Was guter Kraftstoff ausmacht.

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thehahn

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Hallo,

so wie es nicht "das richtige Auto" gibt, gibt es auch nicht "den richtigen Motor" oder "die richtige Antriebsart".

Verschiedene Menschen haben verschiedene Lebensumstände und dadurch verschiedene Bedürfnisse. Die Bedürfnisse anderer Menschen zählen auch dann, wenn keine Schnittmengen zu den eigenen Bedürfnissen bestehen oder sogar den eigenen Vorstellungen widersprechen.

Ein Dieselmotor ist sicher vorteilhaft, wenn Wirtschaftlichkeit oder Drehmoment im Vordergrund stehen. Man kann aber auch andere Anforderungen an an ein Fahrzeug stellen.

Gruß
 
ReisKocherPilot

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Leute irgendwelche Tipps zum Tanken? Ich möchte sparen, aber E10 Super das macht mir etwas Angst dass es den Motor zerstört auf Dauer. Erfahrungen?

Wenn der Motor für E10 freigegeben ist zerstörst du da nix https://www.bronies.de/images/smilies/rainbowdashwink.png

Zum Sparen:

1) Ich würde gucken was der Sprit über den Tag für Schwankungen hat, bzw wo so der günstigste Preis liegt.
Beispiel:
Bei Ultimate Diesel ist das zur Zeit so im Bereich 1,429€ wenn ich jetzt an der Tanke vorbeikomme und sehe daß es auf 1,449 steht dann tanke ich trotzdem - bei 50 Liter und 2ct Unterschied macht es einen Euro aus (1€). Also erst nach Hause fahren, warten daß es günstiger wird und dann 5km hin (und wieder 5km zurück) rechnet sich nicht.
Mein Oldie ist zwar nen Benziner, aber da ist es mir den Aufwand nicht wert zu gucken wo Benzin seinen günstigsten Punkt hat - wenn leer, wird der einfach getankt.

2) Qualität tanken.
Ab und an sieht man daß Aral Tanklaster ne freie Tankstelle beliefern, das bedeutet aber nicht daß die Aral Kraftstoff bekommen.
Der Grundkraftstoff ist der gleiche, soweit richtig. Aber die Additive werden erst beim Abfüllen zugesetzt und da bekommt die Aral Tankstelle die hauseigenen Additive von Aral während die freie Tanke "Handelsware" bekommt. Deswegen sind die freien Tankstellen oft 1 - 2ct billiger.

3) Räum die Karre auf.
Das heißt jetzt nicht daß man das Reserverad und Bordwerkzeug rausschmeißen soll (obwohl ja laut Reifenindustrie eher nen Steuergerät als nen Reifen den Arsch hochreißt). Die Einkäufe von IKEA sollte man aber nicht mit in den Sommerurlaub nehmen. Gewicht kostet Sprit.

4) Es nicht übertreiben
Natürlich kann man jetzt noch Super-Leichtlauföle einfüllen, Spritsparreifen montieren und nur noch 80km/h fahren.
Die Mehrkosten von den beiden ersten Sachen stehen aber in keinem Verhältnis zu den Einsparungen beim Kraftstoff, wobei das Öl wenigstens noch dem Motor zu gute kommen wird. Also nicht Sparen um jeden Preis.
Und wer nur noch 80km/h fährt und somit zum Hindernis wird der sollte am Besten den Lappen abgeben - da spart man am Meisten mit https://www.bronies.de/images/smilies/rainbowdashwink.png
Nen Spritsparseminar kann man sich imho. auch schenken. Für die Kosten von selbigen (und die Kosten für die Anfahrt) muss man schon lange fahren damit sich das lohnt - zumal die Tipps eh mittlerweile alle kostenlos im I-Net zu finden sind.

