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kiwiaddiction
Guest
Hallo Forum,
wir (3-köpfige Familie) sind seit einem Monat stolze Eigentümer eines Peugeot Bipper Tepee (was'n Name...), nachdem uns acht wunderbare Jahre lang ein zitronengelber Renault Kangoo 65 dci zuverlässig durch die Gegend geschaukelt hat.
Da der Kangoo I (=Campus) nicht mehr gebaut wird, sind wir wohl nicht die einzigen, die umdenken müssen und was anderes fahren. Daher möchte an dieser Stelle als Entscheidungshilfe für andere einen kleinen Vergleich zwischen den beiden HDKs anstellen, völlig subjektiv, m.a.W: die absolute Wahrheit.
Die genauen Hintergründe zum Wechsel von Renault zu PSA habe ich im MyKangoo-Forum schon dargelegt. Die Suchbegriffe "Nemo" oder "Bipper" spucken die entsprechenden Beiträge aus, Username "dieseladdiction".
Erstmal: warum Peugeot und nicht Fiat oder Citroen?
Beim Fiat gefiel uns die Innenausstattung nicht: schwarzes Kunstleder mit Metallintarsien, neenee. Außerdem hatten wir den Eindruck, dass der Fahrersitz bei den beiden anderen weiter nach hinten zu schieben geht. Und der Diesel hat NOCH WENIGER Hubraum als bei PSA. Allerdings hat Fiat eine tolle Farbauswahl, insbesondere gibt es ein bildschönes ROT.
Der Citroen Nemo wäre wg Händlernähe unsere erste Wahl gewesen, wenn es eine schönere Farben gegeben hätte, signalrot gibt es - für den Kastenwagen, grrr, nicht jedoch für den PKW.
Tja und so sind wir beim Peugeot Bipper gelandet. In die engere Wahl kamen Orange und Lacerta-Gelb-Metallic als Farben. Meine Gemahlin fand das Orange zu kommunal, so blieb das "Outdoor-Paket" beim Händler und wir berappten stattdessen den Metallic-Aufpreis. Eidechsenmäßig (=lacerta) ist daran nix und gelb m.E. auch nicht. Limonengrün passt besser oder eben Kiwi.
Hier mal ein Link zu Fotos, auf denen die Farbe gut wiedergegeben ist:
http://www.motordesktop.com/peugeot/200 ... per-tepee/
Und hier eine Fotostrecke, die einen guten Eindruck über das Innenleben des Bippers vermittelt (bessere Fotos könnt ich auch nicht machen).
http://classautoworldno1.blogspot.com/2 ... tures.html
Jetzt aber mal konkret zu den Unterschieden zum Kangoo I.
Trotz gewisser äußerer Ähnlichkeiten sind die Autos nämlich grundverschieden.
Erster kleiner Frust bei der Abholung: Abweichend vom Ausstellungsfahrzeug -und vom Kangoo- sind die Sitze nicht hellgrau sondern antrazitfarben. Danke fürs Aufheizen in der Sonne...
Trotz größerer Außenbreite ( ca. 10 cm) ist der Innenraum deutlich kleiner. Offensichtlich sind die Türen dicker. Nett sind die brauchbaren Armlehnen. Auch die Konsole zwischen den Vordersitzen ist mehr präsent, stört aber nicht. Durchsteigen wie im Kangoo geht eh kaum, da ich mich zu sehr bücken müsste. Die Instrumente liegen blickgünstig vor dem Fahrer, aber der Kangoo war da auch nicht schlechter. Das Interieur wirkt insgesamt wertiger und besser verarbeitet. Das typische "Kangooknacken" fehlt.
Die Pedalkräfte sind etwa vergleichbar, meine Frau meint, die Ansprechwege seien länger, kann sein...
Eine Überraschung und keine positive ist die Schaltung. Sie ist hakeliger und die Schaltwege sind deutlich länger.
