Fahrbericht Pegeot Rifter

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Tim

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Als wir im Frühlingsurlaub auf Malle waren, haben wir einen HDK gebucht. Da wir 4 waren brauchten wir Platz für viel Gepäck, was bei einem Golf o.ä. Nicht funktioniert hätte. Bei der Mietwagenstation fragt man, ob Automatik OK sei. Klar doch, fahre ich ja auch im Alltag. Dann bekam ich den Schlüssel für einen nagelneuen Peugeot Rifter. Ich möchte meine Eindrücke mit euch teilen, muss aber auch dazu sagen, dass es der erste HDK ist, den ich selber gefahren bin.


Das Äußere

Von der Seite und von hinten sieht er aus wie ein HDK der etwas auf Off-Road getrimmt wurde. Von vorne wirkt er bullig und erinnert stark an ein SUV. Die Scheinwerfer-Partie lässt das Fahrzeug modern und sportlich erscheinen. Insgesamt fällt das Auto auf jedem Parkplatz auf, weil es über die meisten Fahrzeuge ragt.



Der Innenraum

Nach dem Öffnen der Tür kam mir der typische Neuwagengeruch entgegen. Anders als bei Ford ist der Geruch nicht unangenehm. Sofort sind hinten die 3 Einzelsitze aufgefallen. Das Gepäckabteil ist riesig (ich fahre sonst ja nur nen normalen Kombi) und überall im Fahrzeug gibt es Ablagemöglichkeiten.

Als ich auf dem Fahrersitz Platz genommen habe, bekam ich erstmal Probleme den Sitz in eine angenehme Position zu bekommen. Das hat dann halbwegs geklappt, aber die Sitze sind wirklich nicht das Gelbe vom Ei. Die Beinauflagefläche ist extrem kurz – und das sage ich als jemand, der einen Japaner fährt. Seitenhalt ist sehr ausbaufähig, wobei ich das einem HDK nicht einmal groß ankreide – ein HDK ist kein Kurvenräuber.

Sonst erwartet einem in Innenraum eine riesige Plastikwüste. Wich geschäumten Kunststoff sucht man vergebens. Man hat versucht den Innenraum mit etwas Farbe aufzupeppen. Das hätte man sich sparen können, da bei der HDK-Zielgruppe (Familien) bald Kratzer den Lack unansehnlich machen werden. Aber immerhin: Es kratzt und knarzt nichts.

Alles in Allem wurde da mein Bild von HDKs bestätigt: Viel Platz und wenig Luxus.


Fahreindruck

Dass es ein Automatik ist, wusste ich ja schon. Aber was ist das für ein Motor und wie schaltet die Automatik? Schaltet sie überhaupt oder ist es ein CVT?

Nach dem Drücken des Startknopfes hörte ich es nageln – also ein Diesel. Fenster zu und Ruhe war. Den Drehknopf zur Gangwahl auf D und Fuß von der Bremse – es geht los. Runter vom Parkplatz muss ich sofort anerkennen: Die Automatik schaltet gut. Der Eindruck bleibt die ganze Zeit. Motor Getriebe und die Schaltvorgänge sind gut aufeinander abgestimmt. Die Automatik konnte ich mir bis dahin in einem HDK nicht vorstellen. Auch wenn es noch eine gestufte Automatik ist, schaltet sie erstaunlich komfortabel. Sie schaltet vor allem früh, wenn es sinnvoll ist, dreht bei Bedarf aber auch höher. Wem die Schaltpunkte nicht gefallen, kann mit den Schaltwippen am Lenkrad auch selbst eingreifen oder komplett auf manuell umstellen. Es ist übrigens die 8-Gang-Automatik, die es (so weit ich das sehe) nur mit einem 1,5 Liter Diesel mit 96kW gibt. Bei 96kW hätte ich ehrlich gesagt etwas mehr erwartet, aber das Auto ist ja auch kein Leichtgewicht. Unterm Strich ist der Antrieb wirklich toll.