5) Google nach sparsam fahren und gucke was du davon umsetzten kannst / willst.
Beispiel:
Den Punkt "unnötige Fahrten vermeiden" werde ich kaum umsetzen, dafür fahre ich einfach zu gerne Auto.
Heute habe ich z.B. bei meinem Oldie das Dach abgenommen und bin statt der 35km von der Arbeit nach Hause knapp 150km nach Hause gefahren - einfach weil ich da Bock drauf hatte.
 
helmut_taunus

helmut_taunus

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Zum Sparen:
1) Ich würde gucken ..wo so der günstigste Preis liegt.
Hallo,
man kann zum Tanken fahren wenn der Tank leer ist. Man kann auch anders rangehen, bei vielen kurzen Fahrten gehts am besten:
Ab halber Tank gibt es die Chance, den Sprit fuer den zweiten halben Tank dazu zu kaufen. Kommt man unterwegs an Tankstellen vorbei, bietet sich die Moeglichkeit, hier fuer 1,50 und dort fuer 1,49 die Menge eines halben Tanks guenstig einzukaufen und hat man auch den Behaelter dabei zum Transportieren. Und irgendwann nimmt man dann bei 1,399 das Angebot an und fuellt von halb auf voll den guenstigen Sprit ein. Findet sich nichts, kann man auch mit 15 EUR teuer nachtanken die Suchzeit verlaengern. Teuer aber zumindest nur wenig Liter, sind wenig Cent Aufpreis.
Dies weiter uebertreiben mit 2 Ersatzkanistern macht wenig Sinn.
Bei laengerer Reisestrecke von zB 200 km kann man (Tage vorher) so tanken, dass man weitgehend leer das Ziel erreicht. Ist es dort guenstig, dann voll, sonst lediglich Sprit fuer Rueckweg sicherstellen.
.
Allgemein tauscht man mit dieser Vorgehensweise seine vermehrten Tankzeiten gegen Geldersparnis, das ist ein Stundenlohn. Fuer 1x Leerfahren zweimal tanken statt einmal, macht bei 5 Minuten fuer 8 Cent und 25 Liter dann 24 EUR pro Stunde. Netto, bar auf Tatze, brutto mit Sozialabgaben und Steuer deutlich mehr.
(oben genannte Zahlen sind Beispielwerte)
.
Den Tip mit der Uhrzeit / Tageszeit auch beachten, das sind gern mal 16 Pfennig Unterschied, heutzutage 8 Cent.
Und wer nur noch 80km/h fährt und somit zum Hindernis wird..
Diese Hindernisse fahren jedoch zu tausenden auf der Autobahn. Oldtimer noch langsamer, die meisten genaugenommen nicht 80 sondern eher 88 km/h am Limiter. Einfach mal hinterher fahren. Kein Rasen, kein Stress, fast kein Ueberholen mit Spurwechsel, lediglich bergauf. Ab und zu zieht ein Bus mit 103 km/h auf der Ueberholspur vorbei, oder ein LKW ohne Rechtsbewusstsein schiebt sich links vorbei, dann bist Du teil des "Elefantenrennens". Oefters wackelt deine Kiste wenn links der Sprinter mit 140 eine Windwelle rueberschubst. In der 2Meter-Spur der Baustelle immer massig Platz in der Breite. Aber auch keine Sicht, und Gefuehl, man kaeme nicht voran. Wenn schon mal langsam, dann mit Aussicht ohne LKW davor, testweise.
Gruss Helmut
 
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ReisKocherPilot

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Hallo,
man kann zum Tanken fahren wenn der Tank leer ist. Man kann auch anders rangehen, bei vielen kurzen Fahrten gehts am besten:
Ab halber Tank gibt es die Chance, den Sprit fuer den zweiten halben Tank dazu zu kaufen. ...

Ab nem halben Tank gucke ich langsam wohin sich der Preis grade entwickelt. Ist es grade günstig wird voll gemacht, wenn nicht fahre ich halt erst mal weiter. Die Zeiten daß ich den Tank so weit leer gefahren haben daß über 53 Liter rein passten sind bei mir auch vorbei.
Gut, ich habe aber auch so ne Durchflussmenge daß sich am Boden kein Schmodder absetzten könnte https://www.bronies.de/images/smilies/rainbowdashwink.png

...Bei laengerer Reisestrecke von zB 200 km kann man (Tage vorher) so tanken, dass man weitgehend leer das Ziel erreicht. Ist es dort guenstig, dann voll, sonst lediglich Sprit fuer Rueckweg sicherstellen...

Wenn ich weiß daß mir längere Strecken bevorstehen sehe ich auch zu daß der Tank vorher gefüllt wird - das liegt aber zu 99% daran daß ich unterwegs sonst zu einer Zeit tanken müsste wo der Preis grade seine Hochpreisphase erreicht.

