Der Caddy war mal wieder unterwegs.
Es ging nach Italien. Einige Ziele in meiner Notizkarte abhaken die sich dort angesammelt haben.
Nutz dafür mein Tab mit OsmAnd, das unterwegs dann in der Mittelkonsole steht. Dort trag ich dann für mich interessante Ziele ein. Unter vielen anderen fand auch ein Bild vom windows desktop, bzw Bildschirmschoner so den Weg dorthin, das ich immer wieder gerne betrachtete.

Bagnoregio im Latium.
Hoch auf einem Felsstumpf, nur zu erreichen über eine Brücke.
Nächster Stopp war der direkt daneben liegende Bolsenasee. Dort geht es noch sehr beschaulich zu. Kein Massentourismus, wenig zugebaut, und vieles relativ natürlich. Viele Parkplätze laden zu Spaziergängen direkt am Ufer ein.
Anregung erhielt ich
vom Bericht von HAL hier im Forum um mir die Cassia Antica anzusehen

Als Abendbeschäftigung hab ich dann noch den Besuch des Vesuvs für den nächsten Tag geplant. Geht ja alles online digital inzwischen. Also fast nur noch

. Wenn direkt mit dem eigenen Fahrzeug so weit wie möglich auf den Berg hinauf gefahren werden soll, dann sollte auch einer der begrenzten Parkplätze dort reserviert werden, heißt es dort. Parkmöglichkeit gibt es nur entlang an einer Stichstraße zu einem verfallenen Hotel. Die werden von der Gemeinde verwaltet und sollten eben vorab gebucht werden. Von den angegebenen ca 150 hab ich die Nummer 25 ergattert

. Belegt waren dann bei meinem Besuch vielleicht 50 Stück. Wobei am Ende der markierten Stellplätze noch einiges an Platz ist bis zum Wendepunkt am Hotel. In der Hochsaison sicher wichtig sich da einen Platz zu sichern. Im Winterhalbjahr eher nicht. Kann auch vor Ort bei den Wächtern gezahlt werden.
Ebenso buchte ich meinen "Zeitslot" für die Bewanderung des Kraterrandes. Parkplatz hatte ich ab 10 Uhr gebucht, Kratereintritt dann ab 11 Uhr mit einem drei Stundenzeitfenster. Puuhh... Vom Parkplatz sind es 400 Höhenmeter. Aber es besteht auch die Möglichkeit mit einem Shuttelbus mitzufahren. Also Eintritt Krater für 11,65 € gebucht, gezahlt und alles schön gescreenshotet. Die Zahlungsmail und das erhaltene pdf gespeichert.
Am nächsten Tag dann zeitig am Parkplatz angekommen. Der Wärter erkannte dann auch mit dem handheld-Teil das Nummernschild und bestätigte die Registrierung. Was alles geht heutzutage. Noch ne kurze Stärkung, packte den Rucksack, schnürte die Stiefel, und tappte die 450 Höhenmeter los die Straße entlang Richtung Kraterrand. (Es ging nochmals ca. 50 HM bergab). An der Einlasskontrolle zeigte sich der Wärter dann zwar leicht beeindruckt von den ganzen screenshots und Bezahlbelegen die ich ihm unter die Nase hielt, aber er meinte das Drehkreuz weiter oben möchte einen QR-Code sehen.

Den fand ich aber nirgends in meinen gesammelten Bildern und erhaltenen gespeicherten mails. Tja, ohne QR kein Eintritt. Manchmal liebe ich die neue Technik. Also versucht ein online zu gehen um meine mails zu durchforsten ob nicht noch eine kam, die ich wohl übersah, mit dem QR code. Kommt ja für jeden Schiss eine Bestätigung. Sie haben sich interessiert-mail, Bestätigungsmail der Anmeldung, Bestätigungsmail der Registrierung, Bestätigungsmail des gewünschten Zeitslots, Bestätigungsmail der Buchung des Zeitslots, Bestätigungsmail der Zahlung der Buchung des gewünschten Zeitlslots, Mail zu Anfragen zur Mitgliedschaft bei den Freunden des Kraters,

