Weshalb Toyota besser dasteht als Volkswagen

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Tim

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Hallo zusammen,

ich habe die Tage einen Artikel bei der Tagesschau gesehen, den ich ganz interessant finde: Weshalb Toyota besser dasteht als Volkswagen

Ich schreibe das unter Alternative Antriebe, weil diese eine große Rolle bei dem Thema spielen. Im Artikel und Video werden der schwache Yen und die politischen Rahmenbedinungen genannt, abseits davon sind es aber Unternehmensentscheidungen gewesen, die locker 20 Jahre zurückliegen und mit der Antriebstechnik zu tun haben.

Während Toyota mit dem Prius den Hybrid-Antrieb zur Serienreife gebracht und trotz der höheren Kosten daran geglaubt und zum Quasi-Standard-Antrieb in den eigenen Fahrzeugen gemacht hat, hat sich VW seinerzeit in den Diesel verrannt, was letztlich im Abgasskandal gipfelte. Toyota konnte die Motoren- und Getriebevielzahl kräftig reduzieren und verdient sich jetzt eine goldene Nase mit den Hybriden. Die Zurückhaltung bei den reinen E-Antrieben sind kein Problem. VW hingegen musste plötzlich auf den E-Antrieb umschwingen und genau der Absatz schwächelt. Glechzeitig fiegt ihnen der chinesische Markt (auch diese Entscheidungen liegen bei VW lange zurück) um die Ohren. Der schwache Absatz in Nordamerika ist ein Ergebnis des verspielten Vertrauens beim Abgasskandal.

Verwirrend finde ich die Diskussionen um Werksschließungen bei VW. VW steht nicht vor der Insolvenz - die Zahlen gehen nur in die falsche Richtung. VW hat auch nicht primär ein Kosten- sondern ein Absatzproblem. Werksschließungen werden das Problem nicht lösen. Oder soll das nur das Drohszenario gegenüber der Politik sein, dass sie ein Programm auflegen, um den Absatz anzukurbeln?
 
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Peter Lpz

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Die Unternehmensentscheidungen von vor 20 Jahren haben die heutigen politischen Vorgaben garnicht berücksichtigen können, weil sie so noch nicht bekannt waren. Man hat zwar feststellen können, dass man die Abgaswerte nur mit einem Aufwand erreichen kann, den man zwar leisten könnte, aber nicht leisten wollte. Man baut ja heute durchaus auch "clean Diesel", mit den allseits bekannten, wenig angenehmen Nebenwirkungen. Nun stand man vor der Entscheidung, zu bescheißen, Hybride bzw. E- Autos zu bauen, oder zu sagen: "geht technisch nicht, lasst Euch was einfallen, sonst bauen wir im Ausland". Man hat sich fürs Bescheißen entschieden. Ich finde, das ging auch erstaunlich lange gut und dass es nicht gut gegangen ist, lag ja nicht an den hiesigen politischen Entscheidungsträgern, sondern daran, dass man in den USA lieber Dodge RAM oder vergleichbare, sehr umweltverträgliche Autos verkaufen möchte. Also für VW ist es schiefgegangen, aber es hätte auch anders kommen können und eigentlich müssen...

Ich seh das Problem eher darin, dass man bei VW politisch stark beeinflusst ist und glaubt, man könne dem Bürger die eigenen Produkte einfach überhelfen. Das ging auch lange gut, ist aber bei rein elektrischen Autos auf einen viel zu geringen Personenkreis begrenzt. Ganz einfach, weil die erforderliche Infrastruktur völlig unzureichend ist und die dazu erforderliche Reichweite fehlt. Hier wiederum wusste man von Anfang an, dass das auf recht lange Sicht so bleibt. Ich seh hier die Fehlentscheidung, ohne ausschließen zu wollen, dass sich die heutige Fehlentscheidung mal zum Geistesblitz entwickelt, den ich heute einfach noch nicht erkenne. VW hat sich einen excellenten Ruf bei den Verbrennern erarbeitet. Das Erbe so einfach wegzuschmeißen, fällt nunmal schwer. Man hätte damit auch heute noch Geld verdienen können. Auf 20 Jahre im Voraus Entwicklungen vorherzusehen oder vorhersehen zu wollen, das kann eben auch schiefgehen und ich wäre nicht so schnell dabei, das als Dummheit darzustellen.