Das Handling des Autos beim Einparken und Rangieren ist im Wesentlichen gleich wie beim Kangoo. Der Einschlagwinkel der Vorderräder ist "gefühlt" größer.
Der Neue ist ja noch ein bisschen kürzer. Trotz breiterer Spur sind Parklücken so gleichgut zu meistern.
Die Sicht nach draußen ist in Ordnung, aber in der Summe schlechter als beim Kangoo. Die B-Säulen sind dicker und stören den Schulterblick, die schrägen Seitenfenster ganz hinten sind nicht mal halb so tief gezogen wie beim Kangoo und nutzen nicht wirklich was. Die Heckscheibe ist auch kleiner.
Die Sitzposition im Bipper ist noch besser als im Kangoo. Erhaben thront man wie im SUV. Die Sitze sind straffer und wackeln nicht in den Schienen.
Im ganzen wirkt die Karosserie steifer und massiver, die Federung ist spürbar straffer.
Thema Zuladung:
Während wir im Kangoo einen Hartan Skater Kinderwagen ohne Falten einfach reinstellen konnten, fehlen dem Bipper Kofferraum dazu etwa 10-15 cm Tiefe, auch die Radkästen ragen weiter in den Laderum.
Als Hecktürenfan habe ich an der Heckklappe zu kauen (Hecktüren sind für den PKW nicht lieferbar) und, was ist? Parke am Hang, mache Klappe auf und der Einkauf liegt auf dem Boden...! Undenkbar beim Vorgänger.
Das Getriebe im Bipper ist deutlich länger übersetzt. Der Kangoo-Motor drehte um mind. 400 U/min höher bei gleichem Gang und gleicher Geschwindigkeit. Trotz ähnlicher Motordaten wirkt der Bipper dadurch abgeschnürt und lahm. In unserem kurvenreichen und hügeligen Gelände müssen wir wesentlich mehr schalten und alle Drehzahlen zwischen 1700 und 3000 U/min ausnutzen. Früher immer um 2000 bis 2700.
Wenigstens ist die Kurvenlage besser, bes. in Serpentinen.
Die Anfahrdrehzahl muss beim Neuen höher liegen. Ich glaube kaum, dass die Kupplung dass 8+ Jahre mitmacht (Der Kangoo hatte beim Verkauf noch die erste...).
Der Motor im Bipper läuft ruhiger, speziell bei Drehzahlen unter 2000 U/min. Allerdings gibt es ein "Singen", das es im Kangoo nicht gab. Differenzialgetriebe? Nebenaggregate?
Auf der Autobahn ist der Bipper eine ganze Klasse komfortabler und innen leiser als der Kangoo. Da er nicht spritzig ist, sollte man spontanes Überholen aber sein lassen.
Beim Verbrauch sind wir bisher von den Werksangaben (4,5 l) sehr weit entfernt: 6-6,5 l. Beim Kangoo waren wir nur einen halben Liter entfernt.
Fazit: Der Kangoo passte zur unseren automobilen Bedürfnissen besser. Aber er ist Geschichte. Wir kommen mit dem Bipper gut klar, nicht zuletzt, weil die Kleinkinderzeit hinter uns liegt und das Raumangebot für uns nicht mehr so entscheidend ist. (Baby wickeln auf dem Rücksitz? Im Kangoo kein Ding, trotz 1,85-90 m Elterngröße). Für uns war auch der Preis ein Kriterium. Ca. 14000 Mäuse für einen Diesel - dafür erntet man bei anderen HDKs und Minivans nur ein müdes Lächeln.
Als echten Nachteil empfinde ich das lang übersetzte Getriebe, mit dem man allenfalls im Flachland ein paar Tropfen Sprit sparen kann.
