Das Ding mit den Gebrauchtpreisen

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OlliL86

OlliL86

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Ich brauche mal etwas Input.

Im letzten Jahr habe ich meinen Berlingo als Jahreswagen gekauft.
Benziner, mit Automatik.

Dann kam die Ankündigung, dass es diese Konfiguration nicht mehr geben wird und die allgemeine
Preissteigerung für Gebrauchtwagen.
Ich bin jetzt 25tkm gefahren und könnte, nach meiner Recherche, mindestens den gleichen Preis für das Fahrzeug bekommen, den ich damals bezahlt habe... und da fange ich natürlich an zu überlegen.
Jetzt verkaufen und hoffen, das die Preise wieder fallen, um später wieder ein vergleichbares Fahrzeug zu kaufen?
Ich bin absolut zufrieden mit dem Fahrzeug, aber das Geld einzustecken ist auch attraktiv.

Wie steht ihr zu dem Thema?
Habt ihr ähnliche Gedanken?
 
B

Bernd_W

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Es gibt ja nur 2 vergleichbare Fahrzeuge:
- Kangoo/T-Klasse/Nissan Townstar
- Caddy/Forddingens
Okaye Deals gibt es geradefür den Kangoo und den Townstar (den gibt es aber nicht mit Automatik). Kangoo "L1" / Benzin / Automatik kann man ab ca. 28.000 Euro bekommen.
Spannend daran wäre, mit frischer Garantie zu fahren.
Die große Frage ist: Lieferzeiten.
Und die Gefahr, dass durch externe Ereignisse das bestellte Fahrzeug a) nicht wie bestellt oder b) erst nach 2 Jahren oder c) nie kommt.

Kosten-Nutzen-Abwägungen sind anstrengend :rund:
 
Manuel

Manuel

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Servus @OlliL86,

da stellt sich mir noch die Frage: was machst Du in der Zwischenzeit, also der Zeit zwischen dem baldigen Verkauf und der Lieferung des neuen Fahrzeugs? Wir sind aktuell im zehnten Monat der Wartezeit - das wirst Du ja irgendwie überbrücken müssen, außer Du findest ein Folgefahrzeug auf dem Hof eines Händlers stehn.
 
OlliL86

OlliL86

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Moin Bernd und Manuel,

Ja, da habt ihr beide wichtige Punkte.
Für den Übergang wäre die Anschaffung eines weiteren Fahrzeugs notwendig, wobei ich da auch Einbußen in Bezug auf Größe und Komfort in Kauf nehmen würde.
Wie gesagt, es ist keine einfache Entscheidung und mit einigem Aufwand verbunden, weshalb ich auch so unentschieden bin.
 
OlliL86

OlliL86

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Absolut. Andererseits bin ich auch immer noch froh, dass ich meinen Jimny nach 1 Jahr und 25tkm mit Plus verkauft habe. :D
 
Manuel

Manuel

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Für mich gibt es da noch einen weiteren Aspekt und der heißt "wertvolle Lebenszeit". Wir schauen bei solchen Gedankenspielen allzugerne auf das Geld und nur darauf. Man sollte jedoch auch beachten, dass ein Verzeugverkauf und dann auch wieder eine Neuanschaffung auch Zeit und vielleicht auch Nerven kostet. Das kann man halt nicht gut quantifizieren.

Gut, wenn einem das Suchen und Finden eines neuen Fahrzeugs Freude macht, dann ist das natürlich positiv anzurechnen, statt negativ. Aber allein das Gerenne mit der Versicherung, Zulassungsbehörden, Probefahrten, Aufsetzen des Kaufvertrags und all das Gedönz würde mich persönlich nicht zu einem eventuellen kleinen Geldgewinn hinreißen lassen.

Aber gut, das muss ja jeder für sich entscheiden. Wollte nur die Aufmerksamkeit ein wenig weg vom Geld hin zu anderen Aspekten lenken.
 