Die Fahrgeräusche sind angenehm gering. Das hätte ich nicht erwartet. Erst ab 120km/h werden die Windgeräusche deutlich wahrnehmbar, was aber kein Wunder bei einer rollenden Schrankwand ist.

Auf den schmalen Straßen Mallorcas musste ich mich an die Abmessungen des Rifter gewöhnen. Recht schnell bekommt man aber ein gutes Gefühl, vor allem da der Rifter unten kaum breiter als oben ist. Der Spurhalte-Assi (aktiv) hat anfangs unterstützt, irgendwann aber nur noch genervt, so dass ich ihn abgeschaltet habe. Auf den schmalen Straßen mit vielen Radfahrern musste ich ständig gegen den Assi lenken. Apropos Fahr-Assis: Der Notbrems-Assi hat auch den ein oder anderen Fehlalarm gehabt. Gut möglich, dass das System noch lernt und sich an den Fahrer anpasst. In der Form, wie ich es erlebt habe, ist es nur bedingt brauchbar. Und noch etwas hat rumgepiepst: Nachdem am letzten Tag die Tankanzeige in den roten Bereich ging, gab es alle paar Minuten eine Anzeige im Display mit einen Piep, dass ich doch tanken möge. Das geht auch dezenter und weniger oft!

Apropos Tanken: Am Ende stand ein Schnitt von ca. 6,5 Litern auf 100km auf der Uhr. Der Wert ist aber nicht repräsentativ und nicht vergleichbar mit Alltagsverbräuchen in Deutschland. Abseits von Autobahnen oder Stau in der Rush Hour dürfte der Verbrauch niedriger liegen.



Würde ich ihn kaufen?

Ein Fahrzeugwechsel steht aktuell nicht an. Der Rifter hat mich aber positiv überrascht und konnte mich begeistern. Es ist ein modernes Auto – mit allen Vor- und Nachteilen. In der gefahrenen Ausstattungslinie (GT Line) ist der Rifter für meinen Geschmack aber zu teuer. Über 30k€ für so ein Auto finde ich sehr happig. OK, das ist der Listenpreis. Einen Straßenpreis von ca. 25k€ finde ich passender. Die Sitze sind nachhaltig in schlechter Erinnerung geblieben.

Würde ein Fahrzeugwechsel anstehen, würde ich auch mit dem Antrieb hadern. Der war zwar gut, aber ich hänge da doch zu sehr am Hybrid. Da wäre es wirklich schön, wenn PSA mit Toyota auch bei einem HDK zusammenarbeitet...
 
Wolfgang

Wolfgang

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Hallo Tim, vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht (Eindruck).
Wir haben vor einem Jahr "als Beifahrer" bei einer Probefahrt mit einem Auris Hybrid mitfahren dürfen. Ich gebe Dir zu 100% Recht, das ist wirklich "Technik, die begeistert". Leider hat Toyota für unseren Geschmschmack keine passende Karosse. Das war einmal anders, in den 80er oder 90er Jahren hatte wir zwei Toyota Model F, für damalige Verhältnisse tolle und dabei sehr günstige Fahrzeuge. Später hatten wir dann noch einen Yaris Verso. Auch der hatte einen riesigen und praktischen Innenraum. Die heutigen Toyota Hybrid Fahrzeuge sind uns viel zu eng und im Verhältnis zum Preis damit viel zu teuer. Wenn ich mich nur an den minimalen Knieraum beim Auris im Vergleich zu unserem "kleinen" Picasso erinnere, der geht gar nicht.
Aber aus technischer Sicht würde ich sofort für einen Toyota Hybrid entscheiden.
Gruß Wolfgang
 
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Tim

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Ein paar wesentliche Dinge zum Rifter habe ich noch vergessen:

Fahrwerk: Top! Der Rifter ist kein Kurvenräuber und man merkt, dass man hoch sitzt. Das Fahrwerk ist aber wirklich sehr gut abgestimmt. Ich hatte nie den Eindruck gehabt, in eine totalen Schaukel zu sitzen (wie z.B. 2008 bei einem C-Max). Es ist deutlich straffer als erwartet, aber keineswegs hart. Wirklich klasse abgestimmt. Den Grenzbereich haben wir nicht getestet...

