Ich hoffe, mawadre erhebt Einspruch, denn gegen alle deine Argumente, Tim, gibt es sinnvolle und sachliche Gegenargumente
Na dann wollen wir mal die wichtigsten Argumente nach Info-TV Manier prägnant zusammenfassen:
... abendliche "Spitze" ... vermeiden ... gut für das Stromnetz ... Setzt ... vorraus ... Stromanschluss ... aber ... In vielen Fällen ... gar nich möglich ... wöllte ich ... Verbraucher nicht ... kann ich mir nicht vorstellen ... alles schlecht ... Mir geht es tierisch auf den Sack ... Kritikpunkte ... ins Lächerliche gezogen ... neue Nebenkriegsschauplätze...
Also gut - anderes Thema, meine Anmerkungen in Klammern:
... Staubsauger ...1800 Watt, Fön ebenso [1.8kW] ... Wasserkocher 2kW... komischer Weise ... stundenlang haartrocknend mit ... Staubsauger [1.8kW] ... Teewasser koche [2kW] ... Ofen Pizza [4kW volle Pulle bei höchster Temperatur sonst wird die Pizza nicht kross] ... genau der Leistungsbadarf, den E-Auto ... brauchen [macht 1.8 + 2 + 4 kW = 8 kW].
Mit 8 kW Ladung ist der Tesla S 85D [85 kWh] in 10-11 Stunden vollgeladen und hat >400 km Reichweite. Der neue Nissan Leaf mit 60 kWh Akku ist nach 7-8 Stunden geladen und hat auch 400 km Reichweite.
Ich habe mir vor Jahren mal eine Zeit lang eine dreiphasige Verbrauchsanzeige mit aktuellem Verbrauch in die Wohnung gestellt. Zwei Erwachsene, zwei Kleinkinder. Keine unüblichen großen Verbraucher, kein Trockner, keine Elektroheizung, Boiler, Klima etc. Aber einige Haushaltgeräte, weiße Ware etc. Ich war regelmäßig schockiert, Lasten von mehr als 4 kW auf der Anzeige zu sehen. Gerade an Wochenenden im Winter kam es vor, dass wir viele Geräte parallel in Betrieb hatten. Natürlich nicht immer permanent - aber wir haben nie darauf geachtet und es ist auch nie ein Sicherung geflogen (alles mit 10 A abgesichert): Waschmaschine (2,2 kW), Geschirrspüler (2,2 kW), Staubsauger (2 kW), 1-2 Föne (2x 2 kW), Herd mit 3 Platten á 2 kW und noch ein Backofen (4 kW). Zusammen ca. 20 kW. Die Wohnung ist wie das Mehrfamilienhaus (6 Parteien) 40 Jahre alt und hat nicht mal Verkabelung mit Schutzleiter. Vor zwei Jahren hat die Stadt (400000 Einwohner) alle Gehwege aufgegraben und Glasfaser mit derzeit 1 GBit in alle Wohnungen verlegt. Wenn es Stromengpässe geben könnte, ist das Verlegen zusätzlicher Leitungen also kein Hexenwerk.
Das bisschen, was Licht und Radio/Fernseher/Computer den ganzen Abend im Durchschnittshaushalt verbrauchen, ist lächerlich im Vergleich dazu.
Man unterschätzt oft die Grundlast durch lang laufende Verbraucher. Wenn die Deutschen jeden Tag im Schnitt 3.5 Stunden Fernsehen [0.2 kW], ist das genauso viel Energie, wie eine Herdplatte oder Wasserkocher 20 Minuten auf höchster Stufe dauernd kaltes Wasser kochen lassen.
Versteht mich nicht falsch. Erneuerbare Energien sind was tolles.
Suuuper, endlich sind wir uns einig!
Aber ... neue Probleme ...
Oooch nö, nicht schon wieder...
Und während Photovoltaik sich prima für die Versorgung von Gebäudeklimatisierung eignet, ist sie eben umso weniger für's nächtliche Auto laden geeignet.
Hä? Äpfel sind prima zum auf den Kopf des Jüngsten stellen geeignet aber man keine leider keine Schrauben damit reindrehen???
Solchen Herausforderungen kann man sich stellen
Ja endlich, jetzt sind wir wirklich auf einer Linie! Das ist die richtige Herangehensweise. Ärmel hochkrempeln und los. Wie unsere Urgroßeltern. Das waren noch richtige Pioniere!
oder man kann sie ignorieren bzw. leugnen.
E-Autos sind auch was tolles.
... Aber... klassischen Verbrennern für einen Großteil nicht interessant, weil sie ... Nachteile im Alltag ... haben, zu teuer sind oder schlicht es kein Modell in der gewnschten Fahrzeugklasse gibt. Das lässt sich auch nicht leugnen, sonst würden die Zulassungszahlen ganz anders aussehen.