Du schreibst sehr richtig, dass VW heute noch kein Kosten- sondern ein Absatzproblem hat, allerdings einhergehend mit einem bedenklichen Gewinnrückgang. VW hat sich dem E- Auto nunmal verschrieben und da gibt es heute technisch bessere, die mit erheblich niedrigeren Kosten produziert werden. Und wenn ich meine Autos auf Halde produziere, weil ich nunmal ein Absatzproblem habe, liegt m. E. die Werkschließung näher, als das Produkt zu verramschen. Die Kosten sind hier gottlob anders als in China. Aber der Kunde muss die Kalesche auch haben wollen.

meint der Peter
 
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manfred_k

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hat sich VW seinerzeit in den Diesel verrannt, was letztlich im Abgasskandal gipfelte.
Servus Tim,
mittlerweile funktionieren die VW Diesel wieder,
und zwar sehr gut. Die 360Nm fahren sich sehr angenehm.
Die Grenzwerte Euro 6 werden eingehalten.
Ich habe unten einen Testbericht vom ÖAMTC angehängt, ist sowas wie der ADAC in D.
lg
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odfi

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Die Unternehmensentscheidungen von vor 20 Jahren haben die heutigen politischen Vorgaben garnicht berücksichtigen können, weil sie so noch nicht bekannt waren.
Klimaänderung, Co2-Handel, endliche Ressourcen... all das war auch schon vor 20 Jahren bekannt. Deswegen wurde ja von der Politik 2005 der Zertifikatehandel eingeführt. Vielleicht konnten normale Autonutzer damals noch nicht erkennen, was das bedeutet, aber gute Firmenlenker schon.
Ich seh das Problem eher darin, dass man bei VW politisch stark beeinflusst ist und glaubt, man könne dem Bürger die eigenen Produkte einfach überhelfen. Das ging auch lange gut, ist aber bei rein elektrischen Autos auf einen viel zu geringen Personenkreis begrenzt.
VW hat sich dem E- Auto nunmal verschrieben
Das klingt, als wenn Du von Tesla redest... Sie haben ja jetzt das Problem, weil sie sich eben NICHT den e-Autos verschrieben haben, sondern größtenteils beim Verbrenner geblieben sind. Und der mit Abstand größte Absatzmarkt der Welt - China - will keine Verbrenner mehr. Und deswegen stehen auch Verbrenner auf Halde.
Und die e-Autos werden sie nicht los, weil sie technisch und von den Preisen her nicht auf dem aktuellen Niveau mithalten können, eben weil sie zu spät ernsthaft angefangen haben.
 
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Peter Lpz

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Das hat Toyata nun mit den hybriden Antrieben wohl auch nur sehr, sehr bedingt gelöst und dass die Ressourcen endlich sind, betrifft die E- Mobilität natürlich in keiner Weise...? Wie es mit dem Co2 - Zertifikate Handel ausgeht, werden wir auch erst sehen. Ich halte es nicht für eine gute Idee, sich auf die Politik zu verlassen. Wenn die Kacke am Dampfen ist, reagieren die vielleicht auch ganz anders, als man sich heute dünkt. Ich denke auch, dass VW nicht mit dem aktuellen Preisnivneau mithalten kann, weil man hier leider oder gottseidank, ganz einfach zu teuer ist. Wie das ausgeht - ich wage die Prognose nicht.

