Eigentlich wollte ich schon am letzten Samstag weiterschreiben aber ich hatte die Gelgenheit an einer Werkzeugversteigerung teilzunehmen. Ich hätte besser weitergeschrieben

Bei einer so großen Menge Bieter greift das eBay Syndrom voll um sich. (eBay Syndrom = Der Bieter steigert sich so in die Versteigerung das er Artikel zu Preisen weit über des normalen Preises ersteigert und dann kommen noch 18 % Auktionatorkosten und 19 % Mehrwerststeuer dazu, verrückt.) Also geht es heute weiter.
Nach dem Künstlerhaus überquerte ich den Kyle of Tongue und wollte eigentlich auf den Stellplätzen der Jugendherberge übernachten. Allerdings war es noch relativ früh und man wollte für nichts (Stellplatz, kein Strom, keine Dusche und keine Toilette) 20 Pfund haben für "Wohnmobil" und eine Person, direkt an der Hauptstraße und keine Einkaufmöglickeit in der Nähe. So bin ich ein Stück weiter gefahren bereit mich auch mal direkt irgendwo hinzustellen wo ich dann für nichts auch nichts bezahlen muß.
Auf meiner Karte gab es auch noch den Hinweis auf einen kleinen Campingplatz vor dem Kyle of Tongue und so fuhr ich wieder über den Kyle zurück und an der Küste hoch in Richtung Talmine. Ich wollte zum Campingplatz, fand aber in der Weltmetropole Talmine (95 Häuser mit 121 Bewohner, was man im Internet alles findet

31 Häuser sind von einer Person bewohnt und die größte Anzahl Personen pro Haus sind sechs in einem Haus und in drei Häusern sind es fünf Personen
Interesting Information for Talmine, Lairg, Scotland, IV27 4YS Postcode ) einen kleinen Laden mit Lebensmittel und Getränke und da meine Vorräte gerade aufgebraucht waren wurde aufgestockt. Nach den üblichen Lebensmittel und Getränke finde ich vorne an der Kasse einen kleinen Kasten mit Glasscheibe und darin ein Brot, also ein richtiges Brot, nicht so weißes Pappzeug, Brot mit dunklem Mehl, also dunklerem Mehl als normal, weil echtes Roggenmehl war es nicht. Ich fragte ob es zu kaufen wäre und es wurde bejaht, aus dem Kasten geholt und mir ausgehändigt. Und hier ist die Schönheit:
Ich bekam auch noch die Geschichte vom Brot erzählt, es handelt sich um einen Deutschen der nach Talmine gezogen ist und ab und zu Brot backt. Da viele Bewohner das mögen backt er etwas mehr und liefert die Überbestände im Laden ab und dort kann man es dann kaufen. Morgen sollte eine neue Lieferung kommen. Ich kündigte mein Erscheinen für den nächsten Tag an und suchte nun den Campingplatz auf. Bayview Campsite liegt direkt am Strand, hat ein paar schöne Parzellen und einen Shower and Toilet Block der in die Jahre gekommen ist, aber es funktioniert alles und das Duschwasser ist warm. Irgendwann kommt dann auch die junge Familie vorbei und kassiert die 17 Pfund pro Nacht die ich für das Angebotene gerne bezahle. Zum Strand sind es nur ein paar Schritte, leider regnet es wieder mal und so bleibt es beim Spaziergang und es wird wieder mal nichts aus Baden.
Auf dem Bild sieht man die Reste eines alten Fischkutter der 1974 ausgebrannt ist und auf den Strand gezogen wurde. Dort gammelt und verschwindet er langsam.
Leider gibt es sonst nichts zu berichten da das Wetter keine weiteren Aktionen zuläßt, es schüttet wie Sau und ist sackekalt. Am nächsten Morgen fuhr ich also voller Freud noch mal in den Laden und war bereit alles Brot zu kaufen dessen ich habhaft werden konnte. Allerdings gab es an diesem Tag kein Brot, er hatte Brötchen gebacken.
Ich tippe mal der Kollege kommt irgendwo aus der Nähe von Bayern oder dem Allgäu, die Brötchen schmeckten mehr nach Schüttelbrot, aber immer noch besser als Weißbrot. Außerdem gab es noch leckeren Joghurt aus lokalem Anbau
Nach dem leckeren Frühstück ging es dann weiter. Wieder mal einen schönen Blick auf eine Bucht erhaschen.
Vorbei an vielen Lämmern, zeitweise waren es richtig viele schwarze Lämmer die neugierig in der Gegend rumguckten.
Heute mal wieder Abseits der NC500 auf einer Seitenstraße, dem Strathnaver Trail. Leider wieder ein Beispiel, wo wenige Touristen unterwegs sind gibt man sich mit der Beschilderung und Erklärungen ziemlich viel Mühe:
Aber die Lokation selbst ist nicht "bearbeitet". Das Gelände gehört einem Landwirt und so muß man sich die Wiese mit den weißen Wollknäulen teilen.
Sie sind nicht aggresiv allerdings sehr schreckhaft und man muß recht langsam laufen damit Sie nicht in Panik verfallen. Hier wird sehr anschaulich eine verlassene Siedlung erklärt:
Aber die Wirklichkeit sieht dann so aus und man kann fast nichts von dem auf dem Schild erkennen.
Man kann die Grundmauer gerade noch erahnen und die Nummer auf dem Schild zeigt an welches Haus es auf dem Plan ist. Leider gibt es auf dem Strathnaver Trail noch mehr solcher Beispiele, doch dazu kommen wir beim nächsten Mal.
Für mich 6494.
tbc