Wer den Kangoo I abgibt und den Kangoo II nicht will, wird also um lange Probefahrten mit verschiedenen Marken trotz Nemo und Bipper nicht herumkommen. Der optisch interessanteste Gegner wäre für mich der Citroen C3 Picasso, der allerdings ca 25% mehr kostet. MFG Jochen alias kiwiaddiction.
wir (3-köpfige Familie) sind seit einem Monat stolze Eigentümer eines Peugeot Bipper Tepee (was'n Name...), nachdem uns acht wunderbare Jahre lang ein zitronengelber Renault Kangoo 65 dci zuverlässig durch die Gegend geschaukelt hat.
Da der Kangoo I (=Campus) nicht mehr gebaut wird, sind wir wohl nicht die einzigen, die umdenken müssen und was anderes fahren. Daher möchte an dieser Stelle als Entscheidungshilfe für andere einen kleinen Vergleich zwischen den beiden HDKs anstellen, völlig subjektiv, m.a.W: die absolute Wahrheit.
Die genauen Hintergründe zum Wechsel von Renault zu PSA habe ich im MyKangoo-Forum schon dargelegt. Die Suchbegriffe "Nemo" oder "Bipper" spucken die entsprechenden Beiträge aus, Username "dieseladdiction".
Erstmal: warum Peugeot und nicht Fiat oder Citroen?
Beim Fiat gefiel uns die Innenausstattung nicht: schwarzes Kunstleder mit Metallintarsien, neenee. Außerdem hatten wir den Eindruck, dass der Fahrersitz bei den beiden anderen weiter nach hinten zu schieben geht. Und der Diesel hat NOCH WENIGER Hubraum als bei PSA. Allerdings hat Fiat eine tolle Farbauswahl, insbesondere gibt es ein bildschönes ROT.
Der Citroen Nemo wäre wg Händlernähe unsere erste Wahl gewesen, wenn es eine schönere Farben gegeben hätte, signalrot gibt es - für den Kastenwagen, grrr, nicht jedoch für den PKW.
Tja und so sind wir beim Peugeot Bipper gelandet. In die engere Wahl kamen Orange und Lacerta-Gelb-Metallic als Farben. Meine Gemahlin fand das Orange zu kommunal, so blieb das "Outdoor-Paket" beim Händler und wir berappten stattdessen den Metallic-Aufpreis. Eidechsenmäßig (=lacerta) ist daran nix und gelb m.E. auch nicht. Limonengrün passt besser oder eben Kiwi.
Hier mal ein Link zu Fotos, auf denen die Farbe gut wiedergegeben ist:
http://www.motordesktop.com/peugeot/200 ... per-tepee/
Und hier eine Fotostrecke, die einen guten Eindruck über das Innenleben des Bippers vermittelt (bessere Fotos könnt ich auch nicht machen).
http://classautoworldno1.blogspot.com/2 ... tures.html
Jetzt aber mal konkret zu den Unterschieden zum Kangoo I.
Trotz gewisser äußerer Ähnlichkeiten sind die Autos nämlich grundverschieden.
Erster kleiner Frust bei der Abholung: Abweichend vom Ausstellungsfahrzeug -und vom Kangoo- sind die Sitze nicht hellgrau sondern antrazitfarben. Danke fürs Aufheizen in der Sonne...
Trotz größerer Außenbreite ( ca. 10 cm) ist der Innenraum deutlich kleiner. Offensichtlich sind die Türen dicker. Nett sind die brauchbaren Armlehnen. Auch die Konsole zwischen den Vordersitzen ist mehr präsent, stört aber nicht. Durchsteigen wie im Kangoo geht eh kaum, da ich mich zu sehr bücken müsste. Die Instrumente liegen blickgünstig vor dem Fahrer, aber der Kangoo war da auch nicht schlechter. Das Interieur wirkt insgesamt wertiger und besser verarbeitet. Das typische "Kangooknacken" fehlt.
Die Pedalkräfte sind etwa vergleichbar, meine Frau meint, die Ansprechwege seien länger, kann sein...
Eine Überraschung und keine positive ist die Schaltung. Sie ist hakeliger und die Schaltwege sind deutlich länger.
Das Handling des Autos beim Einparken und Rangieren ist im Wesentlichen gleich wie beim Kangoo. Der Einschlagwinkel der Vorderräder ist "gefühlt" größer.