...Allgemein tauscht man mit dieser Vorgehensweise seine vermehrten Tankzeiten gegen Geldersparnis, das ist ein Stundenlohn. Fuer 1x Leerfahren zweimal tanken statt einmal, macht bei 5 Minuten fuer 8 Cent und 25 Liter dann 24 EUR pro Stunde. Netto, bar auf Tatze, brutto mit Sozialabgaben und Steuer deutlich mehr.
(oben genannte Zahlen sind Beispielwerte)...

Eben, dafür ist mir meine Zeit zu schade https://www.bronies.de/images/smilies/rainbowdashwink.png

Diese Hindernisse fahren jedoch zu tausenden auf der Autobahn. Oldtimer noch langsamer, die meisten genaugenommen nicht 80 sondern eher 88 km/h am Limiter. Einfach mal hinterher fahren. Kein Rasen, kein Stress, fast kein Ueberholen mit Spurwechsel, lediglich bergauf. Ab und zu zieht ein Bus mit 103 km/h auf der Ueberholspur vorbei, oder ein LKW ohne Rechtsbewusstsein schiebt sich links vorbei, dann bist Du teil des "Elefantenrennens". Oefters wackelt deine Kiste wenn links der Sprinter mit 140 eine Windwelle rueberschubst. In der 2Meter-Spur der Baustelle immer massig Platz in der Breite. Aber auch keine Sicht, und Gefuehl, man kaeme nicht voran. Wenn schon mal langsam, dann mit Aussicht ohne LKW davor, testweise.
Gruss Helmut

Mit den Oldtimern kann ich so nicht bestätigen. Mein MAN KAT 1 ist von 1977, da kann ich ganz easy im Verkehr mit schwimmen, oft bin ich sogar der Schnellere. Meist lasse ich den aber so mit knapp 85km/h laufen, jeder Fahrer der mit 90km/h unterwegs ist kommt dann super dran vorbei und wenn ich auf jemanden auflaufe trete ich einmal aufs Gas und bin da auch schnell vorbei. Außer es besteht Überholverbot, dann fahre ich was die Kiste hergibt (Ich will ja niemanden blockieren).

Die Zeiten daß ich hinter nem LKW hergondel sind bei mir vorbei, grade weil man nix sieht. Und wenn man den vorgeschriebenen Abstand einhält muss der überholende LKW auch noch diese 50m plus die Länge vom Auto überbrücken (also 54,40m), das sind fast 3 LKW-Längen (wenn man von den max. 18,75m ausgeht kommt man auf 56,25m).

Meist bin ich mit 110km/h unterwegs und wenn ich nen LKW überhole trete ich auch hier wieder kurz rein und gehe mit 130km/h dran vorbei.

Gruß zurück
 
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eleonorakramer

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Moin

Viele Leute tanken ja da wo es am Günstigsten ist. Grundaussage ist:
"Schließlich muss der Kraftstoff ja eine bestimmte Norm erfüllen und Premiumkraftstoffe sind nur Abzocke der Konzerne."

Natürlich ist ein HDK keine Rennmaschine, aber ein verdrecktes AGR-Ventil ist ärgerlich und über schwefelarmen Kraftstoff freut sich auch der Partikelfilter https://www.bronies.de/images/smilies/rainbowdashwink.png.

Das Kraftstoff das Auto antreibt ist wohl jedem klar - daß er auch noch eine reinigende Wirkung haben sollte um die Düsen frei zu halten wissen dabei die Wenigsten.
Es gibt sogar Leute die meinen daß reinigender Kraftstoff schädlich ist weil die Pumpe vom Common-Rail nicht geschmiert wird. Also muss demnach Kraftstoff schmierig sein, um die Schmierung zu gewährleisten - oder man muss 2-Takt-Öl in den Tank kippen damit die Pumpe sich nicht fest frisst. Solche Aussagen lasse ich jetzt einfach mal umkommentiert stehen https://www.bronies.de/images/smilies/rainbowdashwink.png.

Mein Evalia hat jetzt über 100.000km ausschließlich mit ultimate Diesel gelaufen - ohne Probleme.
Mancher meint auch daß dieses Bild auf nem Prüfstand geschossen wurde. Man muss dazu wissen daß der Kahn ne eingetragene Höchstgeschwindigkeit von 160km/h hat.

Aber warum soll ich lange schwafeln wenn ich euch einfach zwei Videos einstellen kann https://www.bronies.de/images/smilies/pinkiepieexcited.png.
Grade der Teil mit dem Audi im zweiten Video dürfte für viele man ein interessanter Vergleich sein.