.... usw..... Alles da. Aber Ticket mit QR Code nicht. Also onlinedaten am Mobilfon an,....... kein Empfang da oben. Ich 20 Meter zum steilen Bergrand. Kein Empfang. Da, ca 50 m vorne , da kann ich auf Neapel direkt runter blicken, da hast Empfang,...... Pustekuchen. Und das in Italien...... Da hab ich sonst im hintersten Bergdorf Mobildaten. Ich zurück zum stämmigen, leicht finster blickendem Wärter der mir bisher interessiert zu sah was ich da alles treib und wirr rumlauf..... Teilte ihm mein Problem mit mangelndem Mobilempfang in frakmentalem Italienisch mit. Der fing ganz leicht das Grinsen an über meine leicht verdrehte Grammatik und Konjugation, aber ich glaube leicht zufrieden über meine Versuche der romanischen Sprache. Er verwies mich auf ein Schild im hintern Bereich dort solle wlan sein. Wie komm ich da rein? Na klar - durch scannen eines QR-codes

Den erkennt mein linux-Teil auch als link, weigert sich aber mich dahin um drei Ecken weiterzuleiten, deswegen hab ich es ja. Will nicht online wohin wo ich nicht weis wohin und mit wem, nur wenn ich es direkt will. Naja, klappt eben nicht immer. Ich wieder zu meinem Freund dem strengen stämmigen sehr südländischem Wärter. "Wlan is nich" . Er schnauft. Ohne QR-Code kein Einlass, kam es wieder von ihm. Scheinbar sah ich ihn mit flehenden tränenverkullerten Augen an, denn plötzlich verzog sich seine Miene, holte sein Cellulare (mobilphone) heraus, hielt es in die Luft, tippte... Nahm dann mein Telefon um mir zu helfen wegen der mails,.... verdrehte die Augen über die ungewohnte Oberfläche.... bis ich ihm wieder sagte, dass ich keinen Empfang hätte. Dann gab er mir sein Teil, eingeloggt ins Bedienstetennetz. Ich solle doch online mein Postfach öffnen mit seinem Fon. Das funktionierte auch nach mehrmaligen Versuchen. Er erfreut als er den Betreff in seiner Sprache las, aber nicht dass sich der Anhang der mitkam auf seinem Fon nicht öffnen lies. Es geht nix über eine Hardwareeintrittskarte. Genervt von der eigenen Technik, kurz vor dem aufgeben, aber dennoch angefuxt glänzten kurz seine Augen, wählte die Seite von der Krater-Gesellschaft auf der ich mich angemeldet hatte. Dort mit meinem Benutzerkonto eingeloggt kam dann auch der QR Code endlich. Diesen mit meinem Mobilfon abfotografiert, sicherheitshalber noch mal mit dem Foto, ging ich nach zwanzig Bedankungen endlich weiter zum Drehkreuz. So was von hilfsbereit. Wahnsinn.

. Durch das Drehkreuz ging es dann mit Hilfenahme der Jacke, die wegen der tief stehenden Sonne direkt auf den Leser und das Mobilfon schien und dies breit abdecken musste.
Lange Rede kurzer Sinn.
Mit dem richtigen Ticket kann einfach so ohne anzuhalten durchgewandert werden bis zum Krater hoch. Völlig problemlos papierfrei.

Dafür gönnte ich mir einen cafe am Kraterrand, im Papierbecher. Schmeckte trotzdem begeisternd gut, nachdem Stress. Ich weis nicht mehr ob ich mehr von den 450 Höhenmetern in der Sonne oder der halben Stunde bei meinem Wärter verschwitzt war. Jedenfalls pfiff es oben sehr.

War erstaunt wie steil, fast senkrecht die Kraterinnenwände waren.
Am obersten Rand qualmte es an manchen Stellen weiß aus dem Boden.

Blick runter auf den Golf von Neapel
Vor fast dreißig Jahren waren wir in einem Vulkankrater campen. Da gab es noch den inzwischen gesperrten Campingplatz Solfatara in Pozzuoli, westlich Neapels
(im Bild ziemlich mittig, leicht oben). Schlafen neben dampfenden Solfataren und Fumarolen.
Auch sonst war ich schon auf einigen Vulkanen, von Island bis runter zum Ätna. Aber nirgends sah ich von einem Vulkankrater direkt runter auf eine so eingeengte Millionenmetropole. Mag mir gar nicht ausmalen wie es ausgeht wenn der Berg sich mal wieder entschließt richtig zu blubbern, nicht nur so wenig wie beim letzten Erguss 1944.

Bei der Weiterfahrt auf Neapels Stadtautobahn immer präsent, "Il Cono"
Editierung die Erste 
Beim Absteigen vom Berg und passieren der Einlasskontrolle wollte ich mich mit einem kleinen Trinkgeld beim hilfsbereiten Kontrolleur, bzw Parkaufseher bedanken, der es aber partout nicht nehmen wollte mit den Worten: "Kein Thema mein Freund"
. Von hieraus nochmals Danke.
Edit 2: schreckliche Satzbauten umgebastelt