
draussen
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Hallo ihe Lieben,
nach dem ich mit meinem Caddy Maxi IV im Sommer viele schöne Erlebnisse hatte, wollte ich wissen, ob und wie das Campen in meinem Minicamper bei niedrigen Temperaturen ist.
VORABINFO: ICH BIN SEHR VERFOREN!!!! Und ich liebe es, wenn ich es mollig warm und kuschelig habe.
Zunächst habe ich viel recherchiert, vor allem über Feuchtigeit im Camper. Folgende Rahmenbedingungen hatte ich dazu:
Ich wollte möglichst ohne Standheizung schlafen. Grund: die Standheizung ist relativ laut, kostet Strom und lässt sich nicht gleichmässig regulieren. Für mich ist die SH eher dazu da, um das Fahrzeug mal aufzuwärmen wenn man von einer Bergtour zurückkommet oder einfach mal um es zwischendurch warm zu haben.
Ich wollte möglichst viel Lüften, um das Kondenswasser so weit wie möglich zu reduzieren.
Dazu habe ich folgende Vorbereitungen getroffen für eine Nacht, bei der Nachttemperaturen von 0° bis 4 ° C vorhergesagt waren:
Für die Feuchtigkeit:
1. eine dicke gut isolierende für den Caddy genau passenden Isolierabdeckung für die Windschutzscheibe (Brandrup Isolite Outdoor). Warum? Meine Idee war, dass sich dadurch an der Windschutzscheibe kein Kondenswasser sammelt, das dann in die Lüftungsschlitze tropft.
2. ich habe mehrere Luftentfeuchter auf Granulatbasis besorgt, sowohl als Kissen für die Windschutzscheibe als auch welche mit Sammelbehälter, die man aufstellt und in denen sich die Feuchtigkeit in den Behältern sammelt.
3. Lüftungsgitter für das seitliche Schiebefenster (hatte ich schon vom Sommercampen).
4. Lüftungshaken für die Heckklappe (hatte ich schon vom Sommercampen.
5. Plan war das Aufstelldach aufzustellen als zusätzliche Lüftung.
Für die Wärme:
6. Bordbatterie voll aufgeladen, damit ich die Standheizung im Notfall einschalten kann
7. Megawarmen Schlafsack eingepackt (Mountain Equipement Glacier 1000, Damenmodell)
8. eng gestrickte Merinomütze und locker gestrickten Schal eingepackt. Warum einen locker gestrickten Schal? Der Schlafsack hat eine Kapuze, die man fest zuziehen kann. Es bleibt ein Bereich im Gesicht, der vom Schlafsack nicht gewärmt wird. Den Schal hätte ich zum Wärmen über das Gesicht legen können und locker gestrickt kann man da gut atmen.
9. ca 3 Liter kochend heisses Wasser in Thermosflaschen gefüllt. Warum? Um gegebenfalls meine Wärmflasche mit der einen Hälfte zu füllen und nachts wenn die Wärmflasche ausgekühlt ist, sie mit der zweiten Hälfte wieder neu zu füllen. Warum habe ich das Wasser in Isolierflaschen mitgenommen und nicht geplant, nachts Wasser zu kochen? Das Kochen mit dem Gaskocher erfordert besonders bei ausgeklapptem Bett viel Zeit und sehr viel Aufmerksamkeit. Die Idee mit den Isolierflaschenn fand ich eine unkomplizierte und sichere Lösung.
Mit den Vorbereitungen und einem gepackten Camper ging es dann los auf einen Stellplatz auf einen Bauernhof mit traumhaftem Bergblick. Der Stellplatz ist nur für Wohnmobile erlaubt, nicht für Zelte oder Wohnwagen. Die Betreiber waren superlieb, nur von den Bewohnern der grossen weissen Wanderdünen wurde ich mit meinem kleinen Cadddy irritiert angeschaut.
Egal. Nach einem Tee, den ich noch draussen geniessen konnte, habe ich mich dann an die Vorbereitungen gemacht.
Innentemperatur im Auto am frühen Abend ca 13° C:
Es war so warm!!!!! Ich habe die Kapuze vom Schlafsack runtergezogen und den Schlafsack ein Stück aufgemacht. Sonst wäre ich ins Schwitzen gekommen.
Im Lauf der Nacht und mit zunehmender Abkühlung habe ich den Schlafsack wieder zugemacht. Es war mollig warm und kuschelig. Die frische klare Luft, die durch das Ausftelldach und die Lüftungsgitter reinkam war wunderbar angenehm. In der Nacht habe ich dann auch die Mütze aufgesetzt. Als es noch kälter wurde habe ich die Mütze abgesetzt und die Kapuze vom Schlafsack übergezogen.
Im Lauf der Nacht ist die Temperatur im Auto auf 8° C gesunken. Das war der tiefste Wert, zumindest den ich gegen 3.00 abgelesen habe, aber ich denke nicht, dass es noch kälter war).
