Sooooo, die Reparatur des zweiten Risses ist vollendet und ich bin zwar klüger, aber ratlos.
Noch einmal in Kurzform: Links am Heckklappenscharnier habe ich vor wenigen Monaten Risse im Lack und austretendes Rostwasser entdeckt. Die sofort beantragte Garantiereparatur wurde anstandslos genehmigt und durchgeführt. Drei Wochen später sah ich leichte Risse ohne Rost auf der rechten Seite, auch hier wurde nun auf Garantie repariert.
Über den letzten Sommer habe ich an der Heckklappe einen Paulchenträger montiert gehabt. Über den Winter hatte ich ihn abgenommen, so ging er auch zur ersten Reparatur. Spuren (beschnittene Gummilippe, Dreck an Auflagepunkten) habe ich nicht entfernt. Verheimlichen ist nicht meine Art, es blieb auf der ersten Blick erkennbar, dass ein Heckträger verwendet wird.
Deswegen hat man im Zuge der zweiten Reparatur etwas genauer die Ursache gesucht, den Heckträger in Verbindung mit der Beschädigung gebracht und mich damit konfrontiert (freundlich und hilfsbereit!), dass ich den Heckträger wohl überladen hätte. Ich habe die Räder (2 Erwachsene, 1 Kind) nachgerechnet und bin selbst bei voll Beladung auf maximal 42kg gekommen. In der Regel fahre ich leer oder mit einem Rad (ca. 10-15 kg).
Mit dem Meister bin ich dann an den Wagen und er hat mir gezeigt, dass die Aufsetzpunkte auf der Stoßstange das Gewicht nicht voll abstützen. Der Kunststoff dort ist flexibel und Gewicht wird erst deutlich weiter innerhalb durch die verdeckte massive Stoßstange abgefangen. Entsprechend hängt das Gewicht wohl voll/mit großem Anteil an der Klappe.
Hinzu kommt eine wohl nicht optimal durch flexibles Material versorgte Metallkante unter dem Lack an der beschädigten Stelle, so dass dieser hier nicht elastisch genug ist und reißt.
Meine ursprünglichen Vermutungen zur Ursache der Risse waren:
- Montagsauto
- in unbeladenem Zustand Scherkräfte durch die einseitige Abstützung der offenen Heckklappe mittels original Schiene von Paulchen am Stoßdämpfer
- Dauerbelastung durch den leeren Heckträger
Bauchgefühl des Meisters: Sollte alles nicht die Ursache sein.
Für mich stellt sich die Frage: Wie geht es weiter? Besonders, nachdem ab jetzt die Garantie sicher abgelehnt würde.
Die reparierten Lackstellen sind laut Meister in der Regel belastbarer als die Werkslackierung. Er schlägt zusätzlich eine Unterfütterung der Kunststoffstoßstange durch Hartgummibolzen an den Stellen vor, an denen der Träger aufsetzt. Ich werde die Stange mal irgendwann abnehmen und mir anschauen, wie die Lage der massiven Teile überhaupt ist.
Ich hoffe, andere Paulchenfahrer verunsichere ich durch die Geschichte nicht. Die Stützen muss man wohl so einstellen, dass der Kunststoff anfängt sich zu biegen. Das wird der auch nicht lange ohne Schaden mitmachen. Ich überlege, den Hersteller damit zu konfrontieren; eher als Hinweis und lösungsorientiert, nicht als Meckerei.
Noch als weiteren Punkt haben wir über verstärkte Dämpfer gesprochen, um die Heckklappe in unbeladenem Zustand symmetrisch abzustützen. Zu klarem „Nein“ oder „Ja“ wollte er sich nicht durchringen