Camper ohne Standheizung trotzdem isolieren?

Diskutiere Camper ohne Standheizung trotzdem isolieren? im Forum FAQ-Camping im Bereich HDK-FAQ - Hallo zusammen, ich habe mir vor kurzem mit meiner Freundin einen Opel Combo Kastenwagen zugelegt, den wir jetzt als Mini Camper ausbauen wollen...
JonasP

JonasP

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Hallo zusammen,

ich habe mir vor kurzem mit meiner Freundin einen Opel Combo Kastenwagen zugelegt, den wir jetzt als Mini Camper ausbauen wollen.

Unser Combo hat leider keine Sandheizung und wegen der Kosten wollen wir uns eigentlich auch keine zulegen. Um dennoch im Winter ab und zu einzelne Nächte campen zu können reicht denke ich sowieso auch ein guter Schlafsack und eine Wärmflasche.

Nun also die Frage nach einer Wärmedämmung... Da wir ohnehin den Wohnbereich nicht wirklich aufheizen können ist eine Isolierung hinsichtlich Wärme meiner Meinung nach überflüssig. Das einzige was mir also Sorge bereitet ist die Feuchtigkeit beim Schlafen. Wie hoch ist die Gefahr von Kondenswasser im Bezug auf Rost und Schimmel wirklich? Vorallem wenn Innen fast die gleichen Temperaturen herschen wie außen? Reicht eventuell auch ein "versiegelen" kritischer Bereiche mit Rostschutz und ggf. einer Plastikfolie o.ä.?

Vielen Dank schon einmal im voraus!
 
odfi

odfi

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Da wir ohnehin den Wohnbereich nicht wirklich aufheizen können ist eine Isolierung hinsichtlich Wärme meiner Meinung nach überflüssig.
Da wäre ich anderer Meinung. Zum einen kann man die Wärme von der Anfahrt deutlich länger drin behalten und zum anderen ist der Mensch eine beachtliche Wärmequelle, was in einem gut isolierten Auto durchaus merkbar ist.
Im Übrigen schützt eine Isolierung nicht nur im Winter vor Kälte sondern auch im Sommer vor Hitze - schon allein das wäre für mich ein Argument für die Isolierung.

Wie hoch ist die Gefahr von Kondenswasser im Bezug auf Rost und Schimmel wirklich?
Wir schlafen immer nur einmal an einem Ort und fahren dann weiter. Außerdem liegt unsere Matratze auf einem Lattenrost, so dass sie unterlüftet ist. Daher reicht es, beim losfahren ein paar Minuten ordentlich zu lüften und die ganze Feuchtigkeit ist raus. Wir machen das seit so vielen Jahren und mir ist noch nirgends Schimmel oder Rost aufgefallen.
 
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lberger

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sehe das im Prinzip auch wie odfi. Habe über die Jahre in meinem Kastenwagen alle Varianten in folgender Reihenfolge durchgetestet:
1. Ohne Heizung und ohne Dämmung (im Winter mit dickem Daunenschlafsack und Kondenswasser an den Blechwänden, was aber auch immer schnell wieder abgetrocknet ist)
2. Heizung ohne Dämmung (schön Warm aber laut, teuer und sehr trockene/ für uns unangenehme Luft)
3. Heizung mit Dämmung (komfortabel)
4. Dicke Dämmung ohne Heizung ( Mit sehr guter lückenloser Dämmung und kleiner Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung auch bei Minustemperaturen angenehm warm. Es dauert allerdings eine Weile bis die 50 bis 150 Watt Wärmeleistung vom Mensch den Innenraum aufgewärmt hat...
 
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Daniel

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Also-

wenn Isolierung, dann unbrennbares und wasserdichtes Isoliermaterial verwenden. Wenn sich das Iso-Material (z.B. Glaswolle) mit Wasser vollsaugen kann, sind Schimmel und Rost die logische Folge. Am besten so etwas wie PU-Schaum, wird auch zur Isolierung von Kühlwagen (Ackermann-Fruehauf) verwendet. Mein Vater hat sein erstes Wohnmobil selbst gebaut und isoliert; das war so ein weiches Material auf Alufolie kaschiert. Asbestfrei. Ich glaube mich zu erinnern, dass er das Material damals von dieser Firma hatte:
Historie
Die Wärmedämmung war so hervorragend, dass man mit der Zubereitung des Kaffee`s zum Frühstück auf dem Gasherd das ganze Wohnmobil aufgeheizt hat.

Das bißchen Mühe der Isolierung wird später durch den Komfort mehr als wettgemacht.
 
christiane59

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Heute wird üblicherweise das Blech zuerst mit Alubutyl entdröhnt und dann mit Armaflex gedämmt. Darüber dann die Innenverkleidung, z. B. kfz-Filz, oder Verkleidungsplatten, z. B. von Voehringer. Mit diesen Stichworten findest du jede Menge youtube Videos, und bei google auch Händler dafür. Voehringer hat einen Direktvertrieb von Lagerüberschüssen, sonst im Fachhandel erhältlich.
 
JonasP

JonasP

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Vielen Dank für die vielen ausführlichen Antworten,
haben uns auch für eine Isolierung entschieden, und diese in den letzten Tagen schon angebracht. Den Boden haben wir mit Styropor gedämmt und diese Dämmschicht dann sorgfältig in Dampfsperrfolie eingepackt- So verhindern wir schimmelbildung und feuchteschäden. An den Wänden haben wir uns für 13mm Armaflex entschieden. Das reicht auch bei -10° für eine Oberflächentemperatur oberhab des Taupunkts. Außerdem ist es platzsparender und billiger als die häufig verwendeten 19mm

Nachdem wir gestern die erste Nacht im Combo geschlafen haben muss ich schon sagen dass es die Richtige Entscheidung war. Die noch unisolierten Blechteile haben extrem unangenehm Kälte abgestrahlt und morgens war dort wirklich viel Nässe. Wer auch im Winter in seinem Camper schlafen und nicht in einen Schlafsack investieren will, der auch auf entsprechende Temperaturen ausgelegt ist, sollte unbedingt isolieren, sonst macht das wirklich keinen Spaß denke ich.
 
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