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Peter Lpz

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Das Auto war sicherlich auch letztes Jahr nicht billig. Wenn Du es nicht komplett abschaffen kannst/willst, dann würde ich es behalten. Bei jedem Verkauf eines alten Autos und jedem Kauf eines neuen wird der unbedarfte Autofahrer Federn lassen. Jedesmal ist ne Marge dabei und ggf. auch Mwst. Den hohen Verkaufspreis, den Du erzielen kannst, setzt Du beim neuen Auto wieder zu. Meistens noch etwas mehr. Wer sich allerdings nur vom Auto trennen möchte und keines mehr kaufen will, für den ist es gerade schön. Einen ganz wichtigen Punkt hat Manuel angesprochen: die gestohlene Lebenszeit, die damit einhergeht, ein zuverlässiges Auto zu verkaufen und ein anderes anzuschaffen, von dessen Zuverlässigkeit man nichts weiß. Für mich wäre das Stress.

Gruß Peter
 
T

Tim

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Was bestimmt denn den Preis von Gebrauchtwagen?
1. Das Angebot
2. Die Nachfrage
3. Neuwagenpreise

Wo siehst du jetzt konkret das Potential, dass die Preise sinken werden?
Das Angebot an Gebrauchten wird sich kurzfristig nicht verbessern, weil Neuwagen nur zögerlich nachkommen. Die Hersteller arbeiten gerade nicht nach dem Motto "jedes verkaufte Auto zählt" sondern eher nach dem Prinzip "lieber weniger mit mehr Marge verkaufen".
Die Nachfrage könnte tatsächlich sinken, wenn das Angebot an Neuwagen wieder größer wird und die Menschen lieber wieder Neuwagen kaufen. Der Effekt könnte aber durch einen Kaufkraftverlust bereinigt werden. Wenn die Preise weiter steigen, wird das nächste Auto vielleicht kein Neues oder das jetzige Auto wird weitergefahren und fehlt auf dem Gebrauchtwagenmarkt.
Und da die Hersteller gerade merken, dass man nicht mehr so viel Rabatt geben muss, werden sie versuchen die Strategie weiterzufahren. Begründen kann man es mit Lieferkettenproblemen und gestiegenen Preisen für Material und Energie.

Ich würde jetzt kein Auto (das ich brauche) verkaufen und hoffen, dass ich ein gleich junges Auto mit ähnlichem Kilometerstand in 1 Jahr günstiger bekomme. Eine Option wäre nur, wenn ich einen Neuen schnell verfügbar und zu einem fairen Preis bekommen könnte. Dann würde ich meinen "Alten" weggeben und hätte für einen kleinen Aufpreis einen Neuen.
 
OlliL86

OlliL86

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Danke für euren Input.
Ich find das Thema wirklich sehr interessant und es ist hilfreich, dass alle Aspekte beleuchtet werden.
 
C

Claus

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Wenn ich sehe, was ich für meinen Citan vor zwei Jahren bezahlt habe (Citi Tourer 116PS Diesel, damals 14 Monate alt und 6632 km), würde ich heute mein Geld immer noch zurück bekommen (Wunschpreise bei den Niederlassungen liegen sogar noch 3 bis 4 Tausender darüber, keine Ahnung, ob die auch bezahlt werden). Inzwischen hab ich fast 45 tkm auf dem Tacho. Schon erstaunlich.

Ich seh das wie Ildefonso und freue mich, daß ich bisher keinen Wertverlust hatte. Generell halte ich meine Autos so 8 bis 10 Jahre, in der Zwischenzeit spielt ein eventuell erzielbarer Verkaufspreis für mich keine Rolle.
 
P

Peter Lpz

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Das mit der Freude über den ausgebliebenen Wertverlust ist eine Momentaufnahme. Die kann sich jederzeit zum "guten" oder "schlechten" wandeln. Ich schreib das in Anführungszeichen, weil mir dabei einerseits flau im Magen wird und ich mich andererseits darüber freue, dass wir offenbar so stinkreich sind, dass wir diese Preise bezahlen können und wollen. Ich wundere mich darüber, dass es nicht schon Leute gibt, die ihre gebrauchten auf den Markt schmeißen, weil sie sie nicht mehr halten können. Weniger wegen der stark gestiegenen Anschaffungskosten, als viel mehr wegen der Unterhalts- und aller anderen Alltagskosten, die die Nachfrage nach den Autos nur indirekt, aber beträchtlich beeinflussen sollten. Und mir schwant, dass genau das kommen wird. Das hätte dann fallende Preise zur Folge. Wäre meine finanzielle Situation auf Kante genäht, dann gäb es nur eins: nämlich das Auto so schnell wie möglich verkaufen, bevor die Preise genau deshalb in den Keller gehen. Bis dahin werde ich mich auch freuen, aber im Bewusstsein, dass es mit der Freude auch schnell mal wieder vorbei sein kann.