Überraschtes Fazit zur Wärme:
Ich habe zu keiner Zeit gefroren. (ihr erinnert euch: ich bin verforen
) Unfassbar wie warm Schlafsäcke sein können. Die Luft im Auto war durch das großzügige Lüften wunderbar klar und frisch.
Eine Wärmflaschae habe ich nicht gebraucht. Das wäre viel zu warm geworden. Ich habe nicht mal gefroren, wenn ich den Schlafsack für kurze Zeit verlassen habe weil ich so durchgewärmt war. Klar, wenn ich länger in den dünnen Sachen bei den niedrigen Temperaturen im Auto gesessen hätte, hätte ich angefangen zu frieren. Aber für kurze Zeit ging das sehr gut. Auch heute in der früh zum Zähne Putzen und Kaffee kochen habe ich ohne Schlafsack in den Schlafklamotten nicht gefroren.
Fazit zur Feuchtigkeit:
An der Innenseite der Windschutzscheibe war kein Tropfen Feuchtigkeit. Die Schiebe war klar und trocken. Die Heckscheibe war leicht beschlagen. Die anderen Fenster waren trocken und klar. In keinem der Entfeuchtugngsbehälter hat sich Kondenswasser gesammelt.
Persönliches Fazit:
mich hat überrascht, wie mollig warm und gut ich geschlafen habe und wie gemütlich es war. Mir hat gut gefallen, dass sich kaum / keine Feuchtigkeit gebildet hat ohne dass ich die Standheizung anmachen musste. Ich denke, das lag vor allem an dem aufgestellten Dach.
Ich möchte jedoch auch im Auto schlafen, wenn das Dach nicht aufgestellt ist, z.B. wenn ich irgendwo frei stehe fühle ich mich momentan sicherer wenn das Dach zu ist. Daher werde ich einen ähnlichen Versuch nochmal mit geschlossenem Dach machen um zu schauen, wie sich das dann mit der Feuchtigkeitsbildung verhält.
Ich freue mich über Kommentare von euch und auch über eure Erfahrungen, Tips & Tricks rund um Campen bei winterlichen Temperaturen.
Liebe Grüsse von draussen, die gerade drinnen ist.
nach dem ich mit meinem Caddy Maxi IV im Sommer viele schöne Erlebnisse hatte, wollte ich wissen, ob und wie das Campen in meinem Minicamper bei niedrigen Temperaturen ist.
VORABINFO: ICH BIN SEHR VERFOREN!!!! Und ich liebe es, wenn ich es mollig warm und kuschelig habe.
Zunächst habe ich viel recherchiert, vor allem über Feuchtigeit im Camper. Folgende Rahmenbedingungen hatte ich dazu:
Ich wollte möglichst ohne Standheizung schlafen. Grund: die Standheizung ist relativ laut, kostet Strom und lässt sich nicht gleichmässig regulieren. Für mich ist die SH eher dazu da, um das Fahrzeug mal aufzuwärmen wenn man von einer Bergtour zurückkommet oder einfach mal um es zwischendurch warm zu haben.
Ich wollte möglichst viel Lüften, um das Kondenswasser so weit wie möglich zu reduzieren.
Dazu habe ich folgende Vorbereitungen getroffen für eine Nacht, bei der Nachttemperaturen von 0° bis 4 ° C vorhergesagt waren:
Für die Feuchtigkeit:
1. eine dicke gut isolierende für den Caddy genau passenden Isolierabdeckung für die Windschutzscheibe (Brandrup Isolite Outdoor). Warum? Meine Idee war, dass sich dadurch an der Windschutzscheibe kein Kondenswasser sammelt, das dann in die Lüftungsschlitze tropft.
2. ich habe mehrere Luftentfeuchter auf Granulatbasis besorgt, sowohl als Kissen für die Windschutzscheibe als auch welche mit Sammelbehälter, die man aufstellt und in denen sich die Feuchtigkeit in den Behältern sammelt.
3. Lüftungsgitter für das seitliche Schiebefenster (hatte ich schon vom Sommercampen).
4. Lüftungshaken für die Heckklappe (hatte ich schon vom Sommercampen.
5. Plan war das Aufstelldach aufzustellen als zusätzliche Lüftung.
Für die Wärme:
6. Bordbatterie voll aufgeladen, damit ich die Standheizung im Notfall einschalten kann
7. Megawarmen Schlafsack eingepackt (Mountain Equipement Glacier 1000, Damenmodell)
8. eng gestrickte Merinomütze und locker gestrickten Schal eingepackt. Warum einen locker gestrickten Schal? Der Schlafsack hat eine Kapuze, die man fest zuziehen kann. Es bleibt ein Bereich im Gesicht, der vom Schlafsack nicht gewärmt wird. Den Schal hätte ich zum Wärmen über das Gesicht legen können und locker gestrickt kann man da gut atmen.
