Auf den Bildern sieht man immer schöne Ausbauten, aber selten den ganzen Kram den man noch so mitschleppen muss.
Das finde ich ein wichtiges Thema, wenn man sich mit Minicampern beschäftigt.
Ich für mich selbst habe als Erstes betrachtet, dass so mancher mit einem Rucksack auf Weltreise geht und evtl. sogar noch ein Zelt, Matratze, Schlafsack, Kochgeschirr dabei hat. Nachdem er alles für sich optimiert hat, kann er alles tragen, vermisst nichts und erfreut sich seiner Unabhängigkeit. Derjenige hat unter Berücksichtigung seiner Wünsche und Möglichkeiten alles richtig gemacht.
Im Gegensatz zum Backpacker habe ich im HDK unendlich viel Platz, ob nun mit 1 oder 2 Personen. Den kann ich vollstopfen oder mein Gepäck wie der Backpacker für die jeweilige Reise optimieren.
Früher im Wohnwagen war "immer alles drin". Ein paar Lebensmittel und Klamotten dazu, fertig war ich für die Reise, egal ob nur ein Wochenende oder drei Wochen Ausland. Geschirr für 4 statt 1-2 Personen, Stühle ebenso, Vorzelt ... brauche ich oder nicht, es war dabei. Was für ein Ballast. Aber der fiel gar nicht auf, weil der Platz da war, die Schränke trotzdem nicht voll und die Spontanität jederzeit gegeben. All das ist angenehm, vor allem wenn man Kinder und/oder Hunde hat, und Reiseziele bei denen ein Wohnwagen als Homebase schön ist.
Nachteil: Man braucht einen Stellplatz, der WW braucht Pflege und Wartung und kostet auch was. Man muss das passende Auto zum Ziehen haben, das man im Alltag vielleicht gar nicht braucht. Man muss es vor allem auch so oft nutzen können, dass es sich lohnt. Heutzutage sinkt die Flexibilität gewaltig, denn durch den Campingboom muss man immer öfter vorbuchen, sonst ist der Campingplatz voll.
Immer schon war ich auch mal nur spontan mit dem Berlingo unterwegs, ohne Ausbau, aber mit Zelt oder Busvorzelt und Campingausstattung oder Liege zum Reinstellen ins Auto. Vorteil ist, man kann mit dem Auto überall hin, im Parkhaus ist die voll geladene Kiste egal, solange sie nicht höher wird, und mit dem kleinen Würfel komme ich auch noch in einer Ecke auf Campingplätzen unter, wo kein Wohnwagen mehr hinpasst. Wenn ich nicht gleich draußen bleibe.
Nachteil: Man ist IMMER am Umräumen und Suchen. Spätestens am 2. Tag fand ich das Gesuchte erst wenn ich es nicht mehr brauchte, es dauerte ewig bis alles wieder fahrbereit verpackt und verzurrt war. Da überlegt man nachher ernsthaft, ob man noch eine Station weiterzieht oder lieber gleich am Platz bleibt.
An dem Punkt habe ich mir überlegt, wie ich in Zukunft reisen will. Ich möchte so flexibel wie möglich sein, spontan weiterfahren aber keinen Platz buchen müssen, auch mal frei stehen können ohne aufzufallen. Ich möchte auch Städte besuchen und in jedes Parkhaus passen, und auch auf jeden Strandparkplatz, der einen Besenstiel aufgehängt hat. Ich werde überwiegend draußen sein, möchte aber bequem schlafen und auch bei Regenwetter eine Unterkunft haben, wo ich mal Kaffee kochen kann ohne raus zu müssen. Ich möchte mich notfalls auch im Auto waschen können und mein Portapotti immer einsatzbereit haben, auch nachts. Und vor allen Dingen: NICHT MEHR UMRÄUMEN und NICHTS IM WEG STEHEN HABEN.
Geht das im Berlingo? Ja, denn ich habe immer den Backpacker vor Augen. Alles was irgend möglich ist wie Strom, Wasserversorgung, Platz für Portapotti, Kühlbox, Bett ist fest eingebaut und kann schon mal nicht rumstehen. Alles weitere wird für jede Tour zusammengestellt und passt auf jeden Fall in die Bett-Truhe - denk an den Backpacker. Wenn ich kein Busvorzelt, Klapptisch, Stühle brauche, kommen auch keine mit. Ich bin noch beim Ausbau, aber die Idee wie es wird sieht man schon
hier.
Es geht sogar zu zweit, wie man in vielen Youtube Videos sehen kann.
Das war jetzt alles etwas OT, aber auch wieder nicht, denn bei vielen ist ja die Überlegung, je höher das Bett, umso mehr Platz für Kisten.
Überlegt mal, wie Eure Campingsituation später wirklich ist. Minimalismus im Minicamper = Platz für euch.