MiniCamper und wie sich die Ursprünge verschieben

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Rumpelholz

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Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber bei mir hat sich in den vergangenen Jahren meine Grundhaltung zum Thema Nutzung des Hochdachkombi als MiniCamper spürbar verändert.

Als ich im Frühjahr 2017 meinen Tourneo Connect anschaffte, war mir von vornherein klar, dass das schöne Auto kein HDK mehr ist. Ich erklärte ihn sofort zum MiniCamper: mit dem Notwendigsten ausgestattet, sollte es auf kleine und größere Touren gehen und kein Zelt oder Gasthof mehr mein Nachtquartier sein.

Dabei immer vor Augen, dass ich Campingplätze anlaufe und stressfrei (also ohne großes Zelt aufbauen etc.) im Auto -pardon: MiniCamper, schlafe. Egal, bei welchem Wetter.

Diesen Leitgedanken als Basis machte es mir leicht, schnell fündig zu werden und ich erwarb eine Ququqbox. (Ich hatte keine tiefergehenden Gedanken an mögliche Ausbauten verwendet. Es kam mir nicht mal in den Sinn.)
Was war die toll: Küche, Kompressionskühlbox und Abwaschgelgenheit im Heck mit Auszug und eine wahnsinnig dicke und komfortable Matratze zum Ausklappen. (Ich habe wirklich noch nie so gut geschlafen wie auf diesem Nachtlager - bis heute nicht!).

Schnell konnte ich sagen: Ziel erreicht. Alles wunderbar.

Im April 2017 war viel passiert. Erst kam der Tourneo, am selben Tag auf dem Weg zum freundlichen Fordhändler (FFH) kam die Nachricht, dass unser Hund gerade geboren wurde, von dem wir zu der Zeit noch nicht mal wussten, dass wir zwei Monate später einen Prachtburschen von Hund als frischgebackene stolze Hundebesitzer als Familienzuwachs bekommen sollten. Und 14 Tage nach dem Autokauf nahm ich die Ququqbox in Empfang. Zack, zack ging das alles.

Ich unternahm viele Touren, schnell natürlich auch mit Hund. Das Campen auf Campingplätzen erwies sich als praktisch und unkompliziert in Deutschland.

Nach und nach entwickelte ich meinen MiniCamper als solchen weiter. Ich verabschiedete mich schweren Herzens von meiner geliebten wie praktischen Ququqbox und nutze nun den Ausbau wie HIER beschrieben.

Aber wovon ich mich mittlerweile auch verabschiedet habe, ist die Ausrichtung, mit meinem MiniCamper nur oder hauptsächlich Campingplätze aufzusuchen. Zumindest in Deutschland.

Die pandemiebedingten Schließungen scheinen einen Großteil von Campingplatzbetreibern veranlasst zu haben, nach der schrittweisen Öffnung an der Preisschraube zu drehen und die kennt nur eine Richtung: nach oben.

Ich will hier nicht weiter ins Detail gehen, aber wir haben einschlägige Erfahrungen gemacht.

Hier ein Bonus: Generell ist es für mich als Hundehalter nicht mehr nachvollziehbar, warum auf CP’s für einen Hund drei oder vier Euro berechnet werden, an der Küste sogar bis neun Euro! Pro Tag.

Hunde sind immer an der kurzen Leine zu halten auf CP’s. Sie nehmen keinen zusätzlichen Platz in Anspruch und dürfen verständlicherweise nicht in Sanitärräume. Dabei habe ich in der Vergangenheit symbolische ein oder zwei Euro noch akzeptieren können. Das ist jetzt auch vorbei.

Diese Wahrnehmung kam nicht über Nacht, sondern sehr allmählich.

Ursprünglich dachte ich an eine Dachbox, weil praktisch und viel Gedöns verstaut werden kann.

Heute bin ich schlank unterwegs: keine Dachbox, weil Höhenbegrenzungen an Parkplätzen das Parken verhindern und keine Parkhäuser nutzbar sind. Beides ganz entscheidende Punkte. Hinzu käme vielleicht höherer Spritverbrauch und Pfeiffgeräusche beim Fahren.

Das Gleiche gilt auch für eine Gepäckbox auf der Anhängerkupplung (sehr praktisch), aber verlängert das Auto um einen halben Meter. Auf Fähren kostet das reichlich.


Für mich stelle ich fest, dass ich mittlerweile so unabhängig wie möglich unterwegs sein möchte. Genau danach richtet sich mein „sich neu entwickelter Leitgedanke“ zum Thema MiniCamper.