Richtig toller Beitrag!
 
ReisKocherPilot

ReisKocherPilot

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Mir hat das keine Ruhe gelassen und ein paar Stunden recherchiert.
Hier eine Übersicht über die Ergebnisse.
Nicht berücksichtigt ist die reinigende Wirkung, bei der fast jeder Hersteller behauptet, dass diese besonders gut sei.
Weitere Informationen werde ich in diese Tabelle nachträglich einfügen, um sie auf dem Laufenden zu halten.

MarkeProduktFAMECFPPHFRRCetanAufpreis
alleDiesel nach DIN EN 590< 7%< -20°C< 460µm> 51Basis
ShellV-Power Diesel *1??30473+19 ct/l
ARALUltimate Dieselohne< -28°C346µm> 60+14 ct/l
TotalExcellium Diesel *2< 8%< -30°C< 460µmca. 54+9 ct/l
HoyerFuture-Power-Dieselohne??> 55+6 ct/l
OMVMaxxMotion Performance Dieselohne< -40°C?> 57+16 ct/l
Stand 26.01.2017

FAME (fatty acid methyl ester) = Biodiesel, siehe Wikipedia
CFPP Kältefestigkeit bei Winterdiesel
HFRR (High Frequency Reciprocating Rig) Schmierfähigkeit, je geringer desto besser

Quellen: *1, *2
.

Um nochmal auf die Tabelle, bzw gezielt den Kraftstoff von Shell (V-Power Diesel LM24 - Quelle *1), zurück zukommen:

Es gibt drei Arten von Rennkraftstoffen:
Den für die DTM (I), den für die WEC (II) und den für die Formel 1 (III)

Stufe I: Standardisierter Premiumkraftstoff aus einer lokalen Produktion, wie er auch an Tankstellen angeboten wird. Ihn nutzt beispielsweise die Deutsche Tourenwagen Masters (DTM).
Stufe II: Reiner Rennkraftstoff, der in der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC von Shell als Shell V-Power LM24 oder Shell V-Power Diesel LM24 an die Rennserie ausgegeben wird. Das "LM24" steht übrigens für die 24-Stunden vom Le Mans https://www.bronies.de/images/smilies/rainbowdashwink.png
Stufe III: Spezieller Kraftstoff für eine spezielle Evolutionsstufe eines Motors einer Marke produziert, im Fall von Shell für Ferrari. Ändern die Ingenieure nur ein wenig am F1-Motor ab, entwickelt Shell bereits eine neue Kraftstoffformulation.

Und jetzt guck mal wer den Sprit für die DTM zur Verfügung stellt https://www.bronies.de/images/smilies/twi-notbad.png

Interessant finde ich dass der Sprit den Hoyer und Total als Premium verkaufen die gleichen Cetanzahl hat wie der normale Diesel von Aral, der hat nämlich auch 55 Cetan.
Aral nimmt mittlerweile aber nicht mehr 14ct sondern 18ct mehr zum regulären Diesel. Edit: Sind mittlerweile (schon länger) 20ct.

Bevor mir jetzt aber jemand Lobbyismus unterstellt oder meit daß ich ein "Aral-Fanboy" bin:
Auch Shell packt seine Erkenntnisse in den "Straßentreibstoff". Beim LM24 haben die Zinkablagerungen an den Einspritzdüsen festgestellt und die Ursache so lange zurückverfolgt bis sie bei den Leitungen und Tanks der Produktion angelangt waren. Seither wird ein Reinigungsadditiv zugesetzt.
Ein anderes Mal wurde festgestellt daß oberhalb des Feuerstegs über dem Kompressionsring nur wenig Öl zur Schmierung hin kommt - Die Techniker mischten in diesem Fall also dem Kraftstoff einen Reibungsminderer zu, der sich möglichst an der Laufbahn des Zylinders ablegen sollte, ohne an der Verbrennung teilzuhaben.
 
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ReisKocherPilot

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Moin

Ein paar Jährchen sind seit dem letzten Beitrag ja schon vergangen und es hat sich ja auch bei den Kraftstoffen einiges getan - Stichwort HVO.

HVO steht für „Hydrotreated Vegetable Oil“, zu Deutsch „Hydriertes Pflanzenöl“. Zwischenzeitlich wird auch die Bezeichnung HDRD (Hydrogenation Derived Renewable Diesel) verwendet, da mittlerweile neben Pflanzenöl auch tierische Fette und andere Rohstoffe für die Herstellung verwendet werden. Der Einfachheit halber bleiben wir aber bei HVO https://www.bronies.de/images/smilies/rainbowdashwink.png.