Lenkung: Das Lenkrad mag im ersten Moment gar nicht zu HDK passen. Klein, oben und unten abgeflacht. Es fühlt sich mit dem glochten Leder toll an. Sportwaenlenkrad im Bus - so ähnlich war der erste Eindruck. Die Lenkung ist leichtgängig und präzise. Wenn Start-Stop-Automatik den Motor abstellt fehlt aber die Lenkunterstützung. Verbaut PSA noch keine elektrische Servo?
Rund um das Lenkrad waren mit zu viele Hebel. Schaltwippe links und rechts. Hebel für Scheibenwischer rechts und für die Blinker links. So weit OK. Der Tempomat sitzt links mit verdammt vielen Knöpfen dran. Das hat 2 Nachteile:
1. den Blinker braucht man doch recht häufig. Gerade anfangs hatte ich Probleme links den richtigen Hebel zu finden. Den Tempomat hätte man auch rechts oder besser im Lenkrad unterbringen können.
2. Die vielen Knöpfchen am Tempomat sind zwar beschriftet, aber während der Fahrt nicht ablesbar, da eine Strebe des Lenkrads im Weg ist. Gerade anfangs nervig. Eine Resume-Taste habe ich aber nicht gefunden.

Instrumente: Auch wenn es in vielen Autotests kritisiert wird, sind die Instrumente über dem Lenkrad gut ablesbar. Klar, ein HUD wäre noch geschickter, aber das ist ein HDK. Abgesehen von den nervigen "Denk ans Tanken" Meldungen, ist es auch gut gelöst, wie zwischen der gewählten Anzeige und den Navi-Meldungen gewechselt wird. Negativ sind die Kartendaten, wobei das auch an der Insel liegen kann. Da habe ich oft negative Erfahrungen mit dem Navi gemacht. Vor allem war auf die gespeicherten Geschwindigkeitsbegrenzungen kein Verlass.

Rundumsicht: Da das Auto große Glasflächen hat, ist die Sicht im großen und ganzen sehr gut. 2 Schwachpunkte gibt es aber:
1. Die A-Säule auf der Fahrerseite ist unten zu breit und verdeckt sehr viel. Auf der Beifahrerseite ist sie nicht schmaler, aber die sie ist nicht im wesentlichen Teil des Sichtfelds.
2. Nach vorne fehlt das Gefühl, wo das Auto zu Ende ist. Parkpiepser vorne wären daher sinnvoll gewesen. Gibt es aber scheinbar weder für Geld noch gute Worte.
 
odfi

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Würde ein Fahrzeugwechsel anstehen, würde ich auch mit dem Antrieb hadern. Der war zwar gut, aber ich hänge da doch zu sehr am Hybrid. Da wäre es wirklich schön, wenn PSA mit Toyota auch bei einem HDK zusammenarbeitet...
Zumindest steht ja fest, dass die Toyota-Version des Rifters nicht mit Hybrid kommen wird. :flop:

Leider hat Toyota für unseren Geschmschmack keine passende Karosse. Das war einmal anders, ... Yaris Verso. Auch der hatte einen riesigen und praktischen Innenraum.
Ein richtig tolles Raumwunder... (siehe Signatur) Ich hatte damals so gehofft, dass die nen größeren Vertreter des Yaris Verso mit ner 3. Sitzbank rausbringen - meine Gebete wurden nicht erhört und somit musste ich Toyota verlassen. :cry:
 
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Tim

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Zumindest steht ja fest, dass die Toyota-Version des Rifters nicht mit Hybrid kommen wird. :flop:
Soll es da denn eine Toyota-Version geben?

