Ich hatte bis vor 1,5 Jahren einen Citroen C3 Picasso mit Dachzelt und festem Kofferraumausbau und auch die Möglichkeit für ein Bett unten. Jetzt bin ich auf einen Transporter also einen Berlingo Kasten mit Selbstausbau gewechselt. Ich denke die Gründe bzw. Vor- und Nachteile sind immer recht individuell. Ich war mit dem Dachzelt super zufrieden. Hatte ein Sheepie Jimba Jimba. Ich war idR mit meiner Tochter oder alleine unterwegs. Meine Frau mag das Reisen nicht so, und wenn dann haben wir den Wohnwagen genommen, oder Ferienwohnungen etc. Also kurz Anforderung bei mir waren nur 2 Schlafplätze.
Das Auto sollte auch im Alltag nutzbar sein, das war beim Dachzeltauto gegeben, da es alle Sitzplätze hatte. Der Kofferraum war durch den Ausbau aber nur eingeschränkt nutzbar. Für einen normalen Einkauf hats gereicht, beim Großeinkauf musste halt noch eine oder zwei Tüten auf die Rückbank. Im Auto war alles drin, Zweitbatterie mit Ladebooster, Wassertank, 3 Schubladen hinten und Platz für die Kühlbox. Geschlafen hab ich immer super, immer guter Ausblick von oben. Mit Thermoinnenzelt wars auch im Winter machbar.
Meine Beweggründe zu einem selbstausgebauten KaWa zu wechseln waren:
Wetterabhängigkeit. Auch bei Regen ist es im Dachzelt trocken. Aber wenns am Abreisetag regnet, musste ich immer zuhause auf Sonne warten um dann das Dachzelt nochmal aufzuklappen. Wenn man Sonntag im Regen wiederkommt und Montag auf eine Woche Dienstreise muss, isses doof. Und Heizung. Ich hab im Dachzelt ein elektrisches Wärmeunterbett und eine Powerbox gehabt, hab also nachts nie gefroren. Aber am Tag ist es schwierig, wenns tagsüber kalt oder gar nasskalt ist, braucht man schon einen Raum zum Aufwärmen, nicht nur zum Warmhalten. Also meine Standheizung empfinde ich als riesigen Komfortgewinn. Auch dass sie fest verbaut ist und ich nur drücken muss. Standheizungskiste geht auch, muss aber erstmal aufgebaut werden.
Auf- und Abbau. An sich war das Zelt in 15-20min fertig aufgebaut, inkl. Bettzeug hochwerfen. Abbau war dann meist länger, weil man das ganze Zeug was sich in der Campingzeit verteilt hat erst einräumen musste. Jetzt kann ich im Prinzip nach dem Aufstehen direkt losfahren, beim nächsten Bäcker frühstücken und bin mittags zuhause.
Auffälligkeit. Mal eben in der Stadt auf einem Parkplatz übernachten ist schwierig. Hab ich auch mit DZ gemacht, aber fällt halt auf. Auch auf Wanderparkplätzen o.ä. ist man gleich von weitem sichtbar. Bei einem Transporter oder Auto oder selbst beim WoMo, könnte es immer auch nur geparkt sein.
Spaß am Ausbau: Wenn ich ehrlich bin, war das mit einer der Hauptgründe
Ich bin viel unterwegs, komme so auf 50-60 Übernachtungen pro Jahr. Wenn man nicht so übertreibt wie ich, sind einige der Nachteile auch weniger präsent.
Einen PKW mit Campingbox wollte ich nicht, zum einen hab ich ja eh lieber selbst gebaut zum anderen hat mich immer die Rückbank gestört. Die nimmt sooo viel Platz weg, und man muss drum herum bauen und so. Deshalb war schnell klar, mir reichen im Alltag 2-3 Sitze, also Transporter mit 3 Sitzen vorne. Ist zum lange fahren nicht so geil, aber wenn wir eh in eine FeWo fahren, kann ich auch ein Auto mieten, und mal was anderes ausprobieren z.b. Elektro. Und im Fernbus oder Zug sitzt man auch nicht immer bequemer. Wenn man mehr als 3 Sitzplätze braucht, wirds dann in unserer Fahrzeugkkasse schwierig mit einem Transporter und Selbstausbau.
Das Autohimmelbett kannte ich nicht. Weiß nicht ob ich das in Erwägung gezogen hätte, weils ja nicht nur um Schlafen geht sondern auch das ganze andere Zeug. Strom, Wasser, Kocher, Staumöglichkeiten, usw. Also auch da hätte man ja noch was bauen müssen. Wenn man wie ich im Notfall auch im Auto sitzen und kochen/essen/arbeiten will, fehlt die Höhe, wenn man nicht die normale Rückbank mit Fußraum nutzen kann oder will.