Aral mischt seinem ultimateDiesel mittlerweile bis zu 15% HVO bei und wirbt auch weiterhin damit daß dieser Kraftstoff frei ist von Biodiesel. Damit meinen sie daß der Kraftstoff frei ist von FAME (Fatty Acid Methyl Ester). HVO ist in ihren Eigenschaften mit denen von fossilem Diesel vergleichbar und zählt somit zu den paraffinischen Dieselkraftstoffen. Diese können sowohl synthetisch, zum Beispiel aus Erdgas (GtL: Gas-to-Liquid) oder Strom (PtL: Power-to- Liquid) hergestellt werden, als auch aus biogenen Quellen, zum Beispiel aus hydrierten Pflanzenölen (HVO – Hydrotreated Vegetable Oils). Paraffinisch ist dabei ein chemischer Begriff, mit dem gesättigte Kohlenwasserstoffe (chemisch enthalten diese nur Kohlen-Kohlenstoff-Einfachbindungen im Gegensatz zu sogenannten ungesättigten Kohlenwasserstoffen) bezeichnet werden. Es zählt auch zu den Biokraftstoffen der 4. Generation.

Bedingt durch die chemische Zusammensetzung unterscheiden sich die Eigenschaften paraffinischer Kraftstoffe von denen des regulären Dieselkraftstoffes. Sie erfüllen in Reinform daher nicht die Anforderung der Norm für Dieselkraftstoffe (DIN EN 590), welche in Deutschland maßgeblich ist, sondern sind in einer separaten Norm (DIN EN 15940) geregelt. Sie können (bezogen auf die Dichte von HVO) regulärem Dieselkraftstoff jedoch bis zu 26 % beigemischt werden, ohne die Norm zu verletzen.

Unterschiede Biodiesel (FAME) und paraffinischer Diesel (HVO):

Bei der Herstellung von FAME wird Methanol als Katalysator verwendet. Bei der Veresterung bleibt Sauerstoff im Kraftstoff welcher FAME seine polare Eigenschaft verleiht, und es sind genau diese Moleküle, die Wasser und Schmutzpartikel anziehen. Dies führt zu bakteriellem Wachstum und damit zu verstopften Kraftstofffiltern. FAME kann außerdem durch die Fettsäuren und den Sauerstoff in Verbindung mit Wasser Lochfraß in Stahltanks verursachen. Darüber hinaus kann der Fettsäuregehalt des Biodiesels Gummis und Klebstoffe in Kraftstofffiltern und einzelnen Beschichtungen auflösen. FAME kann auch in kalten Perioden Probleme verursachen, indem es den Kraftstoff verfestigt und dadurch die Kraftstofffilter verstopft.

Die Herstellung von HVO erfordert die Verwendung von Wasserstoff. Das HVO-Verfahren extrahiert Sauerstoff aus dem Kraftstoff, anschließend wird es Hydrotreating gereinigt und ist schwefel- und sauerstoffarm, was eine saubere Verbrennung und weniger Emissionen ermöglicht. Das Ergebnis ist ein HVO-Diesel mit einer ähnlichen chemischen Zusammensetzung wie fossiler Diesel. Dank dieser chemischen Ähnlichkeit kann erneuerbarer Diesel in allen Dieselmotoren in einer Konzentration von bis zu 100% verwendet oder mit fossilem Diesel in jedem Verhältnis gemischt werden.

Vorteile HVO:

Sowohl bei der Herstellung als auch bei der Verbrennung von HVO-Kraftstoff werden oft bis zu 90 % weniger CO2 freigesetzt als bei herkömmlichem Diesel. Dabei werden auch weniger Stoffe wie z.B. Ruß ausgestoßen.

HVO enthält so gut wie keine Schwefelpartikel und Aromaten in freier Form und ist damit nahezu geruchsneutral. Dies verringert die Unannehmlichkeiten für die Nutzer und alle Anwohner.

