oder Problemen mit Schimmel oder Stockflecken kommt, ist immer vom individuellen Nutzerverhalten abhängig.
Wer sein Fahrzeug nur im Sommer nutzt und nur in lauen Nächten im Auto schläft wird mit Sicherheit nur wenige Probleme bekommen und auch ohne Wärmedämmung gut zurechtkommen.
Wer beabsichtigt sein Fahrzeug auch in kälteren Regionen oder ganzjährig zu nutzen, für den macht eine Wärmedämmung durchaus Sinn und er sollte auch immer darauf achten dass das Fahrzeug zwischendurch gut auslüften kann.
Dann hat er mit Sicherheit auch lange Spaß an seinem Ausbau
Auch die beim Schlafen im HDK entstehende Feuchtigkeit sorgt immer für angeregte Diskussionen.
Da ich beruflich mit dem Thema Wärmedämmung und Feuchtgkeit zu tun habe/hatte hier mal ein etwas ausführlichere Abhandlung zu dem Thema:
Dämmung und Kondensfeuchte:
Oft lese ich das Teile des HDK gedämmt werden um eventuell durch Kondensfeuchtigkeit entstehende Probleme zu vermeiden oder beseitigen.
Dämme ich einen Raum oder ein Fahrzeug nur teilweise, dann erhöht sich an den ungedämmten Stellen automatisch die Feuchtigkeitsbelastung.
Ähnlich wie: viele Leute in einem Raum und nur einen kleinen Ausgang, auch da gibt es einen Stau.
Ein Glück sind die Fahrzeuge für derartige Belastungen ausgelegt und haben z.B. in den Türen Ablauföffnungen für entstehende Feuchtigkeit.
Und solange die entstehende Kondensfeuchte gut abgeführt werden kann und alles in einem relativ normalen Rahmen bleibt, ist die beim Schlafen im HDK entstehende Feuchte für das Fahrzeug selbst völlig unproblematisch.
Denn durch den immerwährenden Luftaustausch kann die Kondensfeuchte im Normalfall immer wieder gut entweichen.
Um keine Probleme durch Feuchtigkeit entstehen zu lassen ist also eine Teilweise Dämmung wenig hilfreich.
Dies bleibt bloß unbemerkt weil so ein Fahrzeug die entstehende Feuchtigkeit relativ gut verträgt und diese, wenn sich das Fahrzeug erwärmt, auch wieder abführen kann.
Grundlage dafür ist, dass die warme Luft wesentlich mehr Feuchtigkeit binden kann als kalte Luft.
Wenn sich das Fahrzeug also erwärmt kann die Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen und es trocknet aus.
Ist eine Wärmedämmung überhaupt sinnvoll?
Ein weiterer Punkt der immer wieder diskutiert wird ist ob denn eine Wärmedämmung Sinn macht, da die meisten beim Schlafen im HDK Heckklappe und Fenster ein Stück geöffnet halten um für Frischluftzufuhr zu sorgen.
Durch diesen "Durchzug" im Fahrzeug wird sich, bei ausgeschalteter Heizung, die Innentemperatur irgendwann der Außentemperatur angleichen.
Was sich jedoch bei einer gedämmten Fläche ändert, ist die Wärme- bzw. die Kältestrahlung.
Dies bedeutet dass ich eine gedämmte Fläche wärmer anfühlt, denn sie leitet die vom Körper ausgestrahlt Wärme schlechter ab, bzw. die Fläche strahlt weniger Kälte ab.
Ähnlich verhält sich das beim Sitzen auf einem kalten Boden, legt man ein Kissen unter, bleibt der Boden gleich kalt, doch das Kissen verhindert, dass die vom Körper abgestrahlte Wärme vom Stein absorbiert wird.
Durch diesen geringeren Wärmeverlust ist es für unseren Körper einfacher die Körpertemperatur stabil zu halten und unsere Wahrnehmung bekommt die Meldung "uns ist warm, alles ist okay".
Wegen diesem geringeren Wärmeverlust unseres Körpers an einer gedämmten Fläche im HDK, fühlt sich das Fahrzeuginnere wärmer und komfortabler an obwohl die reelle Temperatur gleich ist.
Den gleichen Effekt machen sich die Isoliermatten an den Fenstern zunutze.
Denn da Glas ein guter Wärmeleiter ist, leitet es die Körperwärme gut ab bzw. gefühlt strahlt es die Kälte der Außentemperatur ab.
Jeder der mal eine Nacht im HDK, mit dem Kopf in der Nähe einer Scheibe, verbracht hat, kennt dieses Gefühl.
Das ist der Grund weshalb sich ein gedämmtes Fahrzeug wärmer und komfortabler anfühlt, obwohl die Innentemperatur gleich dem eines ungedämmten Fahrzeugs ist.
Darum kann es also durchaus sinnvoll sein das Fahrzeug zu dämmen obwohl in der Nacht Fenster und Heckklappe ein Stück geöffnet sind.
