Nur reine Verbrauchszahlen zu vergleichen ist völlig witzlos.. das Fahrprofil spielt in Alltag die erste Geige und macht eben genau den so oft beklagten saftigen Unterschied zwischen Prospektangabe und wirklichem Verbrauch aus.
Ich habe zu Beginn meinen eigenen günstigen Verbrauchswerten auch nicht über den Weg getraut und hab angefangen, alle Tankrechnungen eisern bei Spritmonitor zu erfassen.. einfach auch, um eine halbwegs verlässliche Aussage über das ganze Jahr zu bekommen.. bei 28 000 erfassten Kilometern ist der Verbrauch zwischen März 2012 und Oktober 2013 bei unter 5.3 l rausgekommen.. daher und bezogen auf diesen Wert war der BC meist so 0,1 bis 0.3 l zu optimistisch..
Das liegt aber definitiv an der günstigen Streckenführung.. 90% der Fahrleistung findet auf dieser Strecke statt und die lässt sich sehr leicht 'dahinrollend' fahren.. man muss also nicht groß bremsen oder beschleunigen und bewegt sich die überwiegende Zeit im Mitschwimmmodus auf der Landstraße ..also irgendwo zwischen 70 und 90 km/h... was beim 6 Gang Diesel meint, man kratzt grad so mal an den 2000 U/min .... Schalten kann man auch locker immer unter 2000 ... da quält sich nix... und bremsen tut man eigentlich nur da, wo man mal anhalten muss.. das meiste läßt sich durch rechtzeitige Schubabschaltung und Ausrollen regeln. Kurzum.. das ist einfach ideal, aber keinesfalls die Regel..
Spannend war für mich nur der direkte Vergleich zum Benziner... der war einfach nicht so gelassen zu bewegen und reagierte am BC immer wesentlich heftiger auf leichte (!) Steigungen und auch beim Anfahren gab es schon mal alles zu sehen, was der BC beim Verbrauch zu bieten hat... wobei ich immer das Gefühl habe, beim Diesel das Gas nur 'anhauchen' zu müssen und es rollt passend, während ich beim Benziner durchaus deutlicher drauf stand.. aber das ist natürlich nur ein subjektiver Eindruck.. objektiv kam mir der Benzinger aber nie so 'Gasfußvolksam' vor wie der Diesel.. die ersten 2 Gänge waren beim Benziner viel angenehmer zu Fahren als beim Diesel.. da sind sie wirklich arg kurz und man ist ziemlich beschäftigt, wenn man bei 2000 schalten will :zwink: .. im reinen Gleitbetieb beim Tempomat war es aber umgekehrt.. der Benziner konnte bei mir den Tempomat in 1 km/h Schritten stellen.. der Diesel macht da immer 2km/h Schritte.. allerdings tat sich der Benziner immer deutlich schwerer damit, das Tempo wirklich konstant zu halten... da sackte das Tempo schon mal um 3, 4 km/h ab, bevor gegengesteuert wurde... beim Diesel steht das Tempo wie festgetackert... ein ganz leichtes 'Einschwingen' .. aber das war es dann auch. Wohlgemerkt, ich spreche hier von exakt der gleichen Strecke.. sonst merkt man diese Unterschiede vermutlich gar nicht.
Die Schallmauer beim Benziner schien mir auf meiner Hausstrecke bei 7 l zu sein.. darunter war nicht wirklich zu kommen, selbst wenn man sich schon völlig fern der Praxis bewegt hat.. beim Diesel komm ich an ganz guten Tagen auch mal unter 5 l.. Der Trick heisst auch hier: Rollen lassen und nochmal rollen lassen.. Anfahren und beschleunigen müssen ist pures Gift für den Verbrauch.. aber das kann man sich oft genug eben nicht aussuchen..
Das schöne am BC ist: Man bekommt ein sehr schnelles Feedback über den der aktuellen Fahrweise geschuldeten Durchflußmenge. hier kann man immer versuchen, noch ein wenig abzuknapsen und zu optimieren.. vergleichen kann man aber eigentlich nur immer mit sich selbst