HVO ist ein erneuerbarer Kraftstoff, d. h. er kann aus pflanzlichen und tierischen Ölen, Fetten und Reststoffen hergestellt werden, die immer wieder neu angebaut werden können. Dadurch ist HVO weniger abhängig von fossilen Brennstoffen, die eine endliche und knappe Ressource sind. Es sind also keine fossilen Ressourcen im Spiel, was HVO völlig fossilfrei und biologisch abbaubar macht. Das bezieht sich aber nur auf HVO100. Die Zahl 100 bedeutet, dass er zu 100 % rein ist und nicht mit fossilem Diesel vermischt wurde.

Während einige Arten von Biokraftstoffen nicht die gleiche Energie liefern können, schneidet HVO oft überraschend gut ab. HVO verbrennt besser als fossiler Diesel, was ihn effizienter macht und weniger Ruß erzeugt. Dies führt zu einer besseren Motorleistung und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Er kann daher als direkter Ersatz für herkömmliche Dieselkraftstoffe verwendet werden. In der Regel sogar ohne jegliche Änderungen an der Anlage oder dem Motor!

Nachteile HVO:

Obwohl die CO2- und Rußemissionen stark reduziert werden, bleiben die Stickstoff- und Partikelemissionen im Vergleich zu herkömmlichem Diesel auf fossiler Basis nahezu gleich. Allerdings ist dies eher als Nachteil im direkten Vergleich mit FAME-Kraftstoffen zu verstehen. Bei herkömmlichen Diesel geht es eher auf eine Nullsumme aus.

HVO ist teurer als fossiler Diesel. Aufgrund begrenzter Ausgangsstoffe und eines relativ komplizierten Produktionsprozesses sind die Kosten für HVO-Kraftstoffe derzeit oft höher als die von herkömmlichen Kraftstoffen. Sollte die Nachfrage jedoch steigen können herkömmliche Raffinerien leicht umgerüstet werden.

Theoretisch wird HVO aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt, doch in der Praxis sind viele dieser Rohstoffe derzeit nur in begrenztem Umfang verfügbar, teilweise wird dazu Palmöl importiert. Um die Produktion dieser Rohstoffe zu steigern, müssen (landwirtschaftliche) Flächen abgeholzt werden, was möglicherweise zur Abholzung des Planeten beiträgt.

Mein Fazit:

HVO stellt eine relativ gute und umweltfreundliche Alternative zu fossilem Dieselkraftstoff dar. Die Emissionen sind geringer, er ist benutzerfreundlicher, und die Nachteile wie der höhere Preis und die begrenzten Ressourcen sind nur vorübergehender Natur und leichter zu lösen als das Problem, dass die fossilen Brennstoffe zur Neige gehen.
Verbrauchstechnich merke ich keinen Unterschied, weder nach oben noch nach unten. Der Evalia verbraucht in den Wintermonaten immer etwas mehr als im Sommer - ich lasse mich einfach überraschen wo sich das einpendelt.
 
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EHorst

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Ich kann ja voll zustimmen, dass HVO ein erstklassiger Diesel Ersatz ist.
Aber die begrenzten Ressourcen kann man damit leider nicht lösen.
Du hast grob 1.500 Liter Ertrag pro Hektar Ackerfläche im Best Case mit Raps in Deutschland, wenn Du 100% davon in die HVO Erzeugung steckst.
Wenn Du die 30.000.000 t Dieselbedarf pro Jahr in Deutschland ersetzen willst brauchst Du also etwa 25.000.000 Hektar, wenn der ganze Ertrag in HVO geht.
Aktuell haben wir in Deutschland aber nur etwa 12.000.000 Hektar bewirtschaftetes Ackerland.

Von daher eine absolute Illusion, man will ja nur Reststoffe verwenden, wie soll das gehen wenn die Fläche bei vollständiger Nutzung schon nicht reichen würde? Reststoffe können immer nur eine Teilmenge sein, egal wie man es dreht und wendet.
Und wir haben ja nicht nur Raps auf den Feldern, geht dauerhaft ohnehin nicht, das macht der Boden nicht mit. Andere Pflanzen werfen deutlich weniger ab.

Nur zum Vergleich: Etwa 100.000 Hektar PV Fläche in Deutschland langen um den Strom zu erzeugen, den man für Elektromobilität einsetzen muss, um die gleiche Menge Diesel zu ersetzen.
Das ist nur etwa 1% der bewirtschafteten Ackerfläche. Wenn man E-fuel daraus (aus dem PV Strom) machen würde muss man etwa das 5-6 fache ansetzen, ganz grob also 5% Der Ackerfläche.
Ich habe hier jetzt immer nur Diesel berücksichtigt, da es ja um HVO geht.
Mit Benzin+Diesel ersetzen kann man grob 50% mehr Bedarf rechnen als Diesel alleine.