Nachdem Toyota die Modell-Palette heftig umgestellt hat (kein Verso mehr, kein Avensis - Camry nur als Limosine, CHR usw.) wäre das mal wieder ein Modell, was Familien und damit jüngere Neuwagenkäufer ansprechen würde.
 
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Tim

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Es geschehen also doch noch Wunder!
Mit dem Antrieb das ist schade. Beim 107/C1/Aygo hatte Toyota ja auch den Antrieb spendiert. Aber so ist es "nur" ein umgelabelter PSA. Ich kanns aber auch verstehen: Wenn es von vornherein nicht berücksichtigt ist, dann ist es schwer die Hybrid-Batterie sinnvoll unterzubringen...
 
helmut_taunus

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Wenn es von vornherein nicht berücksichtigt ist, dann ist es schwer die Hybrid-Batterie sinnvoll unterzubringen...
Hallo,
es soll einen Berlingo Hybrid geben, in einigen Jahren. Dazu hat PSA vor einigen Jahren schon die Ideen bekanntgegeben. Das ist eine PSA Entwicklung, unter dem Boden bissl Batterie und ans Getriebe einen Elektromotor aussen anschrauben. Mit Toyota hat das nur zu tun, weil jetzt nachtraeglich Toyota den Wagen als Verbrenner ebenfalls von PSA bezieht und anbietet. Hier gehts keineswegs um Toyota-Hybrid-Technik aus anderen Toyota-Autos, bis jetzt noch nichts in der Richtung gehoert. Sondern PSA geht seinen Weg und macht ausser Peugeot und Citroen und Opel und Vauxhall auch ein Toyota-"Schild" ans Auto.
Gruss Helmut
 
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Tim

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Mit von vornherein berücksichtigt meine ich beim HDK entweder den Bereich des Bodens oder sehr weit vorne im Fahrzeug (Vordersitze, Motorraum). Der bewährte Ansatz unter der Rückbank funktioniert in der Fahrzeugklasse nicht ohne das Konzept ad absurdum zu führen.
Wenn ich mir die "kleinen" Motoren ansehe, passt der Toyota-Ansatz mit großem Hubraum beim Hybrid auch nicht. Das Akku-Problem muss PSA aber auch lösen. Ich tippe da eher auf einen Mildhybrid mit Mini-Akku.
 
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Daniel

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Nur ganz kurz zum Thema Hybrid: ich habe letzten Herbst einen Toyota CRH (Golf-Grösse) als Mietwagen für drei Tage gehabt. Gefahren bin ich in diesen drei Tagen über 2.000 km. Anteil elektrisch (österreichische Berge) ca. 23%. Verbrauch: 6,5 Liter Benzin/100 km.

Das kann ein Golf TDI ohne den ganzen Schicki-Micki-technischen Aufwand eines Hybriden.

Viel Aufwand bei Toyota, bescheidenes Ergebnis. Ich hatte zuvor einen RAV 4 Hybrid mal probegefahren - durch das CVT-Getriebe unangemessen laut. Spritersparnis ein Witz. Mein neuer Opel Combo (E) Life XL, langer Radstand, braucht 6,6 Liter im Durchschnitt der letzten 13.000 km gerechent. Alles dabei, Stadtverkehr. Langstrecke, schnelle Autobahnhetze und Wohnwagen ziehen.
Hybrid ist sinnloser teurer, technischer Aufwand. Jeder Diesel kann das besser.
 
odfi

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Hybrid ist sinnloser teurer, technischer Aufwand. Jeder Diesel kann das besser.
Sinnvoll wäre ein Vergleich bei derselben Strecke und denselben Bedingungen - einfach zu sagen, ein Diesel könnte das besser, belegt gar nichts. Im Übrigen gibt es echt viel verbrauchende Diesel, so dass ich erst recht bezweifle, dass "jeder" Diesel besser wird.
 
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Silver007

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Ein Hybrid spielt insbesondere im Stadtverkehr seine Stärken aus, wo er durch die Rekuperation punkten kann. Da kommt auch kein Diesel mit. Im Gegenteil macht der auf Kurzstrecken eher Filterprobleme, wenn er nicht richtig warm wird....