Der Neue ist ja noch ein bisschen kürzer. Trotz breiterer Spur sind Parklücken so gleichgut zu meistern.
Die Sicht nach draußen ist in Ordnung, aber in der Summe schlechter als beim Kangoo. Die B-Säulen sind dicker und stören den Schulterblick, die schrägen Seitenfenster ganz hinten sind nicht mal halb so tief gezogen wie beim Kangoo und nutzen nicht wirklich was. Die Heckscheibe ist auch kleiner.
Die Sitzposition im Bipper ist noch besser als im Kangoo. Erhaben thront man wie im SUV. Die Sitze sind straffer und wackeln nicht in den Schienen.
Im ganzen wirkt die Karosserie steifer und massiver, die Federung ist spürbar straffer.
Thema Zuladung:
Während wir im Kangoo einen Hartan Skater Kinderwagen ohne Falten einfach reinstellen konnten, fehlen dem Bipper Kofferraum dazu etwa 10-15 cm Tiefe, auch die Radkästen ragen weiter in den Laderum.
Als Hecktürenfan habe ich an der Heckklappe zu kauen (Hecktüren sind für den PKW nicht lieferbar) und, was ist? Parke am Hang, mache Klappe auf und der Einkauf liegt auf dem Boden...! Undenkbar beim Vorgänger.
Das Getriebe im Bipper ist deutlich länger übersetzt. Der Kangoo-Motor drehte um mind. 400 U/min höher bei gleichem Gang und gleicher Geschwindigkeit. Trotz ähnlicher Motordaten wirkt der Bipper dadurch abgeschnürt und lahm. In unserem kurvenreichen und hügeligen Gelände müssen wir wesentlich mehr schalten und alle Drehzahlen zwischen 1700 und 3000 U/min ausnutzen. Früher immer um 2000 bis 2700.
Wenigstens ist die Kurvenlage besser, bes. in Serpentinen.
Die Anfahrdrehzahl muss beim Neuen höher liegen. Ich glaube kaum, dass die Kupplung dass 8+ Jahre mitmacht (Der Kangoo hatte beim Verkauf noch die erste...).
Der Motor im Bipper läuft ruhiger, speziell bei Drehzahlen unter 2000 U/min. Allerdings gibt es ein "Singen", das es im Kangoo nicht gab. Differenzialgetriebe? Nebenaggregate?
Auf der Autobahn ist der Bipper eine ganze Klasse komfortabler und innen leiser als der Kangoo. Da er nicht spritzig ist, sollte man spontanes Überholen aber sein lassen.
Beim Verbrauch sind wir bisher von den Werksangaben (4,5 l) sehr weit entfernt: 6-6,5 l. Beim Kangoo waren wir nur einen halben Liter entfernt.
Fazit: Der Kangoo passte zur unseren automobilen Bedürfnissen besser. Aber er ist Geschichte. Wir kommen mit dem Bipper gut klar, nicht zuletzt, weil die Kleinkinderzeit hinter uns liegt und das Raumangebot für uns nicht mehr so entscheidend ist. (Baby wickeln auf dem Rücksitz? Im Kangoo kein Ding, trotz 1,85-90 m Elterngröße). Für uns war auch der Preis ein Kriterium. Ca. 14000 Mäuse für einen Diesel - dafür erntet man bei anderen HDKs und Minivans nur ein müdes Lächeln.
Als echten Nachteil empfinde ich das lang übersetzte Getriebe, mit dem man allenfalls im Flachland ein paar Tropfen Sprit sparen kann.
Wer den Kangoo I abgibt und den Kangoo II nicht will, wird also um lange Probefahrten mit verschiedenen Marken trotz Nemo und Bipper nicht herumkommen. Der optisch interessanteste Gegner wäre für mich der Citroen C3 Picasso, der allerdings ca 25% mehr kostet. MFG Jochen alias kiwiaddiction.