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<blockquote data-quote="paco antonio" data-source="post: 108638" data-attributes="member: 5463"><p>Oh, oh lieber Biki, </p><p>ich weiß ganz genau, du weißt das besser und kannst es auch besser, also Vorsicht Satirealarm <img src="/styles/default/xenforo/smilies.doodle/icon_lol.gif" class="smilie" loading="lazy" alt=":lol:" title="lol :lol:" data-shortname=":lol:" /> <img src="/styles/default/xenforo/smilies.doodle/icon_lol.gif" class="smilie" loading="lazy" alt=":lol:" title="lol :lol:" data-shortname=":lol:" /> <img src="/styles/default/xenforo/smilies.doodle/icon_lol.gif" class="smilie" loading="lazy" alt=":lol:" title="lol :lol:" data-shortname=":lol:" /> , aber dennoch:</p><p></p><p>Jetzt werde ich doch noch mal einige kleine Grundsatzgedanken zum Besten geben!</p><p>Ich bin eingeschult worden Mitte der fünfziger Jahre im Westen der Republik, unsere Klasse bestand aus 54 Schülerinnen und Schülern, die in den ersten sechs Klassen zwischen 8 Uhr und 15 Uhr in Schichtform unterrichtet wurde.</p><p>Am Ende der vierten Klasse gingen etwa 12 - 15% (6 oder7) auf ein Gymnasium, an dem sie eine Aufnahmeprüfung bestehen mussten. Ein Diktat, eine Nacherzählung, die vier Grundrechenarten, auch mit einfachen Dezimalzahlen, Rechnungen mit einfacheren Brüchen und Dreisatzaufgaben sowie einfachere Geometrieaufgaben waren Inhalt der Prüfung. (Drei von denen sind danach zu unterschiedlichen Zeiten in eine Realschule zurückgestellt worden) Zwei von uns bestanden diese Prüfung nicht und bekamen auf der Realschule eine zweite Chance, wohin 7 weitere wechselten, ebenfalls nach dem Bestehen einer Prüfung mit ähnlichem Inhalt wie oben beschrieben, aber mit weniger strengen Auswahlkriterien. Zwei von denen wechselten im Laufe der Jahre auf ein Gymnasium. </p><p>Mehr als 2/3 von uns blieben damals auf der Volksschule und strebten den allgemeinen Schulabschluss an. Darunter waren wie heute einige Zappelphilippe, einige mit Rechtschreibschwäche, einige mit Grammatikschwäche und zwei sind sogar mehr oder weniger Analphabetin oder Analphabet geblieben, aber auch zwei durften nach dem Schulabschluss auf ein Aufbaugymnasium.</p><p>Etwa 15 von uns Volksschüler/innen wurden nach der Schule in einem Bergbau spezifischen Beruf ausgebildet, der Rest im Handwerk, im Handel oder in der Verwaltung.</p><p>Und jetzt kommt der Gag! Wir treffen uns seit etwa 30 Jahren nicht vom Abschlussjahrgang her, sondern vom Einschulungsjahrgang ausgehend. Beim letzten Mal waren wir 35, obwohl wir in der ganzen Republik verteilt sind bzw. in ganz Europa! Weil bei uns Mobilität erforderlich war, lange bevor das zum Allgemeinphänomen auserkoren wurde. Bei uns hat der Bergbau am Ende der sechziger Jahre beginnend bis 1982 alle seine Kinder entlassen und Neues ist nicht gekommen. Einige sind auch schon endgültig von uns gegangen.</p><p>Von uns 54 sind schlussendlich 11 Akademiker geworden, 14 weitere haben Ingenieur- oder Technikerschulen und Verwaltungsakademien besucht, andere stehen im Handwerk, Handel und Verwaltung ihre Frau bzw. ihren Mann, teilweise als Meister oder in anderer vorgesetzter Position. </p><p>Ich schätze damit liegen wir in der Ausbeute irgendwo im guten Mittelfeld unseres Jahrgangs.</p><p>Was wir aber nie gemacht haben, das ist uns untereinander irgendwelche Fehler anzurechnen, bzw. uns gegenseitig darüber lustig zu machen.</p><p>Und das fordere ich auch schon immer als Anspruch für meine Kinder und Enkel, die in einer völlig anderen Zeit als wir heranwachsen müssen, die unendlich viel Wissen anhäufen müssen, um Ihre Abschlüsse zu schaffen, und da gebe ich jetzt mal einigen Kritikern vor mir Recht: Viel allgemein überflüssiges Zeug ist dabei, weit mehr als 30%! </p><p>Aber als alter Gewerkschafter kann ich nur sagen, Arbeitgeberverbände haben immer mit uns zusammen in den Beiräten und Gremien gesessen, und immer mehr Spezialwissen sollte in die allgemeine Schulausbildung einfließen. </p><p>Das ist m.E. falsch! </p><p>Grundlagenwissen gehört in die Schule und die Fähigkeit Lernen zu lernen, alles weitere kommt im Laufe des Lebens, wie bei mir und bei vielen anderen mit mir und nach mir. </p><p>Und Rechtschreib- und Grammatikfehler und kleine Unzulänglichkeiten in mathematischen Fragen sind kein Privileg der nachwachsenden Generationen! Unser Forum hier legt Zeugnis dafür ab, und auch wir sind nur mehr oder weniger repräsentativ für Leute, die sich trauen überhaupt zu schreiben!</p></blockquote><p></p>