Aber Hybrid wird auf längere Sicht nicht das Thema bei den Hochdachkombis sein. Die Technik einzubauen, würde die Autos zu teuer machen. Gerade das Preis-Leistungs bzw. Preis-Platzverhältnis zählt bei den HDKs. Mal abwarten, was der neue Berlingo macht. Wenn der elektrisch kommt, tippe ich auf geringe Reichweite oder hohen Preis. Aber lassen wir uns mal überraschen....
 
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Tim

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Nur ganz kurz zum Thema Hybrid: ich habe letzten Herbst einen Toyota CRH (Golf-Grösse) als Mietwagen für drei Tage gehabt. Gefahren bin ich in diesen drei Tagen über 2.000 km. Anteil elektrisch (österreichische Berge) ca. 23%. Verbrauch: 6,5 Liter Benzin/100 km.
Damit liegst du deutlich über dem Sprit-Monitor-Schnitt: https://www.spritmonitor.de/de/uebersicht/49-Toyota/1563-C-HR.html?powerunit=2

Das kann ein Golf TDI ohne den ganzen Schicki-Micki-technischen Aufwand eines Hybriden.
...
Jeder Diesel kann das besser.
Ich gehe auch davon aus, dass du die reine Literzahl betrachtest und vernachlässigst, dass in einem Liter Super deutlich weniger Energie als in einem Liter Diesel steckt. Wenn du dann noch einen "alten" Diesel heranziehst, bei dem die Abgaswerte unter aller Sau sind, erübrigt sich jeder weitere Vergleich.

In dem Zusammenhang ruhig auch mal hier lesen: https://www.spiegel.de/auto/aktuell...-mehr-co2-aus-als-ein-benziner-a-1265968.html

Ein Hybrid spielt insbesondere im Stadtverkehr seine Stärken aus, wo er durch die Rekuperation punkten kann.
Das kann man so pauschal nicht sagen. Die Toyota-Hybriden profitieren am stärksten von der Verschiebung des Betriebspunkts beim Verbrenner und der Optimierung mit Atkinson/Miller-Zyklus.

Aber Hybrid wird auf längere Sicht nicht das Thema bei den Hochdachkombis sein. Die Technik einzubauen, würde die Autos zu teuer machen. Gerade das Preis-Leistungs bzw. Preis-Platzverhältnis zählt bei den HDKs.
Das sehe ich etwas differenzierter. Der verlinkte Spiegel-Artikel schneidet ein wichtiges Thema an: Der Diesel wird durch die Abgasreinigung immer teurer. Der Benzin-Hybrid kommt mit nem einfachen Kat aus. Der Rifter hat auch "nur" die Euro 6d-TEMP - verwunderlich bei einem so jungen Modell. Gerade bei Autos, die aus Verbrauchsgründen auf Diesel umgestellt wurden, sind sehr gut für einen Hybrid geeignet. Leider gibt es nur 3 Hersteller von der Fahrzeugklasse (PSA, Renault und VW), die alle keinen Hybrid-Antrieb in der Schublade haben. Die Herausforderung ist beim Hybrid aber, den Antrieb von Anfang an bei der Fahrzeugentwicklung zu berücksichtigen. Es funktioniert im Falle von PSA nicht, einen HSD-Antrieb von Toyota nachträglich zu verbauen. Der Platz für den Akku ist nicht vorgesehen.
 
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Silver007

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Das Laufen des Verbrenners im Arkinson-Zyklus ist nur eine Seite der Medaille. Das allein schafft schon in vielen Situationen einen Verbrauchsvorteil gegenüber einem herkömmlichen Benziner. Aber nicht gegenüber eine Diesel. Das "Wettrennen" gegen den Diesel gewinnt der Hybrid nur in der Stadt - hauptsächlich aufgrund der Rekuperation.