Gruß Peter
 
odfi

odfi

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und dass die Ressourcen endlich sind, betrifft die E- Mobilität natürlich in keiner Weise...?
Nee, nicht wirklich, weil die relevante Ressource bei E-Mobilität der Strom ist und den kann man mit Solar und Wind unbegrenzt generieren - im Gegensatz zu Benzin und Diesel.
Ich halte es nicht für eine gute Idee, sich auf die Politik zu verlassen.
Das hat mit "drauf verlassen" nichts zu tun. Autobauer müssen sich nunmal an die politischen Vorgaben halten.
 
odfi

odfi

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Und ich dachte immer dafür gibt es die "Autogipfel"
das wiederum betrifft vor allem die armen deutschen Autohersteller, die immer wieder mal gerettet werden müssen - ich würde mich aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass Toyota bei dem Autogipfel nicht wirklich ne relevante Stimme hatte... wenn sie denn überhaupt teilgenommen haben.

Bei der CO2-Bepreisung war es aber aus meiner Erinnerung heraus die EU, die Vorgaben gemacht hat und da war der Einfluss der deutschen Autobauer wohl zu klein, um sich noch länger zu retten.
 
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Tim

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Die Unternehmensentscheidungen von vor 20 Jahren haben die heutigen politischen Vorgaben garnicht berücksichtigen können, weil sie so noch nicht bekannt waren. Man hat zwar feststellen können, dass man die Abgaswerte nur mit einem Aufwand erreichen kann, den man zwar leisten könnte, aber nicht leisten wollte.
So einfach ist es nicht. Toyota hat damals ja nicht bewusst einen besonders sparsamen sondern einen besonders sauberen Antrieb entwickelt. Die Vorgaben aus Carlifornien dürften des Auslöser gewesen sein. Nur hat Toyota eben nicht den Fehler gemacht und irgendwas an einen vorhandenen Antrieb angeflanscht sondern den Mut gehabt, etwas völlig Neues zu probieren.
Ob VW diesen Zielmarkt so im Auge hatte, weiß ich nicht. Ende der 1990er hat VW ja noch die Pume-Düse-Diesel gefeiert. Die Motoren liefen zwar rauer, waren aber sparsam. Der Diesel galt zu der Zeit als umweltfreundlich und gleichzeitig hatten die Fahrer durch den "Tritt ins Kreuz" nach dem Turbo-Loch das Gefühl ein sportliches Auto zu fahren. Dass es Probleme mit den Abgaswerten gab, wusste man mit Sicherheit auch bei VW. Künftige Normen wären nicht einzuhalten, weshalb man auch auf Common Rail gewechelt ist und hat mit anderen Herstellern die Bluetec-Allianz ins Leben gerufen. Das Ziel war es, saubere Diesel in den USA unter einem einheitlichen Begriff anzubieten. Sauber bezog sich auf die Abgasnachbehandlung, um Stickoxide und Partikel zu eleminieren. Hintergrund war u.a. der Erfolg der Hybriden in den USA, denen man mit reinen Benzinern nichts entegegen zu setzen hatte. Und dann plötzlich: VW verabschiedet sich aus der Bluetec-Allianz. Über die genauen Hintergründe kann man nur spekulieren, aber damit ging das bescheißen los. Mit der Prüfstanderkennung hat man saubere Abgaswerte vorgegaukelt, die in der Praxis nicht ohne massiven Mehraufwand zu erreichen waren. VW hat also Kosten "gespart" und sich so einen Vorteil auch gegenüber den ehemaligen Bluetec-Partnern verschafft. Mit dem Auffliegen des Dieselskandas stand VW dann ziemlich blöd da: Das Zugpferd-Diesel hatte ein Image-Problem und reine Benziner einen Wettbewerbsnachteil. Zu dem Zeitpunkt noch auf den Hybrid aufzuspringen, während Mutti Merkel schon Jahre zuvor 1 Million E-Autos in Deutschland bis 2020 als Ziel ausgerufen hatte, wäre vermutliche eine Fehlentscheidung. Man musste also die Flucht nach vorne antreten. Merkels Aussage war von 2013 oder noch früher und bezog sich ursprünglich auf reine E-Autos. Der Politische Wille war damit klar. Die Entscheidung für's reine E-Auto war richtig. Auch war es im Prinzip richtig, die E-Autos auf eine eigene Platform zu stellen. Das Problem unter dem VW jetzt leidet sind unausgelastet Werke - auch bei den E-Modellen. Sie können in einem Werk eben nicht 50% Elektro und 50% Verbrenner bauen - BMW kann es beim Mini übrigens. Und daraus resultiert auch, dass die Diskussion um Werksschließungen meiner Meinung nach die falsche Diskussion ist. Welches Werk soll denn geschlossen werden? Das neue Werk für E-Autos oder das für Verbrenner, mit dem man Geld verdient? VW muss mehr Autos verkaufen - anders kommen sie nicht gut aus der Nummer raus.
Ich habe auch bewusst "politische Rahmenbedingungen" und nicht von "heutigen politischen Entscheidungen" geschrieben. Die spontanen Entscheidungen unserer Noch-Regierungen sind zwar auch Gift gewesen, betreffen aber nur den heimischen Markt und die Rahmenbedinungen wurden viel früher geschaffen.