Gruß Peter
 
T

Tim

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Peter, warte mal bis Mitte 2023. Bei vielen sind die Erhöhungen für Strom und Heizkosten noch gar nicht angekommen. Das ändert sich mit der Nebenkostenabrechnung und Tarifanpassungen erst. Aber ich glaube nicht, dass deswegen eine Entspannung auf dem Gebrauchtwagenmarkt eintritt. Wenn der arme Schlucker ne alte Schrottkarre abstößt, bringt das nämlich keine Entspannung. Es müssten junge Gebrauchte kommen, aber die fehlen einfach, weil die letzten 2-3 Jahre Neuwagen gefehlt haben. Und bei vielen wird dann wird erst der Urlaub gestrichen, weil das Auto für viele eben doch unverzichtbar ist.
Wer Glück hat und bei seinen Energieverträgen noch in der Preisbindung steckt, könnte sogar verschont bleiben. In den letzten 5 Wochen ist der Heizölpreis schon über 20% eingebrochen.
 
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Peter Lpz

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Dabei hast Du einen Aspekt noch nicht auf dem Schirm: Wir haben immer noch weit mehr Autos (alte und junge) auf dem Markt, als wir jemals brauchen werden. Die Glaskugel ist zwar kein anerkanntes Mittel und meine hat auch schon öfter mal daneben gelegen. Auch wenn ich sie selbst nicht als präzise einschätze, befinden wir uns gerade in einer Phase, in der wir uns ganz zwangsläufig von kostenintensivem Ballast trennen werden. Die Grenze zwischen "kostenintensivem Ballast" und "unbedingt nötig" wird sich garantiert verschieben. Ich halte es für möglich, dass das die Preise für die Autos auch wieder senkt.

Gruß Peter
 
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Tim

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Jetzt wird es philosophisch. Da bin ich raus ;-)
Nur so viel: Die Notwendigkeit des Individualverkehrs ergibt sich letztlich aus der Notwendigkeit der Mobilität zum Geld verdienen in Kombination mit einem nicht (ausreichend) vorhandenen Öffentlichem Verkehr.
 
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Peter Lpz

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Nun ja, ich hab die schwere Befürchtung, dass uns unsere Grünen noch beibringen werden, was notwendig ist und was nicht. Wenn Du dir Deinen Job nicht mehr leisten kannst, brauchst Du auch kein Auto und kannst Dich ökologisch am Bürgergeld erfreuen. Dieses Land ist aus meiner Perspektive dabei, sich von der von Dir dargestellten Notwendigkeit zu lösen.

Parallel kann ich mich auf umfangreiche Zeiten von Schienenersatzverkehr, Zugausfällen, die desaströse Zeit der 9,-€ Fahrkarte der öffentlichen berufen. Ich hab es im Oktober mal 4 Wochenl konsequent durchgezogen, mit dem Rad auch frühmorgens 15km Streckenausfall zu überbrücken, anschließend dann noch mal 5km in der Großstadt. Ich hatte da gut Zeit, mich von der "Notwendigkeit" zu überzeugen. Ich fahr da zur besten Schichtwechselzeit bei großen Arbeitgebern vorbei, gottlob gibt es einen akzeptablen Radweg. Ich kann die Zahl der Radfahrer bei besagten 15km an einer Hand abzählen und jeder aus der Autofahrerlawine wird mir mit Deinen Worten kommen.... Ich bin gespannt, wie lange noch.