Ansonsten bleibe ich dabei - auch Fahrzeuge, die gleich als Hybrid geplant werden, liegen in den Produktionskosten deutlich über einem "normalen" Benziner. Bei den simpel und kostengünstig geplanten Hochdachkombis rechnet sich das nicht. Der Preis schnellt zu stark in die Höhe. Das werden wir beim nächsten Kangoo erleben. Die Elektro bzw. Hybridvariangen werden relativ hoch sein. In dem Preissegment greifen die Käufer zu anderen Autos...
 
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Daniel

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Ob ich über den Werten des Spritmonitors liege, ist mir wurscht. Ich gebe eigenen Erfahrungswerte wieder.

Zudem schneidet der Hybrid nicht nur beim Verbrauch schlechter ab als der Diesel, auch das Innenraum-Geräuschniveau ist unangemessen hoch. Der Toyota-Hybrid nutzt den E-Motor anstelle einer Anfahrkupplung, ansonsten bewegt der Verbrennermotor das Auto mittels eines stufenlosen CVT-Getriebes. Das bedingt zwei unangenehme Begleiterscheinungen: steht das Fahrzeug für längere Zeit, zwei bis drei Tage, genügt u.U. der Ladezustand der Batterie nicht mehr für den Anfahrvorgang. Dann springt der Verbrenner an und lädt zunächst mal die Batterie so weit auf, dass das Fahrzeug losfahren kann. So lange muss sich der Fahrer in Geduld üben. Und dann dreht der Motor im Bereich des optimalen Drehmoments (welches das CVT-Getriebe notwendig macht), mit Drehzahlen in einem Bereich, die einfach zu laut für ein Auto des Baujahrs 2018 sind.
Das Schlimme daran: alles ist vollautomatisch am Toyota Hybrid. Der Fahrer kann nirgendwo eingreifen, noch nicht mal bei der Rekuperation. Eine kilometerlange Berg-Abfahrt, die man zur Batterieladung nutzen könnte indem die Ladeleistung steigert und den Generator als Motorbremse nutzt - geht nicht, Eingriffsmöglichkeiten gibt es keine. So fährt man den Großglockner hinunter mit rotglühenden Scheibenbremsen und hat, unten angekommen, erst nur eine halbvolle Batterie.

Wie gesagt, das ist keine generelle Wertung oder Diskussionsgrundlage Diesel versus Hybrid, das ist wie der Name des Threads aussagt, ein persönlicher Erfahrungsbericht.
 
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Silver007

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Da bist Du aber schon lange kein Hybrid mehr gefahren. Dreh mal eine Tour mit dem neuen Corolla. Da ist nichts mit Geräuschniveau etc.
Im Stadtbereich segelt der so häufig, dass auch der Diesel vom Verbrauch her nicht mithalten kann. Der spielt dafür seine Stärken auf der Langstrecke aus.
 
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Daniel

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Das letzte Mal im November 2018. Brandneues Auto von Europcar, ein CH-R. Davor im September 2018 einen Toyota RAV 4 Hybrid.

Verglichen mit meinem ebenfalls brandneuen Opel Combo E Life XL waren das laute Rappelkisten. Und der lange Opel verbraucht im Schnitt, über die letzten 15.000 km gerechnet, 6,6 Liter Diesel/100 km. Wozu also einen Hybrid?
 
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Silver007

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Der c-HR ist ein Schwachmat - und gar nicht mit dem neuen Corolla, dem neuen RAV4 und erst Recht nicht dem Camry zu vergleichen, Dagegen ist der Combo fast schon eine Rappelkiste.
Natürlich muss man das CVT-Getriebe verstehen und richtig nutzen...

Aber wie dem auch sei. Wir müssen in der Sache ja nicht einer Meinung sein. Halten wir aber fest: Hochdachkombis sind von der Konstruktion einfach cooler und praktischer als die meisten E-Autos udn Hybrids. Da haben die noch ein paar Hausaufgaben zu machen ;-)
 
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Wolfgang

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Das letzte Mal im November 2018. Brandneues Auto von Europcar, ein CH-R. Davor im September 2018 einen Toyota RAV 4 Hybrid.