dass man in den USA lieber Dodge RAM oder vergleichbare, sehr umweltverträgliche Autos verkaufen möchte. Also für VW ist es schiefgegangen, aber es hätte auch anders kommen können und eigentlich müssen...
Da schätzt du den Nordamerikanischen Markt aber gewaltig falsch ein. Das Straßenbild ist stark von Japanern und seit ein paar Jahren auch von Koreanern geprägt. Die großen Spritschlucker gibt es zwar auch, aber die eigentliche Konkurenzmodelle sind eher Honda Civic oder Toyota Camry. Und die Japaner waren es, die den Hybrid in Serie hatten....
Und wieso hätte es anders kommen müssen? Erzwungener Erfolg auf Basis von Betrug? Hä?

Servus Tim,
mittlerweile funktionieren die VW Diesel wieder,
und zwar sehr gut..
Ja, nützt für Nordamerika und China nur nichts. Und in Europa werden momentan wenig neue Autos gekauft. Mit dem Thema CO2-Zertifikate für Benzin und Diesel würde ich mir auch keinen neuen Verbrenner mehr kaufen. Wären doch nur die E-Autos schon weiter...
 
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Peter Lpz

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Das Toyota "bewusst" einen besonders sauberen Antrieb entwickelt hat... Es sei mir drum, sparsam sind die Hybridmodelle ja durchaus auch. Wenigstens im Treibstoffverbrauch... Ob Toyota aufs richtige Pferd gesetzt hat - es sieht im Moment so aus. Leider kann man auf politische Vorgaben und Entwicklungen nicht bauen. Die Typen steigen auch schnell mal aus der Kernkraft aus, wieder ein und überlegen sich das dann erneut nochmal... Ich würde in so einem Umfeld auch lieber das verkaufen, was ich eh schon hab und kann . Enorme Investitionen in die Ungewissheit zu vermeiden, war m. E. garnicht so dumm. Womöglich dreht sich das politische Umfeld ja gerade wieder und VW ist wieder dicke da?