Von daher kann HVO nur eine kleine Nische werden, man sollte es natürlich dennoch nicht verteufeln, aber niemals als die große Lösung propagieren. Das versuchen aktuell vor allem die Mineralölkonzerne um das Geschäft am Laufen zu halten.
 
moe.camp

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Ja, HVO macht die Dieselkarre nicht auf einmal umweltfreundlich, das ist klar. Auch ist HVO keineswegs ein Argument um weiterhin neue Verbrenner zu bauen. Aber für bestehende Dieselautos finde ich das auch eine interessante Alternative zum Diesel und tanke es wo immer es geht. Leider ist der immer noch nur spärlich erhältlich. Ich nutze diese Karte um Tankstellen zu finden.
Ich hatte hier schonmal an anderer Stelle kurz darüber berichtet. Ich merke bei mir einen Mehrverbrauch. Aber vielleicht auch nur deswegen, weil der Motor leiser läuft und ich wenn ich nicht auf den Tacho schaue durchaus 140 statt sonst 120 fahre. Für die Wintercamper unter uns, auch in der Standheizung macht sich das Zeug gut, stinkt weniger bzw. gar nicht. Und wenn man dann in den wärmeren Monaten nicht mehr heizt, bekommt der Restdiesel bzw. Rest-HVO im Schlauch in in der Heizung auch keine Dieselpest. Daher auch und gerade für mobile Standheizungen mit eigenem Tank eine Alternative.
Ich trage jeden Tank im Spritmonitor ein, da könnt ihr gerne mal schauen, was ich für HVO100 gezahlt hab und wie der Verbrauch war.
 
Reisebig

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Danke für die Karte, ich lieg zwar genau in der Mitte (Niemansland) zwischen zwei Tankstellen, aber zumindest an der einen komm ich ab und zu vorbei, werd mal das Zeug testen.
 
Markus-Camp

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@ReisKocherPilot : Danke für Deine Erklärung. Evtl könnte das eine Erklärung sein für das Verhalten bei meinem Caddy in der Filterregeneration.
Hab über OBD-Bluetooth eine app mitlaufen um paar so interessante Verhaltensweisen am Auto zu beobachten. Unter anderm les ich auch die Werte aus wann er den DPF regeneriert durch ausbrennen. Km, Temp's, Zeiten,.....
Tank seit längerem daheim nur Ultimate. auf Urlaubsfahrten geht das schlecht. In Österreich noch mal bei BP, dann unterwegs deren "Premiumsprite". Balkan gibt es noch Diesel der als Euro4 ausgeschildert ist.
https://www.hochdachkombi.de/data/attachments/13/13612-770d78a1fdaab3eff3bf3eedcb15693c.jpg
Hatte da immer km Werte von 220-230, mal 250-280 km, einmal über 300km die ich fuhr bis wieder eine Regeneration einsetzte.
Hier oben 262 km seit letzter Reg. Da war er schon seit 9,68 min am freibrennen.


Nun bin ich etwas hierzulande unterwegs gewesen und tank ja nun den HVO ultimate.


Hatte ich dann die Tage fast 500 km (Bild 489km, regenerirt schon seit 2,1min) geschafft bis eine Regeneration einsetzte
Reg-DPF2.jpg


Waren es dann bei der nächsten knapp über 500 km. :shock:
Reg-DPF.jpg
11 min Regeneration bis nun der DPF nur noch 28% voll ist.


Evtl hat das nun deutlich längere Intervall mit dem HVO zu tun ?
 
ReisKocherPilot

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Evtl hat das nun deutlich längere Intervall mit dem HVO zu tun ?

Das kann durchaus sein.

Was macht ein Partikelfilter?
Partikelfilter sind in der Lage, mehr als 90 Prozent des Rußes auszufiltern und zu verbrennen – darunter viele Feinstpartikel, die im Verdacht stehen, Krebs zu verursachen. Die Dieselabgase werden durch eine poröse Filterwand aus Keramik oder Metall geführt. Die Anziehungskraft der Moleküle verschiedener Stoffe (Adhäsion) hält die Rußpartikel im Abgas an der Wand fest. Diese sammeln sich an den Filterinnenseiten an.

