Also so ganz verstehe ich die persönliche Zuspitzung dieses eigentlich reinen Sachthemas nicht wirklich.
Worum geht es:
Der Threadersteller hat einen Mini-Camper mit diversen elektrisch betriebenen Geräten, und macht sich Gedanken darüber, wie er diese mit dem dazu notwendigen Strom, bei ausreichender Kapazität versorgen kann.
Lösungen gibt es einige:
- Powerstation.
Wobei ich denke, die Überlegung sich eine >200AH LiPo Station zuzulegen, wird wahrscheinlich auch am Gewicht (ü 20kg)(?) scheitern. (bis 1.000 Euro)
- PV Anlage mit Batterie (wahlweise Blei/AGM/LiPo). (bis 1.200 Euro)
- Kompressor, Benzin betrieben. (bis 800 Euro)
Sicher ist aber: Heizen ist weder mit Powerstation noch PV-Anlage elektrisch machbar. (Nicht vergessen: Auch Webasto und Co. ziehen ganz schön Strom

)
Heizen mit Kompressor "wäre" möglich, "wären" da nicht andere, sehr negative Begleiterscheinungen
Bei 1 + 2 kann man es drehen und wenden wie man möchte: Es wird immer langfristig nachgeladen werden müssen. Irgendwo muss der Strom ja herkommen, und wenn nicht in Form von „Landstrom“, dann (bei höherer Zuladung, Beschaffung von genügend Sprit, und viel Lärm) mit Kompressor. (Dann erhöht sich der Anschaffungspreis auch um denselben.)
Völlige Autarkie ist, unter der Voraussetzung, dass man die diversen Komfortanwendungen (elektr. betriebene Kühlbox, Laptop, Smartphone, Innenlicht, (fehlt was)? Betreiben möchte, „fast“ nicht möglich.
Außer man treibt es (wie ich mit meinem großen Camper) auf die Spitze, und hängt an den Kasten noch ein mobiles PV-E-Werk mit ü 5kWh dran. (Da laufen aber gesamt sehr viel mehr elektr. Verbraucher.)
Aber selbst dann funktioniert das nur unter diversen Voraussetzungen. Eine davon ist u.a. nicht mit Strom auch noch heizen zu wollen. Das funktioniert einfach nicht.
Als da wäre:
- Durchgehend in sehr sonnenreichen Regionen/Ländern.
Anderenfalls deutliche Ressourcen-Achtsamkeit auf das Notwendige(ste). Soll heißen: Sinnvoll ist zum Beispiel, beim Betreiben eines Induktionsherdes bei Tag zu kochen/braten, und nicht mitten in der Nacht.
- Aufgrund Kostengründen (Auch LiPos leben nicht ewig) die Kennlinien und Ladezustände der Batterien im Blick zu haben.
Beim Mini-Camper (hier bei meinem Zooom Stadtindianer®) funktioniert der Betrieb derselben Kühlbox, wie sie der Thread-Ersteller hat, mittels 120WP Solarmodul und 64AH Blei-Akku bislang reibungslos – und zumindest im Frühjahr/Sommer/Herbst durchgehend. Auch kleiner Laptop und Smartphone lässt sich anstandslos laden.
Richtig ist aber auch: Es funktioniert nicht, wenn ich vorzugsweise unter Bäumen/auf Schattenplätze stehe, weil es mir sonst zu warm wäre. Und: Es macht keinen Sinn das Aufstelldach, das ja bei diesem Mini-Camper-Typ schräg nach vorn abfällt, Richtung Westen aufzustellen. (Kompromisslösung wäre tagsüber das Dach herunterzulassen, aber wer hat dazu bei mehrtägigen Aufenthalten schon Lust. Deswegen auch der Vorschlag einer Falt/mobilen Solaranlage.)
Ja, es stimmt schon (ein bisschen), die gesamte Anschaffung und Erhaltung (egal ob Powerstation oder PV-Anlage) ist in der Relation zum Nutzen (kühle Getränke, Lebensmittelvorratshaltung) kaum unter Kosten/Nutzen-Aspekte zu beurteilen, sondern mehr unter Hobby und „Luxus-Ideologie“.
Ich persönlich denke: Der ganze „Mini-Camper“ Taderatsch ist unter Kosten/Nutzen-Aspekten nicht wirklich nachzuvollziehen
Warum hier jetzt die Camper angegriffen werden, die mit so einer Ausstattung „auch“ auf Campingplätzen mit Landstromanschluss campen, verstehe ich nicht.
Ich stehe auf vielen Stell- und Campingplätzen, in denen entweder …
- alle Stromanschlüsse belegt sind
- auf einigen Parzellen gar keine Anschlussmöglichkeiten bestehen
- Strom separat abgerechnet wird, und das nicht zu wenig.
(Die CP-Betreiber sind ja auch nicht blöd, und haben mitbekommen, dass in vielen Wohnmobilen heute Gas/E Kombi-Heizungen laufen, die richtig satt Strom ziehen. Eine Strompauschale von 4-5 Euro/24Std. ist also durchaus angemessen.)
Letztlich muss jeder für sich entscheiden, was für ihn die beste Möglichkeit, sich mit Strom zu versorgen darstellt. Aus eigener Erfahrung behaupte ich aber, dass der Kostenvergleich ausreichende Powerstation kontra PV+Batterie sich nichts oder kaum was schenkt.
Tatsächlich – so meine und die Erfahrung vieler anderer Camper-Freunde – ist die geeignete Anschaffung egal welcher der gewählten Möglichkeiten absolut von den individuellen Verbrauchs/Anwendungswerten abhängig.
Unsereins hat deshalb klein angefangen, und sich langsam an das für sich selbst Notwendige herangetastet. Wäre ich so manchem Rat gefolgt, dann hätte ich entweder viel zu wenig – oder viel zu viel für meine Bedürfnisse.