Es war nun mal klar, dass das E-Auto die Zeit braucht. Wir hatten und haben ja auch immer noch keinen wirklichen Plan über das Ladesäulennetz, wer es hinstellen soll und wie der Strom dortrein kommt, was er dann kosten soll... Es ist sicher ne feine Sache, sich das elektrische Zweitfahrzeug , mit der dazugehörigen Photovoltaik auf dem Dach steuerlich fördern zu lassen. Wir haben aber durchaus ne Anzahl Leute ohne eigenes Dach und ohne Platz (und ggf. auch Geld) für einen Pufferspeicher, die den Umgang mit ihren Steuermitteln kritisch betrachten, also bspw. mich. Was Du zum Thema Co2 Zertifakate schreibst, macht mir auch Sorgen. Ich würde auch gerade kein Auto mehr kaufen, aber das liegt vor allem daran, dass es einfach gar keins mehr gibt, das ich haben und bezahlen wollte. Es bleibt die Hoffnung auf den Fortschritt beim E-Auto bei dem Einen und die Hoffnung auf den politischen Wandel beim Anderen... Es wird halt nur weder der Eine, noch der andere gerade investieren wollen, abgesehen von ein paar ganz Unerschrockenen oder dem Geldadel... Ich finde auch, dass es uns und der Umwelt gerade mal sehr gut tut, wenn mal nichts investiert wird. Das können beide brauchen. Die einen zum Denken und für die Umwelt ist gar kein Auto allemal besser, als E-Auto.

meint der Peter
 
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Tim

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Das Toyota "bewusst" einen besonders sauberen Antrieb entwickelt hat... Es sei mir drum, sparsam sind die Hybridmodelle ja durchaus auch. Wenigstens im Treibstoffverbrauch... Ob Toyota aufs richtige Pferd gesetzt hat - es sieht im Moment so aus. Leider kann man auf politische Vorgaben und Entwicklungen nicht bauen. Die Typen steigen auch schnell mal aus der Kernkraft aus, wieder ein und überlegen sich das dann erneut nochmal... Ich würde in so einem Umfeld auch lieber das verkaufen, was ich eh schon hab und kann . Enorme Investitionen in die Ungewissheit zu vermeiden, war m. E. garnicht so dumm. Womöglich dreht sich das politische Umfeld ja gerade wieder und VW ist wieder dicke da?
Dass die Abgaswerte Stück für Stück verschärft werden, war klar. Das hatte sowohl Toyota als auch VW auf dem Radar. Toyota hat in den Hybrid investiert, VW von Pumpe-Düse auch Common Rail umgestellt. Die Franzosen haben Diesel-Partikelfilter verbaut, Toyota hat sich beim Diesel am "D-Cat" versucht und VW hat sich für's Bescheißen entschieden.
Die Elektrifizierung der Antriebe war genauso im ganzen Markt erkennbar. Neben Toyota hatten beispielsweise auch Honda und Ford recht früh Hybridantriebe angeboten. Das System von Toyota (und das sehr ähnliche von Ford) waren dabei am weitesten und am Funktionsprinzip konnte man auch recht bald erkennen, dass der Diesel wenig Potential zur Hybridisierung bietet. Die Abmagerung beim Diesel bietet hat schon den Effizienzvorteil, den der Benziner durch die Lastpunktverschiebung erreicht. Hinzu kommt noch die Situation, dass der Diesel im PKW-Umfeld nur in Europa eine Rolle spielt, was mit steuerlichen Rahmenbedingungen und lascheren Abgasvorgaben zu tun hat. Hier hätten die Alarmgocken schon läuten müssen.
Tesla kam dann mit rein elektrisch angetriebenen Fahrzeugen und andere Hersteller haben auch elektrische Modelle gebracht. Dass rein elektrische Antriebe eine große Zukunft haben werden, war absehbar. Wann noch nicht, aber wenn die Wettbewerber sich mit dem Thema auseinandersetzen, sollte man sich das Thema auch mal ansehen. Toyota hat deswegen auch heftige Kritik geerntet, weil sie so zögerlich bei E-Antrieben waren. Allerdings hatte man alles für ein E-Auto schon im Regal liegen, weil man ja die Hybriden hat.

