Artikel: Experten beklagen zunehmende Aggressivität im [deutschen] Straßenverkehr

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mawadre

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Die Presse hat das hier im Forum oft diskutierte Thema aufgegriffen:

"Auffahren, Drängeln, Dauerlinksfahren, Behindern, Parken in zweiter Reihe, Blockieren: Die Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr nimmt zu – da sind sich Fachleute einig. Der Verkehrsgerichtstag diskutiert darüber, ob höhere Bußgelder eine Lösung sind.

Eine Frau aus Bremen fährt bei Göttingen auf dem Überholstreifen der A7. Von hinten rast ein Sport-Kombi heran und fährt dicht auf. Der Fahrer hupt und betätigt die Lichthupe. Die Bremerin erschrickt und verliert die Kontrolle. Der Kleinwagen schleudert, überschlägt sich und bleibt auf dem Dach liegen. Die Fahrerin ist schwer verletzt.

Fälle wie diesen haben Experten vor Augen, wenn sie die zunehmende Aggressivität auf Deutschlands Straßen kritisieren. Die Bußgelder müssten erhöht werden, fordern Teilnehmer des 56. Verkehrsgerichtstages (VGT), der in dieser Woche in Goslar zusammenkommt."

https://www.heise.de/newsticker/mel...ggressivitaet-im-Strassenverkehr-3950699.html

Auch im (sehr rege besuchten) Forum zum Artikel wird immer wieder darauf hingewiesen, dass das aggressive und gefährliche Verhalten, vor allem auf der (deutschen) Autobahn ein speziell deutsches Phänomen zu sein scheint. Dort hat auch jemand Tucholski aus den 1920er Jahren zitiert, der schon damals meinte, dass es auf Palermos Sraßen entspannter wäre. Genau, was ich im Herbst 2017 selbst wieder erfahren durfte.
https://www.heise.de/forum/heise-on...gressivitaet-im-Strassenverkehr/forum-396000/
 
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thh

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Ta, so sind die Menschen, gib ihnen Waffen in die Hand, sie werden sie benutzen, statte sie mit 250PS aus und auferlege ihnen möglichst keine Beschränkung, sie werden sich entsprechend benehmen.
 
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HaBe

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Man braucht kein Experte zu sein um diesen Irrsinn festzustellen.Nur mal aus dem Urlaub z.B aus Frankreich über die Grenze nach Deutschland zu fahren und man ist in einer anderen (irren)Welt. Solange aber bei uns die Autoindustrie die Verkehrspolitik bestimmt wird sich da nichts ändern. Hier im Alpenvorland bleibt man an schönen Wochenenden am besten zuhause oder fährt mit dem Fahrrad. In den Bergen geht es zu wie bei der Moto GP !
Ab .1 Juli hat Frankreich übrigends ein Tempolimit von 80 km/h auf Landstrassen eingeführt. In der Schweiz gibt es bekanntermaßen hohe Geldstrafen bei überhöhter Geschwindigkeit.Die Italiener sind da auch nicht zimperlich. Mal schaun wie lange das bei uns noch so weitergeht.
 
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mawadre

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In der Schweiz gibt es bekanntermaßen hohe Geldstrafen bei überhöhter Geschwindigkeit
Recht schnell wird hier aus einer (saftigen) Busse eine Strafe mit Tagessätzen sprich Einkommensabhängig. So bekommt man hierzulande selbst die Superreichen in Ferrari und Co. ganz leicht zur Vernunft. Rotblitzer blitzen sofort ohne Verzögerung nach dem das Rotlicht gezeigt wird. Und nicht falsch verstehen, ich bin kein Regel- oder Bestrafungsfetischist. Ich sehe nur immer wieder, wie sch* das Autofahren in D im Vergleich zu den umliegenden Ländern ist.
 
odfi

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hat Frankreich übrigends ein Tempolimit von 80 km/h auf Landstrassen eingeführt
bin ja auch für Tempolimits... aber 80 auf Landstraßen find ich schon krass wenig - insbesondere wenn man keine Autobahn als Alternative hat und daher lange Strecken über Landstraße fahren muss.
 
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mawadre

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aber 80 auf Landstraßen find ich schon krass wenig
Seit wir die 80 kmh Landstraßen der Schweiz gewöhnt sind, machen uns deutsche Landstraßen mit ihren fast 200 km/h Relativgeschwindigkeit bei Begegnungen ziemlich Angst. Wie im Heiseforum jemand treffend schrieb: wenn man in der Schweiz zu schnell weil man in Eile ist, wird man hart bestraft - denn der erste Fehler war, dass man nicht geplant hat und zu spät losgefahren ist. Zur Erinnerung: der Euro-Crashtest NCAP simuliert einen Zusammenstoß mit nur jeweils 55 km/h. Hier die Tests einiger HDKs:

 
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odfi

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In der Schweiz muss ich aber auch nicht Hunderte Kilometer immer wieder schnurgerade Landstraße fahren...
 
