uwe f schrieb:
Hallo
Meine Ausbildung als Elektriker ist schon eine Weile her, und als solcher arbeite ich auch nicht direkt, aber was du da vor hast ist Blödsinn. Da bastelst du eine neue Phasenaufteilung für das gesammte Haus/Wohnung zusammen, damit du wenigen Stunden die Woche mal mehr wie 2 Platten anmachen kannst? Es wird wohl eine Grund haben, warum schon seit vielen Jahrzehnten die Herde im Privathaushalt 3 Phasig ausgelegt werden.
Aber wenn du das unbedingt so machen willst noch ein paar Tips:
1. EVU nachfragen, ob der Anschlusswert auf einer Phase zulässig ist. In vor allem alten, Anschlussgebieten gibt es Einschränkungen.
2. Das Kabel ins Leerrohr legen. Wenn du deinen Fehler erkennen solltest, bzw. der nächste Herd wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen ist, fällt es leichte das Kabel zu tauschen.
3. Ab und an die Klemmstellen überprüfen. Gerade hohe Ströme und schlechte Klemmstellen lösen die meisten Kabelbrände aus.
4. Wegen Punkt 3 in Löschmittel und Rauchmelder investieren.
Lieber Uwe,
das ist natürlich Falsch.
Kochfelder sind immer 2Phasig. (2Patten je auf einer Phase, oder 2 und 1Platte bei einem 3 flammigen Kochfeld.) Grund ist, dass eine Phase i.d.R. mit 16A abgesichert werden kann und man mit 2,5mm² Kabelquerschnitt auskommt.
Du hast natürlich recht, dass der klassische Herd mit Backofen 3phasig angeschlossen wird, aber wer will sich beim Backen ständig bücken? Die moderne Küchenplanung sieht Backofen, Dampfgarer, Microwelle usw. auf Augenhöhe vor. D.h. die Elektrik muß diesen Anforderungen Rechnung tragen.
Ziel einer Elektroplanung ist IMMER eine möglichs gleichmäßig Phasenauslastung zu beachten. In meinem Fall geht es um eine Unterverteilung die NUR die Küche betrifft. Wie erwähnt sichere ich selektiv mit 35A die 3 Phasen vor. Aus der Küchenerfahrung weiß ich auch, welche hohen Verbraucher ich möglicherweise gemeinsam betreibe. Wäsche wachen und Kochen, kommt daher ehr gar nicht vor, aber möglicherweise ein Kochfeld für die Soße, der Dampfgarer fürs Gemüse und der Backofen für den Braten. Anderseits wenn "klar Schiff" gemacht wird, ist der Geschirrspüler und die Waschmaschine an.
Das man überhaupt 4 Platten des Kochfeldes benutzt kommt eigentlich gar nicht vor. Ich spiele mit dem Gedanken auch gleich ein 2flammige Kochplatte zu integrieren, (dank Dampfgarer), jedoch sind 2flammige Kochfelder teurer wie 4 flammige, liegt wohl daran, dass letztere mehr produziert werden.
Ein weiteres Argument ist, dass 2 flammige Kochfelder einen Schukostecker haben, und somit nicht festverdrahtet werden. Für die VDE Vorschriften bedeutet dies, wieder ein zusätzlicher FI/LS.
Bei Herdanschlussdose entfällt dieses.
Eine gebräuchliche Schaltvariante für ein 2phasiges Kochfeld ist, dass ich die 5 Adern der Ltg. so aufteile:
Die beiden schwarzen gemeinsam auf L und den Braunen und den Blauen ZUSAMMEN auf N. Gelb natürlich auf PE. Damit kann ich den üblichen 3phasigen 16A LS, der nach VDE gemeinsam abfallen muß benutzen. (Natürlich müssen alle Pole ankommend auf einer Phase liegen beim LS)
Meine favorisierte Alternative ist, gleich ein richtig dimensioniertes 3adriges Kabel zu nehmen und nur einen 32A LS zu verbauen.
Die klassische Herdverdrahtung ist 3phasig, allerdingt braucht man für ein Kochfeld eben nur 2 dieser Phasen. (Eine Phase ist quasi umsonst!)
Die Lastaufteilung für die Küche fällt mir bei der klassischen Herdanschlusses mindestens genauso schwer, als wenn ich Herd grundsätzlich auf einer Phase anschließe.
Das ist ja wohl selbstredent, dass man heute 2,5mm² NYM für alle 16A Stromkreisläufe nimmt, aber für 32A entsprechend 4mm². Wer will schon eine Wandheizung. Dass ich die Kontakte (soweit nicht QuickConnect) der LS, Fi´s und Reihenklemmen mit dem richtigen Drehmoment anschließe, ist wohl klar.
Nun noch eine Bemerkung zu den sogenannten "Fachleuten". Ich habe im Vorfeld meines Vorhabens jede Menge Verteiler angeschaut.
Fazit: zu 99% entspricht die Hauselektik nicht den aktuellen VDE Vorschriften seit 2009. Aber selbst dabei sind gravierende Fehler festzustellen. z.B. mehrere Kabel auf einer Klemme. Feindrahtleitungen sind nicht mit Kabelenttülsen versehen, oder falsche! keine Enttülse für 2 Drähte, im Verteiler ist nicht alles Fingersicher! Sammelschinen einfach abgesägt und Enden nicht richtig abisoliert, bei 3phasigen Herdanschlussdosen müssen alle Phasen gleichzeitig bei Auslösung abfallen. Verbraucher hoher Stromaufnahme in einem Stromkreislauf (z.B. Waschmaschine u. Trockner) , usw.
Nein, nein, wie bei fast allen Dingen des Lebens, insbesondere gibt dies für sicherheitsrelevante Dinge. Selbst schlau machen, Meister über die Schulter schauen und dieses mit dem theoretisch angelesenen Gegenchecken. Natürlich ist das Zeitaufwändiger, aber es geht um mich und da läßt sich zeitlicher Aufwand eben nicht mit Geld verrechnen.
Die VDE Vorschriften ändern sich relativ häufig, die sogenannten Fachleutige sind oftmals immer noch bei Ihrer Routine und sind offensichtlich manchmal gar nicht Up-to-Date.