Wolfgang
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Der HDK-Fahrer-Autotest
Nun war es soweit, mein Berlingo hatte seine 120.000 KM-Inspektion. Und als Leihwagen bekam ich, wie vorher abgesprochen, einen Berlingo 3 Executive.
Für den gleichen Tag hatte ich mir beim Renault-Händler einen Kangoo dci FAP für eine Probefahrt bestellt.
Um 9.00 Uhr habe ich meinen "Alten" abgegeben und einen neuen Berlingo mit dem Kilometerstand 1200 als Leihwagen bekommen. Gleich beim „vom Hof fahren“ habe ich bemerkt, das ist ein „ganz anderes Auto“. Eine ganze Klasse höher. Leiser, schneller und komfortabler. Ich musste aufpassen, dass ich nicht zu oft die erlaubte Geschwindigkeit überschritt. Zu schnell ist man bei Tempo 70 in der Stadt, ohne das man es bemerkt. Auch auf der Autobahn war es zu merken, dass es sich hier um ein deutlich kräftigeres Auto handelt. Im Nu ist man da auf Tempo 150, ganz ohne Anstrengung. Als ich in der Stadt einige Besorgungen gemacht hatte, stellte ich schnell fest, der neue Berlingo lässt sich spielend leicht rangieren und einparken. Einzig die überbreite B-Säule stört bei der Sicht nach rechts, da könnte man schnell mal jemanden übersehen.
OK, zu Hause wurde dann der „Neue“ von der Familie begutachtet: Sohnemann (2,03 Meter groß) fand auch eine gute Sitzposition. Ehefrau war begeistert über den erheblich besseren Ein- und Ausstieg durch die breiteren Schiebetüren, allerdings nicht über die viel zu breiten Innenverkleidungen hinten. Beim sitzen auf den Außenplätzen hat man damit immer unangenehmen Schulterkontakt.
Mittags sind wir dann gemeinsam (abwechselnd am Steuer) zum Renault Händler gefahren. Dort stand schon ein silberner Kangoo Privilge für uns bereit. Wir stellten den Berlingo daneben und konnten so recht gut vergleichen:
Laderaumlänge Berlingo: 84cm, Kangoo: 87cm.
Laderaumbreite Berlingo: 118cm, Kangoo 116 cm.
Laderaumhöhe Berlingo: 56 cm, Kangoo: 60cm.
Länge der „Bettfläche“, also von den nach vorn geschobenen Vordersitzen bis zum Ende:
Berlingo: 180 cm, Kangoo: 178 cm.
Maß vom Auge bis zur A-Säule:
Berlingo: 60 cm, Kangoo 72 cm. Die Frontscheibe ist beim Kangoo nochmals deutlich weiter vorn, daher hat man dort ein viel größeres Raumgefühl.
Maß zwischen Türverkleidung bis zur Schalthebelverkleidung:
Berlingo: 50 cm, Kangoo: 62 cm.
Die Ablagen in den Türen fallen im Berlingo leider auch kleiner als im Kangoo aus.
Einstiegshöhe vorn: Berlingo: 40 cm, Kangoo 40cm.
Einstiegshöhe hinten: Berlingo 44 cm, Kangoo: 48 cm.
Das sind zwar nur 4 cm Unterschied, aber die machen einges aus. In den Berlingo steigt man hinten deutlich bequemer ein und aus.
Nun begann die zweite Probefahrt, hier die von mir „gefühlten“ Unterschiede:
Der Berlingo fühlt sich deutlich kraftvoller an. Das in der Fachpresse immer wieder kritisierte Turboloch beim Kangoo gibt es tatsächlich: während der Berlingo ab 1750 U. spürbar beschleunigt, macht dieses der Kangoo erst ab ca. 2200 U. Daran gewöhnt man sich zwar nach einiger Zeit, man hat aber doch im direkten Vergleich das Gefühl, der Berlingo ist um einiges besser motorisiert. Was aber nicht stimmt, denn der Datenvergleich sagt aus, das der Berlingo zwar eine minimal höhere Endgeschwindigkeit (3 KM) hat, der Kangoo aber fast ein Sekunde weniger von 0 auf 100 braucht! Vielleicht lag mein Empfinden auch daran, das der Berlingo schon eingefahren war, der Kangoo aber erst 30 KM „auf der Uhr hatte“.
Der Kangoo-Motor nagelt etwas höhrbarer als der Berlingo-HDI, dafür ist die Schaltung (6-Gang) beim Kangoo deutlich präziser und angenehmer.
