Ich traue den Zahlenspielchen nicht. Wir hatten die Diskussion früher wohl schon mal. Die Zahlen müssen auch garnicht falsch sein, um ein falsches Bild zu zeichnen: 63,4 % aus erneuerbaren, die installierte Leistung hat um 20 % zugelegt, die Stromexporte steigen stärker, als die Stromimporte... Das klingt schon toll, nur finde ich den Aussagegehalt für mich als Autokäufer sehr gering. So wüsste man schon gern, wieviele von unseren Stromexporten zum Nulltarif oder darunter ausgeführt wurden und was wir für unsere geringen Stromimporte demgegenüber bezahlt haben.
Ich möchte auch den Preisverfall bei den Speichern garnicht in Frage stellen. Nur wird man sich bei der Amortisationsfrage immer fragen müssen, Amortisation für wen und für wen eben nicht? Hier wird beinahe grundsätzlich davon ausgegangen, dass man im schicken Eigenheim lebt, sich seine Photovoltaik aufs Dach zimmert, sich einen günstiger werdenden Pufferspeicher in den Keller stellt und damit seine Tankrechnungen bis in alle Ewigkeiten bezahlt hat. Das trifft so für ca. die Hälfte der Bevölkerung einfach nicht zu. Es ist im groß- und kleinstädtischen Ghetto weder praktikabel noch preislich interessant. Das wird es auf absehbare Zeit auch nicht. Wenn ich höre, dass ich die Umwelt retten soll, indem ich Leuten zumindest heute noch, das elektrische Zweitfahrzeug mitfinanziere, die reicher sind als ich... Also nein, da möchte man in meiner Situation schon den Leuten mit solchen Ideen sehr gern mit dem Allerwertesten ins Antlitz hopsen...
Meinesgleichen ist den Preisen an der öffentlichen Ladestation ausgeliefert und nicht zuletzt auf deren Verfügbarkeit. Eine steigende Nachfrage nach Ladestrom für zunehmende E-Autos sorgt hier auch nicht unbedingt für sinkende Preise. Erstaunlicherweise lässt sich hier der Preisverfall durch das stark gestiegene Angebot bei den erneuerbaren überhaupt nicht erkennen. Beim Haushaltstrom übrigens auch nicht.
Ich vermisse den Gedanken, dass man mit Automobilität, egal mit welchem Antrieb, seiner Umwelt Schaden zufügt und wie man selbigen auf Normalmaß zurückführen möchte. Demgegenüber ist man sich überhaupt nicht zu schade, darzulegen, dass sich der Autoverkehr bis 2040 etwa verdoppeln soll... Eine politische Kraft, die sich auf die Fahnen schreibt, wie sie das zu verhindern gedenkt, haben wir erst garnicht. Ich fürchte, wir werden es wieder dahingehend schaffen, dass die Autofahrerei über den Preis unsern Privilegierten vorbehalten sein wird. Das wird der Umwelt auch nichts nutzen, allerdings würde ich allein deshalb bei der Bahn anfangen zu investieren und vor allem zu rationalisieren und nicht beim E-Auto.
meint der Peter