Erfahrungen mit Neuwagenvermittler

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bonsaicamper

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Welche Erfahrungen habt ihr mit Neuwagenvermittlern?

Habe vor mir einen Nissan NV200 Evalia über einen Vermittler zu bestellen, bin mit aber nicht ganz sicher, ob die alle seriös sind.
 
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Beastie

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List man sich die Bewertungen von diversen Neuwagenvermittlern durch, so scheint weniger der Neuwagenvermittler selbst das Problem zu sein als der Händler, an den man dann vermittelt wird.

Wie im richtigen Leben erwischt man da vielleicht einen, wo die Chemie nicht stimmt.. und man kann es drehen und wenden wie man will, der Händler ist Zweifel der Vertragspartner den man mit Gewährleistung (nicht Garantie..) quälen muss.

Solange man nur die Taler rüberschieb und sich die Kiste irgendwo mit Reservekanister und Nummernschild im Rücksack pünktlich wie bestellt abholen kann, hat man vielleicht 2 Tage Urlaub und ne Reise quer durchs Land gewonnen, spart dafür aber durchaus die leidigen Verhandlungen vor Ort und ein paar Taler extra.

Dumm wird es allerdings, wenn bei der Übergabe Mängel auftauchen... wofür der Händler ja meist nicht mal was kann außer vielleicht das er sie hätte vor dem Käufer entdecken können ;-) Da kann dann eine grüßere Räumliche Entfernung durchaus zu einem Problem werden... im Zweifel übernehm ich das Fahrzeug eben nur, wenn die erkennbaren Mängel abgestellt sind.

Sollte der Händler also in Reichweite sein, sehe ich keine Nachteile per Vermittler... muss man allerdings quer durchs Land um seinen Wunschpreis zu bekommen, wäre ich deutlich zurückhaltender. Zumindestens um ersten halben Jahr sieht man ii Zweifel mit Bezug auf Gewährleistung immer besser aus, als wenn man sich auf die Werksgarantie verlässt.. und wer denkt egal.. ich setze erst mal auf Garantie beim Freundlichen Nebenan und wenn das schief geht, ziehe ich die Gewährleistungskarte, kann dumm reinfallen hat dann doch der Verkäufer durchaus die Möglichkeit sich auf der Gewährleistung zu winden, derweil ja jemand anderes schon am Wagen 'rumgemurkst' hat und er selbst keine Gelegenheit zur Nachbesserung hatte. Die Probleme hat man nicht, wenn Verkäufer und Werkstatt, die ggf. die lockere Schraube wieder anziehen, eine Person sind.

Kommt zum Glück alles sehr selten vor.. sollte aber bedacht werden.

Wenn man dann noch sein altes Blech los werden möchte, ohne sich selbst damit rumschlagen zu müssen oder gar noch 'Extrawürste' wünscht (bei mir wäre es bei Evalia z.B. Ganzjahresreifen statt Sommerreifen..) ist natürlich dann besser bei einem Örtlichen aufgehoben, zahlt aber fraglos für diesen Service auch schnell mal bis zu 5% drauf..

Bei mir geht geht im Moment die Tendenz mehr zum Örtlichen.. muss allerdings ca. 650 km fahren, um ein güntiges 'online' Angebot wahrnehmen zu können.. und das relativiert den reinen Preis doch erheblich..das kann sich aber täglich ändern :)
 
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rgruener

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ich sehe das weniger tragisch, ein neuwagen hat zunächst mal werksgarantie für mindestens 2 jahre (oder eben die neue "lebenslange" garantie).
die kann ich in jeder vertragswerkstatt ohne wenn und aber in anspruch nehmen.
im zweifelsfall kaufe ich meinen neuwagen (oder einen, der noch werksgarantie hat, auch ein EU- und/oder ex-vermietfahrzeug) irgendwo in deutschland und gehe weiterhin in meine stammwerkstatt.
zumal die werksgarantie sehr viel umfangreicher als eine gewährleistung ist, die bei vorhandener werksgarantie aber ohnehin nie zum tragen kommt.
 
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Beastie

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rgruener schrieb:
[..] zumal die werksgarantie sehr viel umfangreicher als eine gewährleistung ist, die bei vorhandener werksgarantie aber ohnehin nie zum tragen kommt.

Und genau das ist der Irrtum.. lese Dir bitte mal Deine Garantiebedingungen durch... gibt es da z.B. das Recht auf Wandlung? Oder das auf Minderung? Was meistens eingeräumt wird, ist das Recht auch Nachbesserung.. solltest Du also mal (was zum Glück wirklich sehr selten vor kommt..) mal richtig ins Klo greifen und eines der ganz wenigen 'Montagsautos' erwischen, hilft Dir die Garantie nicht wirklich weiter ( es sei denn, das Werk zeigt sich einsichtig und 'kulant' und nimmt den Pannenmagnet zurück..) und Du bist ganz schnell im Bereich der gesetzlichen Gewährleistung angekommen. Und die ist nun mal ein Ding zwischen Käfer und Verkäufer.