Ok, ich gebe zu, der Post war bis hier recht unfair. Ist leider eine persönliche Schwäche, wenn mein Gegenüber nach dem 3. oder 5. Lösungsvorschlag mit dem 6.,7. ... Einwand kommt, dann geht bei mir nur noch Galgenhumor.
Wie schon gesagt, kann man Strom heute im Gegensatz zu Benzin, Diesel, Wasserstoff oder Magic Fluid überall auf der Welt nahezu dauernd bekommen - magische Zeiten. Und dank der genialen Technologie Solarzellen und dank der allseits beliebten Globalisierung sind Solarpanels inzwischen so unglaublich billig, dass sich selbst Bauern aus Drittweltländern massenweise welche irgendwo im Nirgendwo aufs Dach setzen. Die haben dann oft 12 Stunden am Tag Strom der irgendwo gespeichert werden könnte. Verdammt. Strom speichern hört sich unglaublich schwer und kompliziert an. Wie könnte man das bloß hinbekommen? Lasst uns ein total ineffizientes High-Tech-Verfahren erfinden, dass Wasser mit bestenfalls 60% Wirkungsgrad in Sauerstoff und Wasserstoff spaltet. Verdammt, hat mal jemand Wasser für mich, dass er gerade nicht trinken will? Danke! Jetzt müssen wir nur mit einer Strom-saufenden Hightech Superhochdruckpumpe den Wasserstoff komprimieren und in einen Superhochdrucktank mit 500 Bar reinpressen. Hoffentlich zerreist es das Ding nicht gleich. Oh mist, der Tank leckt ja wie blöd Wasserstoff (gibt kaum langfristig dichte Tanks dafür). Ok, also jetzt haben wir den Wasserstoff im Auto. Was jetzt? Ach einfach im Gasmotor verbrennen. Wirkungsgrad weniger als 10% typischerweise. Bleiben 6% Wirkungsgrad abzüglich die Verluste des Wasserstoffs und der Hochdruckpumpe. Ok, dann besser eine Brennstoffzelle. Das haben wir doch seit Jahrzehnten gehört - DIE Zukunft
TM!!! Laut
Wikipedia sprechen wir von bestenfalls 50% Wikrungsgrad (bei 20000 EUR / kW Leistung leider nur stationär) sonst 38% mit 5000 EUR/ kW. Macht 20% Wirkungsgrad im besten Fall und 5000h Lebensdauer. Das wird alles nicht besser, wenn Wasserstoff statt vor Ort Zentral komprimiert und mittels Tankwagen (40-Tonner mit 500 Bar hochexplosiven Wasserstoff...) oder Pipeline (selbes Problem nur noch viel viel schlimmer) transportiert wird.
Zurück zum Thema: Mist, der Strom muss gespeichert werden, wo sollen wir den nur speichern...
Kein Ausweg, ohje. Na, vielleicht sollen wir doch noch mal probieren, eine alte Autobatterie oder gebrauchte Latopakkus zu benutzen und die mit dem Solarstrom laden. Wow! Mit 95% Wirkungsgrad gespeichert und wieder entnommen (Laut
Wikipedia 90% bis zu 98%), Elektromotor und Elektronik nochmal ca. 90-95%. Wow, das ist ja aus dem Stand suuuper einfach, wird uns von der Sonne nahezu geschenkt UND ist viel effizienter als Verbrenner. Was da wohl die Bosse der Ölfirmen dazu sagen werden? (
Strom statt Benzin: Shell-CEO kauft Elektroauto)
wir haben einen Status Quo mit Verbrennern und eine "neue" Technologie, die mit dem Henne-Ei-Problem zu kämpfen hat. Die Vorteile der neue Technologie sind aber mehr ideeller als praktscher Natur.
Naja, wenn man die Rettung der einzigen uns bekannten bewohnbaren Heimat als
mehr ideeller als praktscher Natur.
bezeichnen möchte, stimmt das wohl.
Ich habe im Bekanntenkreis niemanden, der ein E-Auto fährt. Manche sagen, könnte man drüber nachdenken, aber erst wenn die Reichweite und der Preis mit nem Verbrenner vergleichbar ist. Die meisten gucken mich aber im Bezug auf meinen Hybrid komisch anund glauben nicht daran, dass das funktioniert.
