Ausbau Kangoo II Bj.2013 zum Minicamper mit integrierter Fahrradgarage

Diskutiere Ausbau Kangoo II Bj.2013 zum Minicamper mit integrierter Fahrradgarage im Forum Camping/Umbauten und Tuning im Bereich ---> Auto / Verkehr - Hallo allerseits, bin neu im Forum und wollte berichten was ich bisher alles angestellt habe, welche Erfahrungen ich gemacht habe. Und habe auch...
JHU

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Hallo allerseits, bin neu im Forum und wollte berichten was ich bisher alles angestellt habe, welche Erfahrungen ich gemacht habe. Und habe auch (ganz unten im Text) eine Frage bzw. Bitte um Erfahrungsaustausch zum Thema seitliches Vorzelt..
Die Beschreibung der Umsetzungen reflektiert auch meine geringe und nun wachsende Erfahrung beim Camping, vor dem Kauf des Kangoo (II, Bj. 2013 vor Facelift) war ich seit Studi-Zeiten (lang her, Motorrad+ Zelt) nicht mehr campen.

Anforderungsprofil:
- Reisen für max. 2 Personen, hintere Sitzbank ausgebaut um Platz zu sparen
- Bequemes Schlafen für 1 bis 2 Personen, Ausnutzung der fahrerseitigen Ausbuchtung (Schiebetür) zur Verbreiterung des Platzes im Schulterbereich
- Fahrrad im "Reisemodus" mit im Fahrzeug; Schlafen auf Rastplatz soll (mit etwas eingeschränktem Platz) auch möglich sein
- Keine integrierte Küche, Campingkocher und Bialetti Espressokocher wird in Eurobox mitgeführt
- Platz für mind. 4 Euroboxen 60x40cm, Platz für Kühlbox und weiteres Gepäck
- Weitgehende Verdunklung möglich
- Campingelektrik komplett unabhängig von Fahrzeugelektrik

Umsetzung Bettgestell / Fahrradgarage:
- Der Unterbau besteht im Prinzip aus vier Teilen
- Links: Fest eingebauter "Kasten", reicht bis etwas über Mulde von Sitzbank, vorderer Teil kann bei vorgeschobenem und umgeklappte Fahrersitzlehne nach vorne umgeklappt werden so dass ebene Fläche entsteht. Aufständerung vor Kühlbox auf Fzg.boden. Platz für 2 Euroboxen je 60x40cm
- Mitte/Rechts: Leicht rausnehmbarer Anschluß"Kasten", ebenfalls Vorderteil nach vorne umklappbar (Beifahrersitz vor geschoben/Lehne umgeklappt). Auflage auf Mittelarmlehne plus Schlagleiste links. Dieser Teil muss etwas hoch genommen und temporär links auf den festen Teil gelegt werden um das Fahrrad rein/raus zu bewegen (etwas umständlich)
- Damit das Fahrrad die Klappmatratze nicht beschmutzt, gibt es aus LKW-Plane eine "Tasche" die mit Spannbändern am Fahrrad befestigt wird (etwas umständlich). Das Fahrrad wird mit einem Spannband nach rechts gezogen; um die Seitenscheibe der Schiebetür nicht zu beschädigen bzw. nicht zu stark zu belasten gibt es einen "Becher" aus Verbundschaum der über den rechten Lenker geschoben wird
- Im "Schlafmodus" steht das Fahrrad draußen. Man kann prima die vordere Abschleppöse (reingeschraubt wie zum Abschleppen) verwenden um das Fahrrad nachts anzuschliessen oder wenn man mal ohne Fahrrad weg ist.
- Empfehlung: den Holzunterbau habe ich mir von der Tischlerei Thomas Bosee in Essen anfertigen lassen. Sehr kompetenter und kundenorientierter kleiner Betrieb.
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Umsetzung Bett:
- Einzelanfertigung 3-teilige Klappmatratze 87cm breit, ausgeklappt 195cm lang. An linker Schiebetür Erweiterung die mit Klettband befestigt wird
- Matratze aus Schaumstoff 10cm stark RG35, darauf 2cm RG20 - ist mir aber etwas zu hart. Habe mir noch einen sehr bequemen Topper gekauft der auf die Matratze gelegt wird. Der Schlafkomfort ist dadurch prima, allerdings nimmt der Topper (200x90cm) zusammengerollt in einem Müllsack auch viel Platz weg
- Spannbettlaken und richtiges Oberbett, finde ich deutlich angenehmer als Schlafsack
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Umsetzung unabhängige Camping-Elektrik
- PowerStation (300W, kleinste) von Fritz Berger. Kann von 240V Strom auf Campingplatz oder von mobilem Solarmodul (100W, Fritz Berger) geladen werden - dann aber sehr eingeschränkte Kapazität, ok für Handy/Tablet und LED-Laterne, für Kühlbox zu wenig
- Die PowerStation löst auch das Adapterproblem für die mobilen Geräte, da sie 240V plus diverse USB Buchsen hat
- Für die nächste Saison geplant: kleine elektrische Steckdosenheizung 500W, sonst ist es mir bei Temperaturen unter 10 Grad auch bei geschlossener Heckklappe zu kalt
- Eine feste Außendose mit CEE Stecker habe ich mir gespart, lege einfach ein Verlängerungskabel durch die untere Dichtung der Beifahrertür ins Auto. Ist mir aber klar, dass das keine sichere Vorgehensweise ist!