Der Berlingo hat hinten leider nur Klappfenster, der Kangoo (gegen 150 Euro Aufpreis) elektrische Fenster. Das ist klasse, wenn man bei Wärmestau während der Fahrt mal kurz vom Fahrersitz aus „hinten auf Durchzug“ stellen kann.
Zur Verarbeitung: ich weiß nicht, ob das eine Ausnahme ist, aber der von mir gefahrene Berlingo hatte eine spürbar schlechtere Verarbeitung als der Kangoo. Ob des die vorderen Türen waren, die beim zumachen sich recht billig anhörten, die billig wirkenden Kunststoffe (z. B. die hinteren Seitenverkleidungen) im Innenraum oder die kratzempfindliche Rollabdeckung der Mittelkonsole.
Der Kangoo wirkt insgesamt wertiger. Das hätte ich, ehrlich gesagt, nicht gedacht.
Zur Übersicht: der Berlingo ist nach vorn schlecht einzusehen (wer sicher fahren will, sollte sich vorn einen Pieper einbauen lassen, beim Kangoo sieht man vorn besser wo er anfängt. Die schlechte Sicht nach rechts im Berlingo hatte ich anfangs schon beschrieben. Schade das die B-Säulen so breit geworden sind.
Noch einige Sätze zum neuen Berlingo:
Das neue Modutopdach ist klasse, ich hatte aber das Gefühl, das die Glasdächer mehr Wärme durchlassen (?) als im 2er.
Die eingebaute Klimaautomatik mit getrennt regelbaren Temperaturen hat mich total überzeugt (fand ich vorher Quatsch)!
Beide Vorderfenster haben jetzt die Tip-Automatik,
der Blinker die sog. Komfort-Auotmatik (antippen, er blinkt dreimal).
Die Rollos in den hinteren Schiebetüren finde ich auch genial.
Das CD-Fach sucht man vergebens, genauso wie die Klappbox im Laderaum. Aber Ablagemöglichkeiten gibt es in „Hülle und Fülle“.
Die hinteren Einzelsitze haben neigungsverstellbaren Lehnen.
Wenn ihr mich nun fragt, welchen ich mir als nächstes Auto kaufen werde, sage ich Euch:
Den Kangoo mit dem Berli-Motor und dem Modutopdach
Gruß Wolfgang
Nun war es soweit, mein Berlingo hatte seine 120.000 KM-Inspektion. Und als Leihwagen bekam ich, wie vorher abgesprochen, einen Berlingo 3 Executive.
Für den gleichen Tag hatte ich mir beim Renault-Händler einen Kangoo dci FAP für eine Probefahrt bestellt.
Um 9.00 Uhr habe ich meinen "Alten" abgegeben und einen neuen Berlingo mit dem Kilometerstand 1200 als Leihwagen bekommen. Gleich beim „vom Hof fahren“ habe ich bemerkt, das ist ein „ganz anderes Auto“. Eine ganze Klasse höher. Leiser, schneller und komfortabler. Ich musste aufpassen, dass ich nicht zu oft die erlaubte Geschwindigkeit überschritt. Zu schnell ist man bei Tempo 70 in der Stadt, ohne das man es bemerkt. Auch auf der Autobahn war es zu merken, dass es sich hier um ein deutlich kräftigeres Auto handelt. Im Nu ist man da auf Tempo 150, ganz ohne Anstrengung. Als ich in der Stadt einige Besorgungen gemacht hatte, stellte ich schnell fest, der neue Berlingo lässt sich spielend leicht rangieren und einparken. Einzig die überbreite B-Säule stört bei der Sicht nach rechts, da könnte man schnell mal jemanden übersehen.
OK, zu Hause wurde dann der „Neue“ von der Familie begutachtet: Sohnemann (2,03 Meter groß) fand auch eine gute Sitzposition. Ehefrau war begeistert über den erheblich besseren Ein- und Ausstieg durch die breiteren Schiebetüren, allerdings nicht über die viel zu breiten Innenverkleidungen hinten. Beim sitzen auf den Außenplätzen hat man damit immer unangenehmen Schulterkontakt.
Mittags sind wir dann gemeinsam (abwechselnd am Steuer) zum Renault Händler gefahren. Dort stand schon ein silberner Kangoo Privilge für uns bereit. Wir stellten den Berlingo daneben und konnten so recht gut vergleichen:
Laderaumlänge Berlingo: 84cm, Kangoo: 87cm.
Laderaumbreite Berlingo: 118cm, Kangoo 116 cm.
