E10 Spritt ?

Diskutiere E10 Spritt ? im Forum Allgemeine Fragen und Themen im Bereich ---> Die Fahrzeuge - Moin, Toll das die Verträglichkeit mittlerweile für viele Modelle gegeben ist. aber warum wird das überhaupt gemacht :confused: was steckt...
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Knuffy

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Moin,

Toll das die Verträglichkeit mittlerweile für viele Modelle gegeben ist. aber warum wird das überhaupt gemacht :confused: was steckt dahinter :confused:

CO² Minderung?
Ein zusätzlicher Arbeitsgang, der dann den Liter Spritt ruckartig um 20 - 30 Cent hochschnalzen lässt?
oder wird der Spritt dann um 50 Cent pro liter günstiger? :lol: guter Witz

Kann da auch schon jemand weiterhelfen?

Gruß Martin
 
daisy

daisy

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Knuffy schrieb:
Fast.


C02 Minderung
:zwinkernani:
Dabei wird halt BIO-Ethanol verwendet.
(Nachwachsender Rohstoff)
Falls des Zeugs allerdings aus Brasilien importiert wird wo sie den Regenwald abholzen um Zuckerrohr für die Ethanolgewinnung anzubauen, wird es wohl mit der Ökobilanz nicht mehr so gut aussehen. :mhm:
 
A

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Der einzige fuer mich ersichtliche Vorteil von Biodiesel ist, das er aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird. Wie der CO2 Ausstoss bei der Verbrennung im Vergleich zu normalem Diesel aussieht weiss ich nicht. Dafuer braeuchte ich die chemische Zusammensetzung des Kraftstoffes. Gehe aber davon aus, das sich die beiden Treibstoffe chemisch nicht sonderlich unterscheiden, so dass der CO2 Ausstoss aehnlich sein muesste. Bei den anderen Schadstoffen koennte das anders aussehen. Hier haengt es davon ab, wieviele funktionale Gruppen, die Stickstoff, Sauerstoff, etc, enthalten am Kohlenwasserstoffgeruest haengen. Natuerlich spielt hier auch die Verbrennungscharakteristik des jeweiligen Treibstoffes und des Motors eine grosse Rolle.

Die Herstellung von Biodiesel hat den Vorteil, das sie anscheinend umweltschonender ist als die Erdoelexploration und Dieselproduktion. Doch wenn man alles einmal zusammenaddiert, was bei der Biodieselherstellung an CO2 und anderen Problemen so anfaellt, dann ist die Bilanz nicht so gut wie es viele Politiker und Umweltschuetzer gerne haetten.
Man muss hier den gesammten Kreislauf betrachten, begonnen bei der Vorbereitung der Felder, der Aussaat, Ausbringen von Duenger, Pflanzenschutzmittel, die Ernte und den Transport zu den Biodieselwerken. Und das ist noch nicht alles, denn die organische Substanz, die nicht verwendet wird fuer die Dieselproduktion verbleibt oftmals auf den Feldern und wird untergepfluegt. Das hat den Vorteil, das Naehrstoffe zurueck in den Boden gelangen, aber auch den Nachteil, das die organische Substanz bei der Zersetzung partiell zu CO2 umgesetzt wird, das in die Bilanz mit eingerechnet werden muss. Dies nun alles zusammen fuehrt dazu, das es keine grossen Unterschiede bezueglich der CO2 Freisetzung zwischen der Herstellung von normalem Diesel und Biodiesel gibt. Eine Studie der Uni Goettingen hat den Zyklus der Biodieselherstellung ueber mehrere Jahre hinweg verfolgt und den CO2 Ausstoss ermittelt. Ergebnis war, das sogar mehr CO2 freigesetzt wurde, als bei der Herstellung von normalem Diesel. Und das beinhaltet noch nicht, das Biodiesel eventuell aus anderen Laendern importiert wird.

Biodiesel ist zwar aus nachwachsenden Kohlenwasserstoffen hergestellt, aber auch dieser Treibstoff generiert CO2. Und ob man Biodiesel als Schritt in die richtige Richtung betrachten sollte, ist meiner Meinung nach offen.
 
A

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Hallo zusammen,



ZDF -Frontal21 schreibt dazu
http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt/16 ... 00,00.html:

Unterdessen wachsen die Zweifel am ökologischen Nutzen von Biosprit. Wegen des größeren Bedarfs an Bioethanol sind Importe aus Asien und Südamerika unausweichlich. In vielen tropischen Exportländern werden nach wie vor neue Anbauflächen durch Abholzung von Regenwald erschlossen. Dazu heißt es in einer bisher unveröffentlichten Studie bei der EU-Kommission, die Frontal21 vorliegt:

"Wenn auch nur ein Prozent des in Europa notwendigen Biosprits aus Plantagen kommt, die Regenwälder verdrängt haben, werden dadurch alle CO2-Einsparungen wieder zunichte gemacht."

Kriterien kaum zu überwachen
Die Einhaltung der strengen Nachhaltigkeitskriterien der Bundesregierung sei in den Exportländern kaum zu überwachen, beklagt auch der Berater der Bundesregierung, Horst Fehrenbach, vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg:

"Man muss realistisch sein und sagen, für große Mengen Biokraftstoff werden wir derzeit nicht wissen, ob wir nicht mehr Schaden anrichten als wir versuchen, damit zu vermeiden."


Also, momentan nur was Vordergründiges für die grüne Seele?