Umsetzung Verdunklung
- Hintere Fzghälfte folierte Scheiben
- Vor Frontscheibe und incl. vordere Seitenscheiben schwarze Gardine, die oben an der Ablage und seitlich an den Garderobenhaken befestigt ist
- Für die Schiebetür-Seitenscheiben flache schwarze Stuhlkissen, die hinter die inneren Türgriffe geklemmt werden

Heckzelt
- Einfaches Vaude Heckzelt, was über die offene Heckklappe gelegt und nach unten und hinten abgespannt wird
- Ist aber in der Originalform unpraktisch, weil es nur bei offener Heckklappe steht. Wenn man tagsüber den Wagen abschließen will, oder es nachts zu kalt wird, muss man aber die Heckklappe zu machen
- Erweiterung mit einfachen Zeltstangen 200cm. Dazu Anbringung Ösen in hinteren oberen Zeltecken. Weitere Ösen, um das Heckzelt am vorderen Ende des Zelts (über Fzgheck) mit Spannbändern besser nach unten abzuspannen
- Geplante Erweiterung mit weiteren Ösen oben, die genau über den hinteren Befestigungspunkten für die (nicht vorhandene) Dachreling sitzen sollen und dort mit den Schrauben fixiert werden können
- Resume Heckzelt: ohne Möglichkeit es auch bei geschlossener Heckklappe stehen lassen zu können eigentlich nicht wirklich nutzbar. Diese Stellmöglichkeit läßt sich aber mit einfachen Mitteln leicht herstellen dann ist es eine gute Erweiterung.
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Idee für Erweiterung um seitliches Vorzelt:
- Da man im Kangoo im Schlafmodus (Sitze vor, Matratze ausgeklappt) nicht vernünftig sitzen kann, und das Heckzelt auch nur eingeschränkten Platz bietet (reicht für Kühlbox, Euroboxen), denke ich über ein seitliches Vorzelt nach, was über der rechten offenen Schiebetür mit dem Fzg. verbunden werden soll - dann kann die Schiebetür auch bei Regen offen bleiben. Damit könnte man dann auch bei schlechterem Wetter draußen sitzen.
- Herausforderung, und FRAGE an die Runde: Ich habe bei Wohnwagen solche ("Keder"?)-Leisten gesehen (wie eine Gardinenleiste nur seitlich), in die ein Vorzelt eingehängt wird. Eine solche Leiste könnte am Kangoo vll an den beiden rechten Dachreling-Befestigungspunkten befestigt werden. Kennt da jemand vorgefertigte Lösungen, idealerweise gleich in Verbindung mit einem Vorzelt?
- Seitlich müsste das Vorzelt nach unten abgespannt werden, gibt nur keine guten Befestigungspunkte unten am Fzg., die Felgen sind dafür leider nicht gut geeignet. Hat da schon jemand eine Lösung, z.B. irgendwas mit den Wagenheber-Aufnahmen?
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Generelle Erfahrung: Bei schönem Wetter und warmen Temperatur alles prima. Etwas kälter und nass, nicht mehr prima. Sollte mit seitlichem Vorzelt aber gehen. Der Anspruch, möglichst wenig "Ballast" zu haben und immer noch ein kleines Stadtauto zu fahren mit dem man auch gut campen kann lässt sich nur eingeschränkt einlösen. Etwas mehr Komfort (Topper auf Matratze, Oberbett etc.) bedeutet dass man auch mehr hin und her räumen muss, und der Wechsel vom Reise- in den Campingmodus mit komfortableren Details immer etwas aufwendiger wird. Die einzige vll deutlich bessere Möglichkeit (weil vor-konfektioniert und hoch integriert) wäre ein Campervan wie der beliebte "Calli" (z.B. VW California T6.1 Ocean). So ein Teil kostet aber auch gebraucht deutlich mehr als 50Tsd€; mein Kangoo hat mit allem was ich jetzt habe unter 12Tsd€ gekostet - ist aber auch natürlich insgesamt überhaupt nicht mit einem Multivan vergleichbar, schon klar.
 
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