Wenn der Sprit also rußarm ist muss dieser Ruß auch nicht rausgefiltert werden https://www.bronies.de/images/smilies/rainbowdashwink.png. Ich hab bei mir übrigens nie mitbekommen ob der DPF grade regeneriert, hat der Evalia dafür überhaupt ne Kontrollleuchte? https://www.bronies.de/images/smilies/aj-hm.png

Auf dem Balkan wird es mit der Spritqualität nicht immer so genau genommen, da gelten halt andere Standards. Entsprechend kann der Schwefel- (und damit Rußgehalt) höher ausfallen als von der EU gefordert.

Nicht umsonst hat die Bundeswehr in den Einsätzen nen Labor dabei um die Spritqualität zu prüfen, wobei bestimmte Dinge eher bei Luftfahrzeugen richtig interessant werden. Da kommen dann noch Dinge wie Dichte, Wassergehalt, Bestimmung der Leitfähigkeit, refraktometrische Messungen (für den Frostschutz) und Sprudelkernproben (um Festkörper auszuschließen) hinzu.

Nice to know: Seit 2008 ist Dieselkraftstoff in der EU übrigens schwefelfrei, in Deutschland schon seit 2003. Als „schwefelfrei“ gelten Kraftstoffe mit max. 10ppm Schwefel. Da dieser aber ein sehr gutes Schmierverhalten hat müssen besondere Additive (Lubrifier) zugesetzt werden damit die empfindlichen, kraftstoffgeschmierten Bauteile in den Einspritzanlagen moderner Dieselmotoren (Elektro-Kraftstoffpumpen, Hochdruckpumpen oder Pumpe-Düse-Einheiten, Injektoren) leicht und reibungsfrei arbeiten können. Durch die Beimischung von Pflanzenölmethylestern (FAME) zum schwefelfreien, mineralischen Dieselkraftstoff hat sich das Schmierverhalten ganz beträchtlich verbessert und ist der Einsatz dieser Lubrifier ist bei Biodiesel geringer.
 
Markus-Camp

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Markus schrieb:
:D Evtl hat das nun deutlich längere Intervall mit dem HVO zu tun ?

Das kann durchaus sein.

Was macht ein Partikelfilter?
Partikelfilter sind in der Lage, mehr als 90 Prozent des Rußes auszufiltern und zu verbrennen – darunter viele Feinstpartikel, die im Verdacht stehen, Krebs zu verursachen. Die Dieselabgase werden durch eine poröse Filterwand aus Keramik oder Metall geführt. Die Anziehungskraft der Moleküle verschiedener Stoffe (Adhäsion) hält die Rußpartikel im Abgas an der Wand fest. Diese sammeln sich an den Filterinnenseiten an.
...
Hier im Nachbarort gibt es eine Tanke die 100% HVO für 1,71€/l momentan hat.
Würde dann der DPF noch seltener regeneriert werden ? Über die Restadditivierung weiß ich natürlich nix.



Balkan: Die schreiben lustigste Sachen an die Schilder:
Diesel <10 ppm
Diesel >100ppm
BlueDiesel
Eurodiesel
Stardiesel
Euro 4 Diesel
Euro 5 Diesel.
.......:gruebel:

Was tankt man da mit nem Euro 6b AddBlue DPF.....???
...möglischt gar nicht, und wenn dann das teuerste an einer großen Marke.8)


Errinnert mich leicht an die Firma mit der Muschel die vor ? 25 Jahren auch nur noch FuelSafe, FuelPower, FuelScheißdreck dran schrieb ohne auch nur einen kleinsten Zusatz ob das nun Diesel oder Benz 91, Benz 95, oder sonst was ist. Haben sie dann aber nachträglich ergänzt.
Das war nach dem Brent Spar Debakel dann der zweite deutliche Umsatzeinbruch :D


Kontrollleuchte ob der DPF gerade freigebrennt wird hat der Caddy leider auch nicht. In den Lieferzustellfahrzeugen gibt es so eine Leuchte "Fahrzeug nicht abstellen" - DPF regeneriert.

Merkt man aber
- an der erhöhten Standgasdrehzahl von 1000 statt sonst 850-900 U
- Daran dass beide Lüfter voll laufen.
- An der erhöhten Motoröltemp
- und spätestens beim Ausmachen und Aussteigen dass eben die Lüfer voll lange Zeit nachlaufen um die Standwärme durchzupusten...
 
Thema: Was guter Kraftstoff ausmacht.
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