Der Antrieb ist ja auch nur ein Teil des Dilemmas. Der wegbrechende chinesische Markt und der Image-Schaden in Nordamerika haben auch zu der Situation beigetragen, in der VW ist. Mindestens der Imageschaden ist auf falsche unternehmerische Entscheidungen zurückzuführen. Beim chinesischen Markt kann man sich nun streiten, ob fehlende E-Modelle die heimischen Hersteller erst groß werden lies oder ob es schlicht auch ein gewissser Nationalstolz bei den Chinesen ist.
 
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Peter Lpz

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Also für mich ist die große Zukunft des E-Autos bis heute nicht absehbar. Ich kann sie zwar auch nicht ausschließen, aber Zweifel bestehen schon darin, ob es tatsächlich ausreichend Ressourcen für die gegenwärtige Menge an Autos gibt, ob man ihm statt steuerlicher Förderung einmal die steuerlichen Lasten auferlegen kann, die heute noch der Verbrennerfahrer trägt. Die nächste m. E. noch immer unzureichend gelöste Aufgabe wäre die Verwertung alter Akkus bzw. E- Autos...

Die Pumpe - Düse Technik mag damals schon veraltet gewesen sein. Mein alter Herr Papa hatte ein solches Auto, einen Golf V mit 1,9l Motörchen und 90 PS... Das kleine Fahrzeug hat für ca. 15.000, - € Anschaffung eine Lebensdauer von 15 Jahren und eine Laufleistung von 320.000 km erreicht und wurde nur aus Altersgründen und drohenden aufwändigen Wartungsarbeiten abgeschafft, nicht weil es kaputt gewesen wäre. Ich lass mir immer gern was von modernen Autos erzählen, auch darf man mich ein altes Fossil nennen. Ich bin es wohl auch. Aber dem Fossil würde ein derart einfaches und zuverlässiges Fahrzeug nunmal ausreichen. Ich bin absolut kein Klient für aberwitzig überteuerte E-Fahrzeuge mit dem hochgelobten einfacheren Aufbau. Ich möcht das Fahrzeug nur fahren, im Winter beheizen und im Sommer kühlen... Mir ist es dabei wurscht, ob ich an eine Ladesäule fahre oder an eine Zapfsäule. Es muss halt verfügbar sein und eine Reichweite haben, die die Zeit des Betankens/Ladens im Ansatz ausgleicht. Das ist für einen vergleichsweisen Riesenhaufen Geld bei E- Autos einfach noch nicht erhältlich. Dass es das mal sein wird - die Botschaft hör ich wohl... Auf die große Zukunft werde ich noch warten, bis sie mal da ist.

Man muss wohl auch unterscheiden, ob man seine Autos in China verkaufen möchte, in am Abgasmief erstickenden 20 Mio - Städte oder ob man es in Europa probiert, das ein ungeheueres Potential für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs hat, sich nur nicht bereit sieht, diesen Schatz zu heben, der ja durchaus schon mal da war. Ich lass mir auch immer gern erzählen, dass 50 Mio E- Autos umweltfreundlicher sind, als 50 Mio Verbrenner. Allerdings fürchte ich , dass wir diese Zahl unmöglich halten können, weshalb mir der Zustand der öffentlichen gerade viel mehr Sorgen bereitet, als der Zustand der Autoindurstrie.

Gruß Peter
 
odfi

odfi

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Leider kann man auf politische Vorgaben und Entwicklungen nicht bauen. Die Typen steigen auch schnell mal aus der Kernkraft aus, wieder ein und überlegen sich das dann erneut nochmal
Nicht "die Typen" sondern nur CDU/CSU.
Im Übrigen gehts nicht um Atomkraft sondern um CO2-Zertifikate und die sind schon seit vielen Jahren Konsens - da gibts kein hin und her.

