Täglich grüßt die Steuerkette

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Die Steuerkette gilt eigentlich als Allheilmittel gegen Motorschäden und sollte im Gegensatz zum Zahnriemen nicht gewechselt werden. Tatsächlich häuft sich der Ärger bei VW-Besitzern.

Betroffene sprechen von einem Serienfehler und beschweren sich über den VW-Konzern, das Problem sei bekannt. Kulanzanfragen gestartet. VW übernimmt höchstens 50 % aus Kulanz auch bei Fahrleistungen von weit unter 40.000 km.

Betroffen sind wohl die TSI-Motoren - sind die in den Caddys auch verbaut, und wenn ja, gibt es da Probleme?
 
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Strahlemann

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Moin!

Unser ehemaliger "Roncalli":

http://www11.pic-upload.de/20.02.15/7duh9k6aq7h.jpg

war ein 1.2TSI und hatte von Anfang an diverse Rasselgeräusche (vornehmlich im kalten Zustand). Wir hatten nach dem ersten (Marder)schaden direkt den Kontakt zu VW gesucht als das Fahrzeug zu der Zeit rund ein halbes Jahr alt war. Tenor: "Völlig normale Geräusche. Da ist nichts unnormales."

Zu der Zeit hab es bereits die ersten TSI Steuerketten Fälle und laut einiger Einträge in Internetforen sollten bei einigen Fahrzeugen die Ketten nachgestellt/gezogen werden (wenn ich mich Recht erinnere). Tenor vom Händler: "Das mag die PKW Modelle betreffen, bei den Nutzfahrzeugen haben wir davon nichts gehört."

Letztlich himmelte ein Unfall dann den Caddy und wir haben ihn daraufhin verkauft. Ich möchte aber darauf wetten, dass auch er (sollte es ihn noch vollständig geben) mittlerweile ganz sicher deswegen in der Werkstatt gewesen ist.

Gruß, René
 
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Fischotter

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Moin,

wie kann der behaupten, dass dieser Schaden nicht bei den NFZ passieren kann? Die in den NFZ eingebauten, sind die gleichen, die auch in den PKW Modellen eingebaut werden. Ob das Problem schon behoben ist, wage ich zu verneinen.

ciao
Peter
 
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Strahlemann

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Hallo Peter!

Okay, vielleicht falsch ausgedrückt oder formuliert.

Es war so, dass es "damals" bereits bei diversen Modellen der Baureihen Golf, Polo und Co. diese Meldungen und Problematiken gegeben hat und VW einige Servicemeldungen an Besitzer solcher Fahrzeuge ausgegeben hat (von Rückruf zu sprechen wäre nicht im Sinne von VW!!!).

Zu dieser Thematik hatte ich unseren großen VW Händler vor Ort dazu befragt, aber im NFZ Bereich war von dieser Thematik zu diesem Zeitpunkt noch nichts bekannt.

Wie der Stand heute ist, kann ich natürlich nicht beurteilen. :neutral:
 
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Hallo,

interessant das alles zu lesen. Da die entsprechenden Triebwerke auch in Hochdachkombis verbaut sind denke ich, kann eine Diskussion darüber nicht schaden.

Ich stelle mir gerade das folgende Szenario vor:

  • Papa und Mama kaufen für ihre 3 Kinder und sich selbst einen fahrbaren Untersatz, weil der alte nach 250TKm durch ist.
  • Sie entscheiden sich für ein hochpreisiges Markenfabrikat
  • Nach 4000 bis 8000 Km rasselt das Triebwerk wie das Schlagzeug einer Anfängerband
  • Die befragte Werkstatt sagt "das ist normales Geräusch" und schickt die Leute nach Hause
  • 2000 Km später ist die Steuerkette, die Führung und der Kettenspanner so kaputt, dass sich das Triebwerk mit lautem Knall verabschiedet
  • Werkstatt sagt im günstigsten Fall 1.100 € Reparaturkosten, im ungünstigsten Fall neues Triebwerk für schlappe 4.000€ zuzüglich Arbeitslohn
  • Hersteller will von Gewährleistung, Garantie, Kulanz und solchen Dingen nichts wissen - und es wird sogar Fehlbedienung unterstellt...
Was nun, wenn man davon betroffen ist?

Interessant finde ich aber auch die Diskussion darüber, dass einige Menschen mittlerweile von geplanter Obsoleszenz reden.

Aus dem Elektronikbereich ist mir bekannt, dass man durchaus Bauteile kaufen kann, deren Lebensdauer von vornherein bekannt ist: Bei Schaltern und Schützen (großen Relais) wird die Anzahl der Schaltspiele angegeben, bei Kondensatoren die Haltbarkeit in Monaten - mir selbst sind viele defekte Elektronikgeräte bekannt, bei denen derartige Kondensatoren für den Gerätetod kurz nach Ablauf der 2jährigen Garantie verantwortlich waren.

Daß die geplante Obsoleszenz mittlerweile auch Einzug in die Fahrzeugtechnik findet, erscheint mir da nur logisch.
 
helmut_taunus

helmut_taunus

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Hallo,
seinerzeit hat ein Herr Lopez bei einem Ruesselsheimer Automobilhersteller die Einkaufspreise so gedrueckt, dass die Zulieferer mit verringerter Qualitaet bevorzugt liefern durften. Nach wenigen Jahren gab es tausende Fahrzeug-Eigentuemer, die zu einer anderen Marke wechseln wollten, auch ich. Diese Billigpreise damals vor Jahrzehnten schaden heute noch dem Hersteller im Neuwagengeschaeft.
Gruss Helmut
 
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logicalman

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geplante Obsoleszenz ...