Laderaumhöhe Berlingo: 56 cm, Kangoo: 60cm.
Länge der „Bettfläche“, also von den nach vorn geschobenen Vordersitzen bis zum Ende:
Berlingo: 180 cm, Kangoo: 178 cm.
Maß vom Auge bis zur A-Säule:
Berlingo: 60 cm, Kangoo 72 cm. Die Frontscheibe ist beim Kangoo nochmals deutlich weiter vorn, daher hat man dort ein viel größeres Raumgefühl.
Maß zwischen Türverkleidung bis zur Schalthebelverkleidung:
Berlingo: 50 cm, Kangoo: 62 cm.
Die Ablagen in den Türen fallen im Berlingo leider auch kleiner als im Kangoo aus.
Einstiegshöhe vorn: Berlingo: 40 cm, Kangoo 40cm.
Einstiegshöhe hinten: Berlingo 44 cm, Kangoo: 48 cm.
Das sind zwar nur 4 cm Unterschied, aber die machen einges aus. In den Berlingo steigt man hinten deutlich bequemer ein und aus.
Nun begann die zweite Probefahrt, hier die von mir „gefühlten“ Unterschiede:
Der Berlingo fühlt sich deutlich kraftvoller an. Das in der Fachpresse immer wieder kritisierte Turboloch beim Kangoo gibt es tatsächlich: während der Berlingo ab 1750 U. spürbar beschleunigt, macht dieses der Kangoo erst ab ca. 2200 U. Daran gewöhnt man sich zwar nach einiger Zeit, man hat aber doch im direkten Vergleich das Gefühl, der Berlingo ist um einiges besser motorisiert. Was aber nicht stimmt, denn der Datenvergleich sagt aus, das der Berlingo zwar eine minimal höhere Endgeschwindigkeit (3 KM) hat, der Kangoo aber fast ein Sekunde weniger von 0 auf 100 braucht! Vielleicht lag mein Empfinden auch daran, das der Berlingo schon eingefahren war, der Kangoo aber erst 30 KM „auf der Uhr hatte“.
Der Kangoo-Motor nagelt etwas höhrbarer als der Berlingo-HDI, dafür ist die Schaltung (6-Gang) beim Kangoo deutlich präziser und angenehmer.
Der Berlingo hat hinten leider nur Klappfenster, der Kangoo (gegen 150 Euro Aufpreis) elektrische Fenster. Das ist klasse, wenn man bei Wärmestau während der Fahrt mal kurz vom Fahrersitz aus „hinten auf Durchzug“ stellen kann.
Zur Verarbeitung: ich weiß nicht, ob das eine Ausnahme ist, aber der von mir gefahrene Berlingo hatte eine spürbar schlechtere Verarbeitung als der Kangoo. Ob des die vorderen Türen waren, die beim zumachen sich recht billig anhörten, die billig wirkenden Kunststoffe (z. B. die hinteren Seitenverkleidungen) im Innenraum oder die kratzempfindliche Rollabdeckung der Mittelkonsole.
Der Kangoo wirkt insgesamt wertiger. Das hätte ich, ehrlich gesagt, nicht gedacht.
Zur Übersicht: der Berlingo ist nach vorn schlecht einzusehen (wer sicher fahren will, sollte sich vorn einen Pieper einbauen lassen, beim Kangoo sieht man vorn besser wo er anfängt. Die schlechte Sicht nach rechts im Berlingo hatte ich anfangs schon beschrieben. Schade das die B-Säulen so breit geworden sind.
Noch einige Sätze zum neuen Berlingo:
Das neue Modutopdach ist klasse, ich hatte aber das Gefühl, das die Glasdächer mehr Wärme durchlassen (?) als im 2er.
Die eingebaute Klimaautomatik mit getrennt regelbaren Temperaturen hat mich total überzeugt (fand ich vorher Quatsch)!
Beide Vorderfenster haben jetzt die Tip-Automatik,
der Blinker die sog. Komfort-Auotmatik (antippen, er blinkt dreimal).
Die Rollos in den hinteren Schiebetüren finde ich auch genial.
Das CD-Fach sucht man vergebens, genauso wie die Klappbox im Laderaum. Aber Ablagemöglichkeiten gibt es in „Hülle und Fülle“.
Die hinteren Einzelsitze haben neigungsverstellbaren Lehnen.
Wenn ihr mich nun fragt, welchen ich mir als nächstes Auto kaufen werde, sage ich Euch:
Den Kangoo mit dem Berli-Motor und dem Modutopdach
Gruß Wolfgang