9. ca 3 Liter kochend heisses Wasser in Thermosflaschen gefüllt. Warum? Um gegebenfalls meine Wärmflasche mit der einen Hälfte zu füllen und nachts wenn die Wärmflasche ausgekühlt ist, sie mit der zweiten Hälfte wieder neu zu füllen. Warum habe ich das Wasser in Isolierflaschen mitgenommen und nicht geplant, nachts Wasser zu kochen? Das Kochen mit dem Gaskocher erfordert besonders bei ausgeklapptem Bett viel Zeit und sehr viel Aufmerksamkeit. Die Idee mit den Isolierflaschenn fand ich eine unkomplizierte und sichere Lösung.
Mit den Vorbereitungen und einem gepackten Camper ging es dann los auf einen Stellplatz auf einen Bauernhof mit traumhaftem Bergblick. Der Stellplatz ist nur für Wohnmobile erlaubt, nicht für Zelte oder Wohnwagen. Die Betreiber waren superlieb, nur von den Bewohnern der grossen weissen Wanderdünen wurde ich mit meinem kleinen Cadddy irritiert angeschaut.
Egal. Nach einem Tee, den ich noch draussen geniessen konnte, habe ich mich dann an die Vorbereitungen gemacht.
- Aufstelldach aufgestellt
- Lüftungsgitter & Lüftungshaken eingestellt
- Bett hergerichtet
- „Schlafanzug“ angezogen: langärmeliges Unterhemd aus Merinowolle + lange Skiunterhose aus Merino + Merinosocken.
- Wärmflasche, Schal und Mütze bereitgelegt
- Entspannungsmusik & Hörbuch eingeschaltet
- In den Schlafsack gekrabbelt
Innentemperatur im Auto am frühen Abend ca 13° C:
Es war so warm!!!!! Ich habe die Kapuze vom Schlafsack runtergezogen und den Schlafsack ein Stück aufgemacht. Sonst wäre ich ins Schwitzen gekommen.
Im Lauf der Nacht und mit zunehmender Abkühlung habe ich den Schlafsack wieder zugemacht. Es war mollig warm und kuschelig. Die frische klare Luft, die durch das Ausftelldach und die Lüftungsgitter reinkam war wunderbar angenehm. In der Nacht habe ich dann auch die Mütze aufgesetzt. Als es noch kälter wurde habe ich die Mütze abgesetzt und die Kapuze vom Schlafsack übergezogen.
Im Lauf der Nacht ist die Temperatur im Auto auf 8° C gesunken. Das war der tiefste Wert, zumindest den ich gegen 3.00 abgelesen habe, aber ich denke nicht, dass es noch kälter war).
Überraschtes Fazit zur Wärme:
Ich habe zu keiner Zeit gefroren. (ihr erinnert euch: ich bin verforen
Eine Wärmflaschae habe ich nicht gebraucht. Das wäre viel zu warm geworden. Ich habe nicht mal gefroren, wenn ich den Schlafsack für kurze Zeit verlassen habe weil ich so durchgewärmt war. Klar, wenn ich länger in den dünnen Sachen bei den niedrigen Temperaturen im Auto gesessen hätte, hätte ich angefangen zu frieren. Aber für kurze Zeit ging das sehr gut. Auch heute in der früh zum Zähne Putzen und Kaffee kochen habe ich ohne Schlafsack in den Schlafklamotten nicht gefroren.
Fazit zur Feuchtigkeit:
An der Innenseite der Windschutzscheibe war kein Tropfen Feuchtigkeit. Die Schiebe war klar und trocken. Die Heckscheibe war leicht beschlagen. Die anderen Fenster waren trocken und klar. In keinem der Entfeuchtugngsbehälter hat sich Kondenswasser gesammelt.
Persönliches Fazit:
mich hat überrascht, wie mollig warm und gut ich geschlafen habe und wie gemütlich es war. Mir hat gut gefallen, dass sich kaum / keine Feuchtigkeit gebildet hat ohne dass ich die Standheizung anmachen musste. Ich denke, das lag vor allem an dem aufgestellten Dach.
Ich möchte jedoch auch im Auto schlafen, wenn das Dach nicht aufgestellt ist, z.B. wenn ich irgendwo frei stehe fühle ich mich momentan sicherer wenn das Dach zu ist. Daher werde ich einen ähnlichen Versuch nochmal mit geschlossenem Dach machen um zu schauen, wie sich das dann mit der Feuchtigkeitsbildung verhält.
Ich freue mich über Kommentare von euch und auch über eure Erfahrungen, Tips & Tricks rund um Campen bei winterlichen Temperaturen.
Liebe Grüsse von draussen, die gerade drinnen ist.
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