[QUOTE="paco antonio, post: 108638, member: 5463"] Oh, oh lieber Biki, ich weiß ganz genau, du weißt das besser und kannst es auch besser, also Vorsicht Satirealarm :lol: :lol: :lol: , aber dennoch: Jetzt werde ich doch noch mal einige kleine Grundsatzgedanken zum Besten geben! Ich bin eingeschult worden Mitte der fünfziger Jahre im Westen der Republik, unsere Klasse bestand aus 54 Schülerinnen und Schülern, die in den ersten sechs Klassen zwischen 8 Uhr und 15 Uhr in Schichtform unterrichtet wurde. Am Ende der vierten Klasse gingen etwa 12 - 15% (6 oder7) auf ein Gymnasium, an dem sie eine Aufnahmeprüfung bestehen mussten. Ein Diktat, eine Nacherzählung, die vier Grundrechenarten, auch mit einfachen Dezimalzahlen, Rechnungen mit einfacheren Brüchen und Dreisatzaufgaben sowie einfachere Geometrieaufgaben waren Inhalt der Prüfung. (Drei von denen sind danach zu unterschiedlichen Zeiten in eine Realschule zurückgestellt worden) Zwei von uns bestanden diese Prüfung nicht und bekamen auf der Realschule eine zweite Chance, wohin 7 weitere wechselten, ebenfalls nach dem Bestehen einer Prüfung mit ähnlichem Inhalt wie oben beschrieben, aber mit weniger strengen Auswahlkriterien. Zwei von denen wechselten im Laufe der Jahre auf ein Gymnasium. Mehr als 2/3 von uns blieben damals auf der Volksschule und strebten den allgemeinen Schulabschluss an. Darunter waren wie heute einige Zappelphilippe, einige mit Rechtschreibschwäche, einige mit Grammatikschwäche und zwei sind sogar mehr oder weniger Analphabetin oder Analphabet geblieben, aber auch zwei durften nach dem Schulabschluss auf ein Aufbaugymnasium. Etwa 15 von uns Volksschüler/innen wurden nach der Schule in einem Bergbau spezifischen Beruf ausgebildet, der Rest im Handwerk, im Handel oder in der Verwaltung. Und jetzt kommt der Gag! Wir treffen uns seit etwa 30 Jahren nicht vom Abschlussjahrgang her, sondern vom Einschulungsjahrgang ausgehend. Beim letzten Mal waren wir 35, obwohl wir in der ganzen Republik verteilt sind bzw. in ganz Europa! Weil bei uns Mobilität erforderlich war, lange bevor das zum Allgemeinphänomen auserkoren wurde. Bei uns hat der Bergbau am Ende der sechziger Jahre beginnend bis 1982 alle seine Kinder entlassen und Neues ist nicht gekommen. Einige sind auch schon endgültig von uns gegangen. Von uns 54 sind schlussendlich 11 Akademiker geworden, 14 weitere haben Ingenieur- oder Technikerschulen und Verwaltungsakademien besucht, andere stehen im Handwerk, Handel und Verwaltung ihre Frau bzw. ihren Mann, teilweise als Meister oder in anderer vorgesetzter Position. Ich schätze damit liegen wir in der Ausbeute irgendwo im guten Mittelfeld unseres Jahrgangs. Was wir aber nie gemacht haben, das ist uns untereinander irgendwelche Fehler anzurechnen, bzw. uns gegenseitig darüber lustig zu machen. Und das fordere ich auch schon immer als Anspruch für meine Kinder und Enkel, die in einer völlig anderen Zeit als wir heranwachsen müssen, die unendlich viel Wissen anhäufen müssen, um Ihre Abschlüsse zu schaffen, und da gebe ich jetzt mal einigen Kritikern vor mir Recht: Viel allgemein überflüssiges Zeug ist dabei, weit mehr als 30%! Aber als alter Gewerkschafter kann ich nur sagen, Arbeitgeberverbände haben immer mit uns zusammen in den Beiräten und Gremien gesessen, und immer mehr Spezialwissen sollte in die allgemeine Schulausbildung einfließen. Das ist m.E. falsch! Grundlagenwissen gehört in die Schule und die Fähigkeit Lernen zu lernen, alles weitere kommt im Laufe des Lebens, wie bei mir und bei vielen anderen mit mir und nach mir. Und Rechtschreib- und Grammatikfehler und kleine Unzulänglichkeiten in mathematischen Fragen sind kein Privileg der nachwachsenden Generationen! Unser Forum hier legt Zeugnis dafür ab, und auch wir sind nur mehr oder weniger repräsentativ für Leute, die sich trauen überhaupt zu schreiben! [/QUOTE]
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