Also für mich ist die große Zukunft des E-Autos bis heute nicht absehbar.
Natürlich kannst Du gern trotzig sowas behaupten, aber es gibt ja Länder, die beweisen, dass es funktioniert - z.B. Norwegen. Und auch China ist auf dem Weg - wenn man sich anguckt, was da auf dem heimischen Markt schon an Vielfalt von E-Autos verkauft wird, sollten die heimischen Autohersteller beten, dass die chinesischen Firmen noch recht lange mit dem Aufbau eines Filialnetzes in Deutschland brauchen, weil wenn das erstmal fertig ist, wird der Preis entscheiden und die sind selbst mit Strafzöllen immer noch weniger als vergleichbare deutsche Autos.
Und man darf nicht vergessen, dass es die Strafzölle nicht in China gibt, weswegen der dortige Markt absehbar für deutsche Autohersteller verloren geht.
 
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EHorst

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Ich würde da sogar einen Schritt weiter gehen. Hätten wir damals als die Automobile Welt gestartet ist schon die Akkus von heute gehabt, dann hätte sich Technik der Verbrenner niemals in der Form etabliert, die wir heute haben. Im Grunde hält sich das nur noch weil es halt schon lange üblich ist.
Es bleibt aber spannend wie die Dynamik der nächsten Jahre wird. Ich wäre ja dafür, dass man die Flottengrenzwerte jährlich anpasst, und nicht in diesen groben Stufen 2025 2030 2035... Wäre vermutlich mit weniger Schmerzen für alle Beteiligten verbunden.
Wir sollten zumindest 2025 sehen ob und wie der Mechanismus funktioniert. Man könnte dann mit etwas Vorlaufzeit zur besseren Planbarkeig ab 2027 jährliche Anpassungen definieren.
 
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Peter Lpz

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Sicher! Aber hätten wir damals schon Verbrenner mit den heutigen technischen Daten gehabt, sähe die Welt auch aus, wie sie heute aussieht. Welche Autos werden denn nicht verkauft, obwohl sie steuerlich gefördert bzw. subventioniert werden? Hierbei ist es ja durchaus Wurscht, wer fördert und subventioniert. Wir werden uns, Wohl oder Übel, an den Gedanken gewöhnen müssen, dass man das E-Auto nicht ewig steuerlich bevorzugen kann. Ob nun durch Subventionen oder steuerliche Begünstigung lass ich mal außen vor, weil es egal ist. Nach der "Transformation" zum E-Auto wird das Fahrzeug preislich und hinsichtlich der Alltags- bzw. Freizeittauglichkeit mit den Verbrennern konkurieren und deren Steuerlast übernehmen müssen. Ich sehe das derzeit absolut garnicht. Der Bürger ist zuweilen einfach in seiner Blase und erkennt die modernen Segnungen einfach nicht. Ich bin so ein Bürger und gehe andachtsvoll in mich. Ich erkenne allerdings, dass weder das E- Auto noch der Verbrenner an Zöllen von 10 - 20 % untergehen. Dazu ist diese Spanne viel zu lächerlich gegenüber den Preissteigerungen, die wir ohne diese Zölle bereits durchhaben.

meint der Peter
 
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manfred_k

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Also für mich ist die große Zukunft des E-Autos bis heute nicht absehbar. Ich kann sie zwar auch nicht ausschließen, aber Zweifel bestehen schon darin, ob es tatsächlich ausreichend Ressourcen
für mich auch nicht,
zumal es mehrmals wöchentlich ernsthafte Probleme mit der Stromversorgung gibt, sodass Sparmassnahmen dringend empfohlen werden,
in AT
trockene Dunkelflaute
Dann müssen schon gut einige Gasturbinen befeuert mit bösem Putin oder LPG Gas zur Netzstützung in Betrieb gehen.
Wie dann wohl 1 000 000 zusätzliche Verbraucher mit, 5kW, 10kW, oder ähnlicher Leistung täglich stundenlang bedient werden sollen, ich weiss es nicht. In den Nachtstunden ist noch etwas Kapazität vorhanden, ob das reicht?
lg
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odfi

odfi

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Wir werden uns, Wohl oder Übel, an den Gedanken gewöhnen müssen, dass man das E-Auto nicht ewig steuerlich bevorzugen kann.
Kannst Du mir mal darlegen, wie hoch die derzeitige Förderung/Subvention von E-Autos sein soll? Das klingt bei Dir immer so, als ob man da massig Geld kriegen würde...