Das fordert natürlich das persönliche Geschick, alles schlank und passgenau ins Auto zu bekommen und wirklich nicht zu viel mitzunehmen. Wenn ich heute unterwegs bin, egal ob Norddeutschland, Italien, Frankreich oder Spanien (wo ich öfter bin), sieht man nur einen blauen Tourneo. Sonst nix. Kein Schnickschnack.


Wie geht es euch bei der Nutzung eures MiniCampers? Sind eure ursprünglichen Motive von damals noch unverändert die gleichen wie heute oder hat sich in euren Ansichten auch etwas verändert?
 
christiane59

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Was den Minicamper angeht, bin ich ganz genau so unterwegs. Nur drin was mit muss, und das ist alles fest eingebaut oder hat einen Platz, für den ich nicht umräumen muss. Von außen völlig unauffällig. Schon damit ich überall parken und das Auto allein stehen lassen kann, ohne Gesindel anzulocken, das Beute darin wittert. Freistehen tue ich gelegentlich, aber normalerweise suche ich mir bei längeren Reisen vorher einen günstigen Womostellplatz aus, damit ich ruhiger schlafen kann. Dafür und gegen die Diskussionen mit Liner-Campern ist es gut, dass mein Berlingo seit ein paar Jahren eine Womozulassung hat. Er darf dahin, ich bin auch mit einem Eckchen zufrieden und brauche keinen Strom.

Ich liebe auch das Camp-Leben, also Sonnendach ans Auto, Tisch und Stuhl raus und abends schön draußen sitzen. Das geht auf einem Campingplatz. Aber nicht um jeden Preis. CPs über 20 Euro nutze ich nur, wenn ich genau da hin will, weil ich etwas Bestimmtes vorhabe. Mir sind letztes Jahr schon einige CPs begegnet, wo mein Berlingo und ich zusammen lt. Preisliste etwa 15-16 Euro gekostet hätten, normaler Preis also. Leider wollte man neuerdings eine Mindestgebühr von > 20 Euro pro Nacht haben, und dafür konnten sie den Platz behalten.

Hunde habe ich nicht mehr, aber mehr als 3 Euro pro Nacht würde ich auch nicht bezahlen wollen.

Wenn man sucht, findet man noch solche Plätze. Aber es ist voller, teurer und schwieriger geworden, seit alle Welt campen geht.
 
Reisebig

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Aber es ist voller, teurer und schwieriger geworden, seit alle Welt campen geht.

Einfach durchhalten, die Flüge boomen wieder, die Hotels werden wieder voller und die Hipster Camper stellen fest, nicht überall kann man am See/Fluß freistehen und Lagerfeuer machen.

Zum Thema, das dritte Auto als Mini-Camper und an der Sache selbst hat sich nix geändert, nur die Ausstattung hat sich verfeinert durch trial and error.
 
christiane59

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Einfach durchhalten, die Flüge boomen wieder, die Hotels werden wieder voller und die Hipster Camper stellen fest, nicht überall kann man am See/Fluß freistehen und Lagerfeuer machen.

Zum Thema, das dritte Auto als Mini-Camper und an der Sache selbst hat sich nix geändert, nur die Ausstattung hat sich verfeinert durch trial and error.
Der Verkauf von Campingfahrzeugen boomt leider weiter, wie ich in den entsprechenden Foren sehe. Das begann ja schon vor Corona. Ich habe meinen Wohnwagen 2017 oder 2018 verkauft, als meine Hunde zu alt waren um noch damit klarzukommen. Den hat mir einer vom vom Fleck weg abgekauft zu einem höheren Preis, als ich bezahlt hatte. Den Wohni davor auch schon. Der stand 2 Tage bei mir vor der Haustür, als jemand klingelte, danach fragte und am selben Tag mitgenommen hat.