Bei der Stammwerkstatt kannst du nur Werksgarantie bearbeiten lassen (was im Regelfall auch völlig reicht, um die kleinen Macken ab Auslieferung zu beseitigen) .. da wo du den Wagen gekauft hast, kannst Du dich aber durchaus auch auf Gewährleistung berufen.. was bei Kleinigkeiten auch nur meint, der Verkäufer darf nachbessern und gut isses.. aber wenn es mehr sein sollte gerade innerhalb der ersten 6 Monate (danach muss Du den Mangel als bei der Übergabe schon vorhanden beweisen.. was nicht trivial sein kann..) ist Gewährleistung meist die bessere Wahl...alleine schon deshalb, weil es im Zweifel das Problem des Verkäufers ist, den Karren wieder in angemessener Zeit flott zu bekommen und er sich nicht auf nicht lieferbare Teile oder andere 'globale' Probleme rausreden kann.

In Deiner Stammwerkstatt wird das zum Glück auch im Regelfall kulant geregelt werden.. im Zweifel greift dann ne 'Mobilitätsgarantie' oder vergleichbares... allerdings immer mit dem Ziel, dass du Deinen Wunderwagen nicht dem Händler wieder vor die Tür stellst..

Das ist alles worst case und sehr theoretisch.. aber man sollte es einmal vor dem Kauf durchdacht haben und ggf. auch einen Blick auf den genauen Umfang der jeweiligen Fahrzeuggarantie werfen. Der weitaus überwiegenende Teil aller Fahrzeuge wird einfach problemlos laufen .. ne defekte Birne, ein hängen gebliebender Fensterheber oder eine Bremse, die ruckelt.. alles nix, was einem wirklich Kummer machen wird. Anders kann es aber schon aussehen, wenn die Elektronik aus unerfindlichen Gründen alle 14 Tage mal das KFZ ausbremst.. und um's verrecken der Schuldige nicht zu entdecken ist.

(Mein oller Subaru Libero hatte über 6 Jahre (!) die Macke, ab und an nur auf 2 der 3 Töpfe zu laufen.. 3 Werkstätten haben nix gefunden.. und das Ding hatte eine altmodische Zündung mit Verteilerfinger und ohne jede Blackbox , Turbo, Einspritzer oder sonstigen neumodischen Schnickschnack.. )
 
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bb

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Ich habe meinen VW Caddy 2009 über die Vermittlung von price-optimizer.de gekauft. Der Händler sitzt in Aachen, die Abholung war direkt in Hannover bei VW. Absolut super gelaufen, empfehlenswert!
Den Ford Ranger habe ich im November 2010 über Herbst und Partner in Celle bestellt. Der Ford Händler sitzt in Hamburg, die Abholung erfolgte in Celle an einem Sonntag im März. Probleme gab es nur mit dem Termin der Auslieferung, die hat sich um knapp einen Monat verschoben. Das Terminchaos lag aber weder am Händler, noch am Vermittler sondern an Kommunikationsproblemen zwischen dem Frachttransporteur, Mazda (die bauen den Ranger), Ford und dem Freihafen.
Auch bei dem Vermittler würde ich jederzeit wieder kaufen.

Noch weitergehend: Warum soll ich blasierten, arroganten Autoverkäufern mein gutes Geld hinterherwerfen für die minimale Leistung, einen Kaufvertrag auszufüllen und mir dabei vielleicht einen Kaffee anzubieten? Eine Probefahrt im Auto meiner Wahl konnte mir kein Händler vermitteln. Beim Caddy gab es nur Diesel Vorführwagen, ich wollte aber einen Benziner. Den Ranger gab es von Ford gar nicht zur Probefahrt, den kannte ich aber von Freunden. Beim Caddy habe ich rund 1000€ gegenüber dem besten Händlerangebot gespart, beim Ranger knapp 3000€

Kulanz wird sowohl von Ford als auch von VW nicht vom Händler gewährt. Da entscheidet der Konzern selbst. Ein wenig Frostschutz, Batterieflüssigkeit, eine Ventilkappe für den Reifen, einen Schlüsselanhänger und einen Kugelschreiber als Werbegeschenk des lokalen Händlers brauch ich nicht wirklich.

Eventuell gibt mir der lokale Händler bei Reparaturen einen Leihwagen günstig oder kostenlos. Das bezahle ich dann aber über den Stundensatz doppelt und dreifach, soweit es nicht über die Mobilitätsgarantie des Herstellers abgedeckt ist.

Erfahrungen habe ich mit der Kulanz von Fiat bei meinem Scudo von 1998. Den habe ich normal beim Händler gekauft. Die Kulanz war gleich null. Während der Garantiezeit wurde abgewiegelt, danach musste ich voll bezahlen, auch für Schäden, die schon während der Garantiezeit auftraten und nur notdürftig geflickt wurden. Und der Fiat hatte von Anfang an erhebliche Schäden im Elekro- und Elektronikbereich, die am Ende zur Verschrottung führten.

Der erste Wartungsdienst für den Caddy ist bei einem kleinen VW Händler erfolgt, den es überhaupt nicht interessierte, wo ich den Caddy gekauft habe. Die machen auch Kleinigkeiten zum kleinen, fairen Preis.
So einen Händler suche ich noch für den Service während der Garantiezeit beim Ford Ranger. Da ist die Auswahl aber leider nicht so toll, da kenne ich nur die Großbetriebe, wo ich als Kunde nur eine Nummer bin und der Ranger ein Reparaturfall, der optimalen Umsatz bringen soll. Mal sehen, wenn ich denen für die erste Inspektion das Öl, den Filter und die anderen Kleinteile anliefere.
Nach Ablauf der Garantie gehe ich zu freien Werkstätten, da stimmen Preise und Kundenservice besser.

Gruß, Bernhard
 
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