Hinzu kommt nach meiner Einschätzung ein psychologischer Effekt: die gedämmten Flächen fühlen sich fester an und dröhnen weniger, so entsteht der Eindruck einer stabileren, sicheren und wohligeren Behausung.
Feuchtigkeit im HDK
Wie ist das nun mit der Feuchtigkeit die in der Nacht entsteht?
Ein Mensch schwitzt in der Nacht ca einen halben Liter Feuchtigkeit aus.
Schläft man zu zweit im HDK geht es um einen Liter Feuchtigkeit der irgendwo hin muss.
Die meisten Ausbauten sind aus irgendeiner Form von Holz, und Holz ist hygroskopisch.
Dies bedeutet, Holz nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie wieder ab, immer in Abhängigkeit von der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit, die das Holz umgibt.
Also wird die Feuchtigkeit, die sich in der Matratze sammelt, zum Teil einfach von dem umgebenden Holz aufgenommen.
Handelt es sich für die Auflage der Matratze um ein unbehandeltes Holz dann nimmt das Holz einen Teil der Feuchtigkeit auf und gibt sie, wenn die Temperatur steigt und damit die umgebende Raumluftfeuchte sinkt, an die umgebende Luft ab.
Auf diese Weise reguliert das Holz des Ausbaus auch immer ein Stück weit die Feuchtigkeit im Fahrzeug.
Klar wird diese Eigenschaft von einer Oberflächenbehandlung oder, durch die bei den in Profiausbauten verwendeten, Kunststoffoberflächen stark reduziert.
Doch so lange das Holz auf dem die Matratze liegt unbehandelt ist und gleichzeitig z.B. an der Unterseite hinterlüftet wird, kann die eindringende Feuchtigkeit relativ gut abgeführt werden und es gibt keinerlei Probleme.
Denn Schimmel ist eine Pilzart, und Pilze benötigen zum Wachstum Wärme und Feuchtigkeit.
Problematisch wird es immer dann wenn es Stellen gibt die schlecht oder gar nicht hinterlüftet sind.
Dort entsteht dann gerne Staufeuchte, die über kurz oder lang zu Stockflecken oder Schimmelbildung führt.
Wenn die Auflage für die Matratze Löcher aufweist oder es sich um eine Art Lattenrost handelt ist es naturgemäß einfacher die Feuchtigkeit abzuführen und Probleme zu vermeiden.
Ob die eigene Konstruktion gut gewählt ist merkt man leider erst dann, wenn es zu spät ist.
Darum ist es durchaus sinnvoll von Anfang an für eine gute Hinterlüftung und Durchlüftung der Matratze zu sorgen.
Oder als Alternative morgens die Bettdecke im Freien auszutrocknen und eventuell die Matratze aufzustellen oder in die Sonne zu legen damit sie austrocknen kann.
Die Problematik der Stockfleckenbildung von Polstern auf Sperrholzplatten kenne ich insbesondere aus dem Bereich des Caravans.
Gerade im Winterlager kommt es durch die Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen und die mangelnde Durchlüftung immer wieder mal dazu, das Polster im Frühjahr mit Stockflecken übersät sind.
Gerne werden darum die Polster eines Caravan im Winterlager aufgestellt, damit sie gut durchlüften können und das vermieden wird.
Ähnlich wird es sich im HDK verhalten, im Sommer ist das mit Sicherheit völlig unproblematisch, gerade aber im Spätjahr, der feuchten Jahreszeit, kann es dann ganz schnell zu erheblichem Schaden kommen.
Denn hat sich der Pilz mal breit gemacht ist er extrem schwer wieder zu vertreiben.
Da aber die meisten von uns nur im Sommer in ihrem HDK schlafen, wo es tagsüber schön warm ist und die Feuchtigkeit gut abtrocknen kann werden nur wenige damit auch Probleme bekommen.
Nach meiner Einschätzung ist dies auch der Grund warum selten über Probleme mit Schimmel im Fahrzeug berichtet wird.
Mein Fazit:
Ob eine Wärmedämmung des HDK sinnvoll ist und ob es zu Kondenswasserproblemen oder Problemen mit Schimmel oder Stockflecken kommt, ist immer vom individuellen Nutzerverhalten abhängig.
Wer sein Fahrzeug nur im Sommer nutzt und nur in lauen Nächten im Auto schläft wird mit Sicherheit nur wenige Probleme bekommen und auch ohne Wärmedämmung gut zurechtkommen.
Wer beabsichtigt sein Fahrzeug auch in kälteren Regionen oder ganzjährig zu nutzen, für den macht eine Wärmedämmung durchaus Sinn und er sollte auch immer darauf achten dass das Fahrzeug zwischendurch gut auslüften kann.
Dann hat er mit Sicherheit auch lange Spaß an seinem Ausbau
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