Meinen Berlingo hätte ich schon mehrmals verkaufen können. Aber den bekommt keiner! :)
 
hal23562

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Bezüglich des Platzes bin ich inzwischen ein Opportunist. Wenn ich mich im Land fortbewege suche ich mir zum reinen Übernachten einen stillen Parkplatz. Die an Friedhöfen sind meine Favoriten. Halte ich mich ein paar Tage länger auf bevorzuge ich einen CP (um 15 €). Markise und Heckzelt sind dort kein Problem und Infrastruktur schätze ich schon. Irgendwo in der Pampa frei gestanden habe ich bisher eher selten.
Was mir auffällt sind die Mondscheinpreise auf vielen reinen WoMo-Plätzen. 30 - 40 € sind da inzwischen keine Seltenheit mehr. Wer das bezahlen will soll's tun. Ich sicher nicht!
Seit meinen großen Wandertouren achte ich darauf, keinen Klöterkram oder zuviel Klamotten mitzuschleppen. Auch beim Mini-Camper ging es mir bald auf den Senkel, mit unnötigem oder gar suboptimalem Kram rumzuhökern. Dem großen Ausmisten fiel dann u.a. ebenfalls meine Dachbox - aus fast genau den gleichen Gründen wie bei Rumpelholz - zum Opfer. Stealth ist mir von Anfang an wichtig. Aus vergleichbaren Gründen wie Christiane.
Einen großen Stellenwert hat für mich allerdings meine Küche. Da mache keine Abstriche, vermeide aber "nice to have"!
Bei der Nutzung des Mini-Campers habe ich festgestellt, dass es mir unterwegs wichtig ist, immer ein schnell nutzbares Bett zur Verfügung zu haben. So ist die Bettplatte meist herunter geklappt.
Gerade im Ausland habe ich erfahren, wie insbesondere Phone und Tablet/Notebook das Leben in vielen Dingen erleichtern. Auch darauf würde ich nicht mehr verzichten wollen. Im und am Fahrzeug haben die alle über ein als Router geschaltetes altes Phone mit echter Datenflatrate Verbindung zum Web.

HAL
 
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Rumpelholz

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Nur drin was mit muss, und das ist alles fest eingebaut oder hat einen Platz, für den ich nicht umräumen muss.
Da arbeite ich noch dran. Deshalb werde ich noch einige Modifikationen in meinem Ausbau vornehmen, denn in der Vergangenheit hat mich zunehmend gestört, dass ich immer Kühlbox, Powerstation und PortaPotti umwuppen muss; je nach dem, ob ich Station mache oder fahre.
Ein „Prototyp“ ist jedenfalls schon mal fertig. Muss nur sehen, ob ich auf so schmalem Grad schlafen kann. Fahre also bald mal irgendwo freistehen, um es auszuprobieren.
 
Rumpelholz

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Bei der Nutzung des Mini-Campers habe ich festgestellt, dass es mir unterwegs wichtig ist, immer ein schnell nutzbares Bett zur Verfügung zu haben.
Genau das ist der weitere Punkt, der mir auch wichtig geworden ist. Deshalb versuche ich mich in der Konstruktion eines permanenten Solobetts, wo die Kühlbox, Powerstation und PortaPotti auch ihre festen Plätze bekommen.
 
christiane59

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Da arbeite ich noch dran. Deshalb werde ich noch einige Modifikationen in meinem Ausbau vornehmen, denn in der Vergangenheit hat mich zunehmend gestört, dass ich immer Kühlbox, Powerstation und PortaPotti umwuppen muss; je nach dem, ob ich Station mache oder fahre.
Ein „Prototyp“ ist jedenfalls schon mal fertig. Muss nur sehen, ob ich auf so schmalem Grad schlafen kann. Fahre also bald mal irgendwo freistehen, um es auszuprobieren.
Bezüglich Kühlbox habe ich auch gerade umgerüstet von einer 32-Liter Kompressorbox unterm Bett auf eine 10-Liter Kompressorbox zwischen den Vordersitzen. Die andere war viel zu großl und ich musste immer das Fußteil des Bettes wegnehmen, um daranzu kommen. Jetzt nur noch Klappe auf, Sachen raus oder rein, und fertig. Sogar während der Fahrt. Für das bisschen an Lebensmitteln, was bei mir wirklich Kühlung braucht, plus das eine oder andere Kaltgetränk reicht die Kleine. Unterm Bett sind dafür jetzt all die Sachen wie Werkzeugtasche, Schuhe, Hockertischchen etc., die vorher im Beifahrer-Fußraum herumlagen.
 
christiane59

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Das Portapotti steht bei mir unten im Schrank an der Schiebetür Fahrerseite und wird bei Bedarf herausgezogen, so dass es zwischen Fahrersitz und Küchenzeile steht und dort benutzt werden kann.20200119_125339.jpg Das ist immer möglich, auf Reisen wie auch nachts. Und nach Gebrauch verschwindet es wieder im Schrank. Es ist mein zweitwichtigstes Camping-Gadget, nach dem Bett.
 
Thema: MiniCamper und wie sich die Ursprünge verschieben

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