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bernie

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Eine einfache Strecke zu meinem Häuschen in Frankreich beträgt knapp 1000 km. Diese Strecke strengt nicht so sehr an wie 300 km in D.
Allerdings hat auch eine Autobahn mit Tempolimit so ihre Tücken.
Fährt man ab Aachen in der Woche durch Belgien, stehen eilige Ducatos etc. im Kofferraum ungeachtet der vielen Fahrzeuge vor mir.

In Frankreich wird man gerne mit 0,75 km/h Differenzgeschwindigkeit überholt und, wenn man nicht aufpasst, gnadenlos auf der Spur ganz rechts eingeklemmt. Selbst bei drei Spuren bleibt der Überholer auf der mittleren Spur und denkt nicht dran, kurz nach links zu lenken.

Auf der Rückfahrt beginnt aber ab Aachen der ganz normale Wahnsinn.
 
helmut_taunus

helmut_taunus

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Hallo,
in Deutschland scheinen Leute unterwegs zu sein, die die linke Spur als Schnellfahr-Spur ansehen.
Fuer schnell ist sie aber nicht gebaut, sondern zum Ueberholen.
Die Benutzung ist zum Ueberholen freigegeben.
(Innerorts ist das anders, innerorts darf man mit PKW die Spur frei waehlen.)
Ueberholen hat erstmal nicht so viel mit der eigenen Geschwindigkeit zu tun. Und ueberholen hat fast gar nichts damit zu tun, ob hinten ebenfalls noch jemand ueberholen moechte.
Also (nur) benutzen wenn rechts daneben jemand langsamer unterwegs ist.
Gruss Helmut
.
PS: Etwa 80 Prozent der Autofahrer fahren besser als der Durchschnitt.
 
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Steindi

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Ich bin stets mit Tempomat 120 auf der ersten Spur unterwegs. Auf 3-spurigen Bahnen wechseln 95% nach dem mich Überholen nicht auf die erste Spur, bei 4-spurigen Abschnitten >99%

Vor 10? Jahren hat AMS-TV mal eine Folge zum Thema Mittelspurschleicher gemacht. Bei einer Befragung von 2.000 Autofahrern (quer durch die Bank) gab ein Fünftel an, dass man auf Autobahnen >=3 Spuren mit dem PKW die erste Spur nicht benutzen darf und das ist seither sicher nicht besser geworden :lol:

Gibt viele Ärgernisse ...
Die Blinkerbenützung ... der ist dazu da um anzuzeigen, was ich machen werde, nicht um zu unterstreichen, was ich gerade mache.
zB die Experten die beim Verlassen des Kreisverkehrs mit der Lenkbewegung blinken [emoji35]
 
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mawadre

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http://www.faz.net/aktuell/technik-motor/motor/rechtsfahrgebot-was-ist-zu-beachten-14343936.html
"Paragraph 2 Absatz 2 der Straßenverkehrsordnung (StVO) enthält das Rechtsfahrgebot: „Es ist möglichst weit rechts zu fahren, nicht nur bei Gegenverkehr, beim Überholtwerden, an Kuppen, in Kurven oder bei Unübersichtlichkeit.“ Abweichend davon regelt Paragraph 7 Absatz 3c Satz 1 StVO: „Sind außerhalb geschlossener Ortschaften für eine Richtung drei Fahrstreifen, dürfen Kraftfahrzeuge, abweichend von dem Gebot, möglichst weit rechts zu fahren, den mittleren Fahrstreifen dort durchgängig befahren, wo - auch nur hin und wieder - rechts davon ein Fahrzeug hält oder fährt.“
PS: Etwa 80 Prozent der Autofahrer fahren besser als der Durchschnitt.
Das stimmt nicht, ich fahre natürlich viel besser als alle anderen ;-)
 
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Steindi

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Tom-HU

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Paragraph 7 Absatz 3c Satz 1 StVO: „Sind außerhalb geschlossener Ortschaften für eine Richtung drei Fahrstreifen....
Solche Straßen existieren nur theoretisch, oder?
Wieso? Das trifft doch auf gefühlt ca. 70% aller Autobahnen und einige Bundesstraßen zu?

Im Übrigen finde ich, dass man mit 110-120 km/h durchaus sehr entspannt auf deutschen Autobahnen fahren kann, wenn man nicht gerade zu Stoßzeiten unterwegs sein muss. Meistens auf der rechten Spur, aber gelegentlich auch die mittlere Spur gemäß dem oben erwähnten StVO-§.

Im Gegensatz zur Mehrheit hier finde ich nicht, dass sich die Verkehrsdiszipin in den letzten 20 Jahren wesentlich verändert/verschlechtert hat. Wilde Raser und Drängler - oder gar Nötiger - machen doch schlimmstenfalls 3-5 % der Autofahrer aus. So jedenfalls empfinde ich das. Ich rege mich allerdings auch nicht (oder sehr selten) über notorische Mittelspur-Fahrer auf.

Problematisch finde ich vor allem den enorm gestiegenen Anteil des LKW-Verkehrs.
 
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