Ich hatte hier schon ab und an deutlich gemacht, dass die Grünen nicht meine Freunde sind, Überlegungen zur Notwendigkeit der Automobilität Einzelner mit 1,2t bis 2,5t Gewicht sind mir dennoch nicht ganz fremd. Dass wir zur Lösung des Problems erst das ganze Land deindustrialisieren müssen, kann man nicht allein den Grünen anlasten, denn bislang haben alle anderen Ansätze versagt. So werden wir schon noch ökologisch, ob wir damit das Klima retten oder nicht.

meint der Peter
 
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Sanna

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Ich bin ganz einverstanden mit Peter.
Wohne in Genf und mache dort alles mit dem Fahrrad, ohne Motor :). Habe einen Kangoo 1.9 DTi und der ist jetzt genau 20 Jahre alt und hat ca 270.000 km, davon sind mindestens 85% Langstrecke. Habe ihn ganz "light" ausgebaut: Bett f. 1 Person hinter Beifahrersitz mit voller Breite im Kopfteil (im Kofferraum). Aber auch die volle Breite hinten kann ich auf einfache Breite reduzieren und dann aufrecht mein Rad reinschieben, szs. neben dem Einzelbett. Unter dem Schlafbrett ist viel Stauraum; ohne Schubladen, denn die nehmen viel Platz, erhöhen das Gewicht und reduzieren die Packmöglichkeiten. Ich benutze gern kleine Ikea-Taschen o.ä., um meinen Krempel sortiert zu verstauen. Und mehrere von diesen Reise-Toilettentaschen, die man aufhängen kann; die finde ich praktisch für Krimskrams. Froh bin ich um diese Flugzeug-Staufächer, die rechts u. links unter dem Dach sind. Dazu habe ich ein Heckzelt, das Decathlon damals mit Renault zusammen rausgebracht hat.
Mit dieser Ausrüstung habe ich seit 20 Jahren viel Spass und wenig Unkosten, er braucht kaum mehr als 5l/100km und fährt und fährt und fährt. Klar, seit ein paar Monaten merke ich, dass ich mich immer wieder mal umschaue, um zu sehen, was als Nachfolgermodell in Frage käme, damit ich bereit bin, im Falle eines plötzlichen KOs. Ehrlich gesagt habe ich noch nichts gefunden. Manchmal denke ich an einen Bus, denn ab Sommer werde ich nicht mehr arbeiten und viel Zeit haben. Aber ich glaub nicht, dass ich mich dazu durchringen kann. HDKs sind super diskret, viele schauen oft sehr verblüfft, wenn ich morgens da rausklettere... und die laufenden Kosten sind günstig, zumindest bei meinem.
Vermutlich werde ich ihn ersetzen mit dem Citroen Berlingo II Kombi ,1.6 HDI 16V Turbo , B9, 1560 ccm, 80 KW, 109 PS; der ist von 2008, hat 60.000 km, sieht picobello aus, steht bei meiner Mutter und wartet auf mich, denn er wird kaum noch gefahren. Aber der Wechsel wird mir seeeehr schwer fallen. Ich mag gar nicht daran denken.
Hmm, Entschuldigung, eigentlich wollte ich ja nur sagen, dass ich es besser finde, wenn wir so wenig Schrott wie möglich produzieren.
Und: könnte mir jemand Mut zusprechen, was diesen Berlingo angeht? Nutzt einer von euch den als Camper?
Und zuallerletzt wünsche ich euch allen ein spannendes und gesundes 2023 in aller Einfachheit und mit vielen interessanten Entdeckungen.
Sanna
 
hal23562

hal23562

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Moin Sanna,
seit März 2019 Mitglied und jetzt den ersten Post rausgehaun! Sicher Rekord! :bier:
Aber jetzt mal ernsthaft! Ich seh es auch ähnlich wie Peter und du. Und ob dir hier jemand bezüglich Berlingo Mut zusprechen kann? Da bin ich aber ganz sicher, auch wenn ich selbst 'nen Caddy III fahre. Gefühlt ist die Berlingoisten-Fraktion hier die stärkste und die scheinen mit ihren Zossen allgemein durchaus sehr zufrieden zu sein.
Also, allzeit gute Fahrt an den Lac Léman und Grüße aus Lübeck - Hartmut
 
Thema: Das Ding mit den Gebrauchtpreisen
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