Ja, da geht es mir halt inzwischen so, wie vielen anderen Leuten:
Alexander Gerst: Umweltzerstörung könnte an Intelligenz zweifeln lassen. Aber die Regierungen immer mehr Länder erkennen, dass ihre Einwohner nicht immer bei vollem Verstand sind. Viele große Firmen in der Nuklear (EON)- und Fossilbranche (Shell, BP, RWE, Vattenfall), sogar einige bisher davon abhängige Länder (Norwegen) oder Regionen (Emirate) steigen auf Erneuerbare Energien um. Selbst in der langsamen Schweiz hat das Stimmvolk hier kürzlich für stark erhöhten Einsatz auf dem Gebiet Alternative Energieen ausgesprochen. Aber der autofahrende Mittelstand will nicht umsteigen, weil das neue, leise, saubere, ruhige, immer aufgetankt dastehende, sogar von der Sonne geladene Elektroauto die falsche Form oder wahlweise Farbe hat oder weil die Sonne nachts nicht scheint (stimmt nicht, siehe Skandinavien) oder weil es in 20 Jahren sicher wesentlich bessere Technologien geben könnte oder weil wir abwarten wollen, bis endlich Sonnenstrom aus der Sahara aus der grünen Steckdose kommt. Die Regierungen kapieren langsam, dass sie ihre Wähler und Untertanen doch mal wieder zu ihrem Glück und unser aller Glück (Rettung der Erde) zwingen müssen. Also geht es so wie immer nur über Verbote wie beim Rauchen, dem Zuckerkonsum, dem Alkohol, dem Rasen, der Sklaverei, Gewalt und Missbrauch gegen Frauen und Kinder oder auch den 100 Jahre alten Glühlampen. Die Leute meinen immer, dass sie Sachen, die sie gewohnt sind, unbedingt weiter haben müssen und sonst die Welt untergeht. Aber mit den Verbrennern und der Erderwärmung ist es umgekehrt. Überraschenderweise war China (die schnell in Verboten sind) nicht das erste Land sondern das liberale Norwegen, dass gar von Gasförderung lebt. Dann folgten Frankreich und UK (beide mit starken Autoindustrien) und viele weitere werden folgen.
Und wenn es geschafft ist, werden sich wie bei den Glühlampen (neue Fillament LED Lampen sehen identisch aus, halten 10x-20x so lange und brauchen ein Zehntel des Stroms) oder dem Rauchen (ein halbes Jahr nach der Einführung der Rauchverbote in Öffentlichen Gebäuden und Restaurants etc. lag die Rate der Einweisungen mit akuten Herzkreislauferkrankungen 15% niedriger) alle die Augen reiben und sich fragen: was fanden wir nur an den klapprigen, knatternden, stinkenden, ständig kaputt gehenden "Autos"? Dafür haben wir uns fast unsere einzige Lebensgrundlage zerstört?
OK, ich übertreibe das Happy End. Die Verbrenner sind zwar bedeutend aber nicht der riesige Batzen, andere Bereiche spielen genauso bedeutende Rollen bei der Erderwärmung (Land-/Viehwirtschaft, Heizen, Brandroden usw.) Aber wie die Pragmatiker schon immer wussten:
Auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt.
Achso mit unserem neuen Verbrenner zähle ich mich natürlich auch zu den Leuten ohne Verstand. Den Stadtindianer gibt es ja sogar mit Batterie. Hätten für 19000 einen haben können. Fix fertig. Leider wie Du schon sagst die 100 km Reichweite bei einem Camper fürs Wochenende und die Ferien...
Im Bezug auf lokale Emissionen (Städte) gibt es übrigens einen viel effizienteren Hebel: Elektro-Heizungen. Andere Heizungsanlagen werden einfach nicht mehr zugelassen. Die Anschaffungskosten sind gering, Kabel und Heizkörper halten ewig, Wartung entfällt, 0 Emisionen vor Ort. Keine Komforteinschränkungen für den Verbraucher. Und das Problem wird vor allem dann entschärft, wenn es auftritt: Im Winter. Bedarfsschwankungen lassen sich über einfache Speichertechniken abfedern. Und man könnte das Problem direkt vor Ort angehen, ohne alle anderen in Geiselhaft zu nehmen.
Stimmt soweit, sehr gute Idee. Ich glaube auch gelesen zu haben, dass das offizielle Strategie ist. Denn da gebe ich Dir auch Recht, die
täglich 60 oder mehr Tote infolge Luftschadstoffe in Deutschland kommen in Städten hauptsächlich aus Kleinbränden (Pelletheizung, Kamin) und der Landwirtschaft.
Und die selben Argumente passen übrigens auch aufs Elektroauto.
Man kann zwar über den Irrsinn streiten Strom wieder zu verheizen, aber das ist ein anderes Thema.
Dachte ich früher auch, aber inzwischen kann die Kombination Wärmepumpe plus Strom effizienter heizen, als die Ausgangshitze (Sonnenstrahlung / Verbrennung von Gas/Kohle/Öl). Aus 1 kW Strom werden 4 kW Wärme. Wenn der stationäre Generator 40% Wirkungsgrad hat (was selbst schon ein kleiner stationärer Dieselmotor im optimalen Arbeitspunkt schafft) wird aus 1 kW Brennwert 1.6 kW Heizwärme mit der Wärmepumpe.
Bin mir unsicher, ob ich nochmal die Kraft für weitere Erwiderungen finde. Wahrscheinlich eher nicht. Wenn dann bitte auch in einem neuen Thread: "Warum das mit den Elektroautos nicht geht, nicht gehen kann und nie gehen wird" oder so.