zumal es mehrmals wöchentlich ernsthafte Probleme mit der Stromversorgung gibt
Jaja, das Märchen von den Blackouts... wurde für den Winter nach Beginn des Ukrainekriegs und Russland-Embargos auch schon angekündigt und sind doch nicht gekommen...
Wird das nicht langsam zu peinlich, wenn man Dinge vorhersagt und sie dann doch immer nicht eintreffen?!
 
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manfred_k

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Jaja, das Märchen von den Blackouts
Servus odfi,
Danke dass Du dich hier gut auskennst. dafür ist das Forum da.
Ich muss glauben, und bezahlen, was mir gesagt wird.
Hoffentlich hast Du recht,
und unser Netzbetreiber ist ein Schelm.
Gut, dass in D die Kohleverstromer so gut funktionieren.
Die haben wir in AT stillgelegt, aus Umweltschutzgründen oder sowas.
Da gehen angeblich 2Pfund CO2 pro kWh durch den Kamin.
lg
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odfi

odfi

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Ja natürlich müssen Gasturbinen zeitweise eingeschaltet werden... Wer bezweifelt denn das? Aber das war doch vor den E-Autos und bei den Atomkraftwerken auch schon so - die konnte man doch auch nicht spontan nach Bedarf hoch und runter regeln.
Zeig uns doch einfach mal Links zu Artikeln über ein paar tatsächlich stattgefundene Blackouts, denn nur dann ist es doch für die Menschen wirklich problematisch. (Aber bitte keine BILD-Zeitung oder was vergleichbares bei euch.)
 
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manfred_k

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Servus odfi,
oben ist die Seite des Netzbetreibers in AT APG verlinkt.
>>Hier nochmal<<
APG ist dafür zuständig, den Strom in ausreichender Menge dorthin zu bringen, wo er gerade gebraucht wird. Wird mehr entnommen als zur Verfügung steht, sinkt die Netzfrequenz. Regelfähige Kraftwerke, z.B. Gas oder Dampfkraftwerke ( da kann aus der HD Trommel kurzzeitig über einige Sekunden mehr Dampf entnommen werden ), müssen tätig werden, sowohl plus als auch minus. Dieser Strom wird sehr gut bezahlt. Windräder oder PV Anlagen können das nur in geringem Ausmass, oder gar nicht.
Da steht eine Erklärung, um was es geht, oder auch >>hier<< steht einiges geschrieben.
Die Anzeige der Frequenz steht so gut wie niemal still, es gibt laufend Sprünge im MW Bereich. Aber dafür müssen die Leitungen eine gewisse Lastreserve vorhalten. Also von jetzt auf gleich mehere MW zur Verteilung übernehmen. Und das ist nicht mehr immer in ausreichendem Masse gewährleistet.
APG Markierung grün: alles gut, die Leitungen können die Last gut verteilen.
APG Markierung orange: bitte auf das höchst belastete Netz achten, Strom muss im GW Bereich an der Börse zu Handelspreisen zugekauft werden, Leitungenkönnten an die Leistungsgrenze kommen. >>klick>>
Bei uns in AT wird das Netzdienliches Verhalten genannt.
Im smart Grid wird zukünftig eine Bepreisung nach Netzauslastung angestrebt.
Aber erst dann, wenn alle endlich den Smart Meter verbaut haben. Wenn wenig Strom oder Leitungskapazität da ist, wird ein höherer Preis verlangt. So wie an der Börse, da gibt es alle 15min. einen neuen Preis. Ich vermute, das wird in D auch so sein.
sorry für OT:bier:
lg
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