... würde ich HIER nicht unterstellen:

diese sollte - ohne den Neuwagenkäufern/Leasingkunden weh zu tun und auch ohne die Verkäuflichkeit der Leasing-Rückläufer zu beeinträchtigen - nach ca. 10 Jahren und bei > 150.000 km zuschlagen = den Dritt- oder Viertbesitzer treffen
 
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helmut_taunus schrieb:
Hallo,
... Lopez bei einem Ruesselsheimer Automobilhersteller ...
Gruss Helmut

Kann es sein, dass Du da auf einen Autohersteller schielst, der ca. Nikolaus 2014 ein ganzes Werk in meiner Nachbarstadt geschlossen hat? :oops:

Ich könnte dafür noch andere Beispiele geben:

[Off Topic]
Ich arbeitete mal bei einem KFZ-Werkstatt- und Prüfstellenausrüster mit früher sehr, sehr gutem Ruf in Sachen Produktqualität.

Dort wurden verwendete Bleche immer dünner, Getriebemotore immer schlapper, Hebebühnen-Tragspindelmuttern (auf denen dann tonnenschwere Autos stehen) werden aus Kunststoff gefertigt, sogar Papierdichtungen wurden durch andere ersetzt, weil das 100er Paket 2 Cent billiger war..., und auf eine ausreichende Menge an Schraubensicherungsmittel wurde auch verzichtet - wodurch sich Muttern lösen und für extreme Klappergeräusche beim Anheben eines Fahrzeuges bis zum Defekt von Sensoren in den Hebebühnen sorgen... Bei mancher 2-Säulen-Hebebühne dieser Firma verwindet sich beim Fahrzeug-Anheben die ganze Säule im oberen Bereich, wo der Motor sitzt, so schlapp sind die Bleche... Besagte Dichtungen platzten noch in der Garantiezeit weg...

Wenn man das als Autowerkstattmitarbeiter alles weiß, traut man sich irgendwie nur mit mulmigem Gefühl unter ein hochgehobenes Fahrzeug. Und wenn der Werkstattkunde weiß, wie die Werkstätten teilweise abgezockt werden, dann versteht der Kunde trotz Zornesröte im Gesicht auch plötzlich die Höhe seiner Reparaturrechnung.

Und warum das alles? Um bei der Fertigung ein paar Cent einzusparen, und um Umsätze bei Wartung und Reparatur zu generieren. Und nein, ich schreibe mit Sicherheit nicht den Namen dieser Fa. aus - bin froh, dort weg zu sein, da mir bei manchem Werkstattkunden mit berechtigten Reklamationen die Argumente ausgingen und ich eigentlich "Entschuldigung, dass unser an Sie gelieferter Mist ausgefallen ist" hätte sagen müssen.
[/Off Topic]

Aber irgendeinen José Ignacio López de Arriortúa gibt es, glaube ich, bei jedem Hersteller, der kurzfristig viel Geld auf Kosten anderer machen möchte. Traurig, dass derartige Leute in Konzernspitzen eindringen können oder von dort auch noch hoch gelobt werden.
 
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Re: geplante Obsoleszenz ...

logicalman schrieb:
... würde ich HIER nicht unterstellen:

diese sollte - ohne den Neuwagenkäufern/Leasingkunden weh zu tun und auch ohne die Verkäuflichkeit der Leasing-Rückläufer zu beeinträchtigen - nach ca. 10 Jahren und bei > 150.000 km zuschlagen = den Dritt- oder Viertbesitzer treffen

Aha. Also ist es nur "Dumm gelaufen", dass derzeit durchgehend Erstbesitzer mit Neuwagengarantie davon betroffen sind?

Sorry, aber wenn ich ein neues Auto kaufe erwarte ich, dass es nicht schon nach 6.000 bis 40.000 Kilometern einen kapitalen Motorschaden bekommt, von dem sich der Hersteller überhaupt nichts annehmen möchte.

Als Kunde habe ich die Macht, meinen Autolieferanten zu wählen - habe ich diesen dann gewählt, bin ich plötzlich machtlos? Das kann nicht im Sinne des seriösen Herstellers sein.
 
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Fischotter

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Falls Du es nicht wissen solltest, der Neuwagenkäufer von Heute, ist der Testwagenfahrer der Herrsteller. Nur wenn wirklich Probleme auftauchen sollten, kneifen sie den Schwanz ein und sagn trocken, wir haben keine Schuld.

ciao
 
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Fischotter schrieb:
Falls Du es nicht wissen solltest, der Neuwagenkäufer von Heute, ist der Testwagenfahrer der Herrsteller. Nur wenn wirklich Probleme auftauchen sollten, kneifen sie den Schwanz ein und sagn trocken, wir haben keine Schuld.
ciao

Wenn das wirklich so ist (und ich glaube Dir!) dann ist das ungeheuerlich.

jemand woanders im Social Network schrieb:
Der 1,4 er ist ne Katastrophe. Schlimmer aber sei die Arroganz wie VW damit umgegangen ist . Da wurde beim zweiten Schaden auch noch gesagt, das ich schließlich von Glück sagen kann, das VW sich aus Kulanz an dem Schaden beteiligt (Wir reden hier von 10.000 Euro)

Da fällt mir nicht wirklich etwas zu ein.

Ich glaube, dass sehr viele Kunden ein gestörtes Vertrauensverhältnis zu ihrem Autohersteller haben...
 
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Fischotter

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Wenn man in den Zeitung so liesst, dann isst es doch hauptsächlich der 1,4er der Ärger macht. Die anderen laufen nur nebenher.

ciao
Peter
 
Thema: Täglich grüßt die Steuerkette
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