Viele Grüße aus Hamburg
von Eka mit ihrem isicamper
 
A

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Wenn man nun den Punkt betrachtet, das grosse Mengen an Biodiesel hergestellt werden sollen (inlaendisch oder im Ausland) muessen grosse Flaechen an Aeckern bebaut werden. Da die Nachfrage nach Treibstoff nun mal gross ist, muessten diese Flaechen nur noch fuer Biodiesel genutzt werden. Eine Monokultur hat aber katastrophaele Auswirkungen auf den Boden, was nur mit viel Muehe und Kosten, und dann auch nur zum Teil, behoben werden kann. Diese Bodenverarmung muesste dann ebenfalls in die Umweltbilanz des Biodiesels mit einbezogen werden.
Nebeneffekt ist dann natuerlich, das weniger Ackerflaeche fuer den Lebensmittelanbau bereit steht, und das kann dann ganz andere Folgen haben.
 
daisy

daisy

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Der einzige fuer mich ersichtliche Vorteil von Biodiesel ist, das er aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird.
Aber eigentlich ging es ja um die Beimischung von Alkohol zum Benzin.... (E10)

Auch wenn noch vieles fraglich ist mit den Nachwachsenden Rohstoffen, die als Kraftstoffe verwendet werden, ich finde es trotzdem einen Schritt in die richtige Richtung. :idea: Vielleicht sollte man mal die Algen weiterverarbeiten, da braucht man keinen Regenwald abholzen.
 
A

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Guest
Uppps. Das kommt davon, wenn man nicht genau weiss was im Nachbarland alles so genau passiert. War mir nicht bewusst, das es nur um eine Beimischung von Alkohol zum normalen Treibstoff ging.
Aber dieser Alkohol muss ja nun auch irgendwie hergestellt werden und es wuerde mich wundern, wenn es sich grossartig anders verhalten wuerde, als bei der Herstellung von Biodiesel.

Ich persoenlich denke nicht, dass das momenane Konzept mit den Biotreibstoffen funktioniert und letztlich unwelttechnisch etwas bewirkt, aber es mag ein Schritt in die richtige Richtung sein, wenn man bedenkt, das sich Wirtschaft und Politik des Problems annehmen und etwas aendern wollen. Diesbezueglich ein guter Schritt, aber ich warte noch auf die Zahlen, die unter dem Strich stehen, und da bin ich nicht so optimistisch.

Es gibt momentan viele Technologien, die Energie produzieren und dabei umweltschonend sind. Das Problem ist nur, das sie, bedingt durch die grosse Nachfrage nach Energie, momentan und wohl auch in der nahen Zukunft, nicht in der Lage sein werden die fossilen Brennstoffe zu ersetzen. Leider.
 
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daisy schrieb:
...Auch wenn noch vieles fraglich ist mit den Nachwachsenden Rohstoffen, die als Kraftstoffe verwendet werden, ich finde es trotzdem einen Schritt in die richtige Richtung...
Das wiederum finde ich etwas zu kurz gedacht. Wenn mit solchen "Schritten in die richtige Richtung" die Abholzung des Regenwaldes befördert wird, haben wir alle bald noch größere Probleme als wir sowiso schon haben werden (und nicht einmal diese können wir bis ins Detail begreifen). Der Regenwald ist schließlich nicht nur schönes Beiwerk auf dieser Erde, sondern Teil deren Klimaanlage!
Wer globalisieren will, muss auch global denken und das nicht nur, wenn es um Gewinn geht!
 
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Guest
daisy schrieb:
Auch wenn noch vieles fraglich ist mit den Nachwachsenden Rohstoffen, die als Kraftstoffe verwendet werden, ich finde es trotzdem einen Schritt in die richtige Richtung. :idea: Vielleicht sollte man mal die Algen weiterverarbeiten, da braucht man keinen Regenwald abholzen.

Hi,

ich habe heute auf der Suche nach den Herstellerfreigaben für den E10-Kraftstoff einige Infos gefunden, weiß aber nicht mehr genau wo.

So soll (soll !!) ein großer Teil des Allohols nicht etwa aus Regenwaldholz hergestellt werden, was ökologisch völliger Schwachsinn wäre, sondern u.a. aus Bioabfällen. Das Zeug, was bisher bei uns hier in der Biotonne gelandet ist. Bisher durch EG-Subventionen brach liegende Felder sollen wieder bewirtschaftet werden, ect.....
Klingt erst einmal gut, aaaaaaaber: Der daraus gewonnene Alkohol reicht bei weitem nicht aus und ist umweltmäßig bedenklich bei der Verbrennung.


Zudem stand just heute in unserer Tageszeitung, die Regierigen würden über einen Rückzug vom E10 nachdenken !
 
daisy

daisy

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Das dürfte doch eine etwas Überinterpretierung sein.
Und durch die deutschen 5% mehr ändert sich an den brasilianischen 25% auch nichts.
Aber Du achtest dann bestimmt auch auf die Herkunft des Fleisches, denn da gibt es auch ziemlich viele Farmen auf Regenwaldgebiet. Und vieles mehr. :mhm:
 
A

Anonymous

Guest
Jedes Prozent ist da zu viel! Du merkst, das das meine empfindliche Stelle ist. Vielleicht ist es "Überinterpretiert" aber ich meine, in der Vergangenheit haben viel zu viele Menschen immer wieder gesagt "auf meine soundsoviel Prozent kommt es nicht an" und das Kliema ändert sich - jetzt schon.
Ich denke, dass ich weiter "Überinterpretieren" werde auch wenn ich damit nichts Spektakuläres erreichen werde - oder - gerade deshalb!
 
Thema: E10 Spritt ?

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