Verglichen mit meinem ebenfalls brandneuen Opel Combo E Life XL waren das laute Rappelkisten. Und der lange Opel verbraucht im Schnitt, über die letzten 15.000 km gerechnet, 6,6 Liter Diesel/100 km. Wozu also einen Hybrid?

Liebe Leute, ich glaube, wir haben es hier mit einem lupenreinen Toyota-Gegner zu tun.....

Es ist wohl schon zwei Jahre her, da habe ich gemeinsam mit meinem Sohn eine Probefahrt mit einem Auris Hybrid gemacht. Uns hat die Technik total überzeugt:
Verbrauch unter 5 Liter, sehr leises, angenehmes Fahren und mit Sicherheit deutlich niedrigere Schadstoffwerte als mein Diesel.

Gruß Wolfgang
 
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@Daniel: So wie du schreibst, hast du den HSD nicht ansatzweise verstanden oder lehnst ihn einfach aus Prinzip ab. Batterie nach ein paar Tagen Standzeit leer - mit der Aussagen hast du dich bei dieser Diskussion vollends disqualifiziert. Kilometerlange Bergabfahrt und unten glühende Bremsen aber nur ein halbvoller Akku - ich kanns nicht fassen, was für einen Blödsinn du schreibst.

Das Laufen des Verbrenners im Arkinson-Zyklus ist nur eine Seite der Medaille. Das allein schafft schon in vielen Situationen einen Verbrauchsvorteil gegenüber einem herkömmlichen Benziner. Aber nicht gegenüber eine Diesel.
Der Diesel magert speziell unter Teillast enorm ab und spart damit Kraftstoff. Damit einher gehen hohe Stickoxid-Emissionen, was eben die aufwändige Abgasreinigung notwendig macht. Beim Benziner wurde diese Entwicklung durch entsprechende Abgabsnormen im Keim erstickt. Anfang der 90er Jahre gab es z.B. die Carina E mit Magermix-Motor, Realverbrauch knapp 6 Liter Benzin bei einem Mittelklassefahrzeug.
Die innere Gemischbildung (Direkteinspritzung), die beim Diesel immer dazu gehört, sorgt dann noch für die Partikel-Problematik.

Das "Wettrennen" gegen den Diesel gewinnt der Hybrid nur in der Stadt - hauptsächlich aufgrund der Rekuperation.
Nein, das spielt keine große Rolle. Viel mehr bringt es den Verbrenner einfach auszulassen, wenn er uneffizient arbeiten würde. Und das kann (und macht) ein Hybrid auch beim Fahren und nicht nur an der roten Ampel. Orsdurchfahrten fahre ich in der Regel rein elektrisch. Im normalen Stadtverkehr wird mit dem Verbrenner beschleunigt und dann elektrisch mitgeschwommen. Das spart Sprit und geht halt nur beim Hybrid

Ansonsten bleibe ich dabei - auch Fahrzeuge, die gleich als Hybrid geplant werden, liegen in den Produktionskosten deutlich über einem "normalen" Benziner.
Klar, da steckt ja auch mehr Technik drin. Schaue ich mir aber den Diesel mit der 8 Gang-Automatik beim Rifter an, dann ist ein Toyota-Hybrid viel einfacher aufgebaut. Kommt beim normalen Benziner aber eine Aufladung und Direkteinspritzung hinzu, braucht der dann auch noch nen Partikelfilter. Dann wird der Hybrid plötzlich auch wieder interessant.

Bei den simpel und kostengünstig geplanten Hochdachkombis rechnet sich das nicht. Der Preis schnellt zu stark in die Höhe... In dem Preissegment greifen die Käufer zu anderen Autos...
Mit dem Argument dürfen sich die neueren Diesel bei den HDKs auch nicht mehr verkaufen. Da aber immer mehr Vans vom Markt verschwinden, erwarte ich da eher eine Verlagerung.
 
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